Hund fixiert Katze und kann nicht runterfahren
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Hallo zusammen!
aktuell lerne ich gerade einen netten Mann kennen. Banjo und er mögen sich total und wir verbringen gerne Zeit zu dritt. Einziger Knackpunkt – der gute Herr hat einen knapp einjährigen Kater und mein Kooikerhondje ist nicht unbedingt Katzenfreundlich. Vorletztes Wochenende haben wir erstmals versucht, die beiden aneinander zu gewöhnen. Mit Banjo an der Leine sind wir in die Wohnung gegangen – der Kater sass auf dem Kratzbaum, er war interessiert aber auch distanziert und vorsichtig. Als Banjo den Kater entdeckte, war er erst aufgeregt aber nicht aggressiv. Der Kater kam dann nach ein paar Minuten vom Kratzbaum herunter und lief in der Wohnung umher – Banjo wirkte interessiert und ging langsam hinter dem Kater her. Sobald dieser jeweils stehen blieb, hat Banjo den Blick abgewandt, dies hab ich jeweils gelobt.
Grundsätzlich ist nie eine aggressive Situation entstanden, es wurde niemand gejagt und nicht gebellt. Der Kater ist total ruhig und hält sich mehrheitlich auf dem Katzenbaum auf. Das Problem an der Sache ist eher der Hund – er kann absolut nicht runterfahren und starrt permanent. Er sitzt vor dem Kratzbaum und starrt nach oben, teilweise so lange bis er anfängt zu zittern und ihm die Augen zufallen. Er steht unter Strom und wartet auf eine Bewegung des Katers, welcher einfach nur daliegt. Wegschicken bringt nichts, dann starrt er halt vom anderen Platz aus - an ein entspanntes Liegen ist nicht zu denken.
Ich bin ein bisschen ratlos. Das zweite Treffen fand dieses Wochenende statt. Wir haben versucht, Banjo in einer ruhigen Ecke anzubinden, zwar auch im Wohnzimmer aber in einer Ecke die ein wenig abgeschottet war. Er konnte uns aber sehen und hören. Aber auch dort konnte er sich nicht entspannen, er starrte permanent zu uns bzw. zum Kater und fing dann auch an zu fiepen. Nachts haben wir Banjo zu uns ins Schlafzimmer genommen, der Kater blieb draussen im Wohnzimmer – auch da lag er erst vor der Türe und hat gefiept, sodass an eine ruhige Nacht nicht zu denken war. Wir haben seinen Platz dann weiter weggelegt (ist halt nicht so einfach in einem eher kleinen Zimmer…), was aber auch nichts gebracht hat. Die ganze Nacht war einfach nur stressig und nervenaufreibend.
Dazu kommt auch noch, dass er nicht spazieren will, wenn wir bei ihm zu Besuch sind. Er will einfach ständig zum Kater, es ist ein richtiges Gezerre draussen, weil er nach dem Geschäft gleich wieder rein will. Trotzdem sind wir total viel draussen unterwegs, Bewegung hat er zu genüge (natürlich seinem Seniorenalter angepasst) und auch die Denkspiele kommen nicht zu kurz - ausgelastet ist er auf jeden Fall.
Ich erwarte nicht, dass die beiden beste Freunde werden. Aber Banjo ist mit seinen knapp 13 Jahren nicht mehr der Jüngste und ich sehe ja, wie es ihn stresst und er nicht abschalten kann und das tut mir total Leid. Aber irgendwie habe ich keinen Ansatz, wie ich ihm helfen kann herunterzufahren. Hat jemand von euch Tipps, die uns, bzw. Banjo helfen könnten? Wir dachten noch daran, die faltbare Box mit in die Wohnung zu nehmen und ihm so einen Rückzugsort zu schaffen - kann das die Lösung sein? Irgendwie empfinde ich das auch nicht als richtig, wenn er dann die ganze Zeit in der Box liegen muss. Zudem weiss ich nicht, ob er da nicht auch raus wollen würde.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen diesbezüglich und kann uns den ein oder anderen Tipp geben..
Liebe Grüsse!
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Hi
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es wurde niemand gejagt
Doch. Dein Hund hat permanent gejagt. Jagen ist auch fixieren.
Jagen ist hinterher schleichen.
Jagen hat diverse Sequenzen.
Hunde können lernen, die Wohnungskatze zu akzeptieren.
Das braucht aber strikte Regeln, Hausleine und Durchhaltewillen.
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...kannst du das eventuell noch ein wenig genauer beschreiben? Wie soll das weitere Vorgehen aussehen, wann wird was belohnt?
es wurde niemand gejagt
Hunde können lernen, die Wohnungskatze zu akzeptieren.
Das braucht aber strikte Regeln, Hausleine und Durchhaltewillen.
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Banjo wirkte interessiert und ging langsam hinter dem Kater her. Sobald dieser jeweils stehen blieb, hat Banjo den Blick abgewandt, dies hab ich jeweils gelobt.
Du hast jagdliches Nachschleichen belohnt.
Er sitzt vor dem Kratzbaum und starrt nach oben, teilweise so lange bis er anfängt zu zittern und ihm die Augen zufallen. Er steht unter Strom und wartet auf eine Bewegung des Katers, welcher einfach nur daliegt. Wegschicken bringt nichts, dann starrt er halt vom anderen Platz aus - an ein entspanntes Liegen ist nicht zu denken.
Das ist jagen. Glotzen ist der absolute Vollrausch. Einmal ausgeführt, ist ein Hund eines bestimmten Typs sofort süchtig danach. (Als Border Collie-Besitzer weiß ich, wovon ich da rede.)
Versuch es mit absolutem Verbot. Massiv. Abwenden weggehen, weggehen, weggehen. Und keinen Sichtkontakt zulassen. Wenn das nicht funktioniert, wird das leider nichts mehr.
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Wir dachten noch daran, die faltbare Box mit in die Wohnung zu nehmen und ihm so einen Rückzugsort zu schaffen - kann das die Lösung sein? Irgendwie empfinde ich das auch nicht als richtig, wenn er dann die ganze Zeit in der Box liegen muss. Zudem weiss ich nicht, ob er da nicht auch raus wollen würde.
Probier es doch mal aus.
Eine Box kann man ja auch offen lassen. Ich würde zusätzlich noch eine Decke drüberlegen, sodass es wirklich blickdicht ist.
Vielleicht kommt er darin ja wirklich etwas runter. Schadet doch nichts.
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Schwierig daran ist, dass ihr (noch?) nicht permanent zusammen wohnt. So ist jeder Besuch von Neuem Aufregung pur.
Grundsätzlich kann man jedes kleinste Abwenden von der Katze zB per Futter ruhig bestätigen. "Guuut" und Futter.
Nie das Anstarren bestätigen. Nie das Verharren bestätigen.
Immer nur, wenn er sich weg von der Katze orientiert. Egal wo er hin schaut. Jede Kopfbewegung weg von der Katze ist gut.
Die Leine verhindert, dass er der Katze nachläuft. Darf er nicht. Fertig.
Ihr dürft ihn nicht die Katze anstarren lassen, wenn die irgendwo hockt.
Holt den Hund aus diesem Tunnel. Bringt ihn hinter ein Regal, was auch immer. So dass er sie nicht sieht. Kein Zugriff. Auch nicht per Augen.
Auch ein Liegeplatz muss so sein, dass die Katze nicht ins Sichtfeld spazieren kann.
Aber ganz ehrlich: wenn das nur ab und zu gemeinsame Zeit ist, dann wird das sehe schwierig.
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Eine Box kann man ja auch offen lassen.
Nein! Nicht wenn der Hund so jagt. Einmal unaufmerksam und der ist weg.
Solche Konstellationen lassen keinen Spielraum. Keine Experimente.
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Eine Box kann man ja auch offen lassen.
Nein! Nicht wenn der Hund so jagt. Einmal unaufmerksam und der ist weg.
Solche Konstellationen lassen keinen Spielraum. Keine Experimente.
Das hier:
Grundsätzlich kann man jedes kleinste Abwenden von der Katze zB per Futter ruhig bestätigen. "Guuut" und Futter.
Nie das Anstarren bestätigen. Nie das Verharren bestätigen.Immer nur, wenn er sich weg von der Katze orientiert. Egal wo er hin schaut. Jede Kopfbewegung weg von der Katze ist gut.
finde ich jetzt nicht gerade weniger experimentell.
Ich glaube nicht, dass es eine Option ist, den Hund jetzt zum Besuch die ganze Zeit in die Box zu sperren, während der Kater da rumschavenzelt.
Also meiner zumindest würde da durchdrehen.
Ich dachte mehr so an Rückzugsort, den er selbständig aufsuchen und wo er auch entspannen kann. Weil er auf den bisherigen Liegeplätzen ja nicht zur Ruhe kam.
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Ganz schweres Thema.
Und ich denke gerade beim Thema "wann wird was belohnt" ist es auch sehr individuell.
Beispiel: Hund starrt die Katze an, wendet den Blick zum Besitzer kann ganz schnell ein Belohnen für das starren implizieren. Stichwort Verhaltenskette.
Wie wichtig ist das Thema für euch? Also im Sinne von, wie dringend müssen die zwei miteinander klar kommen? Kann man für die Besuche die Katze beispielsweise räumlich trennen?
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Grundsätzlich ist nie eine aggressive Situation entstanden
Du hängst dich viel zu sehr an Aggressionsverhalten auf. Jagdverhalten ist ein anderer Funktionskreis, mit Beute spricht man nicht. Dein Hund ist am jagen.
Der Rest wurde schon geschrieben. Absolutes Verbot und dabei massiv werden.
Ggf. ist der Drops aber bereits gelutscht und das wird nichts mehr.
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- Vor einem Moment
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