Chaoshund aufnehmen?

  • Ich würde der Halterin nicht ermöglichen, den Hund einfach bei dir zu "entsorgen" und sich aus der Verantwortung zu stehlen.

    Ganz ehrlich, die holt sich am Ende vermutlich einfach den nächsten Hund, weil sie glaubt, sie hatte ein "Mängelexemplar".


    Du musst das nicht machen und kannst die Bedingungen, unter denen du das machen würdest, festlegen (schriftlich!) - und selbst dann kann das noch sehr viel Ärger bedeuten. Geholfen hast du dem Hund dann natürlich.

  • Meins ist es auch nicht, aber die bittere Pille der Uneinsichtigkeit muss man bei sowas schlucken.


    Man hilft halt einem Hund. Also einem ganz bestimmten.


    Ich wage mal in den Raum zu werfen dass Tierschutz da immer wenig Impact auf die Gesamtsituation hat oder ein Umdenken bei den Verantwortlichen bewirkt.


    Finde ich jetzt in dem Fall aber schwierig, weil man dann auch keine Hunde importieren dürfte. Da ist die Mentalität auch nicht anders, man bekommt es nur nicht so live mit und muss sich damit auseinandersetzen.


    Bei solchen Projekten geht es immer um den Einzelhund.


    Ein Umdenken wird wohl traurigerweise eher stattfinden wenn die Frau sich noch jahrelang mit dem Ergebnis ihrer Fehlanschaffung und Aufzucht auseinandersetzen müsste und sie sich eben nicht einfach entledigen kann.

  • Ich würde der Halterin nicht ermöglichen, den Hund einfach bei dir zu "entsorgen" und sich aus der Verantwortung zu stehlen.

    Ganz ehrlich, die holt sich am Ende vermutlich einfach den nächsten Hund, weil sie glaubt, sie hatte ein "Mängelexemplar

    Man sollte sich den Hund um des Hundes willen holen wollen. Die moralische Instanz zu spielen, enttäuscht einen meistens nur selbst.


    Wenn die Leute irgendein Verständnis für das Tier aufbringen würden, würden sie den Hund wenigstens mal kurz ausführen und nicht auf den Balkon sein Geschäft verräumen lassen.


    Ich hatte so einen Fall einmal selbst, ich hatte hier als Sitterhund und evtl zum Übernehmen einen Pumimix. Der war total durch und ich hab ganz viel mit ihm geübt und trainiert und bin weit gependelt und habe dem Hund versucht irgendwie eine schöne Zeit zu machen und Erziehung angedeihen zu lassen. Er war so ein süßer armer überdrehter Tropf.

    Dann hieß es, entweder du nimmst den jetzt oder wir suchen ein Zuhause. Wir sind eine Nacht in uns gegangen und haben dann festgestellt, dass er nicht das ist, was wir die nächsten 10+ Jahre bei uns haben möchten. Noch am Telefon wegen dieses für mich sehr schweren Gesprächs meinte die Besitzerin, kein Problem, den hat vorhin jemand mitgenommen. So viel zu Mühe und Arbeit und Mitleid und Dankbarkeit für die Hilfe oder Kümmern um das Schicksal des Hundes.


    Man kann nicht jedes Problem zu seinem machen. Auch wenn es ein Lebewesen ist, was da dran hängt.


    Die Frage ist, ob man selbst Lust und Kapazitäten auf genau diesen Hund hat. Nicht aus Mitleid oder aus moralischer Instanz heraus. Sondern, ob man genau diesen Hund lieb gewonnen hat und ihn behalten möchte.


    Nach meiner Erfahrung klappt so ein Trainingsmodell nie, da die Leute selbst ja gar keine Lust haben davon irgendwas für sich mitzunehmen. Also ganz übernehmen oder Abstand nehmen.

  • Sie möchte finanziell nicht beteiligt sein und würde mir die Hündin „gütigerweise“ schenken, obwohl sie €1600 gekostet hat.

    Das finde ich dann zu witzig. Die Leute denken dann noch, dass ihr rotzunerzogener Junghund, dem sie die Knochen schon nachhaltig geschrottet haben und der keine Papiere hat "was wert" wäre. Nachdem ich früher häufig solche Kandidaten als Pflegestelle genommen habe: So was würde ich bestenfalls nur noch gegen Zahlung machen. Also 1600 Euro bezahlen, damit ich mir das Problem ans Bein hänge, ja, da könnte man dann vielleicht drüber reden. Aber gratis gibt es so was bei mir ganz sicher nicht mehr.

  • Die Vorstellung mancher Menschen ist echt traurig. So viel zur Tierliebe und vorher Gedanken machen und informieren... Leidtragend ist das Hundekind.


    Ich persönlich habe für mich in solchen Fällen leider auch entscheiden müssen, das ich da nicht mehr helfe. Wenn auch mehr bei Pferden als von Hunden.

    Wie oft ich schon Pferde unterstützend gearbeitet habe (kostenlos versteht sich), weil sie mir leid taten kann ich nicht mehr zählen. Der Ofen ist da tatsächlich aus, seit mein letzter Schützling in einer Nacht- und Nebelaktion zum Schlachter gebracht wurde, weil die Besitzerin es nicht ertrug, sich das falsche Tier ausgesucht zu haben. Dabei wäre ich durchaus Willens gewesen, das Tier zu übernehmen, wenn man den Mund aufgemacht hätte.

    Wenn man hilft und permanent noch einen A...tritt on top erhält schützt man sich irgendwann.


    Seither zahlen Menschen, die sich unüberlegt ein Tier angeschafft haben, wirklich hartes Leergeld bei mir. Und wenn nicht, muss ich leider die Augen manchmal verschließen, um mich selbst zu schützen.


    Liebe TE egal wie du dich entscheidest und was du tust - sicher das idealerweise ab, um dich vor Enttäuschungen durch die aktuelle Halterin zu schützen. Selbst wenn du sie kostenlos übernimmst, mach sichere Verträge. Nicht das der kleine Hund ein Vorzeigeschüler wird und die Dame ihn versucht dir wieder wegzunehmen. Alles schon passiert. Leider...

  • Blöde Frage: Wohnt die Frau in einem Mehrparteienhaus? Oder hat sie direkte Nachbarn?


    Wenn sich der Hund nämlich regelmäßig auf dem Balkon löst, fällt spätestens dann, wenn sich andere Menschen ebenfalls auf ihren Balkonen aufhalten, die Geruchsbelästigung auf, denn Hundekot und -urin stinkt bei Wärme bestialisch.


    Und je nach Untergrund, auf dem sich der Hund löst, könnte z. B. der Hauseigentümer einer Mietwohnungsanlage wegen Beschädigung der Bausubstanz auf die Barrikaden gehen.


    Und das Bellen wird ebenfalls störend, wenn bei höheren Temperaturen vermehrt Fenster und Balkontüren offen stehen.


    Selber anzeigen würde ich die Frau auf Rücksicht aufs eigene Geschäft nicht, denn sie ist ja Kundin von Sannie, wenn ich es recht verstanden habe, und wer weiß, was sie bei einer Anzeige alles rumerzählen oder posten würde.


    Je nach Wohnsituation und Abstand von Nachbarn dürfte eine Anzeige ohnehin vorprogrammiert sein.


    Vielleicht könntest Du sie dahingehend impfen, Sannie?


    Und noch eine blöde Frage: Warum ist Tierheim keine Option? Der Hund ist noch nicht mal erwachsen, der dürfte doch relativ schnell vermittelt sein. Bei uns in den Tierheimen zumindest sind Welpen und Junghunde unter einem Jahr meist schnell vermittelt.


    Wenn ihn ein Tierheim nimmt, wäre das doch eine gute Option, oder? Je schneller er dorthin kommt, desto billiger wird es auch für die jetzige Halterin, denn sie erspart sich z. B. Bußgelder und weitere laufende Kosten für ein Tier, das sie ohnehin nicht behalten will.

  • Eine Freundin von mir hat vor zwei Jahre. eine Hündin übernommen, die von der 18 jährigen Tochter der Familie angeschafft wurde und ihr dann nach kürzester Zeit lästig war. Die Hündin war 5 Monate lebte nur in der Wohnung, war nicht stubenrein und am Anfang super ängstlich.

    Die Hündin hat sich bei meiner Freundin super entwickelt (sie hat sie der Familie sogar noch abgekauft).

    Ja, am Ende hatte die Familie kein halbes Jahr später einen neuen Welpen vom selben Vermehrer. Gelernt haben die Leute also 0 daraus. Es war einfach nur praktisch, dass jemand den Hund den Sie schon "versaut" hatten übernommen hat.

  • hm... wenn ich Junghunde nehmen würde,.. ich würde es tun. Mit dem Wissen, dass man all die Fehler der Vorbesitzer ausbügeln kann.


    Was mich an der Sache stören würde, wäre das Wissen, dass die Dame ganz schnell den nächsten und nächsten und nächsten Junghund versauen würde.


    Ich würde die Hündin übernehmen, wenn sie mit meinen vorhandenen Hunden kompatibel wäre

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