Leben mit unpassendem Hund

  • Es ist ja nichts für immer :smile:
    Vielleicht hilft der Gedanke.
    Nicht die Funktürklingel, nicht das ziehenlassen, nicht das laut singen müssen.

    Nicht das Hundeklo (da komm ich gleich noch zu).


    Es geht drum, erst mal den Stress rauszunehmen, primär bei und für Aron, das geht aber nicht, ohne bei Dir den Stress rauszunehmen.


    Erste-Hile-Massnahmen und Management. Bis es besser wird, nicht länger.



    Hundeklo:
    Ich hab unseres abgegrenzt mit Zäunchen und Blumenkübeln etc.
    Die Hunde konnten von zwei Seiten da reinkommen, ein einziger Zugang scheint mir nicht genügend.

    Das Schäfitüt hat auch nie im Garten sonst gemacht, das Hundeklo kann man ja aufbauen und beibringen, da ist Dein Sturschädel und Deine Ausdauer gefragt.


    Also erst mal ein Stück Garten abzweigen und als Tabu erklären, dann den Boden bereiten (ich hab da viel falsch gemacht, aktuell würde ich einfach Holzschnipsel draufwerfen) und dann dort mit Leine hin und bleiben bis gekackt wird.

    Ja ist anstrengend bis es etabliert ist, danach ist es eine enorme Erleichterung.



    Ihr werdet Euern Weg finden :streichel: und Aron vielleicht ein passendes Zuhause.



    Das da


    Und ich bin ehrlich, ich möchte in unserem noch nicht sehr alten Haus auch nicht alles auf den Hund ausrichten müssen.

    scheint mir das Hauptproblem zu sein.
    Es geht überhaupt nicht um "alles" sondern um das Nötigste FÜR DEN HUND.
    Ich kann das schon verstehen :streichel: aber ganz ehrlich: ich würde den Hund um des Hundes Willen so schnell wie möglich aus der Situation weghaben wollen.

  • Dass - mal - Plus ergibt, wage ich zu bezweifeln. Vermutlich wäre die Challange wer am schnellsten den nächsten Wildwechsel findet. Aber wenn er Bock hat zu rennen, so richtig, dann kannst du gerne vorbei kommen. Ich hab nen riesigen, eingezäunten Garten und ungeliebte Nachbarskatzen, die man gerne verjagen darf. Mich versöhnt mein Garten und die Tatsache, dass Lucifer da so richtig Hackengas geben kann, ungemein mit der Tatsache, daß er unterwegs nicht freilaufen kann.

  • Du denkst noch zu groß :pfeif:

    Nein du musst kein Hobby aufbauen. Und du hast einen Garten. Ideale Voraussetzungen.


    Du sagst er scannt die ganze Zeit unterwegs und hat massiven Jagdtrieb. Das kannst du nutzen!


    1. Idee: nimm dir ein Schweineohr (oder was auch immer) binde es an die Leine. Geh in den Garten und bestimme den Startpunkt. Und dann geh mal mit dem Leckerli ein Stück spazieren. Am Endpunkt die Leine entfernen und ab zum Hund.

    Nimm den Hund führe ihn zum Startpunkt und sag spaßeshalber „Such“. Glaub mir die Spur findet er allein. Und wenn er sie verliert, du hast dir den Weg gemerkt und kannst ihm helfen die Spur wiederzufinden. Hat er das Teil gefunden Feier ihn. Will er es dort fressen ok. Will er es ins Haustragen und fressen auch ok.

    Arbeitsaufwand 10 Minuten. Kannst du getrost vom Gassi abziehen.


    2. Idee:

    Kekse verstecken. Glaub ich selbsterklärend.


    Spielt der Hund gerne? Supi macht das. Irgendwas - egal was - kann Spaß machen.


    Ist tatsächlich eins der Dinge die ich am Leben mit Hund liebe. Ich kann wieder spielen wie als Kind und niemand guckt doof. Im Gegenteil wenn wir sowas unterwegs machen zaubert es den meisten Menschen ein Lächeln ins Gesicht :tropf:

    Wir machen ja viel mit Suchen. Auch etwas seriöser im Bereich Flächensuche. Aber was meinst du, was mein Männe an die 50 sein inneres Kind wieder gefunden hat. Er sagt selbst - ist wie früher verstecken spielen. Und ja wir sehen anschließend auch alle aus wie Kinder nach ner Stunde toben im Wald :applaus:


    Schau einfach, dass es Dinge sind, wo keine Konflikte auftreten. Natürlich wäre Idee 1 nicht unbedingt für Hunde mit Ressourcenproblemen so eine Empfehlung :pfeif:


    Und du sollst ja nicht auf immer und ewig Konflikte meiden. Nur erstmal deine Genervtheit durchbrechen. Wenn das bedeutet, es geht mal ein paar Tage statt Gassi nur in den Garten - ey so what. (Keine Empfehlung zur Dauerhaltung eines Hundes für externe Leser!).

    Es wird deinem Hund vielleicht auch helfen, das unberechenbare von dir zu verzeihen. Denn genau das bist du aktuell. In dem Zustand denk nicht weiter über ernsthaftes Training nach. Zumindest für den Moment.

    Wenn es euch besser geht - fangt kleinschrittig an. Und nein auch in der Zeit sind verbote verbote! Also wenn es Konflikte gibt, die in der aktuellen Zeit auftreten, werden die natürlich nicht ignoriert. Nur bau so wenig Konfliktpotential wie möglich bewusst ein!

  • Und ich wieder. Ich bekomme die Zitate nicht gut geordnet, senfe also einfach mal wild in der Gegend rum.


    Wie oben schon zu lesen war, war mein Weg aus dem Frust, möglichst alles an Erwartungen fahren zu lassen und es uns so leicht wie möglich zu machen.

    Natürlich hat das Grenzen, hatte es bei uns auch. Wir leben in der Großstadt und Selbstgefährdung oder Belästigung anderer waren natürlich immer No Gos. Aber dann eben oft eher über Management verhindert, als über Fingerschnipp-Gehorsam.

    Wenn ich halbwegs entspannt spazieren will (entspannt heißt in dem Fall aber auch nur den Stress am Anfang möglichst gering zu halten), klettere ich einen steilen Trampelpfad gegenüber unserem Haus direkt in den Wald hoch

    So nervig das klingt, dann mach das, wenn es für dich machbar ist. Gar nicht so sehr, um die Löffelchen von Aron zu schonen, sondern um deine Löffelchen zu schonen. Dann geht euer Gassi jetzt eben immer (wenn möglich) den Trampelpfad hoch, so ist das dann eben.


    Und wenn ihr mal den anderen Weg nehmen müsst, weißt du gleich wieder, weshalb der Trampelpfad zwar doof aber besser ist.

    Woanders hinfahren krieg ich unter der Woche nicht hin und zum anderen steigert er sich dann stattdessen dort eben einfach in die neuen Gerüche rein.

    War bei uns ähnlich. Neue Gegenden fand Elvis immer super, ich superblöd - weil ich dann einen Ochsen an der Leine hatte, der immer der Nase nachtrabte. Voran, voran, nur voran!

    Wir hatten irgendwann ein, zwei Gassistrecken, die er eher langweilig fand und die wir wirklich oft gegangen sind, wodurch sie noch langweiliger waren. Wenn ihr sowas findet, kann ich das nur empfehlen, auch hier mit Blick auf dich und deine Entlastung.

    So geht das die ganze Zeit), wenn er an der 15m Schlepp hängt, läuft er eben irgendwann an der gespannten Schlepp (mit Schleppleine hat das bei uns eh nix zu tun, ich könnte die niemals nicht aus der Hand geben und wirklich schleppen lassen).

    War bei uns ähnlich, als Vorsteher hat Elvis einfach einen wirklich großen Radius. Mir ist irgendwann außerdem klargeworden, dass ich ihn nicht mit schleppender Schlepp laufen lassen würde (zu viele Straßen), darum habe ich irgendwann entschieden, dass wir an der Führleine, an der Flexi oder frei gehen. Und ich habe das Gehaddel mit der Schleppleine wirklich null vermisst.

    Wenn wir das Pech haben und tatsächlich Rehen, Katzen oder Waschbären über den Weg laufen, hängt er brüllend in der Leine.

    Das hatten wir so eher selten, wenn eher mal mit Essen, dafür konnte Elvis sich als Vorstehhund manchmal nicht mehr abwenden. Ich habe ihn dann weggetragen; gar nicht böse, einfach möglichst neutral. Wenn Aron "nur" um die 20 Kilo wiegt, geht das für euch ja vielleicht auch. Dann kommst du aus der Situation raus, und er natürlich auch.

    aufmerksam muss ich ja trotzdem immer 100% sein, weil er bei Hundebegegnungen ja auch noch schwierig ist. Manchmal kann ich ihn mit Abstand super zu mir umorientieren und belohne ihn dafür auch ausgiebig, bei der nächsten flippt er (trotz Abstand) dann wieder völlig aus.

    Damit kenne ich mich nicht aus, aber hier würde ich auch erstmal als Entlastung für dich (und Aron dann automatisch mit) managen oder schummeln.

    Was immer für euch funktioniert, zum Beispiel sowas wie umdrehen, mehr Abstand schaffen, vermeiden, mit Futter vorbeilocken, neutral ins Geschirr fassen "komm, wir gehen mal weiter" oder sogar wegtragen.

    Und, das hatte jemand anders geschrieben, ja, dann pöbelt er eben. Nicht schön, nicht das, was man sich wünscht, aber so ist das dann jetzt eben erstmal.

    Ich beneide so sehr jeden Hundehalter, der entspannt mit seinem Hund durch die Gegend laufen kann, der Hund mal hier, mal da schnüffelt und man die gemeinsame Zeit offensichtlich genießt, während wir keinen Spaziergang sondern einen Spazierkampf veranstalten.

    Oh Gott, das ging mir ganz genauso! Selbst heute denke ich oft, wenn ich einen dieser Hunde sehe, die beim Gassigehen immer so herzig zum Halter gucken: "Streber!!!!"

    Bei normalem Besuch meldet er 'nur', bei Paketboten wird es immer schlimmer. Mittlerweile springt er bei denen wie ein Irrer kläffend an der Haustür hoch. Er lässt sich zwar dann von mir auf die Decke schicken (wobei ich das schon nachdrücklich durchsetzen muss) und bleibt da auch (kläffend) sitzen, aber dass er überhaupt so einen Terz veranstaltet, richtig, n-e-r-v-t mich.

    Das kann ich total nachvollziehen, das würde mich auch nerven. Rundum.

    Hättest du die Möglichkeit, zu vermeiden, dass er zur Haustür kommt? Durch ein Gitter, eine Tür, die du schließen kannst oder indem du ihn evtl. in ein angrenzendes Zimmer bringst? Das kommt halt immer so stark auf die Gegebenheiten eures Hauses oder eurer Wohnung an.

    An die Klingel kann man ja eine Zettel machen, dass es eine Moment dauert, bis man an die Tü kommt, damit du etwas Ruhe hast, Aron aus dem Weg zu nehmen.

    Aron kann nicht ansatzweise das leisten, was ich von ihm erwarte

    Ich finde, das ist wirklich ein Schlüsselsatz, auch wenn du ihn bei einem konkreten Beispiel geschrieben hattest.


    Ich finde es oft sehr schwer, Erwartungen zu ändern oder loszulassen. Aber es geht. Im Job machen wir ganz oft "Erwartungsmanagement", indem wir vorher festlegen, was geht und passieren wird und was nicht.


    Mein Eindruck ist, dass es für euch beide so erleichternd wäre, wenn du deine Erwartungen an ihn auf ein absolutes Minimum zurückschrauben könntest. Aber leichter gesagt als getan.

    Gestern wollte ich wenigstens mal wieder mit ihm drinnen tricksen, um mal wieder etwas positives miteinander zu machen. Da hat er nur die Ohren runtergeklappt und mich mit einem ,,Was will sie denn jetzt schon wieder von mir''-Blick angesehen. Ich glaube mittlerweile, dass ich es einfach richtig verkackt habe.

    Das glaube ich nicht. Ich glaube, es geht euch beiden gerade einfach ähnlich.

    Wenn man den Text so liest, könnte man meinen, ich würde Aron nicht mögen.

    Nein, das finde ich gar nicht. Wer macht sich denn so viel Mühe und investiert so viel Arbeit, Nerven und sicherlich auch Tränen in einen Hund, den man nicht mag?


    Und du schreibst den Text ja auch nicht über das, was du an Aron magst, sondern über das, was euch das Leben so schwermacht.

    Bei Elvis war ich immer so froh, dass er so ein Kuschelhund ist. Auch am Ende eines Tages voller ätzender, anstrengender Gassis stand ein gemeinsamer, gemütlicher Abend auf dem Sofa. Der Himmel.

    Mein Partner (der aber nur am Wochenende Zuhause ist) geht unregelmäßig mit Aron im Zuggeschirr laufen. Das findet Aron mega, da konzentriert er sich dann auch richtig.

    Es ist doch gerade die Zeit der Neujahrsvorsätze. Vielleicht kannst du deinen Partner inspirieren, regelmäßig mit Aron zu laufen. Rein von der körperlichen Auslastung bringt ihm (also Aron) das bestimmt auch schon viel.


    Für mich war es damals auch eine Entdeckung, mit Elvis zu joggen. Ich hab wenig Kondition, mit Zuggeschirr wäre das nicht gegangen, aber bei uns hat es ganz gut gepasst, dass er dann doch mal stehenbleiben musste zum Schnüffeln/Markieren, wenn ich mal atmen musste.

    Es war einfach total schön, endlich mal nicht der ewig Bremsklotz zu sein und Elvis nicht ständig zu bremsen, sondern mal gemeinsam in einem Tempo unterwegs zu sein.


    Achso und: Falls du irgendwo ein entsprechendes Gelände hast/findest, wäre es bestimmt auch super, wenn Aron dort freilaufen könnte. Vor allem wenn es sicher eingezäunt ist, ist das auch mal echt gut für dich, wenn du nicht die ganze Zeit gucken und machen und regeln und bremsen musst, sondern er mal größenteils einfach machen kann und du einfach mal deinen hübschen Hund bewundern kannst.

    Wenn ich aber mal nur ein Mü inkonsequent bin hab ich das Gefühl, dass wir jedes Mal 3 Schritte zurück machen und Aron direkt wieder austestet, ob gewisse Regeln dann jetzt aufgehoben sind.

    Achtung, totale Spekulation: Vielleicht ist das aber auch so, weil er es eigentlich nicht leisten kann und gar nicht unbedingt, weil er dich testet.

    Such dir für den Rest Managementmaßnahmen wie z.B. Bauchgurt und Ruckdämpfer und dann soll der halt draußen bescheuert sein wegen Wild.

    Ja, Ruckdämpfer! Bn ich bei uns auch erst ewig spät drauf gekommen, keine Ahnung warum eigentlich.

    Was auch ein richtiger Game Changer war, war ein gemeinsames Hobby wo niemand von uns wirklich funktionieren musste sondern wo Spaß das einzige Ziel war.

    Bei Aron bietet sich ja an, doch mal zu probieren, ob ein mehr gemeinsames "Jagen" (= Waldspaziergang) an der Leine funktioniert.


    Nach all unserem Antijagdtraining fand ich damals das Buch "Wege zur Freundschaft" von Ulla Reichmann da wirklich spannend, weil so ganz anders (aber auch gar nicht sooo widersprüchlich, wenn ich mich richtig erinnere).

    Und ich meine mich zu erinnern, dass mir "Alltagswege zur Freundschaft" geholfen hat, etwas entspannter in Sachen Erwartungen und Umgang zu werden.


    Ich würde, gerade jetzt erstmal, nichts ins Auge fassen, wo Hund und Mensch viel Neues lernen müssen, sondern etwas, was möglichst einfach für euch machbar und erreichbar ist. Sonst hat man wieder noch einen Themenkomplex mehr, in dem was klappen "muss" und so Frust erzeugen kann.

    Mir hat geholfen: Akzeptanz. Dein Hund scannt und pöbelt.

    Und versprochen, wenn ich jetzt hier aus dem Fenster gucke, sehe ich direkt mindestens einen Hund, der heftiger ist und woran nicht gearbeitet wird.

  • Ihn vor ein Fahrrad zu spannend wäre aber lebensgefährlich, wenn dann eben doch ein Reh oder so aufspringt würde ich mich nie drauf verlassen, dass ihm das Rennen auch dann wichtiger ist.

    Mit einem Springer am Rad Funktionierts. Mein früherer TS Jagdhund Mix ist mit seinen 18 Kg Gewicht, manchmal im 90 Grad Winkel abgebogen, bei voller Fahrt und wollte ins Feld rein, wegen Wild. Mein Schwerpunkt war am Sattel und ich konnte uns immer abbremsen ohne Sturz. Mit so einem darfst aber niemals die Leine in der Hand halten, oder am Lenkrad. Der zieht dir sonst, schneller als du reagieren kannst den Lenker rum und du machst nen Salto. Mit Springer hast du das Risiko so aber nicht und im Tempo, wo der Hund Trabt fühlte es sich sehr sicher an.

    Ich frag mich irgendwie, ob nicht sone alte Labi Hündin, als Trennungsopfer oder mit verstorbenen Besitzer als Zweithund aus dem TS zu euch passen könnte. Um deine anderen Bedürfnisse an Hundehaltung abzudecken? Dein Hund kommt doch aus dem Ausland, ist der wirklich so Inkompatibel mit Artgenossen, oder nur um sich die fern zu halten? Wobei ja auch Ressourcen Konflikte etc. alles mögliche mit bei sein könnten. Fehlende Sozialisierung, als vielleicht Straßenhund? Oder doch alles nur Territorial? Wie schätzen denn den Krawall gegen andere Hunde, deine Trainer so ein?
    Auch unkomplizierte Hunde können ja oft nicht immer alle Bedürfnisse des Halters bezüglich der Hundehaltung abdecken. Ich sehe darum immer eher die Lösung in der Mehrhunde Haltung xD . Wobei es natürlich leichter ist, zuerst einen einfachen Hund zu haben und sich dann auf was zweites einzulassen. Sonst hat man hinterher 2 die sich beim Mist bauen aneinander Orientieren.
    Aber es gibt genug Mehrhunde Halter, wo tatsächlich nur einer Randale macht und der andere einfach unbeteiligt daneben steht. Muss natürlich vom Typ her passen, dass die sich nicht gegenseitig pushen und bekloppt machen.
    Nur so als Idee.

    Meinst du mit Springer so ein Teil seitlich am Fahrrad oder so eine Antenne vorne am Lenker?


    Also Aron ist nicht per se unverträglich. Auf dem Hundeplatz (auf dem wir jetzt aber schon ne Weile nicht mehr waren, weil mir da das Training auch nicht besonders zusagt) funktioniert es mit den Meisten wunderbar und selbst mit Dino von Karpatenköter konnte er zusammen laufen und war friedlich. Die Hündin meiner Mama liebt er total, egal ob wir bei denen zu Besuch sind oder sie hier (das ist aber auch nur alle par Monate der Fall). Es beschränkt sich auf Begegnungen an der Leine und da auch nochmal verstärkt auf sein Revier. Ich hab mich zu dem Thema mit einem Trainer in einem Park getroffen, in dem die Wahrscheinlichkeit höher war Hunde zu treffen, als bei uns im Wald. Ergebnis vom Training - ich würde alles richtig machen, aber Aron ist da halt auch nicht einmal ausgetickt, sondern hat eher kleine Brötchen gebacken (wir waren da vorher noch nie).


    Ein Zweithund käme trotzdem nicht in Frage, mir wäre die Gefahr viel zu groß, dass ich dann zwei pöbelnde Hunde an der Leine habe. Und die Zeit notfalls getrennt zu gehen habe ich auch absolut nicht. Für Aron ellein musste ich dazu schon so viel Geld beim Tierarzt lassen.. Ne.

    Aktuell bin ich mir nichtmal sicher, ob ich nach Aron überhaupt nochmal einen Hund will. und WENN, was kleines, nettes, unkompliziertes. Sowas wie die Tilda von Anirac :herzen1:

  • Ich hatte ein ähnliches Problem mit meinem Rüden, außer, dass er zwar jagdlich interessiert ist, aber dem nicht extrem nachgeht. Auf Sicht ja, aber das war es auch schon (meine Hündin jagt auf Spur, er ist da echt harmlos für einen Jagdhund). Aber das Mindsetproblem hatten wir auch und haben es wohl immer noch ein wenig.


    Von Anfang an war er mehr auf meinen Mann fixiert, ich mache aber fast alles mit beiden Hunden. Er kam fünfjährig aus einem spanischen Tierheim als Direktimport. Grundsätzlich umgänglich mit seinen Bezugspersonen und Hunden im Haushalt. Und das war es auch schon. Fremde Menschen findet er unheimlich und verbellt sie, sobald sie zu nahe kommen und würde auch beißen, wenn sie ihn bedrängen, fremde Hunde werden auch auf Entfernung verbellt und im Freilauf auch vehement vertrieben, weshalb er grundsätzlich angeleint ist, wenn ich nicht alles einsehen kann. Kinder gehen gar nicht (ist aber für uns kein Thema). Nach drei Monaten bei uns hat er mich in einer Schrecksituation ins Gesicht gebissen, mit offenem Maul und mehr als zwei Kratzer und blaue Flecken ist nicht passiert, aber das Vertrauensverhältnis war nachhaltig beschädigt.

    Und irgendwie haben wir uns in den letzten vier Jahren, die er bei uns ist, in einer Abwärtsspirale bewegt. Mich hat sein ständiges Gekläffe genervt, wenn andere Hunde zu sehen waren und vor allem, dass er meiner eigentlich sozialkompatiblen Hündin dadurch sämtliche Kontakte versaut hat. Denn erstens hat sie mit eingestimmt und zweitens kam ja keiner so nah an uns ran, dass sie mal Kontakt hätte aufnehmen können. Gruppenstunde in der Hundeschule ging gar nicht durch sein Dauerfiepen und Kreischen, weil andere Hunde zu sehen waren, ich habe das irgendwann aufgegeben, weil ich nur Stress hatte und er es dadurch natürlich nicht besser konnte.


    Ich habe mehrfach über Abgabe nachgedacht. Aber erstens ist der Hund nicht einfach und (so komisch das jetzt klingt) im Moment nur von mir zu händeln, wenn etwas unangenehmes zu tun ist und zweitens steckt der seit drei Jahren in einem Leishmanioseschub und ist nicht gerade günstig beim Tierarzt. Zu dem er im Übrigen nur sediert kann, weil er Tierärzte wirklich komplett zerlegen will. Ach ja, ein Herzproblem hat er auch noch. Und er hängt wahnsinnig an meinem Mann und mittlerweile wohl auch an mir, er schläft nachts eingerollt vor meinem Bauch und sucht auch sonst die Nähe (jetzt wieder).


    Was ich aber vor allem sagen will: In unserer Abwärtsspirale habe ich ihn in ein Meideverhalten gebracht. Wenn ich ihn in übersichtlichem Gelände abgeleint habe, hatte ich eigentlich wenig Chancen, ihn zu rufen, obwohl er wahnsinnig verfressen ist. Er ist einfach vorwärts gelaufen, ohne zu gucken und auch ohne irgendeine Ablenkung. Er kam einfach nicht zu mir, sondern hielt Abstand. Er hat mich furchtbar genervt, wenn er mal wieder irgendwas angekläfft hat und ich glaube wirklich, am meisten hat mich genervt, dass er mir und meiner Hündin das Leben schwer gemacht hat. So unfair, so menschlich.

    Hinzu kommt, dass er bis heute nicht alleine bleiben kann. Man kann ihn also weder mitnehmen, noch zu Hause lassen, ich war (und bin teilweise auch noch) wegen diesem Hund ans Haus gefesselt, so fühlt es sich zumindest an. Spätestens, wenn ich mit meinem Mann etwas zusammen machen möchte, funktioniert es nicht mehr. Abendveranstaltungen gehen seit Jahren nur mit größerer Vorbereitung, denn zu jedem Hundesitter kann ich ihn nicht geben, Familie habe ich nicht in der Nähe.


    Seit einem halben Jahr haben wir uns zusammen gerauft, ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt. Ich war natürlich vorher auch bei Trainern, aber zuletzt zu einem Wochenende bei einer Trainerin, die auf Mehrhundehaltung spezialisiert ist und irgendwie hat es da "klick" gemacht. Es ging viel darum, den Hund einzuschätzen und wirklich auf den individuellen Hund einzugehen. Seitdem gehe ich anders mit ihm um und er ist draußen wieder mit dem Kopf bei mir. Ich kann ihn ansprechen und er guckt mich an, anstatt sich zu entfernen. Und ich sage mir "es ist ein Hund, der bellt, was soll er sonst tun", wenn es mir mal wieder peinlich ist, wie er sich aufführt. Natürlich findet er Hunde weiterhin doof (bzw. ist er super unsicher), aber er muss es nicht zwingend auf weite Entfernung allen mitteilen, sondern kann zu mir kommen.


    Ich weiß nicht, ob das jetzt sehr wirr war, aber vielleicht ziehst du irgendwas daraus...

  • Meinst du mit Springer so ein Teil seitlich am Fahrrad oder so eine Antenne vorne am Lenker?

    An der Sattelstange das seitliche Ding. Son 20Kg Hund kriegt dich damit nicht umgeworfen. Der kann dir sonst wie Richtung Feld hüpfen wollen. Und die Geschwindigkeit des Hundes im schnellen Trab reicht auch. So kriegt man sich rechtzeitig schnell gebremst, wenn was ist.

    Nuja, manchen Hunden siehst es an der Nasenspitze an, dass die nicht Mal Wissen warum andere Hunde Pöbeln und zurück Pöbeln ihnen so Fremd ist. Aber wenn es für dich nicht Vorstellbar ist, dann passt es besser so, mit Aron als Einzelhund.

  • Bei Hunden mit viel Trieb kommt man häufig in einen Teufelskreis, wenn die keine Möglichkeit haben sich mal adäquat auszulasten und die Triebe auch mal ausreichend befriedigt werden. Da wird das Training einfach immer schwieriger. Den Effekt hat man auch bei Arbeitshunden die krankheitsbedingt ausfallen. Sie sind einfach händelbarer, da kann man nicht immer nur versuchen den Deckel draufzumachen oder denen "Bröckchen" hinwerfen womit sie zufrieden sein sollen.


    Nun ist diese Auslastung schon umfangreich, das ist so. Die Alternative ist seinen Frieden zu finden und sich zu arrangieren, die eigenen Erwartungen realitisch anzupassen. Ja, 20kg die sich in die Leine hängen sind doof, aber dann lebt man halt damit. Das Training hier wäre wahrscheinlich leichter, wenn der Hund arbeiten dürfte und nicht die Spaziergänge als Arbeit betrachtet.


    Letztendlich ist auch eine Abgabe legitim und kann auch Pro-Hund sein. Inserieren kann man den Hund ja, die Wahrscheinlichkeit wen zu finden ist höher als wenn man ihn nicht inseriert. Nur sollten keine falschen Hoffnungen da sein.


    Generell klingen deine Erwartungen für mich sehr nach unkomplizierter Begleithund, in wie fern man da mit einem triebigen Hund glücklich wird, kann ich nicht sagen. Was ich sagen kann, ist, dass dein Hund nicht verkehrt ist, sehr viele Hundehalter schätzen genau solche Hunde. Das hat auch nicht immer gleich was damit zu tun, dass diese Leute es besser drauf haben, sondern weil sie die Möglichkeiten haben die Hunde rassegerecht auszulasten sowie durchzuarbeiten und die Hunde dadurch im Alltag wesentlich einfacher zu trainieren und händeln sind. Und meistens fällt es einem auch leichter mal ein Auge zuzudrücken, wenn man seinen Hund grundsätzlich in seinen Eigenschaften schätzt. Jede Medaille hat zwei Seiten, aber natürlich nervt es wenn man immer nur mit der negativen konfrontiert wird. Wenn ich sehe wie geil der Terrier an der Sau arbeitet dann kann ich leicht darüber lachen, wenn er seinen Erzfeind doof findet. Beide Seiten gehören zum Charakter, es ist die gleiche Eigenschaft in unterschiedlichen Situationen.

  • Mich machen solche Beiträge immer echt traurig, für beide Seiten

    Versteh mich bitte nicht falsch, das ist kein Vorwurf, keine Wertung!!!


    Du bist derzeit von deinem Hund genervt, er von dir. Er kann dich nicht einschätzen, er hat keine Ahnung wann du das nächste Mal die Nerven wegschmeißt, aus seiner Sicht weiß er auch nicht warum.


    Schnüffeln, jagen, bellen usw. ist ist aus seiner Sicht normales Verhalten, macht ihm Spaß, will er nicht verzichten.

    Deine Aufgabe wäre es ihm beizubringen, du darfst das alles, aber nach meinen Regeln. Klingt furchtbar einfach, ist es nicht, vielleicht ist in eurer Konstellation auch unmöglich, keine Ahnung.


    Du müsstest es jetzt einmal irgendwie schaffen auf 0 zu stellen, Druck raus, keine Erwartungen.


    Vielleicht kannst du ein paar Dinge versuchsweise kombinieren

    Lass die Trainerin mit ihm Gassi gehen, auch wenn es 60,00 EUR die Woche sind, ich würde es eine Zeitlang probieren, sie lernt deinen Hund besser kennen, kann ihm ein paar Dinge beibringen, die du dann mit ihrer Hilfe weiter übst.


    Lass deinen Partner mit ihm laufen, macht ihn glücklich und müde


    Alternative fürs jagen, weiß ich keine, da tu ich mir mit meiner Jägerin auch schwer, was aber bei uns als gemeinsames Erlebnis ganz gut klappt, wir schauen gemeinsam und quatsch sie dabei einfach voll.

    Vielleicht ist ja apportieren etwas für euch.


    Schnüffeln, tja - macht mich auch irre, aber ich denke mir dann immer, es ist ihr Gassi, nicht meines, sie braucht das. Wenn es zu lange dauert, weil kalt draussen, geh ich mit einem möglichst netten "Weiter" einfach weiter.


    Aber - wenn du dich für eine Abgabe entscheidest, mach dir keinen Kopf, manchmal passen Halter und der eine Hund halt nicht zusammen.

    Ich habe eine Bekannt die im letzten Jahr zwei "Problemhunde" aufgenommen hat, diese trainiert hat und einen weiter vermittelt und einen selbst behalten hat.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute, egal wie du dich entscheidest.

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