allein sein, Reizempfindlichkeit und Stresspinkeln

  • Ich bin jetzt auch nicht gerade begeistert vom Vorgehen der Pflegestelle.


    Trotzdem - evtl. hilft deinem Hund tatsächlich eine räumliche Begrenzung.

    Ich handhabe das z.B. so, dass der Hund nicht gleich die ganze Wohnung zur Verfügung hat, wenn er alleine ist, sondern nur in einem Zimmer (bei mir das, wo der Hund auch nachts schläft, also mein Schlafzimmer) bleibt.


    Weniger Raum, über den er den Überblick behalten muss.


    Für manche Hunde ist das dauerhaft sinnvoll, bei anderen nur eine Zeitlang nötig. Muss man gucken.


    Man kann auch mit einem Kennel arbeiten, wenn der wirklich groß genug ist - das wäre für mich aber eher ein großzügig abgeteilter Bereich eines Zimmers, keine Hundebox.


    Eine Box/Höhle (mit offener! Tür) kann auch ein guter Rückzugsort sein.

  • Also jetzt mal ernsthaft, der "versaute" und "traumatisierte" Hund, schläft immer noch jede Nacht freiwillig und gerne, lang ausgestreckt, oft auf dem Rücken und schnarchend in seinem Kennel.

    Ich hab nämlich auch so ein Ding.


    Woher wollt ihr wissen, dass er nicht daran gewöhnt wurde und wie es auf der Pflegestelle ablief? Vielleicht kannte er so was auch vorher schon und es war sofort normal für ihn.

    Nicht mal ich weiß konkret, ob und wie das aufgebaut wurde.


    Hier urteilen einige ohne Sinn und Verstand über Umstände, die ihr weder vollständig überblicken könnt, noch konkret hinterfragt.


    Das ist in meinen Augen höchst befremdlich, sagt aber mehr über manch einen hier aus, als über die Pflegestelle oder den Verein.

  • Solange der Kennel offen ist, ist das doch auch prima.

    Bzw. Wenn der Kennel groß genug ist, dann kannst du das ja als Hilfsmittel nutzen. Das musst du selbst vor Ort beurteilen.


    Die Verwahrung von Hunden in Boxen, die unter einem bestimmten Mass sind, ist nun mal in Deutschland gesetzlich verboten. Wie groß die Box bei der Pflegestelle war, weiß hier ja keiner. Man geht von dem aus, was normalerweise mit "Kennel" gemeint ist.


    Man kann ansonsten nur danach gehen, was du schreibst. Du schilderst ein Verhalten, dass tatsächlich Anlass zur Sorge wäre.

    Laut deinen Schilderungen folgt dir der Hund auf Schritt und Tritt, kann nicht alleine bleiben, und entspannt nur, wenn jemand bei ihm auf dem Sofa sitzt.


    Wenn das nun gar nicht so ist, dann ist doch alles gut, dann verstehe ich aber nicht, warum du hier nach Rat fragst?

  • Ich bezog mich in meiner letzten Nachricht auf die Situation beim Pflegefrauchen und generell auf den Verein, da ich die Anfeindung diesbezüglich unfair finde.


    Die Box bei der Pflegestelle war riesig, das war nicht so ein Transportkorb fürs Auto sondern so ein kleines Metallgehege eher.


    Ja, der Hund stalkt und ja, das ist ein Problem aber bei alledem darf man auch nicht ausser Acht lassen, dass ich hier überwiegend von Problemen berichte und nicht über positives.

    Er macht in vielen Bereichen auch riesige Fortschritte und entwickelt sich unglaublich gut.

  • Wenn das eine geschlossene Box bei der Pflegestelle war, die die gesetzlich vorgeschriebene Mindestgröße für einen Hundezwinger unterschreitet, dann war das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, was die Pflegestelle da gemacht hat.

    Hunde dürfen nicht zur Aufbewahrung in eine Box, einen Käfig oder ein Gehege, sondern nur zu Transportzwecken (wurde schon geschrieben).


    Zwingermaße hatte die Box bei der Pflegestelle wahrscheinlich nicht. Zumindest halte ich das für sehr unwahrscheinlich.

    § 6 TierSchHuV - Einzelnorm


    Nachtrag: Also diese "Anfeindung" in Richtung der Pflegestelle muss sich die Pflegestelle gefallen lassen.

  • Schau mal hier:


    Hunde in Hundeboxen tierschutzgerecht?
    Hunde in Hundeboxen tierschutzgerecht?
    kanzlei-sbeaucamp.de
  • Vycami ja, diese Quelle sagt es auch. Zum Transport und aus medizinischen Gründen (nach OP) ok.


    "Soweit die regelmäßige und Stunden anhaltende Unterbringung von Hunden in Boxen ausschließlich der Vereinfachung des Tagesablaufs des Hundehalters dient, halte ich diese unter Umständen für tierschutzwidrig."

  • Ich finde es tatsächlich schön, wenn er kuscheln kommt und schicke ihn auch nicht weg, wenn er zu mir kommt.

    [...]


    Ganz im Gegenteil, ich genieße das nicht, es setzt mich sehr unter Stress.

    Ich fürchte, in genau diesen zwei Absätzen liegt - wenn man sie im Zusammenhang liest - das Kernproblem.


    Während es dich einerseits (verständlicherweise) enorm stresst, dass euer Hund eigenständig über eure Nähe zueinander entscheiden möchte, freust du dich an anderer Stelle darüber, wenn er genau das tut. Und so funktioniert das halt nicht.


    Versteh mich nicht falsch, ich finde es auch total schön, mit meinem Hund zu kuscheln und genieße seine Nähe wirklich. Was ich aber so gar nicht schön finde, ist, wenn er eigenständig über unsere Nähe entscheidet und ich da kein Mitspracherecht habe.


    Denn unabhängig davon, wie gern ich mit meinem Hund kuschele, habe ich trotzdem ein Recht auf meine Individualdistanz. Ich entscheide, wer mir wann wie nahe kommen darf. Und ich möchte, dass das auch von meinem Hund respektiert wird.


    Es geht meiner Meinung nach gar nicht darum, den Hund konsequent auf x Metern von sich fern zu halten und aus Prinzip nicht mehr in den eigenen Nahbereich zu lassen.

    Es geht darum, die Entscheidungsfreiheit über den eigenen Nahbereich zu wahren und diese persönliche Grenze auch dem eigenen Hund gegenüber zu vertreten.


    Wenn mein Hund kuscheln will und ich auch kuscheln will, ist das ja voll okay. Passiert hier mehrfach am Tag. Aber ich will gefragt werden. Einfach weil ich ein Recht darauf habe, dass mein Nahbereich als meins respektiert wird. Und diese Grenze lasse ich von niemandem - auch nicht von meinem Hund - übertreten.


    Die eigenen Grenzen zu erkennen und abzustecken ist gerade für Hunde, die aus Unsicherheit kontrollieren, ein ganz zentraler Baustein. Denn je mehr Regeln, Grenzen und damit Kontrolle ihr dem Hund von euch aus gebt, umso weniger Kontrolle muss er selbst erzeugen.

  • Vycami ja, diese Quelle sagt es auch. Zum Transport und aus medizinischen Gründen (nach OP) ok.


    "Soweit die regelmäßige und Stunden anhaltende Unterbringung von Hunden in Boxen ausschließlich der Vereinfachung des Tagesablaufs des Hundehalters dient, halte ich diese unter Umständen für tierschutzwidrig."

    Gesetzestexte richtig lesen und deuten erfordert nicht grundlos eine Ausbildung, da sie oft intransparent sind.


    Es handelt sich hier vorliegend nicht um eine "Vereinfachung des Tagesablaufes", was auch argumentativ dargelegt werden kann. Dem widerspricht ja schon der Umstand, sich als Pflegestelle zur Verfügung zu stellen.


    Nein, ich bin kein Befürworter von Boxenhaltung oder dergleichen, aber man muss die Kirche auch einfach mal im Dorf lassen.


    Es handelt sich hier um einen Hund aus dem Tierschutz, der laut Aussage des Vereins den Winter im Ausland aufgrund des Alters wahrscheinlich nicht überlebt hätte.

    Pflegestellen sind rar und werden permanent überall gesucht.

    Berufstätig dürfen die scheinbar auch nicht sein, oder sie müssen Fans davon sein, sich ihre Wohnungen zerlegen zu lassen.


    Das heißt wir haben jetzt hier eine Pflegestelle, die nun mal einige Stunden am Tag arbeiten musste und der Hund deshalb in einem wirklich großen Kennel geblieben ist, sogar in Gesellschaft anderer Hunde, die ebenfalls in der Wohnung waren.

    Das soll jetzt unter Berücksichtigung aller Umstände tierschutzrelevant sein?!

    Ein toter Hund im Ausland wäre die bessere Alternative?!

  • Ja, das kann ich nachvollziehen.

    Du hast insofern recht, als dass er vermutlich noch gar nicht verstanden hat, dass er fragt soll und diese Entscheidung nicht eigenständig treffen darf.


    Darf ich fragen wie konkret du deinen Abstand für dich einforderst?


    Wie kann ich ihm vernünftig vermitteln, Abstand zu mir einzuhalten, wenn ich das nicht möchte?

    Viele mache das ja über Deckentraining, da scheiden sicher allerdings offenbar die Geister drüber.

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