Analbeutelkarzinom?

  • tassut: sie mag erst seit ein paar Tagen nicht mehr sitzen...

    Danke für die Info. Ich bin bei dem Thema wahrscheinlich nicht objektiv, weil mein Hund Merlin zeitlebens (aus anderen Gründen) ein chronisches Darmproblem hatte und aus heiterem Himmel verstopfen konnte. Die Erfahrungen sind schon alleine wegen der anderen Ursache nicht eins zu eins übertragbar, dennoch will ich ein paar Gedanken hierlassen. Nimm sie nur als Anregung, Du kennst Deinen Hund am besten, Du hast Ärzte vor Ort.


    Merlin hatte während seines Lebens unzählige Verstopfungen. Verstopfung im Sinne von: keine Chance, dass sein Darm das selbst beheben kann. Meistens ging es dann mit einem oder mehreren Klistieren, mehrfach landete er auch beim Tierarzt auf dem Tisch. Ursprung für die Verstopfungen war immer der Enddarm, also zumindest die grobe Region war ähnlich wie bei Deiner Hündin.


    Es hat eine Weile gebraucht, bis ich Merlins Anzeichen für Schmerzen gut lesen konnte, zumal die Nerven, die den Enddarm versorgen, bei ihm zum Teil nicht mehr vorhanden waren (ein Rutenabriss vor seiner Zeit bei mir). Klar ist, er hatte immer Schmerzen, bei jeder Verstopfung. Habe ich sie nicht schnell genug gelöst gekriegt, hat er sich auch übergeben, weils hinten nicht mehr rausging und das Essen irgendwohin geschoben werden musste.


    Für Merlin habe ich ab seinem Einzug bei mir, da war er ca. 2 Jahre alt, noch fast 8 Jahre rausgeholt. Nicht alt für einen eher kleinen Hund, aber alles, was ich guten Gewissens mit Lebensqualität für ihn tun konnte.


    Das ist also der Hintergrund vor dem ich schreibe. Was rate ich Dir nun? Irgendwie kann ich Dir nichts raten. Ich verstehe selbstverständlich die Hoffnung, doch noch Zeit mit dem Hund herausholen zu können. Ich habe beim ersten Hund, den ich gehen lassen musste, im Nachhinein betrachtet zu lange gewartet und Therapien zu lange ausgereizt. Das wünsche ich Dir nicht.

    Dass sie nicht mehr sitzen will, sondern lieber liegen, (womöglich mit nach hinten gestreckten Beinen? Gebetsstellung?), ist für mich ein dickes Zeichen von Schmerzen. Nicht zwangsläufig nur dort, wo der Tumor sitzt. Falls sich Kot schon aufgestaut hat (das geht, auch wenn noch was durchkommt), kann ihr auch der ganze Bauch wehtun.

    Den TA-Termin mit weiteren Untersuchungen halte ich für superdringend, das ist was für sofort am Montag früh in meinen Augen. Morgen als Notdienst, sollten die Schmerzen stärker werden, allerdings wird es da vermutlich keine große Diagnostik geben, also der Montag bleibt so oder so.


    Ich wünsch Dir, dass Du ganz schnell gesund wirst, und Euch wünsche ich einen guten weiteren, vielleicht auch einen guten letzten Weg mit Eurer Hündin.

  • Naja ich denke, dass ein gutartiger auch „einfacher“ vielleicht zu entfernen ist bzw. Ich mein der Hund ist 11! Je nach Rasse wie gesagt kein Alter.


    Ein Bösartiger könnte streuen. Und dann - wenn es doch operabel sein sollte- wäre das eben natürlich doof.


    Ich würde direkt Montag hingehen, wenn die Möglichkeit besteht.

    Im schlimmsten Fall würde ich mich ehrlich gesagt krank melden, wenn alle Stricke reißen. Hundeleben geht vor. 🙈


    Ich hoffe wirklich, dass es noch behandelbar ist und drücke ALLE Daumen und Pfoten, die es gibt.

  • Huhu. Danke dir Aithienne

    Ich hab tatsächlich schon überlegt, ob ich was hilfreiches beitragen kann. :/


    Bei uns war es kein Analbeutelkarziom, sondern Lämmchen hat mit Perianalfisteln zu kämpfen (gehabt). Wir haben es aktuell, nach zwei OPs, unter Kontrolle.


    Rund ums direkte Thema kann ich nicht wirklich helfen, aber wenn es um Nachsorge nach OP in der Analregion oder ähnliche Fragen geht, kann ich sehr gerne jederzeit Erfahrungen und Tipps ("was bei uns gut geklappt hat") liefern, Claudine1607


    Auch ich würde erstmal sofort den Gang in eine gute Klinik raten.

  • Claudine1607 Eins vielleicht doch: du schriebst zwar, der Kot ist meistens weich, aber ich würde versuchen, das auf jeden Fall noch zu unterstützen, mit zugesetztem Öl (wenn sie das verträgt) und Flohsamenschalen zB. Je besser es flutschen kann, desto weniger Schmerz, ganz lapidar gesagt.


    Auch ich drücke euch natürlich alle Daumen.

  • mit zugesetztem Öl (wenn sie das verträgt)

    Dazu kann ich vielleicht noch was sagen: Merlin hat jeden Tag Mittel bekommen, um den Kot sehr weich zu halten - etwa anderthalb Jahre lang Lactulose, ab da Paraffinöl. Lactulose als Dauergabe hat seine Schleimhäute gereizt, Paraffinöl ging wunderbar. Letzteres wird wohl vom Körper auch nicht aufgenommen, sondern flutscht eben durch. Beides solltest Du über den Tierarzt bekommen.

  • Guten Morgen,

    auf alle Fälle muss ich wissen, ob gut- oder bösartig, ob Metastasen usw. Ich kann und will die Maus nicht "einfach so" gehen lassen... Natürlich, sollte es ihr rapide schlechter gehen, dann soll sie nicht leiden, ganz klar. Noch zur Rasse: sie ist ein Mix aus Deutscher Pinscher und Rottweiler. Die TÄ meinte auch, ich kann Lactulose zugeben, aber keine Angabe, wie viel und wie oft... Für sie ist mein Hund scheinbar schon gar nicht mehr da. Ich werde gleich morgen früh zusehen, dass ich einen schnellen Termin bekomme. Bin wegen meiner Krankenhausgeschichte zum Glück gerade zu Hause. Gestern war sie auch super munter, hat gespielt und ihr heißgeliebtes Kissen gerammelt. Nur Abends nach der Gabe der Novalgin fing sie an zu hecheln, das hatten wir schon einmal. Das muss ich beobachten. Wir waren dann nochmal draußen zum Häufchen machen, danach war sie noch eine Zeitlang unruhig, ist dann aber eingeschlafen. Ich wünsche euch allen erstmal einen schönen Sonntag 🙂.

  • Dazu kann ich vielleicht noch was sagen: Merlin hat jeden Tag Mittel bekommen, um den Kot sehr weich zu halten - etwa anderthalb Jahre lang Lactulose, ab da Paraffinöl. Lactulose als Dauergabe hat seine Schleimhäute gereizt, Paraffinöl ging wunderbar. Letzteres wird wohl vom Körper auch nicht aufgenommen, sondern flutscht eben durch. Beides solltest Du über den Tierarzt bekommen.

    An sich logisch. Die weichmachende Wirkung bei Lactulose wird im Grunde durch eine Überdosierung von Laktose erzeugt. Als Laktoseintolerante kann ich bestätigen, dass so etwas auf Dauer zu unschönen Nebenwirkungen führt. Nicht nur, dass man Gleichgewichtsprobleme bekommt, die so gering sind, dass sie nicht auffallen, aber trotzdem sehr unangenehm sind, entzündet sich auf Dauer der Darm ... Daher würde ich da auch andere Wege gehen.

  • Lactulose und Lactose sind zwar beides Zuckerarten, aber sie wirken ganz unterschiedlich im Körper.


    Lactose ist ein natürlicher Zucker, der in Milch und Milchprodukten vorkommt. Bei vielen Menschen, besonders bei denen mit einer Laktoseintoleranz, kann der Körper Lactose nicht richtig abbauen, was zu Verdauungsbeschwerden führt.


    Lactulose hingegen ist ein synthetisch hergestelltes Disaccharid, das aus Lactose besteht, aber eine veränderte chemische Struktur hat. Lactulose wird im Dünndarm nicht aufgenommen und gelangt unverändert in den Dickdarm, wo es von Bakterien fermentiert wird. Diese Fermentation führt zu einer Erhöhung der osmotischen Aktivität im Darm, was dazu führt, dass Wasser in den Darm gezogen wird, was die Stuhlentleerung erleichtert. Aus diesem Grund wird Lactulose vor allem als Abführmittel eingesetzt.


    Kurz gesagt: Lactulose wird anders verdaut und wirkt anders als Lactose, insbesondere bei der Anwendung zur Behandlung von Verstopfung.

  • Ah, spannend. In Chemie war ich schon immer schlecht. Habe ich bisher tatsächlich in einen Topf geworfen. Ich würde vermutlich trotzdem für meinen Kopf was anderes nehmen. =) |)

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