Ungefragte Ratschläge verteilen bzw. Eingreifen bei der Hundeerziehung von Fremden
- aruaL
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Ich habe eine Hündin, die braucht auch klares schwarz weiß, weil sie sonst so gestresst ist, dass sie durchdreht und krank wird. Das schaut für Außenstehende vielleicht auch "brutal" aus, weil eben nicht nur mit Keksen geworfen wird, bis sie sich erbarmt auf mich zu hören.
Ja, ist eine Gebrauchshündin.
Aber ich habe neben den Schäfertieren auch einen Mops. Gut, an der Leine würde ich jetzt nicht rucken bei ihm, weil es zu gefährlich wäre, dass da echte Schäden entstehen. Aber werde ich mal lauter, weil er zum 1193. Mal versucht Kacke zu fressen? Ja. Blocke ich ihn körperlich, weil er mich mal wieder testet und und an der Leine meint den Rambo raushängen zu lassen? Ja.
Ich wurde schon mehrmals angesprochen auf meine "falschen" Erziehungsmethoden und es kotzt mich an, weil niemand sieht was alles dahinter steckt. Niemand sieht den Weg den du bereits gegangen bist. Alles was man sieht ist ein Moment, vielleicht ein Moment der Schwäche, vielleicht ein Moment der einfach nötig war. Es war ein Moment und wenn mich da jemand blöd anlabert und mich Arsch nennt werde ich auch unfreundlich.
Zur Erinnerung, die Situation war ein zierlicher Hund, der durch wiederholtes heftiges Rucken am Hals röchelte.
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Hi
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Wo ist da die Grenze zu ziehen? Wo ist was „ganz klar“? Und was sind „Nachteile“?
Für mich ist es ganz klar, dass jemand keinen Plan hat wenn er einem Hund richtige Schmerzen zufügen muss um ihn zu erziehen.
Das meine ich mit klarem "Nachteil". Kein Hund sollte mit Brutalität erzogen werden.
Es geht nicht darum, dass dem Hund etwas ein bisschen unangenehm ist bzw. dass er eine leichte Konsequenz zu spüren bekommt. Es geht um Schmerzen.
Ja, jetzt kommen gleich wieder die Gebrauchshundehalter und erklären mir dass es doch einfach manchmal nötig ist.
Es gibt Unterschiede zwischen einem Schäferhund und einem Minihund. Was bei einem Minihund schon Gewalt ist ist bei einem Schäferhund vielleicht einfach nur ein etwas strenger sein.
Ein Schäferhund wird einen Leinenruck wahrscheinlich kaum spüren, aber so ein 2 kg Hündchen mit ganz dünnem Hals tut das bestimmt. Der Hund hat ganz klar gezeigt, dass es zu hart war.
Und zwischen körperlich blocken/mal etwas lauter werden und so an der Leine rucken, dass Hund röchelt liegt auch ein Unterschied.
Es wird dann zugegeben, dass es beim Mops gefährlich wäre. Aber bei einem Zwergenhund nicht? Verstehe ich nicht.
"Jeder hat mal einen schlechten Tag"
Ja, natürlich, die habe ich auch. Aber dann wähle ich nicht genau diesen Tag um mit meinem Hund zu trainieren, wenn ich null Selbstbeherrschung habe.
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Es war ein Moment und wenn mich da jemand blöd anlabert und mich Arsch nennt werde ich auch unfreundlich.
Das "Benehmen wie ein Arsch" war auch nicht die erste Ansprache, sondern die Reaktion auf
Ich bin dann hingegangen und habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass Brutalität nicht zum gewünschten Verhalten führen wird.
Ich war nicht wirklich überrascht, dass er mich beschimpft hat und mir gesagt hat dass ich mir meine Ahnungslosigkeit sonst wohin stecken soll. Er hätte noch drei große Hunde zuhause und die haben es alle gelernt und das wäre die "Ratte" seiner Frau und die müssten mal Erziehung genießen.
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Die eigentliche Frage war ja ob man selbst ungefragt Ratschläge erteilt oder eingreift, wenn man meint jemand erzieht oder behandelt seinen Hund „falsch“. Oder habe ich den Thread falsch verstanden?
Ich finde es nämlich schade wenn wir uns jetzt an der geschilderten Situation der TE aufhängen.
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Ich hätte gerne eine Schilderung der Situation aus der Sicht des anderen Hundehalters. Ich kenne bisher nur eine Sichtweise mit einer starken Wertung des Erlebten.
Von daher kann ich nichts weiter beitragen.
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Hier sagt ja niemand, dass man bei ernsthafter Sorge um den betreffenden Hund einfach weiter zuschauen und nichts tun soll. Zumindest habe ich das so aus bislang keinem Beitrag herausgelesen. Da scheinen wir uns doch alle ziemlich einig zu sein.
Die kritischen Stimmen beziehen sich doch eher auf die Art, wie die ganze Situation von der TE angegangen wurde.
Ich bin dann hingegangen und habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass Brutalität nicht zum gewünschten Verhalten führen wird.
Das finde ich, wenn das so gesagt wurde, wirklich arg schnippisch, wenn nicht sogar total überheblich. In jedem Fall klingt es sehr nach "von oben herab einen Kommentar reindrücken". Und das muss meiner Meinung nach ganz unabhängig davon, was der Mann gemacht hat, einfach nicht sein.
Im Endeffekt ist mir dabei auch egal, ob der Mann das aus einem (mir unerfindlichen) guten Grund gemacht hat oder es einfach ein ganz arg dummer Fehler war: Man kann trotzdem respektvoll miteinander umgehen. Ohne Vorwürfe, ohne von oben herab auf den anderen zu schauen und ihn als gesamte Person anhand einer kurzen Momentaufnahme ohne Hintergrundwissen zu beurteilen und dann dementsprechend mit ihm umzugehen.
Nun ist das aus der Wut heraus geschehen, das kann jedem mal passieren. Aber vielleicht ist es ja ein Denkanstoß für die Zukunft, auch in solchen Situationen auf Augenhöhe mit der betreffenden Person in Kontakt zu treten. Da kommt dann meist auch mehr bei raus als wenn man direkt auf Konfrontationskurs geht.
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Ich finds gut, dass du dich für den kleinen Hund eingesetzt hast! Viel zu oft wird weggesehen.
Und ungefragt Ratschläge erteilen und stellvertretend für ein "schwächeres" Lebewesen einstehen sind meiner Meinung nach zwei paar Schuhe.
Vielleicht dachte der Typ einfach, was für ne (verzeih) dumme Tussi du seist. Vielleicht bleibt 1% des Gesagten bei ihm hängen, was schon positiv wäre.
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Ich sage auch was, wenn mir aufällt, dass ein Hund nicht gut behandelt wird. Ob das Gegenüber dann patzig wird ist mir da relatief egal. Ich meine hier aber Situationen, wo die Hunde echt leiden und nicht einfach, dass mir der Erziehungsstiel der Leute nicht gefällt und ich das bei meinem Hund anders machen würde.
Bei meinem Job im Zooladen habe ich relatief häufig gruselige Situation.
Da war mal ein Pärchen mit zwei Dobermännern beide mit Stachelhalsband (also so mit Stacheln nach innen, leider bei uns in Belgien nicht verboten). Ein Vater mit Kind und Hund der zu sich zuziehender Metalkette ohne Stop eine Flexileine trug. Der Hund wurde die ganze Zeit gewürgt und um es noch schlimmer zu machen hatte das Kind die Leine in der Hand und zog den Hund rum. Und dann noch ein Herr der seinem Kätzchen ein Stromhalsband angezogen hatte, womit es immer einen Stromschlag bekam wenn es zu weit vom Haus wegging.
Manchmal möchte ich zurück nach Deutschland ziehen nichts von den genannten Dingen ist in Belgien wirklich verboten.
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Sehe ich wie ein Mensch einem Zier schaden zufügt, schmerzen bereitet oder grob fahrlässig behandelt, sage ich etwas.( Genauso wie ich immer einschreiten würde wenn ein Mensch Gewalt erfährt).
Und nein, ich bin nicht nett, mir geht es auch nicht darum andere Menschen zu bekehren, das ist nicht meine Aufgabe.
In dem geschilderten Fall hätte ich auch was gesagt, meist formuliere ich Dinge so, dass es der Person super unangenehm ist und es möglichst viele Menschen mitbekommen.
Das Kontra ist mir egal, wenn es zu krass wird ( zb. mit körperlicher Gewalt gedroht wird) notiere ich mir das vorsichtshalber. -
Bei mir ist es so, ich oute mich jetzt einfach mal: ich bin mir meiner eigenen Verletzlichkeit als Frau bewusst und würde nie einen Mann, der aggressiv mit seinem Hund umgeht und eh schon grantig ist, mitten im Nirgendwo beim Gassi in der Pampa dumm ansprechen, auch wenn es berechtigt wäre. Ich würde die Beine in die Hand nehmen und schauen, dass ich weiterkomme.
In einer belebten Innenstadt oder unter vielen Menschen würde ich abwägen und tatsächlich etwas sagen, aber in einem neutralen Ton und immer auf Abstand bedacht.
Menschen, die wütend sind, sind heutzutage inzwischen unberechenbar und es ist keine Seltenheit, dass sich ihre Wut vom Hund dann auf den Menschen überträgt, der ihm grad ans Bein pinkelt aus seiner Sicht.
Eigensicherung hat für mich leider Priorität. Mit der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft würde ich mir sehr gut überlegen, wann ich tatsächlich einschreite und was sage und wann ich es lieber lasse. Und dann würde ich versuchen, andere Menschen ins Boot zu holen, zu dokumentieren und evtl höhere Stellen zu involvieren.
Menschen, die ich kenne und wo ich was mitkriege, da nehme ich allerdings dann kein Blatt vor den Mund. Freundlich zwar, aber ich kann dann nicht komplett meinen Mund halten.
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