allein sein, Reizempfindlichkeit und Stresspinkeln

  • es gibt im Haus gute Momente, das zu üben. An jeder Türschwelle kann man das trainieren. Ganz unspektakulär. Du bist in der Küche, Hund will gerade such rein, nö, raus. Fertig. Über verbale Kommunikation und Körpersprache.

  • es gibt im Haus gute Momente, das zu üben. An jeder Türschwelle kann man das trainieren. Ganz unspektakulär. Du bist in der Küche, Hund will gerade such rein, nö, raus. Fertig. Über verbale Kommunikation und Körpersprache.

    Als unsichtbare Grenze an der Türschwelle oder tendenziell eher so wie ein "ab" (egal wohin, Hauptsache weg)?

    Frage so genau nach, da wir ja hier unterschiedliche Ergebnisse zur Folge haben.

  • Darf ich fragen wie konkret du deinen Abstand für dich einforderst?

    Ich halte tatsächlich auch nichts von Deckentraining. Zumindest nicht als Methode für diese Situation.


    Wenn es mir darum geht, etwas in unserer Beziehung zu klären und meine persönlichen Grenzen zu verdeutlichen, dann trete ich mit meinem Hund lieber direkt in Kontakt und kommuniziere so mit ihm. Also durch Blicke, Gesten, Körperhaltung, ggf. auch Stimme. Ich baue quasi körpersprachlich Druck auf, bis er meine Grenzen respektiert, und nehme den Druck dann wieder raus.


    Bei uns war zum Beispiel auch das Nachlaufen anfangs ein Thema. Ich habe das konsequent unterbunden, indem ich mich bei jedem Ansatz, mir nachzulaufen, zu ihm umgedreht habe. Brust raus, Schultern breit, Körper versteift, warnender Blick in die Augen. Wenn er dann immer noch hinterher wollte, habe ich ggf. ein, zwei Schritte auf ihn zugemacht.


    Wenn du dir da unsicher bist, kannst du mal in einer entspannten Situation ausprobieren, wie dein Hund auf verschiedene Körperhaltungen und Gesten reagiert. Viele Hunde haben da sehr feine Antennen für. Wäre dann halt wichtig, dass du im Erkennen von Beschwichtigungssignalen fit bist.


    Darüber hinaus hat sich hier mit der Zeit das Signal "ab" eingebürgert. Das heißt so viel wie "raus aus meinem Dunstkreis" und hat sich einfach daraus ergeben, dass ich erst "ab" gesagt und ihn dann körpersprachlich weggeschickt habe. Ist ganz praktisch, wenn der Hund schon bei mir ist und sich dann entfernen soll.


    Der Vorteil an der direkten Kommunikation ist halt, dass der Hund (sofern du es eben richtig machst) auch wirklich versteht, was deine Grenzen sind und dass er diese respektieren soll.

    Durch Deckentraining lernt er im Vergleich halt, dass er auf der Decke bleiben soll und vielleicht noch, dass du da dann auch konsequent bist. Aber den Übertrag dahin, dass er auf der Decke bleiben soll, weil du nicht möchtest, dass er einfach so in deine Individualdistanz eindringt... hm, ich traue Hunden viel zu, aber ich glaube, das schafft wirklich kein Hund.

  • Vielen Dank für die anschauliche Erläuterung.

    Beschwichtigungssignale denke ich zu erkennen. Den Ansatz finde ich gut und für uns auch anwendbar.

    Ich werde es probieren, danke dir!

  • Hier urteilen einige ohne Sinn und Verstand über Umstände, die ihr weder vollständig überblicken könnt, noch konkret hinterfragt.

    Unrecht bleibt Unrecht. Auch wenn man es noch so schön redet.

    Du hast geschrieben, dass der Hund täglich über Stunden in einem Käfig aufbewahrt wurde.

    Ob du das jetzt schön reden willst oder meinst man verdreht ohne Sinn und Verstand "Umstände", für die du ja nicht verantwortlich bist, macht so eine Haltung nicht gesetzeskonform.


  • Jetzt haben wir aber die Situation, dass wir einen Hund haben, den wir gar nicht allein lassen können und auch nicht weg geben können, weil er dann alles voll pinkelt.

    Also jetzt frage ich mich schon.


    Du hast diesen Hund genommen, der nicht allein bleiben kann. Weil er dann alles vollpinkelt.

    Von einer Pflegestelle, die ihn in einem Käfig eingesperrt hat. Warum haben die das wohl gemacht?
    Ich vermute, weil er nicht allein bleiben kann. Hat er dann vielleicht auch in diesen Käfig gepinkelt und saß oder lag dann resigniert auf der vollgepinkelten Decke, weil er ja keine Chance hatte aus dieser netten "Box" rauszukommen?

    Aber du bist dankbar, dass sie das arme Hundekind gerettet haben.

    Das war jetzt ein vielleicht sehr unsachliches Posting von mir. Die ich selber keine Ahnung von Hunden habe. Aber das war mir ein Anliegen. Und nun verkrümele ich mich wieder in den Hintergrund, in den Lesemodus.

    Ich drücke die Daumen für euch!

  • Hier urteilen einige ohne Sinn und Verstand über Umstände, die ihr weder vollständig überblicken könnt, noch konkret hinterfragt.

    Unrecht bleibt Unrecht. Auch wenn man es noch so schön redet.

    Du hast geschrieben, dass der Hund täglich über Stunden in einem Käfig aufbewahrt wurde.

    Ob du das jetzt schön reden willst oder meinst man verdreht ohne Sinn und Verstand "Umstände", für die du ja nicht verantwortlich bist, macht so eine Haltung nicht gesetzeskonform.

    Gegenfrage: Ist es für dich dann das geringere Übel, wenn ein Hund im Ausland bleibt und den Winter dort voraussichtlich nicht überlebt, als hier in Deutschland unter den genannten Bedingungen auf einer Pflegestelle unterzukommen? Ist das dann wirklich im Sinne des Tierschutzes und verhältnismäßig?


    Das Tierschutzgesetz hat absolut seine Berechtigung und es gibt zahlreiche Beispiele, bei denen wir solche Gespräche auch gar nicht führen müssten, da ich wie gesagt wirklich kein Befürworter von schlechten Haltungsbedingungen bin.

    Es ist aber nun mal auch eine Frage der individuellen Umstände und das hat auch nichts mit "schön reden" zu tun.


    Gerade unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit sehe ich hier kein Vergehen im Sinne des Tierschutzgesetztes.


    Die Pflegestelle hat sich sehr gut um ihre Hunde gekümmert. Diese stundenweise Unterbringung im Kennel war natürlich nicht optimal aber allemal doch besser, als die Alternative die dieser Hund gehabt hätte.

  • es gibt im Haus gute Momente, das zu üben. An jeder Türschwelle kann man das trainieren. Ganz unspektakulär. Du bist in der Küche, Hund will gerade such rein, nö, raus. Fertig. Über verbale Kommunikation und Körpersprache.

    Als unsichtbare Grenze an der Türschwelle oder tendenziell eher so wie ein "ab" (egal wohin, Hauptsache weg)?

    Frage so genau nach, da wir ja hier unterschiedliche Ergebnisse zur Folge haben.

    Ich würde "egal wohin, Hauptsache weg" empfehlen.

  • Gegenfrage: Ist es für dich dann das geringere Übel, wenn ein Hund im Ausland bleibt und den Winter dort voraussichtlich nicht überlebt, als hier in Deutschland unter den genannten Bedingungen auf einer Pflegestelle unterzukommen? Ist das dann wirklich im Sinne des Tierschutzes und verhältnismäßig?

    Was willst du mit der Gegenfrage bezwecken?

    Möchtest du mögliche Lösungswege mit mir diskutieren, die die Pflegestelle ja gehen könnte, um mehr Hunde, die sie nicht tierschutzgerecht betreuen können aufzunehmen?

    Meine Idee wäre: "Geh hin und sag denen, dass sie so Hunde nicht halten dürfen.

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