PTBS-Assistenzhund - welche Rasse?

  • Wie ist das eigentlich, willst du sowieso einen Hund in deinem Leben haben oder nur als Hilfsmittel? Würdest du damit klarkommen, wenn der Hund aus irgendeinem Grund nachher seinem Job doch nicht nachkommen könnte?

    Ich möchte generell wieder einen Hund in meinem Leben haben. Ob Assistenzhund oder nicht.

    Wenn der Hund seinen "Job nicht macht" würde ich ihn selbstverständlich nicht wieder abgeben. Einmal von mir adoptierte Tiere bleiben bei mir, bis an ihr Lebensende. Egal ob es schwierig wird oder nicht.

    Hast du Informationen wie es mit der Finanzierung eines solchen Hundes ausschaut?

    So ein Assistenzhund kostet 10000-40000€, wenn man ihn in Fremdausbildung bekommt. Die Krankenkassen bezahlen nur Blindenführhunde.

    Grundsätzlich kann man bei Stiftungen anfragen, oder beim Weißen Ring z.B., ob man Finanzierungshilfe bekommt.


    Die Finanzierung ist bei mir aber kein Problem. Ich werde den Hund aus eigener Tasche zahlen und das ist alles bereits abgesichert.

    Dieses Video hatte ich letztens mal dazu gesehen, da sieht man ganz gut was der Hund tut. Er hilft dir rechtzeitig gegen zu steuern, indem er dich auf die herausziehende Situation aufmerksam macht.. er führt dich an ruhigen Ort.. er gibt eine gewisse Wärme und Sicherheit durch das "dasein" aber nie, nie darüber dass er jmd anbellt, anknurrt oder was auch immer. Mit deiner Angst klar zu kommen ist allein dein Job.


    So extrem wie in dem Video ist das bei mir nicht. Ich habe allerdings auch keine Dissoziationen. Auch keine Krampfanfälle. Ich musste noch nie wegen einer Panikattacke den Notarzt rufen. Ich bin gut medikamentös eingestellt.

    Danke dir ❤️ tatsächlich gab es in den 5,5 Jahren mit meiner letzten Hündin nur eine Situation wo ich ins Krankenhaus musste (wegen einer Blutbild Störung). Ansonsten habe ich die Versorgung zu jeder Zeit gewährleisten können, auch mit Fieber, Corona und was nicht alles. Der Hund hat mir so viel gegeben, dass ich psychisch so stabil war, dass ich nicht in die Klinik musste.

    Da sehe ich eher nen kräftig gebauten schwarzen Labbi der von der Art her wirklich ein Schaf ist.

    Für die Außenwelt ist das trotzdem noch ein großer, schwarzer Hund, das is vollkommen ausreichend für das wonach man da sucht.

    Ich habe noch keinen Labrador gehabt, deshalb weiß ich das nicht, aber was wäre denn z.B. wenn man vom Gassi nach Hause kommt und unterm Bett liegt ein Einbrecher. Wie reagiert ein Labrador darauf? Würde er mich informieren? Den Einbrecher verbellen? Oder würde er ihn freudig begrüßen oder gar ignorieren?

    Diese Angst, dass jemand in der Wohnung ist, hat mich zuletzt in meiner Wohnung sehr "auf Trab gehalten". Ich bin die Nacht über so alle 20-30 Minuten wach geworden und musste dann immer die Wohnung komplett absuchen, unterm Bett, in den Schränken, hinter Türen, hinterm Duschvorhang. Ist auch wirklich die Tür abgeschlossen? Sind die Fenster alle zu? Ich hab nachts Stunden damit verbracht, die Wohnung abzuchecken. Hab in der Zeit auch vor Stress rapide Körpergewicht verloren und war generell zu nichts zu gebrauchen.

    Diese Zwangshandlungen könnten wieder kommen, wenn ich zurück in ne eigene Wohnung gehe.

    Und da hätte ich dann gerne einen Hund an meiner Seite, der mir bescheid sagt, falls jemand Fremdes in der Wohnung ist.

    Vielleicht gibt es das, was ich suche auch nicht als Assistenzhund. Dann würde ich davon Abstand nehmen und nach einem "normalen" Hund suchen.


    Und ich weiß, dass ich dem Hund signalisieren muss, dass er nicht verantwortlich für mich ist. Das hatte ich auch mit meiner letzten Hündin. Sie schnappte zu Anfang gerne und viel, fand andere Hunde und Menschen denkbar doof und wollte Abstand zu ihnen. Bedrängte ein Hund sie, schnappte sie. Ich habe mir ihr zu Anfang viel und lange Vertrauensarbeit geleistet, bis sie wusste, dass ich Hundebegegnungen für sie regle. Sie stellte sich dann hinter meine Beine und ich wehrte andere Hunde von ihr ab. So musste sie nicht schnappen und sie wusste, dass ich auf sie aufpasse.


    Einem Hund diese Sicherheit zu vermitteln kann ich. Das würde ich natürlich auch mit dem nächsten Hund so machen. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass der Hund denkt, er könne sich nicht auf mich verlassen.


    Was ich halt nur möchte, ist dass ich im absoluten Notfall, sollte doch mal wirklich ein Einbrecher kommen, ich überfallen werden, whatever, dass ich dann weiß, dass der Hund da wäre.

    Meine letzte Hündin wäre dann vermutlich vor Angst weggelaufen (weil Angsthündin). Meine erste Hündin hatte fantastischen Wachtrieb, aber ob sie je 'ernsthaft' wen angegangen wäre, wenn er mir was getan hätte, weiß ich nicht. Aber sie war dunkel gestromt, uns ist auch so niemand zu nahe gekommen.


    Also nicht, dass ihr das falsch versteht. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass mein Hund jemanden ernsthaft beißt. Und ich weiß auch welche Konsequenzen das haben könnte ich hab selber mal in einer Ordnungsbehörde gearbeitet.

    Ich brauche aber die Sicherheit, dass der Hund Einbrecher zumindest meldet und diese nicht einfach freudig wedelnd reinlässt.

    Ist das dadurch etwas klarer geworden?

  • BeckySH

    Zitat

    Was ich halt nur möchte, ist dass ich im absoluten Notfall, sollte doch mal wirklich ein Einbrecher kommen, ich überfallen werden, whatever, dass ich dann weiß, dass der Hund da wäre.

    Und hier ist das Problem. Du kannst einem Hund schlecht erklären, ob die Person die da gerade „einbricht“ die Feuerwehr oder ein Einbrecher ist.


    Du wirst diesen Gedanken ablegen müssen,

    Befürchte ich. 😕


    Ich würde - nach dem die Finanzierung geklärt ist- mir eine Ausbildungsstätte suchen.

    und mich da beraten lassen und es mir professionell erklären lassen. Vielleicht lässt sich ja zumindest künstliches „Bellen“ antrainieren. Aber kein angreifen- auch nicht im Notfall!


    Ansonsten würde ich eher an so eine Sache wie Hausnotruf (gibts ja in verschiedenen Formen) und Alarmanlage (Haustür/Fenster) überlegen, zusätzlich zum Schutz, um die deine Angst maximal zu nehmen.

    Vielleicht auch einen Selbstverteidugngskurs und zugelassene Hilfsmittel wie Pfefferspray etc. ans Bett.

  • Du machst dir wirklich falsche Vorstellungen.


    Am besten redest du mit Haltern von Gebrauchshunden,vielleicht kannst du mal mit auf einen Spaziergang oder schaust dir ein Training an.


    Ich bin mir gerade unsicher ob du für das geschriebene Argument offen bist.


    Die Situation mit einem Bruch im Wald zu liegen und kein Sani traut sich an dich ran ,hatte ich schon.

    Dabei war der Schäfer wirklich nett,aber es traute sich trotzdem keiner zu mir.


    Willst du nicht erleben ,schon gar nicht in einer psychischen Ausnahmesituation.

  • Naja ich finde es muss kein Gebrauchshund sein. Und ich bin mir recht sicher, dass man dem Therapiehund beibringen kann, ein gewisses Verhalten zu zeigen, sollte man das Heim betreten und eine fremde Person ist darin.

    Ich denke dabei aber daran, dass der Hund dich auch da aus der Situation raus bringt. Nicht rein.

    Und da bin ich recht sicher, dass auch und gerade ein Labrador die erste Wahl für sein könnte. Gleiches gilt ja auch, falls sich jemand Zugang verschaffen sollte, während man drin ist. Also das der Hund dann ein gewisses eindeutiges Verhalten zeigt, du dich beispielsweise in einem Zimmer einschließen kannst und Hilfe rufen kannst.

    Also kein Problemlöser. Sondern ein Hund der dir da raus hilft. Würde sowas helfen?

  • Du brauchst also das Gefühl, zu Hause in einer sicheren Wohnung zu sein bzw. nach Hause in eine sichere Wohnung zu kommen. Ich kann Dir nur raten: Bespreche das mit Deinem Therapeuten, sehr ausführlich. Mache Dir am besten vorher eine Liste, was Du vom Hund erwartest und was nicht, für konkrete Situationen. Nicht nur daheim, sondern auch unterwegs. Ggf. wäre Dein Therapeut auch bereit, darüber mit Dir und einem Hundetrainer/Mitarbeiter eines Ausbildungszentrums für Assistenzhunde zu sprechen. Aber das sprengt den Rahmen eines Hundeforums.


    Dein Eingangsbeitrag und Dein letzter Beitrag unterscheiden sich schon sehr. Wahnsinnig viele Hunde melden Einbrecher. Was sie ggf. noch mehr tun, das ist dann unterschiedlich. Aber wenn es nicht gerade um Objektschutz geht, dann ist das nicht das entscheidende Auswahlkriterium für die Anschaffung des Hunds. Da ist die Frage wichtiger, was der Hund an Eigenschaften braucht, um mit Deinem Alltag und Deine Erwartungen klarzukommen.

  • Es wurde ja jetzt schon sehr deutlich gemacht, dass die Vorstellungen, die du im Eingangspost geschildert hast, nicht unbedingt realistisch bzw. mit der Hundehalter-Realität vereinbar sind, aber ich mag nochmal auf 1-2 Dinge eingehen... zum Rest wurde ja schon genug gesagt.

    Der Hund soll ja nicht 'grundsätzlich' andere Menschen angehen, sondern im Notfall, falls ich mal wirklich angegriffen werde und Hilfe brauche, da sein und mir helfen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich.

    Ich habe drei Hunde, alles Schäferhund-Mixe.

    Einer davon greift definitiv an, wenn mir jemand zu nahe kommt - egal ob ich die Person in meiner Nähe haben möchte oder nicht. Das macht Treffen mit Freunden zum Teil extrem schwierig. Wir umarmen uns oft zur Begrüßung, das ist völlig normal in meinem Freundeskreis (auch unter den Kerlen, haha), aber am Anfang hatte Dino ziemliche Probleme damit.

    Der andere Mix ist da entspannter und kann schon eher einordnen, welcher Mensch in meine Nähe darf und welcher nicht, aber meine Hand leg ich dafür nicht ins Feuer, WEIL: in jeder Situation, in der es für sie ok war, dass ein Mensch in meine Nähe kam, war ich absolut in Kontrolle. Ich hatte Blickkontakt mit der Person aufgenommen, meine ganze Körperhaltung hat sich entspannt usw. - die Hündin kann sich also darauf einstellen, dass die Situation jetzt gerade für mich ok ist und sie nichts zu regeln hat.


    Beide Hunde würden definitiv irgendwie unfreundlich bzw. aggressiv reagieren, wenn sich mir jemand nähert und ich das nicht mitkriege, d. h. nicht aktiv in Kontrolle über die Situation bin. Die Hündin würde wahrscheinlich nur abschnappen und in die Leine gehen, aber der Rüde trägt aus gutem Grund einen Maulkorb, der würde definitiv zubeißen.


    Als ich mit dem Rüden alleine unterwegs war, hatte ich es auch mal, dass wir auf der Abendrunde von einem betrunkenen Kerl belästigt wurden. War jetzt nix schlimmes, aber der kam halt auf mich zu und hatte was gelallt von "lass'n beißen, lass'n ruhig beißen" ... damit meinte er offensichtlich meinen Hund, der schon knurrend in der Leine hing :ugly: Auch hier wieder: wäre ich nicht in Kontrolle gewesen und hätte meinem Hund subtil verklickert, dass er nix zu regeln hat (knurren ist ok, bin ich ganz ehrlich), dann hätte er definitiv versucht den Mann anzugreifen, wenn der in unseren Tanzbereich geraten wäre. Damals trug der Dicke noch keinen Maulkorb. So blieb es bei einem ruhigen, aber bestimmten "Kann ich Ihnen helfen?" meinerseits, einem knurrenden kniehohen Schäfimix, und einem Besoffski, der sich am nächsten Morgen wahrscheinlich gar nicht daran erinnern konnte |)


    Die dritte im Bunde ist übrigens eine absolute Schissbuxe und würde eher abhauen, als angreifen zu wollen.


    Was ich tatsächlich nicht ganz verstehe: wenn es verboten ist, einen Hund zu halten, der potenziell gefährlich für andere Menschen ist, wie ist es dann überhaupt erlaubt, dass Privatpersonen Hunde wie Kangals, Schäferhunde, Cane Corso oder Aussies halten? Denn diese Hunde würden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit beißen, wenn jemand den Halter angreift.

    Habs ja schon angesprochen, aber ganz kurz erklärt: ich sorge schlichtweg dafür, dass mein Hund niemandem (mehr) gefährlich werden KANN. Verantwortungsbewusstsein, Voraussicht, Vorsicht, stetige Wachsamkeit - das sind die Schlüsselwörter.


    Heißt konkret: mein Rüde trägt im Alltag einen Drahtmaulkorb, wenn wir das Grundstück verlassen. Sollte mir mal die Leine aus der Hand rutschen, kann er so immerhin nicht mehr beißen - aber eben doch verletzen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass er ständig an der Leine bleibt. Heißt also auch, er kommt aus guten Gründen nicht mehr in den Freilauf. Leinenloses Laufen beim Gassi gibt es für ihn wirklich nur da, wo ich absolute Übersicht habe und ihn frühzeitig zu mir holen kann.

    Kommt uns beim Gassi jemand entgegen, egal ob mit oder ohne Hund, weiche ich aus - weil mein Hund auch fremde Menschen scheiße findet und wir es nicht immer schaffen, an denen ruhig vorbei zu gehen. Fremde Hunde sind noch schlimmer für ihn. Also sparen wir uns schlichtweg den Stress und schlagen einen anderen Weg ein, auch wenn das heißt, dass wir die Hälfte der Strecke zurücklatschen müssen. Notfalls (und wenn ich Bock auf einen eskalierenden Hund an der Leine habe) stell ich mich ins Gebüsch und lass den Knallkopf halt rumkrakeelen...


    Wenn doch mal Menschen auf mich und den Knallkopf zukommen, sag ich denen ganz deutlich und bestimmt "Halten Sie Abstand, der Hund beißt." Ich bitte da gar nicht groß drum, ich spar mir jegliche Höflichkeit, weil manche Leute wirklich so stumpf sind und glauben, dass ja nix passieren kann, wenn der Hund einen Metallmaulkorb trägt. Das reicht bei den meisten zum Glück schon aus - erst recht, wenn man reflexartig ein "NICHT ANFASSEN!" raushaut. Ja, wir hatten es schon mal, dass jemand der Meinung war, meinen neben mir sitzenden, Maulkorb tragenden Hund anfassen zu können :lepra:


    Kurzum: als Halter eines potentiell gefährlichen Hundes, ganz unabhängig von der Rasse, bist du ständig in der Pflicht, dein Umfeld im Auge zu behalten. Das schließt nicht nur die Umgebung beim Gassi mit ein, sondern auch die Menschen, die dir begegnen könnten. Stell es dir vor wie im Straßenverkehr - du bist der Autofahrer, und als Autofahrer musst du auch ständig für andere mitdenken. Auch für Radfahrer, Fußgänger, Kinder usw. Du musst stetig damit rechnen, dass irgendwer irgendwas Dummes macht, was dich zur sofortigen Handlung zwingt. Das kann eine härtere Bremsung sein, weil jemand der Meinung ist, schnell über die Straße zu wollen, obwohl da kein Fußgängerüberweg o. Ä. ist. Das kann jemand sein, der dir im Kreisverkehr die Vorfahrt nimmt usw.


    Und das macht Hunderassen wie z. B. Dobermänner, Schäferhunde etc. als Assistenzhunde häufig grundlegend ungeeignet: wenn du nicht in Kontrolle bist (bzw. sie den Eindruck haben), dann übernehmen sie das Kommando. Nur ist das halt sehr häufig nicht mit unseren menschlichen Regeln und Vorstellungen vereinbar.



    Thema sichere Wohnung übrigens ... was spricht dagegen, dir bis zum Einzug eines Hundes auch technische Hilfsmaßnahmen einzurichten? Das muss nicht mal die superduper tolle KannAlles-Alarmanlage sein, aber vielleicht etwas vergleichbares, damit du über jeden Zutritt zu deiner Wohnung informiert wirst. Diese Ring-Türkameras z. B., zeichnen die nicht auf, wer sich vor deiner Tür aufhält usw.? Wäre das nicht was? So siehst du z. B. auch, wenn du nicht zuhause bist, wer gerade bei dir klingelt, ein Paket abstellt, usw. Und damit siehst du dann auch "ok, der und der war da, aber es ist niemand in die Wohnung gegangen".

    Ähnliche Vorrichtungen gibt's glaube ich auch für Fenster, aber davon hab ich nur begrenzt Ahnung. Wäre aber vielleicht etwas, um dir zusätzlich Sicherheit zu geben.

  • Du brauchst also das Gefühl, zu Hause in einer sicheren Wohnung zu sein bzw. nach Hause in eine sichere Wohnung zu kommen. Ich kann Dir nur raten: Bespreche das mit Deinem Therapeuten, sehr ausführlich. Mache Dir am besten vorher eine Liste, was Du vom Hund erwartest und was nicht, für konkrete Situationen. Nicht nur daheim, sondern auch unterwegs. Ggf. wäre Dein Therapeut auch bereit, darüber mit Dir und einem Hundetrainer/Mitarbeiter eines Ausbildungszentrums für Assistenzhunde zu sprechen.

    Ich habe aktuell keinen Therapeuten. Ich habe gerade erst, vor ca nem halben Jahr, die letzte Langzeittherapie abgeschlossen und befinde mich aktuell in der zweijährigen "Wartezeit", die die Krankenkasse jedem auferlegt, der gerade eine LZ-Therapie abgeschlossen hat.

    Thema sichere Wohnung übrigens ... was spricht dagegen, dir bis zum Einzug eines Hundes auch technische Hilfsmaßnahmen einzurichten? Das muss nicht mal die superduper tolle KannAlles-Alarmanlage sein, aber vielleicht etwas vergleichbares, damit du über jeden Zutritt zu deiner Wohnung informiert wirst. Diese Ring-Türkameras z. B., zeichnen die nicht auf, wer sich vor deiner Tür aufhält usw.? Wäre das nicht was? So siehst du z. B. auch, wenn du nicht zuhause bist, wer gerade bei dir klingelt, ein Paket abstellt, usw. Und damit siehst du dann auch "ok, der und der war da, aber es ist niemand in die Wohnung gegangen".

    Ähnliche Vorrichtungen gibt's glaube ich auch für Fenster, aber davon hab ich nur begrenzt Ahnung. Wäre aber vielleicht etwas, um dir zusätzlich Sicherheit zu geben.

    Danke für deine Antwort. Ich hatte in meiner alten Wohnung an der Balkontüre einen 'Aufhebelschutz', extra Schlösser und an der Tür auch ein Zusatzschloss. Ich hatte die Polizei einmal vor Ort zwecks Einbruch-Schutz-Beratung und die sagten mir, dass diese aufzeichnenden Kameras in Mehrfamilienhäusern im Treppenhaus verboten sind, weil man andere Leute nicht ohne ihr Einverständnis filmen darf. Da für mich nur eine Mietwohnung in Frage kommt, werde ich das Problem so nicht lösen können.


    Und leider haben in der Vergangenheit die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen auch nicht dafür gesorgt, dass ich mich sicherer gefühlt habe. Weil ich da z.B. immer unsicher war 'hast du jetzt auch wirklich abgeschlossen?', oder 'was wenn der Schlüssel abbricht und du in der Wohnung gefangen bist?'.


    Ich werde mal Kontakt zu einer Trainerin aufnehmen und dort schildern, was ich mir wünsche und fragen, ob das vereinbar ist mit einem Assistenzhund.


    Eventuell muss ich mich von dem Gedanken verabschieden, dass ein Assistenzhund das leisten kann, was ich suche.


    Denkbar wäre für mich auch, was ja hier auch vorgeschlagen wurde, dass der Hund "nur" anzeigt, falls ein Fremder in der Wohnung ist und mich dann wegführt.

    Aber mir wäre halt wichtig, dass er den Einbrecher nicht ignoriert oder freudig begrüßt.

    Besuch bekomme ich übrigens nicht. Ich habe keine Freunde oder Familie, die mich besuchen kommen. Ich habe die letzten 15 Jahre komplett isoliert gelebt und war nur draußen, um mit dem Hund zu gehen, einkaufen zu gehen oder zum Arzt zu gehen. Ich habe keine Sozialkontakte und möchte dies auch nicht, weil mich das stresst.

    Ich habe keine Kinder, die Besuch bekommen würden.


    Mein 'liebster' Menschenkontakt ist, wenn Leute, sobald sie mich sehen, die Straßenseite wechseln.


    Deshalb wäre es für mich nicht wichtig, ob ein Hund regelmäßigen Besuch toleriert.


    Ich lebe, durch meine Behinderung, ein deutlich anderes Leben, als es "der normale Mensch" tut. Ich weiß, dass das schwierig nachzuvollziehen ist für viele.

    Ich sag immer "es muss keiner verstehen oder nachvollziehen können, wie ich lebe. Ich wünsche mir nur, dass es akzeptiert und nicht diskriminiert wird.".

  • Diese 2-Jährige Wartezeit pauschal gibt es nicht (ich studiere den Kram). Nach Abschluss einer Therapie ist es zwar erstmal nicht so einfach, einfach bei dem Therapeuten, wo du zuletzt warst, weiter zu machen, trotzdem kannst du z.B. zu einem anderen Therapeuten und einem anderen Verfahren wechseln. Da wäre die Therapie dann nur eben von Anfang an gutachterpflichtig. Es gibt auch noch ein paar andere Wege wie du weiter an ambulante Therapie kommen könntest, wenn es gerade notwendig ist.

  • Ich habe noch keinen Labrador gehabt, deshalb weiß ich das nicht, aber was wäre denn z.B. wenn man vom Gassi nach Hause kommt und unterm Bett liegt ein Einbrecher. Wie reagiert ein Labrador darauf? Würde er mich informieren? Den Einbrecher verbellen? Oder würde er ihn freudig begrüßen oder gar ignorieren?

    Diese Angst, dass jemand in der Wohnung ist, hat mich zuletzt in meiner Wohnung sehr "auf Trab gehalten". Ich bin die Nacht über so alle 20-30 Minuten wach geworden und musste dann immer die Wohnung komplett absuchen, unterm Bett, in den Schränken, hinter Türen, hinterm Duschvorhang. Ist auch wirklich die Tür abgeschlossen? Sind die Fenster alle zu? Ich hab nachts Stunden damit verbracht, die Wohnung abzuchecken. Hab in der Zeit auch vor Stress rapide Körpergewicht verloren und war generell zu nichts zu gebrauchen.

    Diese Zwangshandlungen könnten wieder kommen, wenn ich zurück in ne eigene Wohnung gehe.

    Und da hätte ich dann gerne einen Hund an meiner Seite, der mir bescheid sagt, falls jemand Fremdes in der Wohnung ist.

    Vielleicht gibt es das, was ich suche auch nicht als Assistenzhund. Dann würde ich davon Abstand nehmen und nach einem "normalen" Hund suchen.

    Ich kann dir nicht sagen, ob da ein Assistenzhund helfen würde oder welche Rasse man empfehlen kann. Ich kann dir aber sagen, dass ich auch bei meinem extrem menschenfreundlichen Hund mitbekommen würde, wenn ein Mensch egal welcher Absicht rein kommt. Das Gewedel kannst du nämlich nicht überhören :roll:

  • Diese Angst, dass jemand in der Wohnung ist, hat mich zuletzt in meiner Wohnung sehr "auf Trab gehalten".

    Ich hoffe das klingt jetzt nicht gemein (das soll es wirklich nicht!). Aber genau dafür sind Alarmanlagen da. Sowas ist schlicht nicht die Aufgabe eines Hundes (zumindest in den hiesigen Breitengraden). Ein Hund kann das, kombiniert mit all den anderen Anforderungen, die du an ihn stellst, schlicht nicht erfüllen.

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