Leben mit unpassendem Hund
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Und genau das meine ich, wenn ich schreibe, dass du in deinem Erziehungsstil festgelegt bist. Kein Hund, der ernsthaft etwas anderes möchte, kommt wegen eines Keks. Wenn zwei Trainerinnen sagen, dass es an den Basics fehlt, warum glaubst du ihnen nicht?
Hä? Wann habe ich denn bitte behauptet, dass ich ihnen nicht glaube?
Es macht auf mich den Eindruck, weil du dich hauptsächlich an den großen Themen abarbeitest: Leinenpöbelei, Orientierung draußen oder auch Pöbelei in Haus und Garten. Das sind aber nur die Symptome einer ungeklärten Beziehung. Daran trainierst du schon so lange herum und dabei kann man dein Durchhaltevermögen nur bewundern. Viele andere Hundehalter wären da sicherlich nicht so konsequent dabei geblieben. Ich habe deinen Thread gelesen und es ist ein ständiges auf und ab, mal läuft es besser, dann wieder schlechter. Denkst du wirklich, dein Hund weiß noch nicht ganz genau, was du von ihm möchtest und wofür er die Belohnung bekommt? Die Frage ist doch, warum tut er trotzdem nicht immer das, was du möchtest?
Ja, es kann sein, dass dein Hund zu wenig Auslastung hat und sich deswegen nicht auf dich einlassen kann. Dieser Meinung sind ja auch viele hier im Thread.
Aber ich habe gelesen, dass du schon einiges ausprobiert hast und es immer wieder daran scheiterte, dass dein Hund zuerst voll dabei war, aber sich mit der Wiederholung sein Interesse abkühlte und die Motivierbarkeit nachließ.
Andersherum lese ich, dass so einfache Dinge wie den Hund mal drei Schitte wegschicken nicht funktionieren. Auch wenn du dem Hund jetzt einen Platz neben dir zuweist, dann sprichst du von anleinen. Wie sicher kannst du einfach nur bei dir im Haus darüber bestimmen, was dein Hund gerade will oder tut. Kannst du Routinen durchbrechen und deinen Hund dazu auffordern verlässlich Dinge zu tun, die er gerade nicht tun möchte oder Dinge zu lassen, die er unbedingt tun will? Einfach so, verbindlich und verlässlich, sodass dein Hund etwas macht und dabei bleibt und zwar nur weil du es jetzt willst und nicht weil gerade genug Motivation da ist oder du deutlicher werden musst oder sogar Hilfsmittel einsetzen musst? Dass dein Hund auf deine Aufforderung einfach mal drei Schritte weicht und zwar ohne nachzufragen und immer, das mag einem wie eine lächerliche Kleinigkeit vorkommen, aber es zeigt eben ziemlich deutlich, dass hier die Verbindlichkeit fehlt. Dein Hund tut wahrscheinlich vieles, aber eben nur dann, wenn er "Lust" hat.
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- Vor einem Moment
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Ich picke mir jetzt mal so ein paar Dinge auf, die mir so ins Auge gesprungen sind.
Einfach, weil ich das auch so im Alltag, bzw. bei manchen Leuten im Training so erlebe.
Und ja, ich fände es schöner, wenn der Hund von sich aus regelmäßig nach mir schaut und nicht nur auf Ansprache,
Oft liegt dort auch schon der Fehler im Aufbau!
Viele wollen, daß ihre Hunde sich an ihrem Menschen orientieren. Aber, sie merken gar nicht mal, daß SIE selbst ihren Hunden beigebracht haben, schau auf, wenn von mir eine Ansprache kommt.
Also, hat der Hund nicht nötig zu schauen, bis sie eben was hören.
Auf der anderen Seite, viele Menschen reden auch viel zu viel mit ihren Hunden. Das ist dann quasi eine Art "unsichtbare Leine" am Hund. Der Hund schaltet ab, "hört" nicht mehr richtig zu, und merkt sich nur, solange der die Stimme vom Menschen hören kann, ist dieser noch da. Also alles gut.
In beiden Fällen wird der Hund niemals freiwillig zum Menschen schauen
Ja gut, man kann jetzt natürlich auch alles madig reden. Hilft mir halt auch nicht weiter.
Soweit ich das so sehe, ist nicht, daß man versucht, Dir alles "madig zu reden".
Es geht halt eher darum:
Und ich Stelle noch eine: Warum sollte sich Dein Hund sich an Dir orientieren?
Welchen Anreiz bietest Du ihm dafür?
Das ist wirklich oft eine einfache Frage.
Und die Standard Antwort ist oft tatsächlich auch jene:
Weil's einen Keks gibt.
Leider ist es halt eben nicht die einfache Antwort.
Ja, wir belohnen den Hund mti einem Keks für das richtige Verhalten - sprich, für das Verhalten, was wir uns von ihm wünschen.
Punkt.
Bei Hunden, die Futter"verrückt", oder von mir aus auch "besessen" sind, funktioniert das auch gut!
Wenn es keine Unverträglichkeiten gibt, kann man sogar mit der Hochwertigkeit beim Futterbelohnung "spielen". Sprich, für Rückruf sofortiges Kommen gibt es Katzenfutter. Für einen "ZeitlupenSitz" gibt es das schnöde Trockenfutter, wenn Kommando zwar korrekt ausgeführt aber dabei gebellt wurde, gibt es eine Reiswaffel, und so weiter und so fort.
Bei Hunden, für denen der Keks eher eine untergeordnete Rolle spielt, weil der Käse einfach viel mehr "Wert" hat, oder lieber eine Runde Zergelspiel mit dem Halter, oder lieber eine Runde "mäuseln" als DIE Belohnung angesehen wird, sollte man da als Halter sich auch entsprechend anpassen.
Denn, was auch immer als DIE perfekte Belohungung angesehen wird, bestimmt nun einmal derjenige selbst, für den die Belohnung angedacht ist!
Ich bin sicher vieles, vorallem zu ungeduldig, aber überhaupt nicht in meinem Erziehungsstil festgelegt,
Das könnte eventuell auch so ein Knackpunkt sein.
Ungeduld - menschlich gesehen eventuell verständlich, bringt uns aber wirklich nicht weiter!
Sobald man als Mensch dann anfängt Frust zu schieben, sauer zu werden, weil nichts funktionieren will, Druck aufzubauen, erreicht man auch etwas, was ich sehr schön in unseren Gruppenstunden gut sehen kann. Hunde, die normalerweise während der normalen Leinenführigkeit neben ihrem Halter laufen, wobei sie sonst immer ihren Menschen anschauen, halten ihre Nasen ständig auf den Boden.
Sie laufen immer noch gut mit, halt mit etwas mehr Abstand, ohne Zug auf der Leine, aber die Nase auf dem Boden.
Das ist bei diesen Hunden ein deutliches Beschwichtigungssignal. Sie wissen, ihre Halter sind nun genervt, böse, frustriert, was auch immer - also lieber nichts tun, was die noch mehr erzürnen könnte. Dumm nur, daß diese Wahl des Hundes beim Menschen eher das Gegenteil bewirkt!
Da wird das hündische Verhalten einfach falsch interpretiert.
Und, ja, hierbei kann man das ganz sicher sagen, weil man ja vorher schon gesehen hat, daß es sonst auch anders bei disem Team aussieht. Hat der Mensch sich wieder beruhigt, war auch der Hund wieder "normal".
Ungeduld ist kein guter Berater!
Hilft auch nicht beim Training, weder dem Hund, noch dem Menschen selbst!
Mir ist klar, daß man anfangs noch schauen muß, was für ein Erziehungsstil überhaupt einem selbst so liegt, und was auch für sich UND seinem Hund so paßt, aber trotzdem sollte man sich irgendwann mal einmal auf eine Methode festgelegt haben und diese dann auch mal weiter verfolgen. Denn richtige Ergebnisse kann auch nur durch Konstanz kommen.
Und mit viel Geduld und Spucke!
Klar, ein festes Ziel sollte man vor Auge haben.
Denn dies gibt uns den Weg vor.
Aber man braucht halt auch die Zeit, um überhaupt dahin zu kommen.
Das mit dem Hausbau ist gar nicht mal so ein schlechtes Beispiel!
Bei einem Trickseminar hatte das die Leiterin mal sehr, sehr anschaulich beschrieben.
Und das sollte eigentlich dem Menschen selbst beim Training mit seinem Hund helfen.
Will man ein Haus bauen, fängt man ja auch nicht mit dem Dach an
Nein, dazu braucht es ein gutes, solides Fundament.
Die einzelne Ziegelsteinde, für die Wände, sind die Clicks = Belohnung (diese ist ja vom jeweiligen Hund abhängig!). Je mehr Clicks man hat, desto mehr Ziegelsteine hat man für eine gute solide Wand. Daran kann man die Mauern hochziehen. Je mehr Zeit man sich für Feinheiten nimmt, desto mehr kann man schöne Sachen damit formen, wie Fensterrahmen, Türrahmen, unterschiedliche Kammern, Treppen, und so weiter.
Nimmt mal eine "Abkürzung", will man sich etliche Clicks ersparen, dann sollte man sich nicht wundern, wenn die Wände überall Löcher haben und diese die nächste Etage, geschweige denn das Dach kaum tragen können. Und jeder Fremde könnte Dir in die gute Stube rein schauen.
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Ich denke, hier braucht es viele Elemente bzw. Bausteine, die sinnvoll vom Grund auf neu geschaffen werden müssen. Ein vernünftiges Konzept müsste mal her. Ein wichtiger Fokus wären in meinen Augen zum Einen wirkliche Arbeit für den Hund zu etablieren. Aber im Gegenzug dann auch zu trainieren, dass der Erregung draußen nicht mehr ständig im roten Bereich läuft. Die Erregung ist einer der wichtigsten Schlüssel dann die weiteren Bausteine auf dieses Fundament zu setzen. Mit ein paar bunt gewürfelten Tipps aus einem Forum wird das eher nichts, befürchte ich. Schade, dass die Trainer da anscheinend kein brauchbares Konzept hatten oder es nicht rüberbringen konnten.
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In beiden Fällen wird der Hund niemals freiwillig zum Menschen schauen
Kann ich nicht bestätigen. Ich bin ne absolute Quasselstrippe und rede sogar mit mir selber viel oder singe vor mich hin - logischerweise verstelle ich mich auch für einen Hund nicht und rede viel mit ihm. Trotzdem guckt mein Hund häufig, gerne und freiwillig zu und nach mir.
Habe auch schon von mehreren Trainerinnen mit Erfahrung bestätigt bekommen, dass ihrer Meinung nach dieses "je weniger man mit dem Hund redet, desto besser" eher ne urban legend ist. Scheint also nicht nur mir so zu gehen.
Snooze_92 Ich weiß, Du bist hier eigentlich raus und musst auch nicht antworten. Ich habe auch einen Hund, der phasenweise schwierig für mich war. Zwei Dinge sind mir die letzten Tage beim Lesen hier durch den Kopf gegangen:
1) Ich würde an Deiner Stelle den Anspruch an Dich selber, was die Häufigkeit von Spaziergängen angeht, runterschrauben. Gönn Dir doch bewusst zwei "Gartentage" die Woche, an denen es keine Spaziergänge gibt oder nur Pinkelrunden ums Haus oder wie auch immer es für Dich machbar ist. Und in der Zeit, in der Du sonst spazieren gehen würdest, machst Du bewusst was Schönes für Dich, n Wannenbad oder Yoga, oder n Kilo Schokolade essen oder so.
2) Vielleicht kannst Du an einem Tag zusätzlich die Spaziergänge durch eine Fahrt zu einem umzäunten Gelände ersetzen? Kennst Du die Schnüffelgärten? Bspw. bei Berlin gibt es auch einen: http://www.schnüffelgärten.de/partner-und-gaerten.html Oder Du kennst jemanden mit großem Garten oder findest hier im Forum jemanden? Das ist für Aron was anderes als "immer nur" euer Garten, aber Du musst Dich nicht mit Leinenführigkeit oder so plagen.
3) Mit der Vorgehensweise wird hoffentlich der Frust bei Dir und die Reibung zwischen euch etwas abnehmen. Dadurch freiwerdende Kapazitäten kannst Du dann in ein gemeinsames Hobby investieren. Ich kenne mich mit ZOS nicht so aus, wo sucht man denn da? Ich könnte mir vorstellen, dass Aron gerne größere Flächen absucht. Ich mache sowas mit Kong-Suche, aber vielleicht geht das bei ZOS ja auch? Und längere Fährte klang ja auch gut. Jedenfalls würde ich mich an Deiner Stelle bemühen, das mit Anleitung aufzubauen, ich habe dek Eindruck, dass das gerade am Anfang mehr Spaß macht und weniger frustet. Falls Du Dich für Kongsuche/Spürhundetraining interessierst, schreib mir gerne. Ich kenne da ne nette Trainerin in Berlin.
Tschakka für euch und lass Dich von den bissigeren Kommentaren hier nicht unterkriegen! Irgendwelche Missverständnisse gibt es hier doch immer.
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Zwei Dinge sind mir die letzten Tage beim Lesen hier durch den Kopf gegangen
"zwei"
Ratet meine Mathenoten.
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Du hast echt richtig richtig gute Tipps bekommen, auf der persönlichen Ebene aber wollte ich dir nur noch eben was da lassen, mein Aufhänger war hierbei Thema "der Hund läuft stur vorn weg, Nase IMMER auf dem Boden" oder eben, "der Hund schlendert vor sich hin, Nase allermeistens auf dem Boden"
Usw.
Ich glaub ich kann mir sehr gut vorstellen was du meinst mit, dass dich das so so sehr ankotzt dieser ständige Zug und dieses sture voranlaufen. Das Schnüffeln per se ist gar nicht das Problem, sondern das "wie"
Das macht was mit einem wenn das Tag ein Tag aus so läuft (ja, geht evtl grad zu weit für ein Hundeforum).
Bei Ruby zb... Sie läuft. Jetzt könnte man auch sagen, hä? Hunde laufen halt? Logisch!
Ne. Sie läuft tlw kilometerweit stur auf Spannung gerade aus. (Bzw ist sie noch vor 1 1/2 Jahren)
Geschäfte erledigt, und los ging es. Blick starr nach vorn und laufen laufen laufen.
Was hat mich das aufgeregt. Ernsthaft, ich fand das so unendlich furchtbar SO rauszugehen mit ihr.
Zu Beginn hab ich resigniert... Ähnlich wie hier geschildert die Spaziergänge sind doch FÜR den Hund. Also Leine dran und Augen zu und durch. Aber der permanente Zug... ÄTZEND. Wirklich ich hab innerlich manchmal so sehr gekocht.
Das meinte ich mit, das macht was mit einem. V.a. wenn man körperlich evtl etwas sensibler ist und dann STÄNDIG gegen den Hund agiert. Ich wiederhole mich: das macht was mit einem! Ich hab so eine Aversion gegen Leinen und Geschirre und überhaupt gegen alles was damit zutun hat entwickelt. Ich war echt sauer... und ich wusste nichtmal genau worauf aber jedes mal wenn ich wieder den Zug der Leine spürte hätt ich kotzen können.
Zb standen wir kurz irgendwo (Kot einsammeln, ich wollte nachm Weg gucken auf Maps,...) und sie rennt in die Leine, mir fliegt alles aus den Händen. Das ist SO oft passiert und ich mach mich grad ebenfalls nackig aber ich hab wirklich wirklich gebrodelt und ja selbstverständlich war ich dann auch das ein oder andere mal unfassbar unfair zu ihr. Warum war ich dem Köter so so egal? Merkt die nicht wie angepisst ich bin?! So oft dachte ich mir sei doch mal bitte FÜR FÜNF SEKUNDEN in Gedanken bei mir. Dabei hätte man solche Situationen easy verhindern können, dir fallen beim Lesen allein sicher schon 10 Möglichkeiten ein. Aber nein ich habe nichts gemacht und bin dann explodiert. Das ist unfassbar unfair dem Hund ggü, das weiß ich und das weißt du selbstverständlich auch.
So, und selbstverständlich waren das alles MEIN Probleme, der Hund konnt nix dazu. Nahezu alles erlernt. Simpel konditioniert. Von wem? Von mir!
Also zurück... zuerst resigniert. Mein Kopf hat gedampft aber wir gingen halt so unsere Runden. Irgendwann hab ich angefangen, jedes noch so kleine Stoppen, Schnüffeln, irgendwohin gucken AUßER nach vorne (ins Feld, in den Wald, zu mir? Kam zu Beginn nicht vor), Ohrenstellung ein Mü mehr auseinander als Spitz nach oben gerichtet als würde sie sagen "Attacke" zu belohnen. Mit Worten, mit Keksen,...
Naja, dass wir ein Pöbelproblem haben brauch ich ja auch nicht zu erwähnen. Sie war IMMER auf Anspannung. Es war grässlich (für beide Seiten.. Das weiß ich nun auch)
Das Belohnen hat jetzt im Nachhinein betrachtet definitiv etwas gebracht. Sie weiß nach all der Zeit was erwünscht ist von mir und bietet es daher selbstständig an. Wichtig! Das kam SCHLEICHEND. Keine Veränderung war von heut auf morgen.
So... dann ging es um das Tempo. Ihr Grundtempo war einfach zu schnell für normales Laufen (noch was, was mich ankotzte, ich konnte ja nichtmal normal laufen ich war immer so in Hektik beim Laufen um diesen Zug der Leine zu vermeiden das ging echt auf die Substanz), also fing ich an am Fahrrad nebenherzufahren oder zu Joggen.
Das war auch tatsächlich so ne erste richtige Mindsetsache: ich mach das gerade exklusiv FÜR den Hund. Damit der mal in dem Tempo und ohne Zug laufen kann wie sie möchte. Dafür sorgen, dass der Hund keine Fehler machen KANN, das war meine Aufgabe. Hat mir wirklich sehr geholfen so herum zu denken.
Ich weiß, nicht exakt übertragbar direkt auf eure Situation (du meintest ja schon Joggen etc kommt für dich leider nicht in Frage).
Aber allein dieser Gedankenumschwung hat uns erste Toren geöffnet.
Denn ja, Ruby kam vmtl wirklich zukurz was physische Auslastung angebelangte. Ich bin immer öfter nur noch durchs Dorf an kurzer Leine (also hab Leinenführigkeit geübt usw usf) der "Freizeitmodus" an der Schlepp fiel eben immer immer kürzer aus weils mich so angenervt hat das Thema.
So, dann haben wir begonnen zu Joggen bzw Rad nebenher zu fahren (bzw einer am Rad, einer hat die Umgebung im Blick behalten) Ruby "frei" an schleppender Schlepp.
Es war jedesmal ein Akt aber Ruby konnte endlich mal in IHREM Tempo frei laufen während ihre Menschen dafür sorgten, dass ihr und der Umwelt nix zustößt (wir liefen aber auch nie im Wald oder so, immer nur auf endlos einsehbaren Flächen)
Den Tipp mit Sonntag morgens im Industriegebiet möcht ich übrigens auch nochmal hervorheben! Das waren jedesmal die schönsten Runden. So entspannend... so ruhig.
Wurde zu einem richtigen Ritual (und ist es auch heute tlw noch). Darauf hab ich mich ehrlich Sonntag früh um 8 Uhr gefreut egal wie kurz die Nacht war. Ne Runde im Industriegebiet...
Worauf ich hinaus möchte... irgendwie kam es dann schleichend und viele Bausteine fügten sich so langsam ineinander. Zum konkreten Training kann ich hier selbstverständlich nix beitragen das ist super individuell das ist klar.
Ich bin auch leider ein Mensch ich lass dann auch sehr schnell Dinge wieder schleifen und bin auch ein Fähnchen im Wind was Erziehung angeht und lass mich extrem schnell verunsichern. Weiß ich.
Aber was mir wichtig ist, das hab ich ganz stumpf bis zum Erbrechen geübt. Parallel an mir und meinem Mindset gearbeitet und jetzt erst in den letzten paar Wochen ist mir beim Spazierengehen ganz plötzlich aufgefallen... nanu? Der Hund schlappt gemütlich neben mir her, die Schlepp schleift aufm Boden und du kannst tatsächlich mal für ne Minute ans Handy dein nächstes Hörbuch auswählen.
Was ist denn da los?!
Als wäre irgend ein Knoten geplatzt...
Natürlich ist dein Aron Snooze_92 nochmal ne andere Nummer, das weiß ich.
Aber ich hab mich wirklich wieder erkannt in deinen Ausführungen. Daheim absolut entspannt (zu 98%) und draußen sobald es aus der Tür raus ging die Pest. Es war exakt so hier, einfach nur ein Kampf es hat mir NICHTS mehr ne Freude bereitet mit diesem Hund. Das überschattet halt den Alltag. (Fremde) Kinder gehen hier übrigens auch nicht, aber das hab ich akzeptiert, da wird gemanagt. Bei dem 2-3 Kindern wo es funktionieren "muss" wird trainiert.
Übrigens war (und ist sie wieder nicht... ich sag doch, inkonsequent, also ich) daheim auch nicht so lenkbar wie man es sich so vorstellen würde von daher find ich deine Tests zum Thema Verbindlichkeit total sinnvoll um einfach mal zu sehen "wo stehen wir".
Halte ja nix von so Stellvertreterkonflikten aber ich hab da auch erstmal einsehen müssen... ui. Die ist zwar daheim entspannt aber das ist sie halt weil sie es ist nicht weil sie mich daheim auch nur in irgend einer Weise ernst nehmen würde.
Und hätte ich mit ihr damals an der Haustür gewartet bis sie entspannt ist. Eh... Ja... ständen wir genauso wie ihr auch heute noch da.
Ich musste vorhin bei unserem Spaziergang einfach an euch denken und dachte ich lass dir das mal da... Es KANN definitiv besser werden, auch wenn es nur deine persönliche Einstellung ist. Ich hab das früher nie nie verstanden... Hundetraining.. Arbeit an sich selbst und weniger am Hund.. Was soll das heißen? Was wollen die von mir? Wie soll ich mich denn ändern? Der Hund muss sich doch ändern!
Aber es ist wirklich so. Ruby selbst hat sich nicht verändert. Weiterentwickelt, ja, aber sie ist der gleiche Hund wie vorher. Trotzdem ist es ein himmelweiter Unterschied WIE wir gemeinsam rausgehen.
Und selbstverständlich weiß ich auch, dass da trainingstechnisch noch so viel mehr zu machen wäre...
Aber wir sind echt zufrieden so. Früher hab ich Leute belächelt die mir sowas gesagt haben. Weil ich das nicht glauben konnte... wie könnt ihr denn mit SO einem Zustand zufrieden sein? Aber jetzt bin ich es ebenso.
ZOS machen wir übrigens auch und sind da ganz begeistert dabei.
Ich hatte das Gefühl... Ruby musste eben auch erstmal lernen was gemeinsames arbeiten ist und dass das Freude machen kann. Dass es sich lohnt. Und irgendwie greift dann plötzlich alles ineinander und man kann es gar nicht richtig erklären.
Ich wünsche euch das Selbe und ich glaub fest an Euch!
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Du hast echt richtig richtig gute Tipps bekommen, auf der persönlichen Ebene aber wollte ich dir nur noch eben was da lassen, mein Aufhänger war hierbei Thema "der Hund läuft stur vorn weg, Nase IMMER auf dem Boden" oder eben, "der Hund schlendert vor sich hin, Nase allermeistens auf dem Boden"
Usw.
Ich glaub ich kann mir sehr gut vorstellen was du meinst mit, dass dich das so so sehr ankotzt dieser ständige Zug und dieses sture voranlaufen. Das Schnüffeln per se ist gar nicht das Problem, sondern das "wie"
Das macht was mit einem wenn das Tag ein Tag aus so läuft (ja, geht evtl grad zu weit für ein Hundeforum).
Bei Ruby zb... Sie läuft. Jetzt könnte man auch sagen, hä? Hunde laufen halt? Logisch!
Ne. Sie läuft tlw kilometerweit stur auf Spannung gerade aus. (Bzw ist sie noch vor 1 1/2 Jahren)
Geschäfte erledigt, und los ging es. Blick starr nach vorn und laufen laufen laufen.
Was hat mich das aufgeregt. Ernsthaft, ich fand das so unendlich furchtbar SO rauszugehen mit ihr.
Zu Beginn hab ich resigniert... Ähnlich wie hier geschildert die Spaziergänge sind doch FÜR den Hund. Also Leine dran und Augen zu und durch. Aber der permanente Zug... ÄTZEND. Wirklich ich hab innerlich manchmal so sehr gekocht.
Das meinte ich mit, das macht was mit einem. V.a. wenn man körperlich evtl etwas sensibler ist und dann STÄNDIG gegen den Hund agiert. Ich wiederhole mich: das macht was mit einem! Ich hab so eine Aversion gegen Leinen und Geschirre und überhaupt gegen alles was damit zutun hat entwickelt. Ich war echt sauer... und ich wusste nichtmal genau worauf aber jedes mal wenn ich wieder den Zug der Leine spürte hätt ich kotzen können.
Zb standen wir kurz irgendwo (Kot einsammeln, ich wollte nachm Weg gucken auf Maps,...) und sie rennt in die Leine, mir fliegt alles aus den Händen. Das ist SO oft passiert und ich mach mich grad ebenfalls nackig aber ich hab wirklich wirklich gebrodelt und ja selbstverständlich war ich dann auch das ein oder andere mal unfassbar unfair zu ihr. Warum war ich dem Köter so so egal? Merkt die nicht wie angepisst ich bin?! So oft dachte ich mir sei doch mal bitte FÜR FÜNF SEKUNDEN in Gedanken bei mir. Dabei hätte man solche Situationen easy verhindern können, dir fallen beim Lesen allein sicher schon 10 Möglichkeiten ein. Aber nein ich habe nichts gemacht und bin dann explodiert. Das ist unfassbar unfair dem Hund ggü, das weiß ich und das weißt du selbstverständlich auch.
So, und selbstverständlich waren das alles MEIN Probleme, der Hund konnt nix dazu. Nahezu alles erlernt. Simpel konditioniert. Von wem? Von mir!
Also zurück... zuerst resigniert. Mein Kopf hat gedampft aber wir gingen halt so unsere Runden. Irgendwann hab ich angefangen, jedes noch so kleine Stoppen, Schnüffeln, irgendwohin gucken AUßER nach vorne (ins Feld, in den Wald, zu mir? Kam zu Beginn nicht vor), Ohrenstellung ein Mü mehr auseinander als Spitz nach oben gerichtet als würde sie sagen "Attacke" zu belohnen. Mit Worten, mit Keksen,...
Naja, dass wir ein Pöbelproblem haben brauch ich ja auch nicht zu erwähnen. Sie war IMMER auf Anspannung. Es war grässlich (für beide Seiten.. Das weiß ich nun auch)
Das Belohnen hat jetzt im Nachhinein betrachtet definitiv etwas gebracht. Sie weiß nach all der Zeit was erwünscht ist von mir und bietet es daher selbstständig an. Wichtig! Das kam SCHLEICHEND. Keine Veränderung war von heut auf morgen.
So... dann ging es um das Tempo. Ihr Grundtempo war einfach zu schnell für normales Laufen (noch was, was mich ankotzte, ich konnte ja nichtmal normal laufen ich war immer so in Hektik beim Laufen um diesen Zug der Leine zu vermeiden das ging echt auf die Substanz), also fing ich an am Fahrrad nebenherzufahren oder zu Joggen.
Das war auch tatsächlich so ne erste richtige Mindsetsache: ich mach das gerade exklusiv FÜR den Hund. Damit der mal in dem Tempo und ohne Zug laufen kann wie sie möchte. Dafür sorgen, dass der Hund keine Fehler machen KANN, das war meine Aufgabe. Hat mir wirklich sehr geholfen so herum zu denken.
Ich weiß, nicht exakt übertragbar direkt auf eure Situation (du meintest ja schon Joggen etc kommt für dich leider nicht in Frage).
Aber allein dieser Gedankenumschwung hat uns erste Toren geöffnet.
Denn ja, Ruby kam vmtl wirklich zukurz was physische Auslastung angebelangte. Ich bin immer öfter nur noch durchs Dorf an kurzer Leine (also hab Leinenführigkeit geübt usw usf) der "Freizeitmodus" an der Schlepp fiel eben immer immer kürzer aus weils mich so angenervt hat das Thema.
So, dann haben wir begonnen zu Joggen bzw Rad nebenher zu fahren (bzw einer am Rad, einer hat die Umgebung im Blick behalten) Ruby "frei" an schleppender Schlepp.
Es war jedesmal ein Akt aber Ruby konnte endlich mal in IHREM Tempo frei laufen während ihre Menschen dafür sorgten, dass ihr und der Umwelt nix zustößt (wir liefen aber auch nie im Wald oder so, immer nur auf endlos einsehbaren Flächen)
Den Tipp mit Sonntag morgens im Industriegebiet möcht ich übrigens auch nochmal hervorheben! Das waren jedesmal die schönsten Runden. So entspannend... so ruhig.
Wurde zu einem richtigen Ritual (und ist es auch heute tlw noch). Darauf hab ich mich ehrlich Sonntag früh um 8 Uhr gefreut egal wie kurz die Nacht war. Ne Runde im Industriegebiet...
Worauf ich hinaus möchte... irgendwie kam es dann schleichend und viele Bausteine fügten sich so langsam ineinander. Zum konkreten Training kann ich hier selbstverständlich nix beitragen das ist super individuell das ist klar.
Ich bin auch leider ein Mensch ich lass dann auch sehr schnell Dinge wieder schleifen und bin auch ein Fähnchen im Wind was Erziehung angeht und lass mich extrem schnell verunsichern. Weiß ich.
Aber was mir wichtig ist, das hab ich ganz stumpf bis zum Erbrechen geübt. Parallel an mir und meinem Mindset gearbeitet und jetzt erst in den letzten paar Wochen ist mir beim Spazierengehen ganz plötzlich aufgefallen... nanu? Der Hund schlappt gemütlich neben mir her, die Schlepp schleift aufm Boden und du kannst tatsächlich mal für ne Minute ans Handy dein nächstes Hörbuch auswählen.
Was ist denn da los?!
Als wäre irgend ein Knoten geplatzt...
Natürlich ist dein Aron Snooze_92 nochmal ne andere Nummer, das weiß ich.
Aber ich hab mich wirklich wieder erkannt in deinen Ausführungen. Daheim absolut entspannt (zu 98%) und draußen sobald es aus der Tür raus ging die Pest. Es war exakt so hier, einfach nur ein Kampf es hat mir NICHTS mehr ne Freude bereitet mit diesem Hund. Das überschattet halt den Alltag. (Fremde) Kinder gehen hier übrigens auch nicht, aber das hab ich akzeptiert, da wird gemanagt. Bei dem 2-3 Kindern wo es funktionieren "muss" wird trainiert.
Übrigens war (und ist sie wieder nicht... ich sag doch, inkonsequent, also ich) daheim auch nicht so lenkbar wie man es sich so vorstellen würde von daher find ich deine Tests zum Thema Verbindlichkeit total sinnvoll um einfach mal zu sehen "wo stehen wir".
Halte ja nix von so Stellvertreterkonflikten aber ich hab da auch erstmal einsehen müssen... ui. Die ist zwar daheim entspannt aber das ist sie halt weil sie es ist nicht weil sie mich daheim auch nur in irgend einer Weise ernst nehmen würde.
Und hätte ich mit ihr damals an der Haustür gewartet bis sie entspannt ist. Eh... Ja... ständen wir genauso wie ihr auch heute noch da.
Ich musste vorhin bei unserem Spaziergang einfach an euch denken und dachte ich lass dir das mal da... Es KANN definitiv besser werden, auch wenn es nur deine persönliche Einstellung ist. Ich hab das früher nie nie verstanden... Hundetraining.. Arbeit an sich selbst und weniger am Hund.. Was soll das heißen? Was wollen die von mir? Wie soll ich mich denn ändern? Der Hund muss sich doch ändern!
Aber es ist wirklich so. Ruby selbst hat sich nicht verändert. Weiterentwickelt, ja, aber sie ist der gleiche Hund wie vorher. Trotzdem ist es ein himmelweiter Unterschied WIE wir gemeinsam rausgehen.
Und selbstverständlich weiß ich auch, dass da trainingstechnisch noch so viel mehr zu machen wäre...
Aber wir sind echt zufrieden so. Früher hab ich Leute belächelt die mir sowas gesagt haben. Weil ich das nicht glauben konnte... wie könnt ihr denn mit SO einem Zustand zufrieden sein? Aber jetzt bin ich es ebenso.
ZOS machen wir übrigens auch und sind da ganz begeistert dabei.
Ich hatte das Gefühl... Ruby musste eben auch erstmal lernen was gemeinsames arbeiten ist und dass das Freude machen kann. Dass es sich lohnt. Und irgendwie greift dann plötzlich alles ineinander und man kann es gar nicht richtig erklären.
Ich wünsche euch das Selbe und ich glaub fest an Euch!
Ich weiß gar nicht so recht was ich schreiben soll außer vielen vielen Dank für deine Mühe und deine Worte, die helfen mir wirklich sehr
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