Wie, was, wann? Hundeadoption für Anfänger
-
-
Das hat überhaupt nichts mit Dummheit zu tun (geschweige denn mit deinem Alter), dir fehlen nur einfach noch viele Informationen zu dem Thema. Und die werden eben versucht, dir zu vermitteln.
Das mit der Pflegestelle klingt super. Es gibt ja durchaus eine beeindruckende Vielzahl an wirklich unkomplizierten Auslandshunden. Man muss sie nur eben finden...
Lass dich übrigens nicht entmutigen, wenn dich einige Organisationen als Studentin erstmal pauschal ablehnen. Das gibt's leider, sind aber lange nicht alle.
Wenn du zu einer Pflegestelle gehst, mach dich davor in Beschwichtigungssignalen und Stressanzeichen fit. Zu beobachten, wann der Hund sich unwohl fühlt, kann dir viel Aufschluss darüber geben, wo die vielleicht erstmal nicht ganz so offensichtlichen Baustellen liegen und ihr dann ggf. nacharbeiten müsst.
Begleite die Pflegestelle im Rahmen dessen nach Möglichkeit auch beim Spaziergang. Da kannst du sehen, wie der Hund außerhalb des häuslichen Umfelds drauf ist, wie er auf Menschen oder andere Hunde reagiert usw.
Bedenke dabei, dass die Pflegestelle vermutlich ein gutes Stück mehr Erfahrung im Handling hat als du und zudem oft noch weitere Hunde anwesend sind.
Es kann deshalb sein, dass der Hund sich nach der Übernahme bei dir dann trotzdem erstmal anders zeigt und es eine ganze Weile dauert, bis du dich da reingearbeitet hast und beim Stand der Pflegestelle (oder darüber hinaus) bist.
Und dann schaue, mit welchem Typ Hund du dich live und in Farbe wohl fühlst und was du dir tatsächlich zutraust.
Ob nun eher defensiv oder offensiv, ob eher aufmerksam-hibbelig oder in sich ruhend, ob eher mutig oder ängstlich, das ist Geschmackssache. Aber auch da gibt es ja enorme Abstufungen. Ein eher ängstlicher Hund, der aber total defensiv ist und ne total lange Lunte hat, ist ne ganz andere Nummer als ein ängstlicher Hund, der aber direkt offensiv-aggressiv nach vorne schießt.
Ich denke, für den Anfang ist ein solides Mittelmaß in allen Bereichen am sinnvollsten.
Von jeglichen Hunden, bei denen bereits auf Aggression in bestimmten Kontexten hingewiesen wird (egal ob Ressourcen oder Angst oder was auch immer) würde ich darüber hinaus ganz klar die Finger lassen. Letztendlich kann man nahezu jeden Hund dazu bekommen, mal aggressiv zu reagieren, aber wenn schon bekannt ist, dass der Hund schnell ins Aggressionsverhalten kippt, dann kann das echt herausfordernd sein.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Wie, was, wann? Hundeadoption für Anfänger* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Eine Bekannte von mir hat einen kleinen Straßenhund. Der pöbelt jeden anderen Hund erstmal an, weil er Angst hat. Das Leben auf der Straße ist für kleine Hunde alleine schon aufgrund der größeren und stärkeren Artgenossen lebensgefährlich. So sozial sind Straßenhunde.
Allgemein finde ich, dass man schon sehr gucken muss, was man als Anfänger für einen Hund nimmt.
Bei den Hunden aus dem Auslandstierschutz sind häufig ernsthafte Hütehunde, Jagdhunde und Herdenschutzhunde mit drin, weil die Hunde in diesen Ländern oft nicht zum Spaß gehalten werden, sondern, weil sie eine Aufgabe erfüllen sollen.
Von allem von Hunden mit Herdenschutzhund-Anteil würde ich abraten. Die sind sehr speziell und nicht anfängergeeignet.
Irgendwelche Schäferhund- oder Hirtenhund-Mixe sind auch nichts für Anfänger. Das wird oft unschön, wenn man nicht richtig hündisch spricht (was man als Anfänger nicht tut), und die Hunde glauben, die Führung übernehmen zu müssen, weil Frauchen das nicht hinbekommt.
Bei ernsthaften Jagdhunden kann es sein, dass Du den Hund nie frei laufen lassen können wirst.
Einen Angsthund würde ich auch nicht nehmen.
Einige Straßenhunde spielen und kuscheln nicht oder kaum. Da sind die Leute dann enttäuscht, weil sie dachten, dass jeder Hund das mag.
Klar, schau Dich um, lerne Hunde kennen, vielleicht findest Du einen passenden Hund auf einer Pflegestelle. Aber ich würde mir da auf jeden Fall eine Rückgabegarantie geben lassen, falls der Hund nur bei erfahrenen Haltern umgänglich ist.
Uns war ein Hund aus dem Tierschutz als Anfänger zu heikel. Da spende ich lieber Geld an Tierschutzorganisationen, bevor ich nachher mit einem Tier da sitze, mit dem ich nicht klar komme oder das mich in meinem Leben für lange Jahre stark einschränkt.
Damit ist auch keinem geholfen, weder dem Hund, noch mir.
-
Also ich habe ja nun wirklich Erfahrung mit Hunden, ich arbeite mit ihnen und ich habe selbst 9 Stück.
Und trotzdem war das Erlebnis Angsthund aus dem Ausland etwas vollkommen neues, was mich echt gefordert hat... Und das obwohl Hermine wirklich easy zu händeln ist.
Es sagt sich immer alles so leicht... Dass man Verständnis für dieses und jenes Problem hätte, und dass das und das ja gar nicht so schlimm wäre, und dass man die verschiedensten Dinge ja hinbekommen würde.
Fakt ist... Das geht ganz schön auf die Psyche. Mit einem Hund zusammen zu leben, der schon Panik bekommt, wenn du nur in seine Richtung guckst. Der über Wochen doppelt gesichert werden muss. Übrigens ist ein 1,60 m Zaun für die meisten Hunde ein Witz... Besonders für die, die wirklich auf jeden Fall das Grundstück verlassen wollen.
Solche Hunde sind übrigens auch selten stubenrein.
Und du sagst, dein Vater würde dich unterstützen... Kann er denn mit solchen Hunden?
Und du sagst das Leinenpöbeln für dich kein Problem wäre... Ganz ehrlich... Die pöbelnden Hunde an sich sind für mich kein Problem. Ein viel größeres Problem sind die vielen TutNixe, die dein Training in einer Tour boykottieren werden.
Ein wirklich lieb gemeinter Tipp.... Such dir einen möglichst lieben und unkomplizierten Hund von einer Pflegestelle. Wachse mit ihm, lernen mit ihm, und wenn du dann immer noch die Herausforderung suchst, dann kannst du ja immer noch eine Stufe höher gehen.
-
Zitat
Aggression gegen Menschen hat ja viele Formen. Wenn er angstaggressiv wäre und lieber die Flucht ergreift könnte ich damit eher umgehen als wenn er einfach territorial oder ressourcenaggressiv ist und immer den Angriff wählt.
Das klingt natürlich so richtig fachfraulich und gut informiert - aber schriebst du nicht, du seiest blutige Anfängerin?
Wie unterscheidest du das denn bitte vorher inder Praxis , und welchen Unterschied würden die Motive praktisch machen, wenn dein Direktimport- 20 Kilo-Überraschungspaket plötzlich wütend steil geht, schlimmstenfalls auch noch bei deinem Vater, weil er vielleicht wg. schlechter Erfahrungen generell keine Männer mehr in der Nähe haben will? Oder bei den Nachbarskindern, weil er Kinder mit Steinwerfen verbindet? Oder, sobald er sich traut, gleich bei allem ,was atmet, weil er/sie direkt aus der Tötung nun mal überhaupt nicht eingeschätzt werden kann?
-
Es sagt sich immer alles so leicht... Dass man Verständnis für dieses und jenes Problem hätte, und dass das und das ja gar nicht so schlimm wäre, und dass man die verschiedensten Dinge ja hinbekommen würde.
Zumal man da meiner Meinung nach auch die Perspektive des Hundes nicht vergessen darf.
Egal ob Umweltunsicherheit, Leinepöbeln, Angstaggression, übersteigertes Territorialverhalten oder was auch immer - nicht alle, aber doch sehr viele Hunde leiden ja selbst unter ihren Baustellen. Für die ist das ja auch nicht schön, sich immer wieder so gestresst und unwohl zu fühlen.
Solche Hunde brauchen vor allem Hilfe. Sei es einfach "nur" durch gute Führung und/oder zusätzlich durch fachkundiges Training. Und da ist eben die Frage, inwiefern man als Mensch die Hilfe, die der Hund braucht, überhaupt leisten kann.
Ich mein, es ist ja schön, wenn man als Mensch kein Problem mit dem Pöbeln des eigenen Hundes hätte - aber kann man dem Hund da auch in angemessener Zeit gut raushelfen?
Klar, man wächst auch an seinen Aufgaben und lernt dazu. Ich selbst ja auch. Aber irgendwo muss man sich doch auch fragen, bis zu welchem Punkt das für den Hund noch fair ist, sich da als Anfänger dran abzuarbeiten und den Hund dadurch sehr viel länger als nötig in seinem Stress zu belassen...
-
-
Aggression gegen Menschen hat ja viele Formen. Wenn er angstaggressiv wäre und lieber die Flucht ergreift könnte ich damit eher umgehen als wenn er einfach territorial oder ressourcenaggressiv ist und immer den Angriff wählt. Das wäre nichts für mich und würde mich überfordern.
Niemand nennt dich hier dumm oder naiv, nur eben unerfahren.
Obiges funktioniert zB nicht wie du dir das vorstellst.
Es heißt nicht ohne Grund angstaggressiv. Angstaggression ist mMn das gefährlichste überhaupt bei einem Hund, weil kaum steuerbar, ziemlich unberechenbar und meist immer latent präsent. Was du damit hast ist ein Hund bei dem du potentiell immer damit rechnen musst, dass er dem nächsten Passanten zwickt weil der zu nahe kam. Oder deinen Besuch, weil der auf dem Weg zum Klo zu nah am Hundebett vorbei kam. Oder einen Freund, weil der dich umarmt hat.
Ging hundertmal gut, beim 101. Mal ist iiirgendwas anders und damit nicht mehr okay. Diese Beispiele stammen von der Hündin einer Freundin. Auslandshund, seit 4 Jahren in D, einige Trainer durch und sehr viel entspannter als zur Anfangszeit.
Die Hündin kennt mich gut, ich bin weiblich, sie hat kein Problem mit mir und ich kann gut mit Hunden und habe v.a. auch selbst Erfahrungen mit so einem Hund. Trotzdem achte ich darauf was ich zu besagter Freundin anziehe, laufe einen Bogen um ihr Körbchen und bin jedes Mal wieder vorsichtig wenn ich sie zum Gassi mitnehme wenn Frauchen nicht da ist usw. Und trotzdem hat sie schon paarmal nach mir geschnappt. Immer bei Dingen die eben sonst kein Problem sind.
Meine Hunde dagegen haben Schutz- und Wachtrieb (gewollt, rassebedingt), aber sind eben absolut sauber im Kopf. Und all das was ich oben genannt habe sind Dinge über die ich mir so gar keine Gedanken bei meinen mache.
Heute morgen ist zB ein Handwerker an den freilaufenden Hunden vorbei über unseren Hof in unser Haus marschiert (Warnung vom VM wäre nett gewesen........). Fanden sie nicht so toll, aber außer ganz genau schauen haben die nichts gemacht. Ich war dabei und habe es "erlaubt" und er hat uns nichts getan, gab also keinen Grund zu handeln.
Also territorial heißt bei weitem nicht gleich automatisch Angriff.
Unterschätz nicht was für ein Problem Angst beim Hund ist, egal ob er vor oder zurück geht. Das ist wirklich anstrengend, v.a. wenn man die Trigger nicht genau identifizieren kann. Es macht Hunde genauso irrational wie Menschen die Angst haben.
-
Ich habe meine Auslandshunde von Salvate canes, die haben auch von Tötungsstationen, auch Welpen und kleine Hunde. Da genügt ein Anruf bei der Leiterin, sie ist Deutsche und lebt in Fürth.
Sie findet auf alle Fälle den passenden Hund. Ruf die website auf und verschaff Dir einen Eindruck.
-
Ich habe meine Auslandshunde von Salvate canes, die haben auch von Tötungsstationen, auch Welpen und kleine Hunde. Da genügt ein Anruf bei der Leiterin, sie ist Deutsche und lebt in Fürth.
Sie findet auf alle Fälle den passenden Hund. Ruf die website auf und verschaff Dir einen Eindruck.
Welpen dürfen legal nicht eingeführt werden.
-
Ohne jetzt zu haten oder zu hetzen. Aber mir stösst bei den zu vermittelnden Hunden ja schon sehr sauer auf, dass beim bloss kurz durchgucken ausnahmslos jeder als sehr freundlich, verschmust, lieb etc. beschrieben wird. Das scheinen ja alles durchwegs perfekte Hunde zu sein.
So blauäugig würde ich nicht mal meine eigene Hündin, die mein ein und alles und für mich perfekt ist, beschreiben.
-
Du bist nicht dumm, aber gehst ziemlich blauäugig an die Sache ran.
Direktimport würde ich komplett die Finger von lassen. Das gibt ein Überraschungspaket vom feinsten: Rassemix: mal schauen, Endgröße: mal schauen, Endgewicht: mal schauen, Aggressionen: mal schauen.
1,60 hoch ist der Garten eingezäunt? Da springt dir soziemlich jeder 20 kg Hund drüber. Aus dem Stand.
Unterschätze nicht 20 kg an einer Leine. Das ist kein gleichmäßiger Zug, da wird gehüpft, gezerrt, Anlauf genommen, gewunden, und du hast das Gefühl du hast nen Elefanten dran hängen. Die Hündin meiner Nachbarin stammt aus einer Tötung. Direktimport. Sie ist jetzt seit knapp 4 Jahren in Deutschland. Sie kann nicht allein in den Garten, sie findet immer eine Lücke.
Andere Hunde würde sie am liebsten killen. Alle.
Besuch geht gar nicht weil die Hündin dann total panisch reagiert.
Autofahren geht auch nicht.
Spaziergang: nur früh morgens oder spät abends wenn wirklich nix mehr los ist. Dann ist es für die Hündin ok. Sobald ein Auto nur zu hören ist zerrt die Arme Maus in die nächste Ecke um sich zu verstecken.
Ich würde bei Pflegestellen nach einem Hund suchen. Die können den Hund einschätzen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!