PTBS-Assistenzhund - welche Rasse?

  • Ich hab mal eine Frage:

    Darf man sich einfach selbst einen Hund aussuchen und den ausbilden? Ich dachte Assistenzhunde werden von dementsprechenden Einrichtungen vorausgebildet und dann quasi mit der dementsprechenden Person zusammengeführt.


    Ein guter Bekannter macht so etwas. Vielleicht hilft dir das ja. Er arbeitet mit Kynotec zusammen.

    Soweit ich das mitbekomme, hat er meist Labradore und Pudel.

  • Bei Selbstschädigendem Verhalten gibt es doch wirklich gut wirksame Methoden aus der Psychotherapie, so dass du lernen kannst, selber für dich verantwortlich zu sein und nicht die Verantwortung an jemand anderen abzutreten?


    Ich glaube, die Ausbildung zum Assistenzhund ist nicht genormt, deshalb ist es schwierig, da vernünftige Ausbilder zu finden. Generell sind doch Labrador, Golden Retriever und Pudel die Standardhunde für sowas.


    Warum muss es denn jetzt ein spezieller Hund sein, wenn früher ein normaler gereicht hat?


    Ich bin n bisschen skeptisch bei deinem Vorhaben, weil ich das Gefühl habe, dass du dir nicht im Klaren darüber bist, was rechtlich möglich ist und ethisch vertretbar für den Hund - es ist einfach ne sehr hohe Anforderung an den, weil der im Prinzip sein ganzes Leben mit Arbeitsaufträgen rechnen muss.

  • Die Ausbildung von PTBS-Hunden ist m.W.n. nicht einheitlich geregelt und es gibt auch keinen vorgeschriebenen Standard in der Qualifikation der Ausbildungsstätten.

    Bitte gerne her mit Infos, wenn sich dahingehend was geändert hat.


    Normalerweise suchst du selbst dir keinen Hund raus, sondern suchst Kontakt zu Ausbildungsstätten, die solche Hunde ausbilden. Dort wird dann geschaut, ob es für dich sinnvoll ist und ein passender Hund soweit ist.


    Kosten liegt ca. bei 10000€ aufwärts für einen ausgebildeten Hund.

  • Ist denn das Thema 'passt im Notfall auf mich auf' und 'Assistenzhund' überhaupt irgendwie unter einen Hut zu kriegen? Der Hund soll ja nicht 'grundsätzlich' andere Menschen angehen, sondern im Notfall, falls ich mal wirklich angegriffen werde und Hilfe brauche, da sein und mir helfen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich.

    Ganz ehrlich? Nein.
    Alles was ich unter "passt im Notfall auf" verstehe lässt sich mit einem Assistenzhund nicht vereinbaren.

    Im Notfall darf ein Assistenzhund nicht einfach irgendjemanden von dir fern halten, selbst dann nicht, wenn der Notfall heißt, dass dieser jemand dir schaden möchte.


    Auch das Anbellen von Passanten, von Anspringen ganz zu schweigen, ist nicht erlaubt. Weder aus eigenem Antrieb, noch über ein Kommando. Und zwar so sehr nicht erlaubt das dieses Verhalten zum Ausschluss oder nicht bestehen der Prüfung führt.

    Man kann bei so einem wichtigen Job, wie ein Assistenzhund ihn nun einmal ausübt, einfach keinerlei Risiko eingehen.


    Dem Hund beibringen im Notfall irgendwo Hilfe zu holen steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt, aber danach klingen deine Aussagen aktuell nicht.


    Was, um mal noch ein Beispiel zu nennen, gerne trainiert wird, ist, dass der Hund dich anspringt, um damit eine Barriere zu einer anderen Person zu bilden, oder sich zwischen dich und diesen Menschen "schiebt", um Abstand zu erzwingen.


    Die Ausbildung von PTBS-Hunden ist m.W.n. nicht einheitlich geregelt und es gibt auch keinen vorgeschriebenen Standard in der Qualifikation der Ausbildungsstätten.

    Bitte gerne her mit Infos, wenn sich dahingehend was geändert hat.

    Da ist aktuell allerhand im Umbruch, aber leider muss man das sicherlich noch eine ganze Weile im Hinterkopf behalten bevor sich wirklich was tut.


    Darf man sich einfach selbst einen Hund aussuchen und den ausbilden? Ich dachte Assistenzhunde werden von dementsprechenden Einrichtungen vorausgebildet und dann quasi mit der dementsprechenden Person zusammengeführt.

    Es gibt verschiedene Ausbildungsvarianten. Sowohl dein genanntes Beispiel, als auch die Variante, wo ein Hund direkt bei dem Assistenznehmer einzieht und dann gemeinsam mit dem Trainer ausgebildet wird. Teilweise, bei Eignung, auch Hunde die bereits vorher dort gelebt haben.

    Aber ohne Anleitung aussuchen und ausbilden scheitert schon alleine daran das Otto Normalmensch gar keine Vorstellung hat, was ein Hund für diesen Job alles mitbringen muss. Das hat schon viele Träume zerplatzen lassen, weil Mensch einfach einen Welpen angeschafft hat und dann erst einen Trainer kontaktiert.

  • Ich finde es bedenklich, wenn bei einem Assistenzhund das Augenmerk auf „beschützt mich“ liegt. Das soll ja kein Schutzhund sein. Das soll ein Hund sein, der dir im Alltag ein Hilfsmittel sein kann und möglichst unauffällig in der Öffentlichkeit dabei sein kann. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass unauffällig dabei sein bei einem Hund mit Schutzabsichten schwierig sein kann. Nun wiegt mein Hund nur 8kg und hat eher die Optik eines Stofftiers, aber der hätte früher durchaus gerne (vor allem im Dunkeln) jeden suspekt wirkenden Menschen von mir ferngehalten. Das war eine Aufgabe, wo ich auf jeden Fall geistig immer 100% bei ihm sein musste. Ich hab da durchaus auch mal drüber nachgedacht, dass es ungünstig wäre, wenn ich mal bewusstlos einen Notarzt etc brauchen würde. Dir sollte bewusst sein, dass der Hund keine Waffe darstellen soll, du gewissermaßen im Alltag auch ihn schützen musst und Umgänglichkeit deutlich mehr im Fokus stehen sollte als Schutzinstinkt. Zumal ich eh denke, dass ein Hund an sich schon Leute eher abhält, die es nicht gut meinen. Vor allem, wenn es ein großer ist. Ich hab mich früher auf jeden Fall ziemlich sicher gefühlt als Eddy noch richtig fit war und der ist weder schwarz noch groß.


    Was genau soll der Hund denn eigentlich können an Aufgaben? Das macht ja auch oft einen unterschied. In deinem ersten Post klingt es etwas nach „präsent sein und im Zweifel Leute in die Flucht schlagen“ und das ist nicht so wirklich der Aufgabenbereich eines Assistenzhundes.

  • Danke euch. Ich werde das nochmal durchgehen.

    Ich habe bereits drei Therapien gemacht, zwei davon Langzeit Therapien, eine drei Jahre, eine fünf Jahre. Aber bei dem Skin Picking hat mir bis dato noch keine geholfen. Ich habe gelesen, dass Assistenzhunde solches Verhalten (ist wie in 'Trance' und kann Stunden anhalten) erkennen und unterbinden können, z.B. indem sie Körperkontakt aufbauen, oder Bedarfsmedikation bringen.


    Ich denke, ich würde einen Assistenzhund in Fremdausbildung bevorzugen. Man sagt dem Trainer, was für Anforderungen man hat, der sucht den Welpen aus und bildet den Hund etwa zwei Jahre aus. Dann übernimmt man den fertigen Hund.


    Was ich tatsächlich nicht ganz verstehe: wenn es verboten ist, einen Hund zu halten, der potenziell gefährlich für andere Menschen ist, wie ist es dann überhaupt erlaubt, dass Privatpersonen Hunde wie Kangals, Schäferhunde, Cane Corso oder Aussies halten? Denn diese Hunde würden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit beißen, wenn jemand den Halter angreift.

    Oder hab ich da nen Denkfehler?

  • Klar dürfen die die Hunde halten, aber als Halter hat man eben auch die Verantwortung dafür, dass der Hund niemanden beißt, auch wenn er das gerne tun würde. Das kann anstrengend sein im Alltag und ist erst recht sehr blöd, wenn es dann doch mal schiefgeht.

  • Man muß alle Hunde grundsätzlich so halten, daß sie keinen Menschen angreifen. Ist man draußen unterwegs, reicht so gut wie immer schon die äußere Wirkung des Hundes als Abschreckung.


    Es ist also nicht verboten Hunde verschiedener Rassen zu halten, aber falls der Hund einen Menschen angreift und womöglich verletzt, ist "Notwehr" kein Argument, um dich und den Hund vor den Konsequenzen zu retten: Strafe, Schmerzensgeld, Auflagen usw.

  • Wie ist das eigentlich, willst du sowieso einen Hund in deinem Leben haben oder nur als Hilfsmittel? Würdest du damit klarkommen, wenn der Hund aus irgendeinem Grund nachher seinem Job doch nicht nachkommen könnte?

  • Ich hab mal eine Frage:

    Darf man sich einfach selbst einen Hund aussuchen und den ausbilden? Ich dachte Assistenzhunde werden von dementsprechenden Einrichtungen vorausgebildet und dann quasi mit der dementsprechenden Person zusammengeführt.

    Glaube es gibt verschiedene Varianten.

    Und das Gesetz hat sich letztes Jahr Recht radikal geändert (hier in Deutschland).

    Ich hatte meine Hündin bereits, sie lebte zusammen mit mir und haben dann die Ausbildung und Prüfung quasi gemeinsam gemacht.


    Das ist vermutlich eher selten möglich, bei uns passte und klappte es - der Kostenfaktor lag aber auch da bei über 10000 €.


    Was ich tatsächlich nicht ganz verstehe: wenn es verboten ist, einen Hund zu halten, der potenziell gefährlich für andere Menschen ist, wie ist es dann überhaupt erlaubt, dass Privatpersonen Hunde wie Kangals, Schäferhunde, Cane Corso oder Aussies halten? Denn diese Hunde würden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit beißen, wenn jemand den Halter

    Das sind ja aber keine Assistenzhunde. Vor Ausbildungsbeginn muss erstmal (also so war es bei mir) ein umfassender Wesenstest bestanden werden, bei dem es auch um Umgang mit anderen Artgenossen geht, aber vorallem die Interaktion mit Menschen beurteilt wurde. Auch - oder gerade in extremeren Bedingungen wie Bedrängungssituationen, viele Leute um einen, laufende Kinder etc.

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