Hattet ihr schon mal einen Hund, der nur bedingt / nicht in euer Leben gepasst hat und wie seid ihr damit umgegangen?

  • Angeregt durch einen aktuellen Thread, im Titel stehende Frage.


    Falls ihr ein solches Gefühl schon mal hattet (edit: ich erweitere mal um: wie würdet ihr damit umgehen?)


    Habt ihr euch sehr angepasst an den Hund oder eher umgekehrt und der Hund musste einige Abstriche machen?
    Habt ihr es über sehr viel Arbeit "passend" hinbekommen mit der Zeit oder wurde das irgendwann vielleicht sogar relativ unwichtig und man lebt halt damit?
    Habt ihr über Weitervermittlung nachgedacht oder es getan? Oder kam das für euch prinzipiell nicht in Frage?


    Ich hatte mit Grisu 15,5 Jahre lang einen Hund, der nur sehr bedingt hierher gepasst hat (er hätte sich def. eine Rinderfarm im Nirgendwo gewünscht und ich mir einen alltagskompatibleren Hund...). Ich habe über eine Abgabe aber tatsächlich nie nachgedacht, hätte es vermutlich als eine Art persönliches Scheitern angesehen, wahrscheinlich selbst dann, wenn sich jemand mit Rinderfarm im Nirgendwo gemeldet hätte :ops: . Hut ab vor jedem, der das in wirklich passende Hände tut (nicht irgendwem in die Hand drücken nach dem Motto: Hauptsache Hund weg, natürlich).


    Seht ihr so etwas dann auch als Pflicht oder als Herausforderung an, den Hund zu behalten? Auch hier im Forum kommt ja oft genug unterschwellig oder direkt ein: wenn du den Hund "versaut hast", ist es dein Problem. Was ja aber nicht zwingend heißen muss, dem Hund (und dem Menschen) ginge es anders nicht besser.


    Alle meine aktuellen Hunde passen genauso, wie sie sind, aber würde es in der Zukunft ein Hund nicht tun, ich wäre wieder in diesem Dilemma.


    Bin gespannt auf Antworten!

  • Ich glaube es kommt sehr darauf an wie sehr der hund hier nicht her passt.

    Bis zu einem gewissen Grad wäre ich bereit mehr sport/bewgung/ auslastung anzubieten oder eben auch das Gegenteil, wenn der Hund eher ein bewegungsmuffel ist. Wenn der Hund aber absolut in der falschen Umgebung ist und wirklich was ganz anderes braucht um glücklich zu sein, dann würde ich schauen ob ich ihn weiter vermitteln kann.

    Der hund kann ja nicht einfach seine Koffer packen und gehen. Da finde ich es nur fair wenn er in ein Zuhause vermittelt wird, wo er auf seine Kosten kommt.

  • Ich muß gestehen, daß ich mir recht lange Gedanken dazu gemacht habe, welcher Hund am besten zu mir paßt.


    Ich bin aber auch einen recht ungewöhnlichen Weg gegangen, habe vorher im Hundesportverein mit drei verschiedenen Leihhunden gearbeitet. Dadurch habe ich viel über mich selbst gelernt, und auch gemerkt, was mir so liegt, bzw was gut zu mir passen könnte.

  • Jettes Vorgänger war eigentlich ein Hund, der so nicht in mein Leben gepasst hätte und den ich mit mehr Wissen wahrscheinlich nicht genommen hätte.


    So wurde er der beste Lehrmeister, der mir sehr viel über Tier und über mich beibrachte und von dem ich wahnsinnig viel lernte.

  • Lämmchen hat charakterlich "nur bedingt in mein Leben gepasst", als dass ihre Geräuschangst mit Öffis und Büroleben mich vor viele Herausforderungen gestellt hat, und sie nicht glücklich gemacht hat. Wir haben dann das ruhigere Dorfleben gewählt. War eine rundum gute Wahl und in der Realität bzw im Vergleich zu anderen nur eine sehr kleine "Herausforderung".

  • Also, wenn ein Hund charakterlich so wenig in mein Leben passt, dass ich große Einschränkungen hinnehmen müsste, würde ich ihn definitiv abgeben.

    Für kleinere Dinge finden sich Lösungen. Unsere alte Hündin hätte auch lieber eine Schafherde auf dem Dorf gehabt, hat sich aber arrangiert, und ich habe mich ihr auch so weit mir möglich angepasst. Das war okay. Ich glaube, das lässt eine enge Bindung entstehen- weil sich der Hund mit dem Mensch und andersrum intensiver beschäftigen muss.

    Unser Hund jetzt hingegen passt besser als gedacht in unser Leben. Ist ganz unkompliziert und läuft einfach mit.

  • Mein Malinois-DSH-Mix hat damals rational betrachtet null in mein Leben gepasst:

    Ein Jahr alt, Gebrauchshund pur, geplanter Wohnort zentral in Hamburg, ich 19 Jahre alt mit mäßiger Hundeerfahrung.


    Ja, nach einigen Schlägen vor den Bug habe ich mein Verhalten dem angepasst, was der Hund brauchte (schwarz-weiß) und für rassegerechte Auslastung gesorgt. Aber es war IMMER IMMER IMMER ein Auge beim Hund. Viele fanden ihn toll, weil extrem gehorsam, immer 1,5 Ohren und Augen bei mir, immer "da". Er wirkte völlig harmlos und niemand hätte mir geglaubt, was für ein Aufwand dahintersteckte.

  • Oh ja ich habe die Erfahrung machen müssen.

    Bzw hat sich mein Leben so verändert, dass der Hund da vielleicht nicht perfekt reinpasst.


    Ich habe auf dem Dorf gelebt, nahe am Wald. Hatte ein Haus mit Garten. Das Leben meiner beiden Hunde war das typische Dorfleben. Das hat sowohl zum Mali, als auch zum Riesenschnauzer am besten gepasst.

    Gerade Arielle mit ihrer Artgenossenunverträglichkeit kam es zugute, dass wir quasi nie Hundekontakte hatten, außer die, mit denen es gut ging.

    Auslastung hat viel auf dem Hundeplatz stattgefunden.

    Ich denke für die beiden war das perfekt.


    Dann bin ich weggezogen und habe mein ganzes Leben geändert.

    Ich wohne immernoch ländlich, aber in einem Mehrparteienhaus. Wachsamkeit ist hier das letzte, was ich gebrauchen kann.

    Dann findet mein Leben fast ausschließlich in Salzburg statt. Also doch eher städtisch mit einer großen Hundedichte. Ambi kommt damit super zurecht. Ihr taugt das, Hauptsache sie kann dabei sein. Mit Arielle ist das manchmal eine Challenge. Wir treffen täglich viele Hunde, oft freilaufende.

    Aber ich habe gelernt, dass ich mit Erziehung extrem viel erreichen kann. Arielle wird nie ein sozialer Hund werden. Aber sie hat kein Problem mehr mit Hundebegegnungen. Auch Freilauf ist möglich.


    Mali und Riesenschnauzer sind vielleicht nicht die klassischen Begleithunde, um mich beim shoppen, essen gehen oder arbeiten zu begleiten. Wenn es auch nicht einfach ist, wir haben für uns das Ganze so hinbekommen, dass es passt.


    Dennoch glaube ich würde gerade Arielle das Dorfleben einfach total vorziehen. Wir arrangieren uns damit.

    Hundesport können wir aus gesundheitlichen Gründen auch nimmer machen. Aber da haben wir eine gute Alternative gefunden.


    Von daher: sicher nicht alles optimal passend für die Hunde. Aber alle arrangieren sich damit.


    Hier werden vermutlich immer Gebrauchshunde leben. Und ich finde es toll, dass die auch dieses Leben können, obwohl viele sagen, dass sie dafür nicht geeignet sind.

  • Ich habe einen Hund, der nicht 100% so ist, wie ich ihn mir backen würde. Ich liebe ihn trotzdem sehr stark und dieser Hund hat mich sehr viel gelehrt und mir sehr viel über Hunde beigebracht.

    Meine Fussel war aber nie ein problematischer Hund. Wir passen charakterlich nicht so gut zusammen wie meine anderen Hunde, aber ich hatte niemals irgendwelche Einschränkungen durch sie. Dementsprechend habe ich nie an Abgabe gedacht oder sowas.

    Für mich ist dann ein weiterer Hund eingezogen, der halt insgesamt besser zu meinen heutigen Vorstellungen passt und mit dem ich mehr harmoniere. So ist der Druck bei meiner Fussel auch raus und wir hatten viel mehr Spaß aneinander als vorher. Denn sie durfte ab da machen, woran sie Lust hatte, anstatt dass ich enttäuscht war, dass bestimmte Dinge mit ihr nicht so gehen.


    Fussel ist auf ihre Art ein fantastischer kleiner Hund und ich habe auch erst einiges geschätzt an ihr und sie in ihrer Gesamtheit gesehen, als ich andere Vergleiche hatte.

  • Ja - Willi hat eigentlich von Anfang an nicht gepasst. Wir hatten damals eigentlich was total unkompliziertes gesucht. Wohnten ja in Berlin, waren auch in der Stadt viel unterwegs und Hundeanfänger. Das Tierheim hat uns Willi anvertraut - die kam aber mit dem Stadtleben nicht klar. Hundedichte, Reizüberflutung - sie konnte nie zur Ruhe kommen und hat zu dem, was wir uns vorgestellt hatten, gar nicht gepasst.


    Wir haben dann nicht den Hund abgegeben, sondern das Umfeld geändert. Hat zwar ein wenig gedauert, aber seit wir nicht mehr in der Stadt wohnen, ist sie deutlich ruhiger, hat viel weniger gesundheitliche Probleme. Das kann natürlich nicht jeder so machen, daher finde ich eine Abgabe bei entsprechend guten Gründen auch nicht verwerflich.

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