Umstellung auf weniger Beschäftigung – jetzt Problemverhalten?

  • Hallo zusammen, :relieved_face:


    ich habe meinen Hund (8 Monate) bisher zu Hause sehr viel beschäftigt. Wenn er mit Spielzeug zu mir kam, habe ich das Spiel gestartet. Wenn er sich zu mir gesetzt hat, habe ich ihn gestreichelt. Wenn er unruhig war oder Blödsinn gemacht hat, habe ich ihn mit Übungen oder Nasenarbeit ausgelastet. Mir war nicht bewusst, dass das auf Dauer zu viel sein könnte.

    Auf Empfehlung vieler erfahrener Hundebesitzer habe ich das nun geändert: Ich mache mehr Nasenarbeit und Tricks auf den Spaziergängen und reduziere die Beschäftigung zu Hause. Natürlich bekommt er zwischendurch mal eine Schleckmatte oder etwas zum Kauen, aber ich versuche, insgesamt mehr Ruhe einkehren zu lassen.

    Jetzt habe ich zwei Probleme:

    1. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, ihn vielleicht doch zu wenig zu beschäftigen.
    2. Seitdem ich nicht mehr sofort auf seine Spielaufforderungen eingehe, hat er angefangen, andere Wege zu suchen, um Aufmerksamkeit zu bekommen – er klaut Wäsche und rennt damit herum, knabbert am Teppich (wobei er mich dabei immer wieder ansieht) oder macht bewusst Dinge, von denen er eigentlich weiß, dass er sie nicht tun soll.

    Jetzt frage ich mich: Habe ich die Beschäftigung vielleicht zu stark reduziert? Oder ist das einfach eine normale Umstellungsphase, die ich konsequent durchhalten sollte?

    Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps! 😊

  • Ne, du hast dir einen Junkie herangezüchtet.


    Und das sind die Entzugserscheinungen.


    Willst du das wirklich ändern, lass mal all das Schleckzeug zu Hause weg.


    Und woher kommt das schlechte Gewissen? Mit wem vergleichst du dich?



    Ein durchschnittlicher Hund ist sehr zufrieden mit schönen Spaziergängen, Grundgehorsam lernen, etwas Nasenarbeit, ein schönes Spiel mit Frauchen/Herrchen und dann selig pennen zu Hause. Der ist froh wenn er nicht dauernd der Mittelpunkt ist. Dein Leben aollte sich nicht permanent um den Hund drehen. Das stresst Tiere sehr!


    Blödsinn machen kann man verhindern. Dann muss man nicht schimpfen und auch nicht drauf eingehen.

  • Ob das Junkie oder Entzugserscheinungen sind, wage ich mal zu bezweifeln.


    Du hast einen Hund, dem du Gewohnheiten anerzogen hast. Nun versuchst du, das zu durchbrechen. Dein Hund braucht Zeit das zu verstehen.

    Nicht jedem Hund reichen 2 Spaziergänge und eine Löserunde vor dem Schlafengehen. Aber einen 8 Monate alten Hund würde ich mit Alltag einfach Auslasten und Zuhause nicht mehr als das tun was du momentan eben machst.


    Um dem Teufelskreis zu entgehen, dass du ihn ignorierst und er etwas tut um deine Aufmerksamkeit zu bekommen: Kannst du ihn räumlich sicher begrenzen? Also nicht nur zwangsläufig eine Box, sondern auch ein Welpenauslauf etc.?

  • Du machst immer noch viel mehr als ich in dem Alter, in jedem Alter jemals machen würde. Du hast einen Suchtkranken. Du hängst jetzt zwischen so was wie halbgarem Entzug. Das ist nix Halbes und nix Ganzes irgendwie.

  • Warum hast du sein Beschäftigungspensum denn überhaupt reduziert? Welchen Grund gab es darüber nachzudenken, OB du zu viel mit ihm machst?


    Zu 2.

    Der Hund zeigt Verhalten, die vorher funktioniert haben. Er AGIERT, du REAGIERST. ER kontrolliert was wann wie passiert. Das funktioniert nicht mehr, also sucht er nach Wegen, seine Kontrolle wiederherzustellen. Nennt man auch Löschungstrotz. Wenn du anfängst ihm hinterherzurennen oder anzumeckern, weil er zum Teppich geht und knabbern will, bist du wieder in der gleichen Schleife.


    Mein Tipp: Vorausschauend handeln, unerwünschtes Verhalten verhindern, lernen zu AGIEREN bevor der Hund sich Quatsch ausdenkt.

    Nun hast du auch einen probierfreudigen, vormals überbeschäftigten Junghund, das könnte eine etwas längere Reise werden, den im größten Hirn-Umbau zu regulieren.

  • Ich finde es an der Stelle schade, dass ich jetzt erstmal recherchieren musste, was du schon mal geschrieben hattest.


    Hab ich nachgeholt.

    Und ich frage dich nochmal, wie stellst du dir das mit dem Hund in Zukunft vor?

    Was willst du mit dem Hund machen?

    Das ist kein Spielzeug, was man ausnutzt und dann wenns kaputt ist in die Ecke stellen kann.


    Eine Anfangseuphorie kann ich verstehen.


    Und was ich ganz schlimm finde ist die Unterstellung, dass der Hund „genau weiß“ was er darf und was nicht.

    Meine Güte, der ist komplett durch, völlig aufgeputscht von dir und nun soll er plötzlich vernünftig sein?


    Hundehaltung ist nicht immer leicht und spaßig.


    Es liegt jetzt an dir, wie du das Leben für dein Tier gestaltest. Der Hund ist völlig abhängig und ja. Abhängig wie süchtig.

    Und das hast du gemacht.

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