Weiß nicht was ich machen soll … neuer Zweithund?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe mein Text wird nicht zu lang und durcheinander, aber mir gehen gerade so viele Gedanken durch den Kopf :crying_face:


    Ich habe zwei Hunde, die beinahe ihr ganzes Leben zusammen verbracht haben bzw. hatte, weil Anfang Januar einer verstorben ist. Und ich weiß nicht was ich machen soll bzw. was das Richtige ist.


    Ich leide immer noch sehr unter dem Verlust, aber möchte auch, dass sie sich wohl fühlt.

    Das Verhalten meiner Hündin irritiert mich jedoch und ich weiß nicht, ob sie sich einen Zweithund wünscht oder nicht.

    Sie hat nach dem Tod ihres Partners relativ gleichgültig reagiert, nicht am toten Körper geschnuppert, nichts.


    Die ersten Tage hat sie hin und wieder nach ihm gesucht und seitdem nichts mehr. Sie reagiert nicht mal auf seinen Namen, wenn ich mit anderen über ihn spreche.

    Sie frisst besser, fordert mich zum Spielen auf, freut sich riesig wenn wir Gassi gehen (hat sie vorher nicht, ist immer widerwillig mit und wollte schnell wieder Heim), will viel Kuscheln und wirkt insgesamt recht zufrieden.

    Dabei haben sich die beiden echt gut verstanden…Ich hätte irgendwie mit einer längeren Trauerphase gerechnet.


    Weil ich mir Sorgen mache, dass sie sich einsam fühlen könnte. Hatten wir jetzt zwei Treffen mit zwei verschieden Rüden. 3 und 4 Jahre alt. Der 3jährige war für zwei Tage zum Testen bei uns. Und es lief mäßig gut. Sie hat ihn ständig angebellt, ihn versucht zu zwicken und ich glaube er war ihr zu wild. Aber sie hat ein bisschen geweint, als er wieder weg war. Mit dem anderen waren wir zwei Mal Gassi, lief soweit ok. Sie haben sich ignoriert. Und jetzt kommt das Aber: bei beiden Hunden ist sie komplett ausgerastet, wenn ich sie streicheln wollte. Das ist neu bei ihr. Vorher hat sie das nicht gemacht.


    Keine Ahnung…ich weiß nicht was richtig oder falsch ist

  • Manche Hunde sind gerne Einzelhund.


    Mein Rüde hätte Zuhause nie andere Hundr gebraucht. Er war zwar äußerst nett, aber von Brauchen keine Spur.


    Eine unserer Hündinnen war das genaue Gegenteil und erst im Rudel wirklich glücklich.

  • Freunde von mir hatten erst eine Hündin, später noch einen Rüden dazu. Die beiden vertrugen sich gut, auch wenn es nicht die ganz große Liebe war.

    Nach dem Tod des Rüden blühte die alte Hündin aber regelrecht auf, wurde wieder munterer und aktiver als vorher. Ganz eindeutig genoß sie es sehr, wieder Einzelprinzessin zu sein.


    Betrachte das Verhalten deiner Hündin ganz nüchtern. Die Gefühle unserer Hunde sind nicht immer identisch mit den useren. Auch wenn du trauerst, muß das bei deiner Hündin nicht so sein.

  • Fianna87 In Teilen habe ich selbst erlebt, was du beschreibst, und kann deine Gefühlswelt aktuell sehr gut verstehen.


    Meine Hündin war nach dem Tod ihres Papas vor drei Jahren sehr lange in Trauer. Sie war nie ohne ihn. Trotzdem genoss sie, nach und nach, ihr Leben als Einzelprinzessin. Ich war auch lange ratlos, was sie nun "möchte/braucht".


    Auch wir hatten zwischendurch Playdates, weil ich dachte, sie wäre einsam. War okay, ich habe allerdings gelernt: hätte sie nicht gebraucht. Nach einem Jahr ist dann Herr Schwopps eingezogen. Den hätte sie auch nicht gebraucht und war anfangs auch sehr eifersüchtig - aber wir Menschen wollten ihn. Und mittlerweile sind die beiden unglaublich toll miteinander. Es ging wirklich schnell, das hätte ich so nicht erwartet. Trotzdem könnte sie jederzeit, wenn es nach ihr ginge, wieder Einzelprinzessin sein. ;)


    Ich würde dir empfehlen, noch ein wenig Zeit verstreichen zu lassen. Wie du schreibst, genießt sie ja aktuell auch die Zeit mit dir alleine. Und du kannst du ganz in Ruhe nachdenken. Was du vielleicht auch für dich selbst möchtest.

  • Rein aus dem was du da schreibst, möchte und braucht die Hündin sicher keinen Zweithund. Wenn DU irgendwann einen willst, dann mach es für Dich. Viele Hunde sind als Einzelhund total happy.

  • Danke für eure Antworten, das hilft mir sehr.

    Ja, sie blüht tatsächlich auf und ist aktiver. Ich freue mich auch sehr, dass es ihr gut geht. Würde es ihr auch noch schlecht gehen, wäre es noch schwerer als es so schon ist für mich. Muss immer noch jeden Tag weinen, weil ich ihn so vermisse :crying_face:


    Ich glaube, ich sehe das tatsächlich zu sehr aus einer menschlichen Perspektive, weil die beiden sich wirklich gern hatten und wie der Schatten des jeweils anderen waren und ich deswegen davon ausgehe, dass es ihr eigentlich schlecht gehen müsste.


    Das mit der Eifersucht ist trotzdem neu und sie folgt mir nun überall hin. Selbst wenn ich im Bad bin, legt sie sich nun auf den Badvorleger und wartet auf mich. Hat sie alles vorher nicht getan.

  • Fianna87 Deine Hündin merkt ja auch, dass es dir nicht gut geht, und reagiert darauf. Gib der Sache, gib dir (!) Zeit. Zusätzlich hat sie ja auch einen engen Bezugspartner verloren, auch, wenn sie nicht in der Form trauert, wie du. Da rückt das Rudel näher zusammen, gerade, wenn ihr Frauchen sich plötzlich ganz anders verhält, als sonst. Schaue, wie es, wie sie sich entwickelt, wenn du dich wieder stabilisiert hast. Und dann entscheide, ganz in Ruhe, wenn es weitergehen soll.


    Mein herzliches Beileid für deinen Verlust.

    < 3


    (Lämmchen ist übrigens auch viel, viel anhänglicher geworden. Früher hing sie an Papa, heute an mir. Weggangen ist es nicht mehr. Aber ich habe geschaut, dass es keine ungesunden Züge annimmt und sorge dafür, dass sie die Eifersucht nicht an anderen auslässt. Sie darf anhänglicher sein. Aber sie muss (und darf) mich nicht "beschützen" oder verwalten wollen.)

  • Das Verhalten meiner Hündin irritiert mich jedoch und ich weiß nicht, ob sie sich einen Zweithund wünscht oder nicht.

    Sie hat nach dem Tod ihres Partners relativ gleichgültig reagiert, nicht am toten Körper geschnuppert, nichts


    Dabei haben sich die beiden echt gut verstanden…Ich hätte irgendwie mit einer längeren Trauerphase gerechnet

    Du kannst deiner Hündin nicht aufzwingen, dass sie traurig über den verstorbenen Hund ist. Das ist eine sehr menschliche Sicht. Freu dich doch eher, dass sie nicht leidet, sondern dass sie sich gut fühlt.


    Das war auch nicht ihr Partner, sondern du hast die beiden damals zusammengesetzt und sie mussten miteinander auskommen. So unromantisch, so normal ist das. Hat ja auch anscheinend gut geklappt.


    Auch wenn ein neuer Hund einziehen würde, müssten sich die Hunde erstmal miteinander einfinden und der neue auch einleben. Warum sollte man einen fremden Hund in seinem Haus gut finden, der auch noch nervt?


    Möchtest du denn einen neuen Hund überhaupt haben? Oder findest du es gut so, wie es ist?


    Also ich bin Egoist genug zu sagen, dass jede Hund, der hier wohnt, erstmal für mich hier lebt. Die Hunde kommen gut klar und zwischen zweien ist auch definitiv ganz viel Zuneigung und sie profitieren sehr voneinander, aber am Ende muss ich gucken, ob ich die Lust und die Ressourcen habe.

  • Hunde arrangieren sich mit vielem, die machen sich nicht so viele Gedanken wie wir Menschen. Für mich hört sich das so an, als würde deine Hündin die Zeit mit dir allein genießen.

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