Probleme beim Ruhe- bzw. Deckentraining

  • Vielen Dank für eure Ausführungen. Das hilft ungemein weiter.


    Zum Thema Schlafort: nein, für mich persönlich ist es irrelevant wo er liegt (natürlich wäre im teuren Körbchen schöner als auf dem Boden oder einer günstigen Fußmatte 😂, aber das ist ja mein persönliches Problem und kein Grund für das begonnene Deckentraining).


    Ich habe eben beim Spaziergang mal darauf geachtet. Er ist an einer 3m Schleppleine am Geschirr. Wir gehen los, er läuft neben mir sucht Blickkontakt und wird belohnt. Nach gut 100m (ich halte das Ende der Leine in der Hand) beißt er in die Leine. Springt umher, knurrt und zeigt mir den playbow… konnte es dann unterbinden und weiter ging es erstmal ohne beißen. Er darf dabei die ganze Zeit die 3m ausnutzen und ab einem Punkt wo alles übersichtlich ist auch komplett frei laufen. Dann habe ich ihn gerufen, die führleine ans Halsband gemacht und wir haben etwas Leinenführigkeit gemacht. Dann habe ich die führleine nach kurzer Zeit (vielleicht 3/4/5 Minuten) wieder abgemacht und er durfte wieder in den Freilauf. Nach ein paar Sekunden dann keine im Maul und an mir hochgesprungen und mich wieder zum Spielen aufgefordert. Er kaut auch nicht darauf rum, sondern hat sie nur im Maul quasi. Bis zu dem Zeitpunkt gab es heute noch kein Training oder Ähnliches. Er hat nur geschlafen und sich mit seinem Spielzeug beschäftigt.

  • Stress draußen kann sein: Zu lange, zu kurz unterwegs sein, Umgebung, Außenreize, zu lange an der Leine, ungünstiges Training etc ... das ist jetzt Glaskugel schauen. Dass die Zwerge manche Sachen, die sie stressen, eine ganze Weile schaffen zu schlucken und, wenn die Junghundzeit sich nähert und damit das Gehirn Reize auch ganz anders verarbeitet nicht mehr, nicht mehr, ist nicht selten.

  • So vielleicht mal an dieser Stelle schon mal eine kleine Zusammenfassung. Heute denk ganzen Tag nicht einmal irgendwo auf die Decke geschickt. Er hat mal unterm, mal neben, mal vor der Haustür, mal in der Küche und mal auf dem Teppich im Wohnzimmer gelegen während ich gearbeitet habe. Danach waren wir zum Spielen draußen. Beim Kochen eben habe ich ihn zwei mal um 2m von mir weggeschickt. Er kam immer nur als der Kühlschrank aufging an. Hat sich dann aber sogar ins Körbchen zurückgezogen oder gespielt. Also insgesamt sehr entspannt.

  • Hallo zusammen,


    ich muss mich hier jetzt noch einmal melden. Seit dem letzten Post ist nun etwas mehr Zeit vergangen. Seit dem hat sich das Thema Ruhe für mich persönlich auch sehr entspannt. Er ruht selbständig, kann sich selbstständig beschäftigen und wirkt auf mich nicht überdreht (zoomies etc. Gibt es quasi nicht). Jetzt hatten wir gestern ein Szenario in der Hundeschule, bei dem ich nicht wirklich weiterkomme gedanklich.


    Es gibt in der Halle eine Bank, auf der meist 1/2 Leute sitzen. In der Regel Partner der Trainierenden. Gestern saß dort neben einem Partner noch eine unbekannte Frau, mit auffälliger roten Jacke und gelben Mütze. In dem Moment als unser Hund diese gesehen hat, war er komplett von der Rolle. Null konzentriert, immer Blick in die Richtung und wimmern und fiepen, kein bellen. Klar frustig, weil er dort nicht hin konnte. Als es im Training um impulskontrolle ging ( Ball fallen lassen und ihn dann in andere Richtung mit Fokus auf mich zu bewegen) hat er wieder super mitgemacht. Gleiches beim aus Kommando mit schweineohr. Ging es allerdings um Sitz, Platz oder Leinenführigkeit, null bei der Sache. Die Trainerin meinte dann, er wäre komplett „überwältigt“ und es wäre ihm alles zu viel. Er habe zu viele Hundekontakte. Seit er mit 8 Wochen bei uns eingezogen (er ist nun 20 Wochen alt) ist hatte er 4x Welpenspielen und 4x die Hunde meiner Schwester (Welpe plus althund) getroffen. Sonst nie hundekontakt gehabt bisher. Schon gar nicht an der Leine. Gefühlt sind es auch Menschen die ihm mehr zugetan sind. Als ich ihr das mitteilte inklusive Hinweis darauf, dass er ja augenscheinlich mehr Interesse an der sitzenden Person hat, blieb sie dabei, dass er insgesamt überfordert bzw. weniger Hunekontakt braucht. Irgendwie ist das für mich nicht ganz schlüssig. Als alle aus der Halle sind bin ich noch geblieben. Sein Folus lag auch dann weiterhin auf der Frau. Auch als diese sich bewegte. Wir sind auch schon in Kontakt mit einer anderen Trainerin. Bis es dort allerdings zu einem Termin kommt wird es noch dauern. Daher dieser Post. Dass seine Reaktion aus Frust geschieht ist klar. Müssten wir nicht aber so eher daran arbeiten Kontakt mit Menschen zu trainieren?


    Trainings-/Aktivitätspensum täglich:

    - morgens 7:00 Uhr: 10-15 Gassi

    - Mittags 12:30 Uhr: 30 Minuten gassi. Ab und an mal ein Sitz oder Platz, alle 2/3 Tage mit Spielzeug (ihn ins Sitz, ich gehe weg und verstecke das Spielzeug, komme wieder und er darf es dann holen) und Leinenführigkeit. Insgesamt ist Training dabei vielleicht 5-10 Minuten.

    - Nachmittags spielen wir ein bisschen mit ab und an aus Kommando und dann geht das Spiel weiter (je nach Wetter machen wir das mittlerweile draußen)

    - abends ca 18:30: nochmal gassi wie morgens. Evtl. Nochmal mit Leinenführigkeit


    Deutlich Angepasst freitags kein Training bzw. Nur mittags ganz ganz wenig weil abends Hundeschule. Und wie gesagt samstags ab und an welpenspielen. Dann an dem Tag entsprechend auch weniger.

  • Weißt du, du hast scheinbar ein gutes Bauchgefühl.

    Ich schalt bei so einen Quatsch einfach mal auf Durchzug.

    Professionell ist das Verhalten der Gruppenleiterin nicht!


    Die scheint mir an der Stelle mit dir und deinem Hund überfordert zu sein.

    Wie groß ist denn die Gruppe?


    Gruppentraining ist gut, aber eben logischerweise kein Einzel.

    Dein Hund hat auf die Person auf der Bank reagiert.

    Na und?

    Dein war drüber und die Person war zu viel an der Stelle.


    Warum der Hund den Tag drüber war kann man überlegen, aber es können auch einfach mal die Hormone gewesen sein.

    Auf jeden Fall muss das Kerlchen sein Dasein verarbeiten und braucht dich als Stabile Person , als Fels in derBrandung.

  • Ich würde die Situation nicht überbewerten. Vermutlich war Dein Hund einfach insgesamt vom vielen Training gestresst. Ich würde das ganze Sitz-Platz-Ballverstecktraining zugunsten wichtigerer Dinge fürs Leben wie entspanntes Verhalten an der Leine, Medical-Training etc. streichen.

  • Brauchst du einen Hund der später gut in Sucharbeit ist und sich mit Spielzeug gut motivieren lässt, dass du trainingstechnisch so viel Fokus drauf legen musst? Oder machst du das ganze nur, weil es dir irgendeine Hundeschule gesagt hat?


    In dem Alter würde ich den Fokus auf die Dinge legen, die für euren Alltag relevant sind. Bei Sport- und Jagdhunden beinhaltet das bei uns auch, dass wir die Nasenleistung und die Motivation fördern und die ersten Dinge bewusst trainieren, aber mir erschließt sich nie, wieso man das auch bei Begleithunden tut? Davon hat man ja nichts, wenn man dafür gar keine konkrete Anwendung hat. Wenn es rein um Beschäftigung geht kann man damit

    später immer noch anfangen und sich in dem Alter auf Dinge konzentrieren von denen man auch was hat.

  • Die Gruppe ist insgesamt 6 Hunde groß. Wir hatten das Thema in den vergangenen Stunden immer mal wieder etwas. Meist dann wenn meine Verlobte trainiert hat und ich auf der Bank war. Wenn es umgekehrt war ging es sehr gut. Diesmal war ich komplett alleine. Daher hat mich das Verhalten doch irritiert. An dem Tag war vorher echt nichts. Er hat recht viel geschlafen, weil ich gearbeitet habe und entsprechen nicht so viel los war. Ich mache das mit dem Spiel weil es ihm hilft aus der „Leine beißen“ Phase auf dem Spaziergang zu kommen. Wenn er das anfängt dann unterbreche ich erstmal sein Verhalten gehe dann ein paar Schritte weiter und dann machen wir das. Er sieht ja auch sogar wo das Spielzeug hingelegt wird quasi. Mir geht’s dabei tatsächlich um die impulskontrolle eben nicht einfach mal so das Kommando Sitz oder Platz zu verlassen wenn ich weggehe und oder ein Spielzeug im Spiel ist. Und für ihn ist die Belohnung ja dann das Spielzeug und zergeln danach. Ich bin fest davon überzeugt dass er schon ein Thema mit Menschen hat. Er freut sich quasi zu Tode wenn andere ihn streicheln. Allerdings läuft es zum Beispiel auch so ab: treffe 2 Leute mit je einem Hund. Eine straßenbreite (1-spurig) zwischen uns. Ich bleibe stehen und rede mit ihnen. Währenddessen legt unser Hund sich ab und schaut. Wedelt natürlich etwas mit dem Schwanz aber ist ansprechbar und sucht Blickkontakt zu mir. Dann können wir kurz danach problemlos weiter. Dann gibt es wieder Menschen, da ist man dann gefühlt abgemeldet bzw. Sein Drang dorthin ist größer. Aber war noch nie fiepig dabei.

  • Für den Alltag würde ich so Übungen mit dem Spielzeug nicht machen. Du schaffst eine Erwartungshaltung, die Dir vermutlich spätestens mit der Junghundentwicklung um die Ohren fliegt.

    Den Umgang mit fremden Menschen würde ich dagegen gezielt üben. Das ist übrigens Stress und keine Freude.

  • Dass dein Junghund so stark auf dienPerson reagiert hat, kann auch einfach an der Person liegen.

    Manche Menschen können über Blicke einen Hund total gut fesseln. Gerade jungenHunde lassen sich davon ablenken. Wenn die Person auf jeden Blick von deinem Hund mit Körpersprache reagiert hat, dann hat dein Hund das vielleicht einfach als Ablenkung vom Rest gewählt und auf die Person reagiert.


    Würde ich abhaken und vergessen. Unwichtig 😉


    Wichtiger ist, dass ihr schlauere Dinge lernt für den Alltag als da in dieser Gruppe. 😊

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