Leben mit unpassendem Hund
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Und ja, ich fände es schöner, wenn der Hund von sich aus regelmäßig nach mir schaut
Sorry, ich picke mir das mal so raus.
Ist dir klar, dass das bei den meisten Hunden schlicht und ergreifend auftrainiert ist?
Ich habe ja aktuell mit Mali und Border Collie zwei Rassen, die durchaus auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Mensch hin gezüchtet sind.
Und auch bei den beiden Hunden habe ich die Orientierung zu mir hin schlicht auftrainiert.
Ich habe sogar extra ein Signal für „Aufmerksamkeit bitte zu mir“.
Bei Mia, Mischlingshündin aus Rumänien, war das noch deutlich mehr Aufwand im Training.
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Du willst viel, viel, viel zu viel von einem Hund, der nicht gelernt hat sich auf dich verlassen zu können.
Dann trainierst du, bist frustriert weil es nicht klappt und das kriegt der Hund dann ab.
Deine Vorstellung was du mit Aron erreichen willst ist ein Wolkenkuckuksheim. Vielleicht kann er das erreichen, wahrscheinlich (mit dir zusammen) nicht.
Ich sehe aber auch gar nichts schlimmes oder ungewöhnliches in deinen Beschreibungen von Aron.
Ich habe einen Jagdhund hier sitzen und frage mich die ganze Zeit, was Aron jetzt eigentlich ungewöhnliches tut.
Wenn Goofy gerade jagt, dann existiere ich nicht. Ganz sicher interessiert ihn ein Keks dann 0,0.
Im falschen Wald hängt er mit der Nase am Boden und schreit zwischendurch.
Mein Husky orientiert sich zwar an mir, aber ihr Köpfchen ist einfach nicht dafür gemacht an der Leine nicht am äußersten Ende im Zug zu hängen.
Ich kann sie zwingen, aber das ist für uns beide unglaublich anstrengend.
Da kommt wegen Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch und Hund eine Ruckdämpferleine an einen Gürtel und ein passendes Zuggeschirr dran, fertig.
Wenn es klingelt packe ich die Hunde in ein Zimmer und mache die Tür zu. Sie bellen? Sollen sie halt.
Die Hunde pöbeln am Zaun?
Dann kommen sie zu Zeiten raus, wo wenig Leute vorbei gehen und pöbeln halt ein wenig.
Ja, wäre schöner ohne. Ist aber nicht so, soll ich mir deshalb jetzt die Haare ausraufen?
Ich regel unseren Alltag so, daß keiner zu kurz kommt. Ich erwarte von den beiden nichts, was sie nicht können. Wenn etwas besser wird freue ich mich, ansonsten lebe ich mit dem, was die beiden und ich mitbringen.
Ich stresse mich bestimmt nicht damit irgendein Training zu machen und dann frustriert zu sein, weil das was ich will nicht klappt.
Dinge üben ist gut, aber dabei sollte die Erwartungshaltung sehr kleinschrittig sein, damit Hund und Mensch Erfolg haben können!
Was du von deinem Hund erwartest kann er nicht leisten. Das ist auch keine Kleinigkeit, für und mit Aron ist es eine totale Utopie.
Wenn du ihn behalten willst, dann stell dich darauf ein, daß der aktuelle Status Quo das ist, was Aron ist. Manage das Leben mit ihm so, daß ihr BEIDE von deinen Erwartungen nicht gestresst seid.
Es bessert sich was? Freu dich!
Es bessert sich nichts? So ist es halt.
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Außerdem strengt Nasenarbeit sehr an, d.h., dein Hund wird sehr gut ausgelastet dadurch.
Für den Kopf, ja. Aber gegen das Hirn ausschalten, sobald man das Haus verlässt, nein - das wage ich jetzt mal ganz dreist zu behaupten. Stupides Voran, laufen, laufen, laufen, das senkt den Cortisolspiegel und reduziert den Stress. Darauf kann man dann aufbauen.
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Damit stupides Laufen und immer weiter,.... funktionieren kann, müssen erst Gehirn und Nase ausgelastet sein.
Dann kann das andere folgen.
Bis ZOS in Haus und Garten sehr gut sitzt, würde ich auch körperliche Auslastung im Garten durchführen.
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Hast du mal versucht, ein weniger wildreiches Gassi-Gebiet zu etablieren?
Für einen super jagdgeilen Hund ist Wald halt auch einfach ne Nummer.
Und inzwischen hat er ja auch schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass man sich an dem Ort richtig toll reinsteigern kann. Das kickt natürlich das Appetenzverhalten, er sucht also erst recht nach Spuren, findet dann natürlich was - und schon steckt ihr in nem elenden Teufelskreis.
Um den zu durchbrechen und, was Orientierung angeht, nen Fuß in die Tür zu bekommen, braucht es vermutlich erstmal ein komplett verändertes, für den Hund vergleichsweise reizarmes Setting. Bei jagdlich veranlagten Hunden also die Orte, an denen wenig(er) Jagdreize sind.
Mein Tipp ist da immer ein weitläufiges Industriegebiet an nem Sonntagmorgen. Ja, fürs menschliche Auge gibt's schönere Strecken, keine Frage - aber da verirren sich echt wenige Menschen und Tiere hin, also ist das erstmal ein ziemlich perfekter Ort, um mit dem Training zu starten.
Von selbst wird das trotzdem nicht gehen, das ist klar. Gerade wenn er in neuen Umgebungen zusätzlich aufgeregt ist. Aber da heißt es dann eben, geduldig aber konsequent dran zu bleiben. An diesem einen Ort, meinetwegen nur 1x die Woche, mit besonderem "Orientierungs"-Geschirr oder whatever, da wird orientiert gelaufen, Punkt Aus Ende. Und wenn ihr die ersten Male nur 10 Schritte geht.
Das kann anfangs unfassbar zäh und frustrierend sein. Aber irgendwann macht es "klick" und du hast - zumindest an diesem einen Ort - endlich mal nen Fuß in der Tür. Und dann kannst du nach und nach anfangen, das schrittweise auf andere Situationen und Orte zu übertragen.
Zum Territorialverhalten: Ich hab hier auch so ne Gurke, die sich gerne mal prophylaktisch aufplustert und prustet und vorm Haus wie verrückt nach Reizen sucht, um dann steil zu gehen.
Ich habe lange versucht, das zu deckeln, über das Einfordern von Gehorsam dagegen anzukämpfen oder einfach jedes Mal abzulenken und nen Keks reinzuschieben. Bei Hunden, die eher kooperativ agieren, mag das vielleicht super funktionieren, bei meinem Hund, der sehr eigenständig wacht und schützt, hat das aber überhaupt gar nichts gebracht. Wir haben uns da eher richtig schön aneinander hoch geschaukelt.
Letztendlich hat das geholfen, was ich auch dir ganz arg ans Herz legen möchte: Die Stärken des Hundes anzuerkennen, sie gezielt zuzulassen, mit ihnen zu arbeiten - um dann regulierend eingreifen zu können, wenn es zu viel des Guten wird.
Sieh es mal so: Aktuell macht dein Hund einen Job, obwohl er nicht dafür angestellt ist. Und weil er nicht angestellt ist und demnach keinen Boss hat, der ihm sagt, wie er seinen Job genau zu machen hat, macht er ihn eben so, wie er lustig ist.
Anstatt dem Hund immer wieder erfolglos zu verklickern, dass das nicht sein Job ist, gib Aron doch den Job, den er unbedingt haben will (und in dem ist er vermutlich auch noch verdammt genial ist). Stell ihn ein. Und dann sei ein gutes Management und verklicker ihm, wie er diesen Job verdammt nochmal zu machen hat.
Mein Hund darf inzwischen z.B. die Gegend scannen, sich aufplustern, prusten und grummeln. Kurz: Er darf bzw. soll aufpassen und mir deutlich anzeigen, dass da was ist, was laut ihm nicht hierher gehört. Ich erkläre ihm nur noch, wie er das zu tun hat und wie eben nicht.
Das hat ne Weile gedauert, aber inzwischen kommen wir sogar im Hausflur ohne Pöbeln an den Nachbarshunden vorbei.
Nen Kopf kürzer machen würde er sie immer noch gerne, gar keine Frage - aber da er seinen Job verdammt ernst nimmt und mit meiner Hilfe gelernt hat, wie man den richtig macht, hält er nach dem Anzeigen trotzdem den Schnabel und futtert seinen Keks.
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Weil's einen Keks gibt.
Und genau das meine ich, wenn ich schreibe, dass du in deinem Erziehungsstil festgelegt bist. Kein Hund, der ernsthaft etwas anderes möchte, kommt wegen eines Keks. Wenn zwei Trainerinnen sagen, dass es an den Basics fehlt, warum glaubst du ihnen nicht?
Hä? Wann habe ich denn bitte behauptet, dass ich ihnen nicht glaube? Im Gegenteil, ich hab weiter vorne geschrieben, dass ich genau deshalb noch nicht konkretes Antijagdtraining angefangen habe. Und das, was mir meine ich nenne sie mal Fern-Trainerin mitgibt, versuche ich auch konsequent umzusetzen.
Ich bin sicher vieles, vorallem zu ungeduldig, aber überhaupt nicht in meinem Erziehungsstil festgelegt, im Gegenteil. Aber ein gutes Bauchgefühl muss ich trotzdem haben.
Und manche Sachen sind mir bisher auch gar nicht als potentielles Problem aufgefallen.
Beispiel: Aron sucht während ich arbeite ja quasi null meine Nähe. Ich fand das total gut so, weil das für mich einfach auch bedeutet hat, dass Aron es nicht nötig hat zu stalken. Die Trainerin, die jetzt da war, hat dann aber auch mal gefragt, ob er es denn umgekehrt auch ohne zu Murren akzeptiert, wenn ich ihm direkt neben mir einen Platz zuweise (Spoiler: Tut er, dann pennt er eben angeleint neben mir). Aber ich wäre nie aktiv darauf gekommen, dass gezielt auszuprobieren oder vielleicht auch regelmäßig einzufordern. Ich bin aber doch absolut gewillt dazu zu lernen. Und ja, dass ich noch viel viel geduldiger sein muss, habe ich verstanden.
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Du musst auch gewillt sein mehr auf Aaron und seine Bedürfnisse zu- und einzugehen.
Dein Blickwinkel muss sich in vielerlei Hinsicht ändern und Deine Ansprüche an den Hund ebenso.
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Du musst auch gewillt sein mehr auf Aaron und seine Bedürfnisse zu- und einzugehen.
Dein Blickwinkel muss sich in vielerlei Hinsicht ändern und Deine Ansprüche an den Hund ebenso.
Joa keine Ahnung wie oft ich jetzt noch schreiben soll, dass ich das versuchen möchte und auch schon konkrete Ideen habe.
Denke ich bin dann jetzt auch erstmal raus hier. Hab super viele hilfreiche Tipps bekommen und viel mitgenommen, danke dafür.
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Kannst Du Aron sicher abbrechen? Wenn nicht, wäre das für mich der erste Schritt.
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