Leben mit unpassendem Hund

  • Für mich liegt der Denkfehler darin, das Verhalten im Sport auf den Alltag zu übertragen.


    Im Sport soll der Hund seine Anlagen ausleben dürfen, damit er das eben NICHT im Alltag tut.

    Der Sport ist aber keine Ausbildung für den Alltag.


    Daher arbeitet man doch immer mit einer klaren Unterscheidung für den Hund (spezielles Geschirr z.B.)

  • Nachtrag, schau dir wirklich mal die Scooter an. Da bist du schneller und sicherer runter als bei einem Fahrrad.


    Ich würde auch gerne scootern. Bin aber nicht sicher, ob ich das überlebe. Am Fahrradspringer klappt es mit Lucifer super, der schafft es da dran nicht, mich weg zu ziehen. Macht er auch eigentlich nicht, käme aber ein Reh, oder eine Katze würde er ziemlich sicher hinterhergehen wollen und das sitze ich dann im Wahrsten Sinne aus.

    Ich hatte ihn einmal vor dem Scooter. Wir haben einen sehr geeigneten Feldweg direkt neben dem Haus. Ich bin den Weg so 300m runter, hab ihn dann eingespannt und dann kam mein Mann von unserem Grundstück und hat ihn gerufen. Alter Falter. Nur fliegen ist schöner. Wir waren ruckzuck richtig schnell. Ich hab dann angefangen zu bremsen, weil mir mulmig wurde, aber er sollte ja das Ziehen lernen, deshalb hab ich nur wenig abgebremst. Ich hab es seitdem nicht mehr versucht. Auf dem Weg geht das sicher. Ich hab mit dem Hund inzwischen auch ein "Stop" und "rechts" und "links" beim Gassi geübt. Stop klappt zuverlässig. Aber ich bin realistisch. Käme ein Reh, wäre es durch mit Stop. Und wenn ich in voller Fahrt vom Scooter springen muss, das wäre mit zwei künstlichen Hüftgelenken vllt nicht so premium |) .

  • Wir haben neben dem MT viel Jagdkontrolltraining gemacht und das Jagen jetzt extrem gut im Griff, ok ich gebs zu , bei Hasen (zu selten um gescheit zu üben) ging es kürzlich nochmal paar Meter hinterher im ersten Moment aber sie lässt sich rufen. Oder wenn ich es vorher sehe klappt das Abbruchkommando. Aber verschlechtert hat das bei uns Nix. Währenddessen ist sogar pöbeln meistens abgeschrieben :-)

  • Korrigier mich, wenn das Blödsinn ist. Ich hab bei Lucifer von jemand, weiß jetzt echt nicht mehr ob hier im Forum, oder im RL, den Tip bekommen das zu lassen mit dem Mantrailing. Weil Lucifer mich beim Gassi, wenn er ins Jagen kommt ja eh ausblendet und beim Mantrailing ja auch selbstständig agiert und quasi mich führt. Dass das ungünstig ist, weil er so die Zusammenarbeit nicht lernt. Ich hab ja einige Zeit MT mit Lucifer gemacht. Er war sehr gut, schon beim ersten Trail wusste er ziemlich genau, was man von ihm erwartet und hat total selbstständig gearbeitet. Niemals bei mir nachgefragt.

    Ich denke das war ich.


    Es geht hier ja darum, einen Jagdhund irgendwie auszulasten, damit der im Alltag weniger Stress macht.

    Für die ist Nasenarbeit das, was für den Gebrauchshund der Schutzdienst ist.

    Natürlich auch ein ganz anderer Typ als ein Collie und diese Hütehund-Kooperation ist da ja gar nicht das Ziel, das wäre ziemlich unrealistisch.

    Und ohne durchgearbeiteten Gehorsam bleibt einem ja auch nur das, was mittels Leine abgesichert werden kann. Und Hundeplatz mag der Kerl offenbar auch nicht, das wäre ja noch mehr Krampf.


    Wobei ich denke ich nie geschrieben habe, dass ihr das niemals nie wieder machen dürft, sondern es ging ja um das Ausschließliche und um einen Denkanstoß was man fördert und das nicht vergessen wird auch Dinge zu machen, die anderes ansprechen. Oder den Fokus mal eine zeitlang zu verändern.


    Wenn man einen Jagdhund ausbildet lässt man die ja auch nicht nur Suchen, suchen, suchen, sondern da wird auch irre viel Grundgehorsam gearbeitet. Nach der DJ Saison müssen die auch Nachsitzen :D


    Meine Anregungen gehen aber nicht in die Richtung, dass der Hund lernt mehr zu kooperieren und sich zu orientieren, sondern den Hund rassegerecht auszulasten um Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Und als Nicht-Jäger mit Jagdhund ist das schwierig.


  • Hmja, guter Punkt. Aber trennt man Alltag und Training so komplett im Verhalten des Hundes?

  • Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

    Auch beim Trailen gibt es Regeln, die befolgt werden müssen.


    Das ist schon klar, wir haben ja auch in der Berliner Innenstadt getrailt und sind da ja nicht hinten an der 8m Schlepp hinter dem Hund her gestolpert. Dennoch gibt der Hund ja die Richtung vor.


    Aber alles gut, habs verstanden, will hier auch nicht den Thread sprengen. :smile:

  • Ich habe hier ja einen vermeintlichen Anfängerhund (Doodle), der vier Punkte seinerzeit erfüllen musste: Sanft und friedlich zu Groß und Klein, nicht territorial, nicht hüten, soll mit mir joggen gehen im Wald. Völlig vergessen hatte ich den Jagdtrieb …


    Lange Rede, kurzer Sinn: Sie erfüllt alle o.g Punkte und ich bin sehr dankbar, dass der Laufwille ein Kriterium war. Denn: Könnte ich sie über die km durch die Pampa nicht auslasten, würde mir ihr Jagdtrieb (Großstadt, Grünanlage mit Unmengen von Hunden direkt vor der Tür, ist sozusagen unser Garten) sowas von um die Ohren fliegen. (Und ich bin nicht nur einmal hinterhergeflogen.)


    Ich fühle mit dir: Nicht ansprechbar, pöbeln, Rüssel im Dreck, neurotisches Scannen der Umgebung und immer Gummistiefel an den Füßen, denn ich fürchte keinen Bogen durch Schlamm und Dreck.


    Vielleicht ist das Radeln oder Scootern doch noch eine Option für euch oder am WE doch ein paar mehr km als nur 5 beim Joggen. Ich empfinde die Auslastung als nachhaltig, auf das Sporteln folgen bei uns immer 1-2 sehr gechillte Tage mit sehr viel Gelassenheit beim Hund.


    Ich wünsche euch ganz viel 🍀

  • Nachtrag, schau dir wirklich mal die Scooter an. Da bist du schneller und sicherer runter als bei einem Fahrrad.


    Die häufigsten Verletzungen beim Scooter sind gebrochene Schlüsselbeine.

    Worauf basiert diese Aussage?


    Anyway, so richtig kann ich mir hier nicht vorstellen, wie das Laufen km Zug "nicht funktionieren" kann. Wenn der Hund sich wirklich wie beschrieben total verausgabt, ist der nach 2 km Gehen völlig platt. Und wenn man jetzt nicht unter 45 kg wiegt, kann man einen 20 kg Hund doch super ausbrensen.

  • Vielleicht ist das Radeln oder Scootern doch noch eine Option für euch oder am WE doch ein paar mehr km als nur 5 beim Joggen. Ich empfinde die Auslastung als nachhaltig, auf das Sporteln folgen bei uns immer 1-2 sehr gechillte Tage mit sehr viel Gelassenheit beim Hund.


    Ich wünsche euch ganz viel 🍀

    Ich hab mir jetzt einfach mal nen Springer fürs Fahrrad bestellt. Wenns nicht funktioniert kommt er eben auf den Dachboden. Also, der Springer, nicht der Hund xD

    Mein Partner läuft auch gerne mal 10km, so ist es nicht, aber wie es halt im Winter dann gern mal ist - zu kalt, zu müde, bäh. Aber ich treib ihn jetzt regelmäßiger an, denn eigentlich kommen da ja auch beide immer recht zufrieden zurück.

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