Wie würde euer Hund auf einer relativ idealen Hundewiese reagieren, wenn ihr ihn machen lasst?

  • Warum denn diese Zuspitzung?

    Du empfindest es als Zuspitzung, weil ich hier jemanden einen Hund wünsche mit anderem Verhalten, evt anderer Größe?


    Ich fände das täte hier vielen Hundehalter ganz gut mal mit einem Hund zu leben, der eben nicht über 20 Kilo wiegt und vor dem andere sich fürchten. Und sei es nur, davor angerempelt zu werden, oder belästigt zu werden.

  • Interessante These.

    Du meinst also, ich soll meinen tendenziell netten Hund schmackhaft machen, dass jeder Hund sein Freund ist?

    Einen Hund der 80% der Hunden körperlich absolut überlegen ist? Einen Hund der sauber kommuniziert und durchaus faire Grenzen akzeptiert…

    Der es liebt körperlich zu spielen und dabei Bodychecks auszuteilen und einzustecken.


    Was aber nun, wenn das Gegenüber eine Grenze nicht fair kommuniziert? Was wenn eine Ansage nicht auf Verständnis oder Akzeptanz stößt.

    Ich meine ich und mein Hund haben kein Problem damit. Der Hund gegenüber hat ja das Problem, wenn er von 40kg Muskelmasse eine entsprechende Antwort bekommt.

    Ich meine wäre ne tolle Lernerfahrung für meinen Hund. Ich bin größer und stärker als alle. Ich kann machen was ich möchte. Gesetz des stärkeren und so.


    Also nein - mein Ziel ist das mein Hund andere Hunde ignoriert. Das heißt nicht, dass das sie unsozial ist. Das bedeutet nur, dass ich Verantwortung übernehme, keine Verletzungen provoziere. Die Sozialkontakte hat sie dennoch. Mit Hunden die ich kenne und die mit ihr auskommen.

    Denn schätzt mein Gegenüber seinen eigenen Hund falsch ein, ist es deren Hund, der im worst case den kürzeren zieht. Dummerweise ist meiner der, der die Einstufung kassiert. Den später heißt es ja nicht, ich habe meinen Hund falsch eingeschätzt und er hat sich meinetwegen verletzt. Nein dann ist es mein böser Hund, der einen an der Klatsche hat…

  • Finde es ja faszinierend, dass nur Berührungskontakt ohne Leine zählt. Alles Andere ist Nichts.


    Mein Hund kommuniziert immer, alle anderen Hunde die wir so treffen übrigens auch, wenn ich da mal analysiere wie an der Leine aneinander vorbeilaufen, beide Hunde auf der abgewandten Seite, ausschaut, erlebe ich ungefähr diese Quote. 80% der Hunde sind ihr egal, 10% findet sie sympathisch und würde gern Kontakt aufnehmen, 10% findet sie unsympathisch und würde gerne pöbeln.


    Mit sauber kommuniezierenden Hunden wäre das auch freilaufend überhaupt kein Problem. Da hätte ich auch Nichts dagegen, wenn sie mit den Sympathieträgern kontaktet. Stänkern würde ich ihr aus menschlich moralischen Gründen genauso wie an der Leine verbieten.


    Aber es gibt eben auch Typ Hallo Sager und ja viele Retriever gehören dazu, auch wenn es Ausnahmen gibt, keine Frage. Die marschieren durch die feinen Gesprächsanbandlungen meines Hundes ignorant durch, unterschreiten damit sofort ihre Individualdistanz werden deshalb erstmal ungespitzt in den Boden gerammt und dann ist mein Hund tatsächlich sehr nett und gibt danach dem Hallo Sager eine neue Chance, ob man sich denn jetzt mal gleichberechtigt kennenlernen möchte.

    Besitzer solcher Hunde mögen das oft gar nicht und Hunde die das nicht nur mal tun, sondern als einzig mögliches Kommunikationsverhalten haben, haben danach ein echtes Problem, dann kriegt mein Hund schlechte Laune und findet den richtig doof.

    Wenn uns so was mal passiert, kein Ding. Dauerhaft würde meinen Hund das echt stressen und ich bin mir ziemlich sicher langfristig wäre sie dann nicht mehr so verträglich. Also vermeide ich solche Begegnungen.


    Dafür sind klassische Hofhunde überhaupt kein Problem, auch wenn die ihr drohen. Akzeptiert sie und weicht aus, ist schließlich nicht ihr Grundstück.

    Also ist sie wahrlich kein Hund der aus Prinzip gerne Streit sucht.

  • Ich habe durch meine Hündinnen Mimik bei Hunden erkennen gelernt.

    Eine hatte ein unfassbares Ohrenspiel. Da sah man nur an den Ohren, was jetzt gleich folgt.

    Höchste Alarmstufe war: Ohren rechts und links abstehend. Da fehlte nur noch Ein :“Tuuuuuuut Tuuuuuuuut“ und Dampf aus der Nase.

    Die andere kräuselte leicht die Nase und legte die Vibrissen schief.

    Ich fand das sehr eindrucksvoll. Aber Rassen, wie Labrador Retriever lagen dann schon unter ihr auf dem Rücken und konnten dann die deutlichere Variante: Zähne, begutachten.

    Nun bin ich aber auch nicht blöd und gebe meinen Hund im Auslaufgebiet für „Nebenbeierziehung“ her, also hat sie gelernt zu ignorieren und das war auch gut so.


    Edit: und war nebenberuflich geduldige aber sehr konsequente Erzieherin im eigenen „Rudel“ und bei und bekannten Hunden.

  • Die Ironie ist ja, dass die Angst meiner Hunde verursacht wurde, durch ranstürmende, aufdringliche, umbomhende, aufreitende Retriever (hauptsächlich, waren natürlich andere auch).


    Mit höflichen! Hunden können meine auch problemlos zusammen spazieren gehen.


    Das Risiko, dass ein Zufallsfremdhundekontakt übergriffig/unschön für meine etc. verläuft ist mir viel zu groß, weshalb ich Fremdhundkontakte vermeide.

  • Ich frage mich manchmal, was wirklich als sozial anzusehen ist?


    Loki signalisiert schon auf Entfernung bei vielen Hunden "Bleib weg, dann bleib ich auch weg." Wirklich sehr deutlich.

    Dennoch würden 90% dieser Hunde trotzdem ran kommen und ihm Kontakt aufzwängen und ja, dann würde es knallen weil er ja schon ewig gesagt hat, "Bleib weg."

    Oft sind das Rüden, die es halt doch mal wissen wollen. Oder Hunde, "die nix tun" außer volle Kanne ins Gesicht zu ballern und dabei "nur spielen wollen".


    Welcher Hund ist jetzt der Soziale? Oder der Unsoziale?

    Mein Hund, der seinen Standpunkt schon von weitem klar macht.

    Oder der Hund, der sämtliche Zeichen einfach ignoriert/nicht sieht/nicht sehen will und ran kommt. :denker:


    Wenn man Loki im übrigen Zeit gibt um den Anderen einzuschätzen, also auf die Signale vom Anhalten mal reagieren würde, ist er gar nicht mehr so "unsozial".

    Er hat es leider zu oft erlebt - ja, meine Schuld, gebe ich ehrlich zu - dass seine Signale missachtet wurden und er nur mit Abschnappen´, teils auch sehr deutlich, weiter kommt. :verzweifelt:


    Schönstes Beispiel war die 6 Monate alte Doggenjunghündin meiner Trainerin. Die ist einfach in ihn rein geballert, also wirklich körperlich reingeditscht. Dass er das scheiße findet, ist klar und hat das auch sehr deutlich gemacht.

    Beim nächsten Treffen hat es gereicht, dass er stocksteif geworden ist, zack Hündin hat angehalten und gewartet.

    Loki hat dann ein kurzes Wedeln gezeigt und wurde etwas weicher im Körper, Hündin durfte etwas näher kommen. Sobald er wieder steif wurde, blieb sie stehen.

    Das ging zwei, drei Mal so, dann wurde sich friedlich und gesittet beschnüffelt und dann hat mein unsozialer Hund sogar eine echte Spielaufforderung gemacht. Sie sind dann sogar zwei Runden gerannt bis es ihm zu wild wurde, zack, steifer Körper, Hündin dreht ab und gut war die Sache. Seitdem kann friedlich miteinander im Freilauf geschnüffelt und gerannt werden weil er genau weiß, dass sie seine Signale sieht UND akzeptiert.

  • Mein letztes Argument.😂


    Welche Tierart, die ihr kennt ( Vlgel Säugetiere, egal welche- Nutztiere-interessant auch bei Pferden sich begegnende fremde Hengste🤣)


    Also welche Tierart geht auf Artgenossen, das es nicht kennt, zu und möchte „kommunizieren“ auf einer „Freifläche“?


    Bei den Überlegungen die Tiere bitte in fünf Gruppen einteilen:

    Welpen

    Jungtiere

    Erwachsene Tiere

    Alte Tiere

    Kranke/sehr schwache Tiere


    Das jetzt mal als Kopfkino durchspielen

    Kleiner Stier

    Mutterkuh

    Amsel

    Elefant

    Wal

    Und so weiter….😂😂😂😂

    Rotwild in der Brunft wär auch noch gut..

  • Mit Till würde es sehr gut funktionieren.

    Er ist recht sicher darin andere Hunde zu lesen und hat keinerlei Ambitionen anderen Hunden irgendetwas aufzuzwingen, sie zu irgendetwas zu "überreden". Wenn ein Hund signalisiert "Lass mich in Ruhe" dann wird der halt ignoriert. Wenn ein Hund signalisiert "Nicht zu wild" dann fährt er einen Gang herunter usw. Auf der anderen Seite scheint er auch von anderen Hunden gut verstanden und respektiert zu werden.

    Auf Beaglspielplätzen habe ich erlebt, dass er schon seine bevorzugten "Kumpel und Kumpelinen" hatte mit denen er sehr gerne und viel interagiert hat, sich aber auch umgeschaut hat, wer denn so gerade ein ähnliches Bedürfnis hat wie er und sich diesem Hund angeschlossen Ein Beispiel: Till hat mit Kumpel X lange gespielt und getobt. Er hat genug. X noch nicht. Er beendet das Spiel, was auch akzeptiert wird und schließt sich Hund Y an der gerade die "Zeitung" liest; oder aber macht einen Augenblick sein eigenes Ding und geht dann wieder in den Kontakt zu anderen Hunden, bzw. lässt sich von anderen Hunden animieren.


    LG


    Franziska mit Till

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