Wie würde euer Hund auf einer relativ idealen Hundewiese reagieren, wenn ihr ihn machen lasst?

  • Was heißt denn Sozialkompetent?

    Für mich, souverän sauber kommunizieren können. Das hat im ersten Moment überhaupt Nichts mit freundlich zu tun.

    Von mir aus kann man souverän auch als in sich ruhend bezeichnen in diesem Kontext.


    Was ich sehe sind gestresste Hunde, überforderte Hunde, ignorante Hunde. Dabei ist es ganz egal, ob fiddle oder fight ihre bevorzugte Lösungsstrategie ist.

  • Für mich, souverän sauber kommunizieren können. Das hat im ersten Moment überhaupt Nichts mit freundlich zu tun.

    Von mir aus kann man souverän auch als in sich ruhend bezeichnen in diesem Kontext.


    Was ich sehe sind gestresste Hunde, überforderte Hunde, ignorante Hunde. Dabei ist es ganz egal, ob fiddle oder fight ihre bevorzugte Lösungsstrategie ist.

    Ich verbinde souverän ja immer mit einem "über den Dingen stehen" oder auch damit die Hoheit inne zu haben. Es ist eine sehr hohe Erwartungshaltung, das jemand souverän sein soll. Eloquenz wäre für mich nur ein Teil dessen.


    Grade für junge Hunde finde ich die Aussage oder auch den Anspruch ungeeignet, Souveränität ist doch etwas, was sich im Laufe des Lebens entwickeln darf.


    Junge Hunde dürfen meiner Meinung nach auch erstmal Kommunikation und Umgang lernen im geschützen Rahmen, bis sie genug Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit erlangt haben und auch in ein Alter kommen, wo sie einen Erfahrungsschatz haben und kognitiv gereift sind.


    Stress oder Überforderung ist häufig das Resultat davon, jungen Hunden zu viel zuzumuten.

  • Natürlich sind junge Hunde nicht souverän. Erwarte ich auch nicht, aber sie brauchen geeignete Kontakte, um es zu werden.


    Ich vermenschliche jetzt mal ganz, ganz fies. Eine ideale Hundewiese stelle ich mir vor wie einen Supermarkt. Da geht man nicht hin, um fremde Menschen zu treffen, sondern um einzukaufen. Da wechselt man ein paar Floskeln mit dem Verkäufer an der Käsetheke, da kommuniziert auch Mensch nonverbal mit den anderen Kunden akute Einkaufswagenvorfahrtsregeln, Kinder lernen von ihren Eltern, wie man sich hier verhalten muss und bekommen auch Feedback ihrer Umwelt. Ein grinsendes Kind im Wagen wird oft angelächelt, ein Brüllendes gemieden. Wenn man gemeinsam an der Kasse steht kann man bei spontaner Sympathie auch mal plaudern, bei ganz viel Sympathie auch Kontaktdaten austauschen und später auswärts etwas gemeinsam unternehmen und wenn mir ein Drängler seinen Wagen in die Fersen schiebt und dabei noch pöbelt darf der Mensch an der Kasse gerne vom Hausrecht Gebrauch machen.

    In so einem Supermarkt ist Platz für diejenigen die gerne Bummeln und nach Gelüsten einkaufen, für die effizienten streng nach Liste Abarbeiter, für die, die eigentlich gar nix brauchen und eine Kleinigkeit einkaufen, weil sie unter Menschen sein wollen, usw.


    Und ja, so stelle ich mir eine ideale Hundewiese vor und ich fände es schön, wenn auf so einer Hundewiese auch alle Hunde klarkommen würden.

  • Vriff

    Dieser idealen Hundewiese könnte ich mich anschließen. Jeder geht seinen eigenen Beschäftigungen nach, entweder allein oder in der Gruppe, aber niemand involviert andere Kunden unangemessen, schüttelt jedem die Hand oder drückt erstmal alle fest.

    Das ist dann aber eben nicht die Hundewiese, wie sie hier beschrieben wurde, auf der Hunde sich beim Vorbeilaufen begrüßen, die Hände schütteln und dann mal schauen, was sie noch miteinander anfangen können.

    Im Supermarkt geht man in der Regel seinen eigenen Beschäftigungen nach, lächelt vllt mal kurz einen Vorbeigehenden oder schaut mürrisch. Trifft man jemanden, den man kennt, dann spricht man vllt auch mal länger und intensiv, aber man bleibt dann für sich und versucht die anderen Kunden nicht zu stören. Ergeben sich zwischen zwei Fremden ein paar Worte sind diese meist respektvoll und das Gespräch eher kurz gehalten. Toben Kinder zu wild und stören andere Kunden, so werden sie dazu angehalten, sich etwas zu mäßigen und insbesondere die anderen Kunden nicht zu stören, außer vllt in der Spielecke (von Ikea), aber auch hier dürfen sie die anderen Kinder nicht ärgern, mobben oder bedrängen.

    Ja, das wäre tatsächlich für mich ein ideales Hundeauslaufgebiet, wo ich auch mit meinem Hund hingehen würde.

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich einerseits erschrocken bin wieviele Hunde hier beschrieben werden, die Probleme/Abneigungen/Angst mit anderen Hunden haben, sich das aber andererseits mit meinen Erfahrungen in fast 30 Jahren als Hundebesitzer deckt.


    Meine Hunde und ich mussten aber sehr schnell lernen, dass es sehr, sehr wenige Menschen gibt, die aus welchen Gründen auch immer, den Kontakt zwischen Hunden befürworten.

    Ist hier fast etwas OT, aber ich antworte mal mit meiner Smilla, ihres Zeichens ein mittlerweile sehr souveräner Sheltie, der niemals Streit sucht, defintiv nicht spielt, aber ein kurzes beschnüffeln wäre kein Ding. Wobei sie sich da ausschließlich für kleine Rüden, bitte unkastriert oder Terrier interessiert.
    Käme mir jemand mit zwei großen Retrievern entgegen, würde Smilla (die wirklich alles andere als ängstlich, unsozial oder problematisch mit Fremdhunden ist), gar keinen Kontakt wollen und ich hätte tatsächlich Kopfkino: mein (chronisch kranker) älterer Zwerg und zwei interessiert wirkende Retriever. Ein beiläufiges, ruhiges beschnüffeln wäre gar kein Ding. Aber 5x so schwer und Rassen, die nicht unbedingt dafür bekannt sind, auf kleine Nuancen von "reicht mir jetzt auch" zu achten... zumal da Smilla diese eh ignorieren würde... Was ich sagen will: ja mögen auch Vorurteile meinerseits seitens Retrievern in deinem Fall sein, aber ein nicht-Kontaktwunsch hat längst nicht immer etwas damit zu tun, dass der Hund problematisch, ängstlich, aggressiv, nicht gut genug sozialisiert whatever ist.
    Ich persönlich würde sogar tatsächlich eine Erstkontaktaufnahme an der Leine begrüßen. Keiner meiner Hunde ist angeleint anders als ohne Leine und der andere Hund für mich etwas besser einschätzbar, so lange er noch gesichert ist.

  • Lucy_Lou


    Ich kann dich und deine Gründe dafür das dein Hund keinen Kontakt haben soll gut verstehen, aber das ist genau das was ich meine.

    Jeder einzelne hat bestimmt einen guten Grund dafür keinen Hundekontakt mit anderen Hunden haben zu wollen.

    Und natürlich akzeptierte ich jeden einzelnen davon, was mich aber so wundert (mittlerweile ja nicht mehr), ist die extreme Häufung.


    Ich habe im gesamten letzten Jahr eine Begegnung mit einem Hundebesitzer gehabt, dessen Hunde frei liefen, und als ich bei Sichtung meine zwei zu mir gerufen und angeleint habe, rief er mir zu "lass sie ruhig abgeleint, meine zwei sind entspannt"


    Aber wenn ich hier im Forum so querlese, sind solche Hunde und deren Besitzer eine aussterbende Spezies.

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