Körpersprache

  • Ich bin ja eigentlich total dagegen, alles tot zu diskutieren.


    Mein Rüde Diego war ja so ein Quartals- Leinenpöbler.


    Ich habe nie raus bekommen, was ihn an manchen Hunden getriggert hat.

    Da meinte meine HT mal ganz pragmatisch, ihm sind halt manche Hunde unsympathisch.


    Dabei habe ich es belassen.


    Und da Hunde so komplex kommunizieren, lasse ich mich eigentlich nie auf Experimente ein.


    Die Einzigen, die sich wirklich anders bewegen und kommunizieren, sind für mich Hütehunde und die nordischen Rassen.

    • Neu

    Hi


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    • Hmm. Dass es Hundetypen gibt, die durch gewisse körperliche Gegebenheiten besser oder schlechter nuanciert kommunizieren können, ist glaube ich unstrittig. Also dass z.B. ein Hund mit Stehohren mehr über die Ohrenstellung kommunizieren kann, ein Kurzhaarhund mehr über Piloerektion, eine Langnase mehr über Naserümpfen und ähnliches.

      Einzelne Merkmale, die Kommunikation beeinträchtigen (Schlappohren zB) heißen natürlich noch nicht automatisch, dass dieser Hund allgemein im Sozialkontakt beeinträchtigt sein muss. Dafür gibt es zum Glück noch genug andere Möglichkeiten, über die sich Hunde ausdrücken können.

      Zumal das Defizit bei häufigen Merkmalen wie langem Fell oder Schlappohren mMn auch gut über die Sozialisierung ausgeglichen wird. Dafür müssen Halter meistens nicht einmal besonders auf das Thema achten, weil junge Hunde ganz automatisch genug zB Schlappohrhunde treffen, um zu lernen, wie sie mit diesen kommunizieren können.

    • Wenn Hunde sogenannte Plattnasen von Anfang an kennen lernen, haben die in der Regel auch keine Probleme damit, die Kommunikation zu verstehen.


      Natürlich gibt es einige Hunde, die mit Mops und Co. so gar nichts anfangen können. Allerdings sind Hunde auch Meister darin, andere zu lesen.


      Meine beiden Rüden haben 0 Probleme mit Möpsen usw. Auch nicht, wenn diese röcheln. Sie erkennen an der restlichen Körpersprache, wie der Hund drauf ist.

    • Wenn Hunde sogenannte Plattnasen von Anfang an kennen lernen, haben die in der Regel auch keine Probleme damit, die Kommunikation zu verstehen.


      Natürlich gibt es einige Hunde, die mit Mops und Co. so gar nichts anfangen können. Allerdings sind Hunde auch Meister darin, andere zu lesen.


      Meine beiden Rüden haben 0 Probleme mit Möpsen usw. Auch nicht, wenn diese röcheln. Sie erkennen an der restlichen Körpersprache, wie der Hund drauf ist.

      ist auch bei Lyra so, sie kennt sich aus.

      Mit Plattnasen, Spitznasen, gross, klein, knapp und wohlbepelzen.


      Einerseits, weil sie jede Art von Hund von früh auf kannte, andererseits, weil sie, im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, die ich immer noch über alles liebe, einfach ein Schätzchen ist.


      Aich das ist eben nicht nur rassespeziefisch, sondern individuell

    • Das mit den Plattnasen is hier bissl unterschiedlich. Lilo zumindest reagiert auf Bulldoggen anders als auf Möpse.

      Susi bspw hat da wieder keinen Unterschied gemacht.


      Ansonsten bzgl Varianz an Körpersprache an sich ist das hier sehr deutlich geworden als Lilo eingezogen ist. Susi bspw war ein recht verbaler Hund, Lilo kommuniziert hingegen unter Hunden eher nonverbal. Sprich knurren als Drohung nutzt sie bei Menschen, bei Hunden hingegen kaum bis garnicht. Da läuft dann viel mehr über Körperhaltung, Blicken, steif werden.

      Das kann für nen Hund der gewohnt ist dass ein anderer Hund schonmal deutlich Zähne zeigt oder knurrt schonmal ne Umstellung sein.

    • Haut mal eure Sicht der Dinge raus.

      Ich versuch es mal.


      Die Körpersprache des Hundes ist in viele Nuancen unterteilt, die für den Menschen schwer zu deuten sind.

      Und selbst für die Hunde untereinander wird es immer schwieriger sich gegenseitig zu "lesen".

      Sehe ich nicht so. Das ist halt wie Autofahren. Autofahren ist nur für den schwer, der keine Fahrschule gemacht hat und sich in Theorie und Praxis nicht gebildet hat, nicht bereit war, Geld in die Hand zu nehmen, zu üben, sich Feedback geben zu lassen und sich an die geltenden Regeln zu halten.


      Die Körpersprache von Hunden (und für mich auch von Pferden) ist nuanciert, das stimmt, aber sie ist in der Regel überall auf der Welt immer ähnlich. Deshalb gibt es darüber Bücher, und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, kann man recht fix im Groben erkennen, was ein Hund ausdrücken will. Durch gutes Beobachten und weitere Bildung erkennt man im Laufe der Zeit auch die Feinheiten in der Kommunikation und wird so relativ einfach seinen Hund lesen können.


      Hunde können in der Regel ebenfalls lesen, was ihnen das hündische Gegenüber sagen will. Sie richten sich je nach Naturell nur nicht immer danach. Missverständnisse kann es geben, aber in der Regel versuchen Hunde, deeskalierend durchs Leben zu gehen und gleichzeitig ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen in Themenbereichen, die ihnen wichtig sind.

      Ich bin der Meinung, das liegt zum großen Teil an der Vielzahl der Rassen. Vieles ist für Artgenossen gar nicht mehr klar zu erkennen.

      Auch da sehe ich keine allzugroßen Probleme. Einzig behinderte Hunde, also blinde, taube, Hunde ohne Geruchssinn oder ohne Ohren oder ohne Schwanz oder anderweitig eingeschränkt, zb mit Rolli, können sich nciht ausdrücken wie sie es wollen würden bzw können ni ht lesen, was das Ggü sagen will. Zu den behinderten Hunden zähle ich auch brachyzephale Rassen mit extrem kurzer Schnauze oder herausquellenden Augäpfeln.

      Beispiel: Plattnasen haben nicht die erforderliche Mimik durch die kurze Nase, die Schnauze hat viele Falten.

      Bei Rassen mit viel Fell ist der gesamte Körper nicht eindeutig zu erkennen, am Kopf werden wichtige Partien verdeckt. Da ist sogar mein Schnauzer ein "Negativbeispiel". Augen manchmal zugewachsen, der Bart bedeckt die Lefzen.

      Der Bart mag die Lefzen bedecken, aber Kommunikation und Körpersprache beginnt ja nicht im Gesicht.


      Das beginnt im "wer steht wo und warum", "wer geht wohin und warum", über welche Körperspannung haben die jeweiligen Hunde, wo ist die Rute, steht der Hund seitlich, frontal, wo guckt er hin, schnüffeln er, was machen die Ohren, wo geht der Blick hin, ist er weich oder hart, starrend oder sanft, wird er gar abgewandt... da gehört so viel dazu, das ist ähnlich wie bei uns Menschen. Nicht jedem ist es gegeben, erschöpfend adäquat auf jede Regung zu reagieren.


      Dann hast du Rassen, die sind darauf selektiert, starken Trieb zu zeigen, das führt dann evtl dazu, dass Konflikte eher über Aggression gelöst werden. Andere fiddeln sich zu Tode, weil ihnen "Fight" als Lösungsstrategie weggezüchtet worden ist. Das sind dann die Hunde, die "so toll spielen" und zum Hasen werden für andere Hunde und gern gemobbt werden, weil ihr Herumgerenne entweder sanktioniert und zurechtgwiesen werden muss von anderen Hunden oder der Beutetrieb angesprochen wird und sie schlicht gejagt werden. Es gibt territoriale Rassen, oft die Haus- und Hof-Hunde, die ihr Gebiet gern kontrollieren und damit den Blockwart spielen für sämtliche Hunde, die da auch zufällig wohnen. Es gibt Herdenschützer, die ihre Menschen abschirmen. Gebrauchshunderassen sind eher misstrauische Genossen, die sind dann auch eher unverträglich, da gehört dein Deutscher Schäferhund dazu.



      Ein normal gesund gezogener Hund kommuniziert in der Regel sauber und klar. Was er kommuniziert, ist natürlich je nachdem unterschiedlich. Der Hund, der dem anderen Zeter und Mordio nachschreit, kommuniziert genauso klar wie ein Hund, der still und leise starr stehen bleibt und sein Blick sagt, komm her und ich töte dich. Oder wie der Hund, der angelegentlich deeskalierend schnüffelt oder einfach weggeht oder wie der, der die Herausforderung annimmt. Alles Kommunikation, die durch Körpersprache gezeigt wird, wobei natürlich letztere Beispiele nicht erwünscht sind in der Regel und durch Erziehung und Training in Bahnen gelenkt werden.


      Auch brachyzephale Rassen können mit dem Körper kommunizieren, wenn eine Rute vorhanden ist, ohne aber auch. Ihr Geröchel kann natürlich wie ein Knurren wirken. Allerdings kenne ich keine erwachsenen Frenchies, die Wert auf Kontakt mit Fremdhunden legen. Die zeigen das durch Starren, Körperspannung, frontal Zulaufen. Die müssen gar nicht laut werden oder Knurren oder fletschen. Umgekehrt kann auch eine "Plattnase" freundlich gucken und als freundlich wahrgenommen werden, wenn der Körper weich ist, ein Bogen gelaufen wird, geschnüffelt wird und der Blick abgewandt.


      Es kommt also immer auch auf den Rest an, Körpersprache bezieht sich ja nicht nur aufs Gesicht.

    • Ich würde das nicht auf Qualzuchten beziehen, denn es betrifft doch alle Hunde. Fakt ist, dass körperliche Merkmale Einfluss auf die Körpersprache haben. Eine hängende Rute sagt etwas anderes als eine hoch getragene Rute. Stehohren, Hängeohren, Rosenohren machen einen jeweils anderen Grundausdruck. Sehr aufrecht stehende Hunde wirken anders als Hunde mit mehr Winkelung. Hunde, die den Kopf recht niedrig tragen wirken anders als Hunde mit langem, aufrechtem Hals. Usw. usf. Jedes körperliche Merkmal hat Einfluss auf die Körpersprache.


      Dadurch entstehen unzählige Dialekte in der Körpersprache der Hunde. Und unzählige Möglichkeiten für Missverständnisse. Und auch wenn Hunde sowas sehr viel besser durchschauen als wir Menschen, so kann kein Hund dieser Welt alle körpersprachlichen Dialekte gleichermaßen gut beherrschen.


      Vor kurzem gab es hier einen Thread mit einem Shiba, der oft unverschuldet in Konflikte geriet. Da war schnell klar: das könnte daran liegen, dass der Shiba von Haus aus viele körperliche Merkmale hat, die Selbstsicherheit, Präsenz und potentiell Provokation darstellen. Der Körper des Shibas sagt: hier bin ich, kommt damit klar! Das allein ist schon kompliziert genug. Wenn in diesem Körper nun aber ein schüchternes Hascherl steckt, dessen individuelle Körpersprache stattdessen sagt: dürfte ich bitte existieren?, dann wird das Gesamtpaket für manch anderen Hund (und für die meisten Menschen) missverständlich.

    • Du nimmst eine Rasse, die einen nicht gerade wenigen Anteil an "Züchtern" hat, die krankhaft züchten, als "Grundmodell"?

      Das ist völlig zweitrangig, denn es geht doch nur ums aussehen.

      Und da ist der DSH nun mal das, was einem Wolf ähnlich ist..

      Züchterfehler sollen hier nicht das Thema sein.

      Wie die Hunde sich gegenseitig wahrnehmen und von mir aus auch wie Menschen das interpretieren.

      Nö ist es nicht, 1. ist der Schäferhund aus anderen Rassen entstanden und 2. nimmst du das als Argument, wieso Hunde nicht mehr(!) die Kommunikation verstehen. Da macht es keinen Sinn, als Beispiel eine „junge“ Rasse zu nehmen, wenn Hunde früher eben anders gezüchtet wurden und aussahen.

      Und wenn „züchterfehler nicht das Thema sein sollten“ macht ein thread über die Ergebnisse von Zucht einfach mal gar keinen Sinn.

    • nimmst du das als Argument, wieso Hunde nicht mehr

      Das stimmt doch gar nicht. Ein Beispiel soll kein Argument sein.

      Ich habe den DSH lediglich als optisches Beispiel genommen, der dem Aussehen des Wolfes ziemlich nahe kommt. Deshalb ist er gut geeignet, wobei ich auch voraussetze, das eine gerade Rückenlinie vorhanden ist. Er hat Stehohren, trägt seine Rute "normal", nicht so wie z.B. der Shiba oder manche Huskys, hoch und eingerollt über den Rücken.

      So wie der DSH sieht für mich der "Ausgangspunkt" aller Hunderassen aus und müßte deshalb von allen am Besten zu lesen sein.

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