PTBS-Assistenzhund - welche Rasse?

  • Ich danke dir sehr für deinen Beitrag. Ich verstehe jetzt, was ihr meint.

    Ja, ich bin ein super unsicherer Mensch. Ich vergleiche mich immer mit einem Reh, was nachts auf der Straße vom Auto Scheinwerfer angeleuchtet wird und dann vor Angst erstarrt, nur um darauf wegzusprinten. Ich bin ultra schreckhaft, jedem gegenüber misstrauisch und 'erwarte' ständig Übergriffe. Ich stehe z.B. ganz oft, wenn ich hinter der Wohnungstür Geräusche höre, mit angehaltenem Atem dahinter und lausche, weil ich damit rechne, dass jemand einbricht.

    Meine kleine Hündin hat mir viel Stabilität gegeben. Die 'richtigen' Probleme haben bei mir erst nach ihrem Tod angefangen.


    Ein anwesender Hund wird deine Angst vor Menschen in der Wohnung nicht lösen.

    Das musst du selber aufarbeiten.

    Ich arbeite mit allen möglichen Mitteln daran. Und habe auch schon enorme Fortschritte gemacht, indem ich meine Wohnform geändert habe (z.B. von Waldnähe in die City).

    Ich weiß, dass es mir viel besser ging, als die Tiere noch da waren. Und dass ich, nachdem meine Hündin gestorben ist, in ein tiefes Loch gefallen bin.

    Ich fühle mich ohne Hund unvollkommen. Mir fehlt es, mich um ein Lebewesen kümmern zu können.

  • Zum DAZ schreibe ich dir nachher ne PN :) Aber davon würde ich definitiv ganz krass abraten, die haben einen fürchterlichen Ruf. Was die Ausbildersuche angeht, würde ich dir die Facebookgruppe "Assistenzhunde 2.0" empfehlen, da gibt es Sammelposts mit Trainerempfehlungen für die einzelnen Assistenzhundesparten.


    Also für das, was du schreibst, brauchst du meiner Ansicht nach keinen Assistenzhund. Diese ganzen Sachen in der Wohnung kann man wirklich problemlos jedem Familienhund beibringen. Ich würde da schon an einen Assistenzhundetrainer herantreten und ihn um Hilfe bitten, diese Dinge gescheit aufzubauen, aber dafür braucht es wirklich keine 2 jährige Ausbildung.


    Was die Therapie angeht: vielleicht wäre es aber doch gut, mal etwas anderes auszuprobieren? Ich habe auch lange Verhaltenstherapie gemacht, die mir maximal gar nichts gebracht hat. Dann habe ich eine personzentrierte Traumatherapie angefangen, die natürlich nicht sofort mit Traumakonfrontation startet. Erstmal werden Ressourcen aufgebaut und ganz viel stabilisiert. Das hat mich zum ersten Mal weitergebracht, obwohl von Traumakonfrontation noch keine Rede war. Und vielleicht wäre es ja sinnvoller für dich, deine finanziellen Ressourcen statt in einen Assistenzhund in eine wirklich passende, intensive Therapie zu stecken? Wenn man privat zahlt, hat man ja viel mehr Möglichkeiten, die Dinge langsam und individuell anzugehen.

    Danke für den Tipp. Mit Facebook komme ich leider so gar nicht zurecht. Ich 'verstehe' irgendwie nicht wie das funktioniert, wie man Beiträge findet, schreibt, whatever. Ich glaube, da rächt sich, dass ich mich Jahre von sozialen Medien ferngehalten habe.


    Ich habe keine wirkliche Erfahrung mir 'tiefergehendem' Hundetraining. Meine beiden Hunde konnten natürlich alles, was man im Alltag so braucht, Rückruf etc., auch ein bisschen Tricks und Clickern, aber hatten nie eine wirkliche "Aufgabe". Sie waren nur Begleithund. Daher weiß ich tatsächlich gar nicht, was ich einem normalen Familienhund alles beibringen könnte, was mir im Alltag helfen würde.


    Das mit der Therapie schaue ich mir nochmal näher an. Grundsätzlich habe ich eigentlich nicht vorgehabt, in nächster Zeit nochmal eine Therapie anzufangen, weil sich meine Menschenskepsis und die Abneigung gegenüber Menschen auch bei meiner letzten Therapeutin gezeigt hat, was zum Ende hin unser Verhältnis sehr belastet hat (in dem Sinne, dass ich ihr nicht mehr vertrauen konnte und die Therapie für mich deshalb 'vertane Zeit' war.

  • ich würde das Pferd mal anders herum aufzäumen.

    Was kannst du dem Hund bieten?


    Das finde ich den wesentlich wichtigeren Teil.

    Wenn ich lese: mal einen größeren Spaziergang, so eine Stunde......

    Und auch nur mal in einen Park in der Stadt.

    Da fallen eigentlich fast alle jungen und gesunden Hunde schon raus.


    So würde ich mich ran tasten, was wirklich realistisch für dich ist.

    Deinen letzten Hund hast du vor den Klinikaufenthalten und Therapien gehabt, deine Situation ist jetzt eine andere als vor zwei Jahren.


    Ich kann dein Anliegen und Wunsch wirklich verstehen, aber ein nicht ausgelasteter Hund kann deine Probleme noch verstärken.


    Bitte gehe mal in dich und prüfe ganz ehrlich, ob du einem Hund wirklich gewachsen bist.

  • Meine kleine Hündin ist im Sommer 2023 im Alter von 20 Jahren und 7 Monaten verstorben. Sie war fünfeinhalb Jahre bei mir.


    Bitte bedenke unbedingt, dass deine Hündin mit 15 bei dir eingezogen ist. Das ist wirklich sehr, sehr, sehr alt für einen Hund. Der ist dann weit entfernt von "im Saft stehend". Egal wie groß, welche Rasse, egal wie alt er im Endeffekt dann noch wird.


    Wenn ich dich recht verstanden habe, ist der momentane Plan, dass der Hund dann, nachdem er woanders ausgebildet wurde, knapp dreijährig einzieht? Das sind (und hier tatsächlich rasseunabhängig) ganz andere Bedürfnisse als bei einem 15jährigen Hund.

  • Wenn ich Zeit hab, schau ich das mal durch und schick dir eine Liste mit empfehlenswerten Trainern. Vielleicht schreibst du mir mal, wo du ganz grob herkommst?


    Was du da beschreibst ist in erster Linie gar nichts anderes als Tricks für den Hund, abgesehen von der Sache mit dem Räume abchecken. Die meisten Assistenzleistungen sind für meinen Hund einfach genauso aufgebaut, wie man einem Hund einen Trick beibringen würde. SVV anzeigen und unterbrechen, Medis holen, Blocken, zwischen meinen Beinen sitzen, Lichtschalter bedienen und Türen öffnen und bestimmt noch diverse andere. Mehr Kenntnisse braucht man dann halt für so Sachen wie Geruchsanzeigen von Panikattacken und dergleichen oder komplexe Handlungsketten. Was ich eigentlich sagen will: man kann einem Familienhund ganz viel davon ganz einfach beibringen. Der größte Teil von der Assistenzhundeausbildung ist das korrekte Verhalten in der Öffentlichkeit, das Üben von verschiedensten Situationen, in die Familienhunde nie kommen, das Generalisieren von Anzeigen und Hilfeleistungen in Stresssituationen und die Zuverlässigkeit im Arbeitsmodus. Die kleinen Assistenzleistungen sind normalerweise echt kein Hexenwerk.


    Was die Therapie angeht, verstehe ich dich sehr sehr gut. Das war für mich auch immer ein großes Problem, vor allem, weil meine Skepsis sich in vielen Situationen als richtig erwiesen hat. Erst bei meinem jetzigen Therapeuten ist das anders, ihm vertraue ich wirklich. Höchst seltsame, aber sehr hilfreiche Erfahrung 😁


    Wobei ich den anderen aber zustimme, du wirst für einen jungen Hund auf jeden Fall einen entsprechenden Ausgleich und eine Beschäftigung brauchen. Ich finde da Retriever tatsächlich ganz easy, weil man die mit Dummytraining in Eigenregie relativ einfach glücklich machen kann.

  • Ich habe grundsätzlich die Motivation, einen Hund vernünftig zu beschäftigen. Ich finde Mantrailing, Fährtenarbeit oder Obedience sehr ansprechend und kann mir das auch gut vorstellen. Hier in der Stadt sollte es auch dementsprechende Angebote geben.

    Aber es gibt natürlich auch Tage, wo ich z.B. durch meine chronischen Schmerzen nicht viel 'leisten' kann. Da sollte der Hund dann nicht gleich an die Decke gehen.

    Bitte bedenke unbedingt, dass deine Hündin mit 15 bei dir eingezogen ist. Das ist wirklich sehr, sehr, sehr alt für einen Hund. Der ist dann weit entfernt von "im Saft stehend". Egal wie groß, welche Rasse, egal wie alt er im Endeffekt dann noch wird.


    Wenn ich dich recht verstanden habe, ist der momentane Plan, dass der Hund dann, nachdem er woanders ausgebildet wurde, knapp dreijährig einzieht? Das sind (und hier tatsächlich rasseunabhängig) ganz andere Bedürfnisse als bei einem 15jährigen Hund.

    Meine erste Hündin war 8 Jahre als sie einzog, die zweite Hündin war fast 15. Tatsächlich habe ich selber noch nie einen jüngeren Hund besessen. Ich kenne aber grundsätzlich auch jüngere Hunde durch Tierheimpatenschaften, Gassi gehen oder im "Bekanntenkreis". Aber klar, first hand Erfahrung habe ich damit nicht.

    Einen Welpen würde ich mir daher auch nicht zutrauen. Daher der Wunsch der Fremdausbildung.

    Ich komme aus dem westlichen NRW. Das wäre toll, wenn du mir ein paar Anlaufstellen nennen könntest.


    Was mich beim Assistenzhund Thema etwas 'abschreckt', ist die Tatsache, dass es noch nicht allseits bekannt ist, dass man den Hund mitnehmen darf in Räumlichkeiten in denen normalerweise Hunde verboten sind.

    Ich bin sehr konfliktscheu. Ich kann nicht gut diskutieren und halte Dissonanz nur sehr schwer aus.


    Das wäre tatsächlich ein Punkt, der 'dagegen' spricht, den Hund 'auf Zwang' mit zum Einkaufen, zum Arzt oder ins Krankenhaus zu nehmen.


    Ich würde den Hund dann (beim Wocheneinkauf oder dem Arzttermin) daher eher zuhause lassen, als dass ich mich in einen Disput begeben müsste.


    Das spräche ganz klar 'gegen' einen Assistenzhund und pro Familienhund.


    Es freut mich sehr für dich, dass du so einen guten Therapeuten gefunden hast. Vielleicht klappt das ja bei mir auch noch.


    Dummytraining gegenüber wäre ich auch nicht abgeneigt. Ich kenne mich zwar nicht damit aus, aber ich bin lernfähig und lernbereit.


    Der tatsächlich große Vorteil (welcher aber auch gleichzeitig Nachteil ist) bei einem Labrador ist tatsächlich der gute Ruf als freundlicher Familienhund. Das macht es z.B. einfacher, einen Vermieter zu überzeugen, dass man mit großem Hund dort einziehen darf.

    Aber macht einen natürlich auch zum Ziel anderer Passanten / Familien / Kindern, die draußen den Hund unbedingt mal anfassen wollen.

  • Ich versuche, nochmal was zu schreiben, das den Rahmen dieses Forums nicht sprengt, ist aber gerade ziemlich schwierig bzw. eine wirkliche Gratwanderung. Nimms mir daher bitte nicht übel, wenn ich mich etwas ungeschickt ausdrücke.


    Wenn ich Deine aktuelle Situation aus Deinen Beiträgen zusammenfasse: Du bist verrentet, wohnst im Augenblick in einer Wohneinrichtung wegen Traumafolgen und Angst, bist aber derzeit ohne therapeutische Versorgung. Du wünscht Dir wieder einen Hund und möchtest - nur deshalb oder u. A. deshalb - wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Ist das etwas, was Du perspektivisch langfristig planst, oder ist das für Dich etwas, das akut passieren soll? Ist das etwas, was Du wirklich in Angriff nehmen willst, ohne aktuelle therapeutische Versorgung zu haben?


    Von einem Hund versprichst Du Dir unter Anderem, dass er Dir das Sicherheitsgefühl vermittelt, das Du brauchst, um das Leben alleine in einer Wohnung wieder ins Auge zu fassen. Ist das etwas, was Dir ohne Hund aktuell noch als nur schwer bzw. überhaupt nicht umsetzbar scheint?


    Alles das sind Fragen an Dich und nur für Dich - das solltest Du hier öffentlich gar nicht beantworten. Erwäge das vielleicht nochmal in Ruhe für Dich und prüfe anhand der Antwort, die Du Dir selbst gibts, was Du tatsächlich von dem Hund erwartest.


    Ich hab meinen Teil an Erfahrung mit Ängsten. Zumindest meine Erfahrung sagt, so platt es auch klingt: Was ich an Ressourcen, diesen Ängsten zu begegnen, nicht aus mir selbst ziehen kann, das bekomme ich woanders auch nicht her. Zumindest langfristig nicht. Andere - auch meine Hunde - können mir Impulse geben, Ziele und Aufgaben, für die es sich zu kämpfen lohnt, für die ich mich immer wieder konfrontiere und aus meiner Komfortzone gehe. Sie können helfen, meinen Alltag zu strukturieren. Aber Sicherheit kann auf Dauer nur ich selbst mir geben, das können weder andere Menschen noch meine Hunde leisten.

  • Ich kenne aber grundsätzlich auch jüngere Hunde durch Tierheimpatenschaften, Gassi gehen oder im "Bekanntenkreis". Aber klar, first hand Erfahrung habe ich damit nicht.

    Das musst du nicht "beantworten", ist als Hinweis gemeint, nicht als Frage. In einem Hundeforum, in dem x Unbekannte alles lesen, sollte man ja vorsichtig mit Privatem sein.


    Aber mir scheinen die Aussagen, was trotz Beeinträchtigung bei dir geht, ein wenig auseinander zu gehen.


    Wenn du von Bekannten schreibst, von regelmäßigem Kontakt zum Tierheim, von gemeinsamen Gassigängen - und von der Möglichkeit mit dem neuen Hund Mantrailing o.ä. zu versuchen... dann klingt das anders als "immer alleine", "nur raus zum Gassigehen".

    Auch dass weder Öffis noch PKW eine Option für dich sind, musst du im Blick behalten, wenn du beispielsweise an Mantrailing denkst...


    Vielleicht wäre die richtige Reihenfolge für dich eher, zunächst aus der Einrichtung auszuziehen und dann zu überprüfen, was im Alltag für dich funktioniert - bevor du entscheidest, ob du in diesem Alltag dann einem Hund gerecht werden kannst.

  • Das mit dem Tierheim und Gassigehen mit Hund von Bekannten/ damals noch Familie ist ein paar Jahre her. Das war noch vor meiner zweiten Hündin. Dadurch habe ich einige Erfahrungen mit verschiedensten Hunderassen gesammelt. Dann kam das (dritte) Trauma, ich wurde langfristig arbeitsunfähig, hatte aber immer noch meine Hündin, mit der ich zu Anfang (als sie noch konnte) auch sehr viel unternahm. Hinterher halt an sie angepasst in kleinerem Rahmen. Und dann war sie nicht mehr da und bei mir brach alles ein.


    Ich verstehe deinen Punkt. Von der Warte aus habe ich es noch nicht betrachtet.

    Ich dachte so: ich "bewerbe" mich jetzt bereits für einen fremdausgebildeten Hund, lebe dann noch hier anderthalb Jahre im Wohnheim, dann suche ich nach der Wohnung und dann kann der Hund nach der Ausbildung bei mir einziehen.

  • 1. Wegen dem Thema Technik : Würde es dir helfen wenn du deine eigenen 4 Wände mit Überwachungskameras ausstattest? Also nicht das Treppenhaus sondern nur die Räume in denen du dich aufhältst? Das darf man ja machen. Du kannst bspw wenn du außer Haus bist übers Handy nachschauen ob alles rein ist, und es so einstellen dass du automatisch eine Benachrichtigung bekommst wenn sich etwas in deiner Wohnung bewegt.


    2. Ja Labis haben erstmal nen sehr guten Ruf und für viele Menschen sind das super liebe nette Schäfchen. Trotzdem ist es allseits bekannt dass es optisch bestimmte Typen Hund gibt die tendenziell eher abschrecken: bspw groß und schwarz oder groß und gestromt, besonders wenn dazu noch kräftig gebaut und kurzhaarig.

    Wenn du Bedenken haben solltest dass das nicht abschreckend genug ist, kannst du bspw auch einfach nen dicken silbernen Metallmaulkorb drauf setzen - denn Maulkörbe sind in aller Regel total negativ besetzt. Sprich die meisten Menschen sehen dann einen großen schwarzen Hund mit Maulkorb und denken,,Obacht der is bissig!". Der Vollständigkeit halber kann es natürlich auch sein dass man dir dann unterstellt ein Tierquäler zu sein oder zu blöd deinen Hund zu erziehen, aber der Effekt in erster Linie bleibt trotzdem- schwarzer großer Hund mit Maulkorb sieht schon tendenziell böse aus.

    Im Dunkeln kommt so oder so hinzu dass man erstmal nur Umrisse erkennt- ein Leihe weiß dann vielleicht auf dem ersten Blick garnicht ob das nur ein Labbi ist oder ob das nicht auch ein Rottweiler sein könnte? Der sieht dann nur groß, schwarz, kräftig.

    Bei nem einheitlich kurz geschorenen Großpudel bspw kann es ebenfalls sein dass viele Menschen garnicht erkennen ,,Hey das is ja nur ein Pudel !".

    Du selbst weißt du hast einen netten Hund einer Rasse die ein liebes Image hat, aber weiß das auch dein ggü ? In der Regel hat man nicht vor da was austesten zu wollen, weil man doch irgendwo an körperlicher Unversehrtheit interessiert ist und nunmal bei großen dunklen Hunden gern eine gewisse Urangst mit rein spielt.

    Beliebtes Beispiel - stell nen weißen Schäferhund neben einen schwarzen Schäferhund- die meisten Menschen werden den weißen Hund eher streicheln wollen und als nett einstufen, während sie bei dem schwarzen Hund eher die Straßenseite wechseln und mehr Respekt vor diesem haben.

    Das kann man auch auf viele viele andere Rassen exakt so ummünzen, is nicht nur bei Schäferhunde so.


    3. Melden tun sehr viele Hunde. Klar bei nem Labrador geht man eher nicht von aus, trotzdem sinds Hunde und die können bellen. Wenn er das nicht von selbst mit bringt, dann kann man es beibringen. Ich hab andererseits auch schon Labis gesehen die entgegen des Bildes was man so im Kopf hat doch durchaus ordentlich wachen. Sind aber eher Ausnahmen als Regel und so ein Exemplar passt dann wieder nicht zu dem was du suchst.

    Als anderes Beispiel:

    Pudel gibt es diejenigen die leise sind, und diejenigen die recht kommunikativ sind. Sprich da wird man durchaus fündig wenn man gern einen Hund hätte der laut wird wenn was ist.

    Collies ( die ja ebenfalls erwähnt wurden ) kennt man im Allgemeinen eher als recht verbal. Nett, aber oft nicht die leisesten Hunde.

    Das Problem bei diesen Rassen ist allerdings deren Sensibilität. Hunde merken jede Stimmungsänderung, können genau analysieren wenn da irgendwas switcht, und sehen auch was normal ist und was nicht. Nur gehen verschiedene Hunde unterschiedlich damit um. Es gibt Hunde die können das gut ab wenn sich der Mensch in einer psychischen Extremsituation befindet ( genau das sind Situationen in denen man Panik bekommt, selbstverletzendes Verhalten zeigt oä nunmal - niemand ist da gelassen und ruhig, sowas ist psychisch immer megamäßig belastend ), und es gibt im Gegenzug auch Hunde die das waaaaahnsinnig stresst. Je sensibler der Hund für sowas ist, umso höher die Wahrscheinlichkeit dass die damit nicht umgehen können. Und genau das braucht man da eben garnicht. Daher geht die Tendenz auch eher zum Retriever als zu einem Pudel oder einem Collie.


    4. Mag ich anmerken dass ich nicht weiß wie das zwecks Taxi fahren mit größerem Hund ausschaut ( auch wenn dieser ne Assistenzhund Ausbildung hat ). Kann mir vorstellen dass das komplizierter werden könnte als man sich das so vorstellt.


    5. Um nochmal zurück zu den ersteren Hundetypen zu kommen:

    Du vergleichst viel mit den Artgenossenthemen deines vorigen Hundes. Das Problem daran ist dass sich das nicht 1 zu 1 auf einen Hund ummünzen lässt der knackig wachsam ist und im Zweifel blöd auf Menschen reagiert.

    Hunde die entsprechend gestrikt sind haben oftmals auch folgende Eigenschaften:

    - Sie können sehr genau analysieren und wenn irgendwas unstimmig ist oder Lücken aufweist merken die das, nutzen das möglicherweise sogar aus

    - entsprechend registrieren die das wenn man bspw wie schon erwähnt schnelleren Puls bekommt, keinen klaren Kopf mehr hat, mit der Aufmerksamkeit woanders ist, erst Recht wenn man wirklich Angst hat

    - Sobald das Gefühl seitens Hund da ist der Mensch kann etwas nicht regeln, bzw den kann man dahingehend nicht ernst nehmen, fühlt dieser sich dazu gedrängt selbst den Job ausüben zu müssen ( weil der Mensch kann das ja nicht)

    - Im schlimmsten Fall kann das auch soweit gehen dass der Mensch das nicht nur nicht kann, sondern auch zur Ressource dieses Hundes wird ( im Sinne von ,,Das is mein Mensch und da kommt nix und niemand ran !" Was sich vielleicht aus Leihensicht verklärt Kommissar Rex mäßig anhören kann, aber alles andere als schön ist )

    - Im allerschlimmsten Fall kann das nicht nur ggü anderen Menschen und Hunden gefährlich werden, sondern auch ggü dir selbst

    - Zusätzlich können die im Zweifel oftmals blitzschnell reagieren ( wenn du also noch überlegen musst was du jetzt machst, hängt der Hund im dümmsten Fall schon im anderen Menschen drin )


    Sprich es is eben nicht so dass du nur ggü Hunden verklickern musst ,,Ich pass auf dich auf!", sondern vielmehr so dass du des Hundes Job übernehmen musst, für den Hund Situationen einordnen musst, ihn anders führen musst als einen anderen Hund, der Gehorsam viel besser sitzen muss, du in dir unbehaglichen Situationen dem Hund verklickern musst wie er sich zu verhalten hat, und das alles ohne dass dir deine eigene Angst einen Strich durch die Rechnung machst ( sei es weil du zu langsam oder zaghaft reagierst/garnicht reagierst, oder der Hund dich aufgrund der Angst nicht für voll nimmt ).

    Du schreibst du hast schon mit der gängigen Erziehung nicht richtig Erfahrung, traust dir keinen Welpen zu und möchtest dass der Trainer alle Basics und notwendigen Gimmiks beibringt ? Dann hast du mit so einem Hund keine Chance.

    Auch wenn man schon Hundeerfahrung hat und nicht sonderlich ängstlich durch die Weltgeschichte geht, muss man sich mit solchen Hunden erstmal einfuchsen. Das is echt nix für jeden, das muss man wirklich bewerkstelligen wollen und auch hinbekommen können.


    6. Warum ich generell von wachsamen Rassen abrate is auch:

    Häufig binden die sich stark an ihre Menschen und lassen sich nicht so easy fremdbetreuen wenn was ist. Also mal angenommen du hast einen Hund der wachsam ist, bei dem sich das aber nur aufs Melden beschränkt, kanns trotzdem sein dass der nicht offen genug ggü anderen Menschen ist als dass du ihn einfach wenn was ist jemanden in die Hand geben kannst. Anders würde das aussehen wenn du einen gewissen Kreis an Personen hast die dieser Hund schon kennt.

    Du schreibst aber auch dass du dich seit Jahren strikt aus der Gesellschaft distanzierst. Sollte also wirklich mal was sein und du musst deinen Hund jemanden in die Hand drücken können, spielt es echt ungemein in die Karten wenn der Hund ein totaler Everybodys Darling ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!