Ungefragte Ratschläge verteilen bzw. Eingreifen bei der Hundeerziehung von Fremden
- aruaL
- Geschlossen
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Eigensicherung ist tatsächlich ein wichtiger Punkt, den ich leider oft ausblende, wenn mich etwas aufregt.
Aber in diesem Fall war es in einem kleinen Park, es waren andere Menschen um uns herum.
Von oben herab meinte ich das ganze nicht, es sprachen eher die Emotionen aus mir raus, was auch ein Problem ist, das ich habe. Wenn ich Ungerechtigkeit sehe, werde ich emotional und kann mir manche Kommentare nicht verkneifen.
Ich werde aber diesbezüglich weiter an mir arbeiten.
Aufhören mich einzumischen, wenn ICH es als wirklich notwendig empfinde, werde ich wohl nicht.
Mir ist da auch egal was für absurde Gründe ein Mensch haben könnte, weshalb er gerade einem Hund Schmerzen zufügt. Das einzige was ich durchgehen lasse sind wirklich gefährliche Situationen, wo man in der Schnelle nicht anders handeln kann.
Tatsächlich war das erst das zweite Mal, dass ich mich wo ungefragt eingemischt habe, nur falls ich hier jetzt den Eindruck erwecke als wäre ich eine nervige Person, die ständig ihren Senf dazugeben muss, obwohl ihn keiner haben will
Aber ja, hier soll es nicht nur um diese Situation gehen, sondern tatsächlich generell ums Einmischen in (für einen selbst) nötigen Situationen.
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Hi
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Da ich Trainer bei einer Hundeschule bin, die hier sehr polarisiert, kenne ich zur Genüge Menschen, die meinen uns belehren zu müssen.
Wir werden mindestens einmal die Woche als Tierquäler bezeichnet, es wird aufgerufen uns im Park zu filmen, wir werden massenhaft bei der Polizei angezeigt (immer mit dem Ergebnis, dass die Anzeige fallen gelassen wird), wir werden ständig belehrt, dass das was wir machen doch so schlimm ist usw …
Da unsere Kunden oft zum Beispiel an unserer Leine erkennbar sind, werden diese auch oft angeredet.
Bewirkt es etwas? Nein! Weil derjenige (oder meist diejenige), der uns schlau anreden mag, nur einen Ausschnitt sieht und uns dafür verurteilt, weil wir Hunde in aller Öffentlichkeit korrigieren und zwar so stark wie eben nötig. Sind wir deshalb Tierquäler? In deren Augen ja, in unseren Augen nein.
Jemanden arrogant von der Seite anreden (und es kommt halt bei 95% der Menschen arrogant rüber) wird einen anderen Menschen nie zum nachdenken anregen. Er wird sich eher kritisiert fühlen und damit in einer Verteidigungsposition sein. Oder vielleicht weiß er einfach, was und warum er das jetzt tut.
Ich persönlich lasse mich auf solche Gespräche niemals ein. Ich wünsche den Personen einen schönen Tag und gehe meines Weges.
Lustig ist übrigens, dass solche Tipps meist von Leuten kommen, deren Hunde entweder nie ableinbar sind, weil sie nicht ausreichend hören, oder die ihren Hund mit Leckerlies an uns vorbei locken, weil er doch nicht so brav an der Leine gehen kann.
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Ich denke man muss sich (in Ruhe) überlegen, was man bezwecken möchte.
Belastet mich die Situation und ich muss mir Luft machen, da mir die Situation noch wochenlang im Kopf rumgeistert?
Sehe ich strafrechtlich relevantes Verhalten? Und möchte das verfolgt sehen?
Möchte ich ein Umdenken bei der betreffenden Person erreichen?
Das sind ja jeweils ganz andere Herangehensweisen schlau.
Ich glaube nicht, dass ich irgendwen zum Umdenken bewege, wenn ich ihm auf dem Spaziergang in einer stressigen Situation erzähle was er mMn falsch macht, aber ggf. hilft mir es mich besser zu fühlen, weil man "etwas" getan hat.
Wir haben hier einen DJT, der mir im Hochsommer mit einer knallengen Maulschlaufe entgegenkam und definitiv nicht hecheln konnte. Beim ersten Mal wollte ich ihn nicht ansprechen, da der Hund auf Grund meiern Hunde komplett am Ausraste war. Ich habe sie dann einmal ohne Hunde getroffen und mit aller Freundlichkeit die ich aufbringen konnte, ihr den Tip gegeben, dass man hier in der Nähe Maulkörbe bekommt, bei denen der Hund besser hecheln kann und die hübscher aussehen. Hab dann erfahren das der Hund das Ding trägt, damit er nicht bellt. Auf jeden Fall, lief der Hund eine Woche später wenigstens mit einem größerem Plastikmaulkorb rum, was das umdenken bewirkt hat - keine Ahnung.
Bei Leuten die man häufiger sieht, hilft auch viel mit gutem Beispiel voran gehen.
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Ich belehre niemanden, werde auch nie belehrt. Und das ist gut so.
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Aufhören mich einzumischen, wenn ICH es als wirklich notwendig empfinde, werde ich wohl nicht.
Ich finde das gut.
Ja, mag sein, dass man da auch mal falsch liegt, dass man vermutlich wenig erreicht, dass man andere nervt, aber trotzdem finde ich Leute gut, die Rückgrat haben und sich für andere einsetzen. Ob Mensch oder Tier.
Wegschauer, Ja-Sager, Mitläufer und Mundhalter gibts genug.
Eigene Erfahrungen:
Ich hab mal eine Frau beobachtet, die ihren Dackel geschlagen hat, weil die Hündin sich Zeit damit liess, den Rückruf zu befolgen. Ich hab sie erst ruhig angesprochen, das eskalierte dann etwas - endete damit, dass sie erklärte, sie werde den Hund weiter schlagen bis ich weggehe.
In der Situation wusste ich nicht, was tun (hier im DF hab ich das damals erzählt und wurde ganz arg geschimpft, warum ich ihr den Hund nicht entrissen hätte oder sie tätlich angegriffen hätte usw - es kommt halt immer auf die Dynamik im jeweiligen Thread an...).
Ich sehe sie aber häufig und habe nie wieder so einen Umgang beobachtet. Gab noch mal einen Austausch mit dem Ehemann, führt hier zu weit.
Einmal habe ich jemanden angefahren, die ihre frz Bulldogge am Halsband hochgehoben hat (also ganz hoch), weil die pöbelt.
Bei sowas sag ich dann schon was - manchmal denken Leute vielleicht drüber nach. Jedenfalls will ich noch in den Spiegel schauen können, ohne von mir selbst angewidert zu sein.
Wer schweigt, stimmt zu.
Ich hatte auch schon super nette Erlebnisse, wenn ich das Gefühl hatte, dass jemand einfach total hilflos ist. Gefragt, ob ich kurz was dazu sagen darf, und dann haben die Leute sich drauf eingelassen und sich gefreut, einen Tipp zu bekommen. Das mache ich natürlich nur, wenn ich den Eindruck habe, dass das Menschen sind, die dafür offen sind, und die Situation eine, in der ich tatsächlich sinnvollen Input geben kann.
Halter von Gebrauchshunden würde ich nicht ansprechen. Hab ich zu wenig Ahnung, was da wirklich sein muss und was nicht.
Und ganz ehrlich: Mein Bild von Gebrauchshundehaltern, dass ich hier im Forum bekommen habe, ist: Mach einen ganz großen Bogen drum.
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trotzdem finde ich Leute gut, die Rückgrat haben und sich für andere einsetzen. Ob Mensch oder Tier.
Finde ich auch. Wenn man die Möglichkeit hat zu helfen und Hilfe auch gewünscht ist, sollte man das immer tun.
Wegschauer, Ja-Sager, Mitläufer und Mundhalter gibts genug.
Wer schweigt, stimmt zu
Diese Sätze finde ich schwierig. Sie erscheinen mir stark ideologisch geprägt und bauen Druck auf, sich in Belange anderer Menschen einzumischen, vielleicht auch ohne die Hintergründe zu kennen. Wer Menschen mit Blockwartmentalität kennt, die alles und jeden beäugen, kritisieren und alles besser wissen, wissen, wie anstrengend und unangenehm solche Leute sind.
Es ist wahrscheinlich immer individuell abzuwägen, wann man sich einmischt und wann nicht und hängt von einigen Faktoren ab.
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Ich finde immer, dass weggucken keine Lösung ist! Auch Leute die den Kopf schütteln find ich nicht in Ordnung. Oder noch besser, die zu ihrem Hund etwas sagen, was an die dritte Person adressiert ist wie z.B “Fiffi, geh weg, der hat seinen Hund ja gar nicht im Griff” 🙄🙄🙄
Mich wundert es nicht, dass der Kerl dich angeschnauzt hat. Der war eh schon geladen, dann kommst auch noch du und willst ihm die Welt erklären.. 3,2,1 💣💥
im Konflikt gibt es keine Lösung, wissen wir doch auch aus der Hundeerziehung.
Wenn ich sowas sehe, dann versuche ich erstmal neutral ins Gespräch zu kommen. Was ist das für ne Rasse? Wie alt? Bla bla. Und dann eben abhängig, wie der andere reagiert kannst das Gespräch weiterfrüren um dann in die richtig zu gehen, von der du gesprochen hast.
Ich misch mich aber auch ein, wenn Eltern ihre Kinder zur Sau machen oder umgekehrt.
Da braucht man weniger Feingefühl und Diplomatie als bei Hundehaltern.
Mir fällt gerade noch was ein, wie man mich auch aus der Reserve lockt und von mir ein Donnerwetter kommt. Ich lass meinen Hund erstmal in Ruhe seinen Haufen machen, lass ihn dann sitzen und hol dann erst die Tüte raus. Der Haufen hat meinen Hund noch nicht verlassen, da kommt schon “das räumen Sie aber sofort weg!” - das ist ähnlich, da platze ich richtig, denn jetzt warte doch mal ab ob ich einfach abhauen würde. Wenn man Situationen falsch oder verfrüht angeht, bekommt man den ganzen Ärger und Frust ab, das ist total kontraproduktiv und hilft am Ende keinem.
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Belastet mich die Situation und ich muss mir Luft machen, da mir die Situation noch wochenlang im Kopf rumgeistert?
Und genau das sehe ich kritisch.
Niemand ist dazu da, damit sich der andere Luft machen kann.
Verpackt in einem freundlichen Gespräch ist Kritik ja immer OK. Aber Luft machen klingt halt sehr nach „dem sag ich jetzt deutlich meine Meinung“ und das passiert dann oft unfreundlich.
Und kein Mensch sollte einen anderen anpampen, um
Sich selbst Luft zu machen.
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Es kommt drauf an. Ich wurde schon oft ungefragt belehrt. Und für gute Denkanstöße und freundlich vorgebracht, bin ich auch dankbar. Das passiert aber selten. Es kommt meistens von oben herab oder es ist halt ganz typisches Mansplaining.
Ob ich mich einmische, hängt von der Situation ab. Leider der Hund oder gefällt mir nur die Erziehung nicht? Ist die Situation für mich riskant?
Ich hab mich eingemischt, als ein Mann seinen Kleinsthund an der Leine durch die Innenstadt geschliffen hat. Also Hund wollte oder konnte nicht laufen und er hat ihn ohne auf ihn zu achten, über den Weg gezerrt. Da hab ich was gesagt. Bin aber nicht sicher, ob ich es gemacht hätte, wenn drumherum keine Menschen gewesen wären.
In einer anderen Situation hatte ein kräftiger Mann einen dicken Stock dabei und immer wenn der Hund quasi nur falsch geatmet hat, gabs einen leichten Schlag mit dem Stock und einmal bekam der Hund die Leine auf den Rücken geschlagen. Mir lag da auch was auf der Zunge. Aber im Wald alleine mit einem Mann mit Stock...da geht für mich Eigenschutz vor.
Ich bin da beruflich sicher vorbelastet, aber es gab schon aus nichtigeren Gründen zusammengeschlagene oder niedergestochene Opfer.
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Es kommt drauf an. Ich wurde schon oft ungefragt belehrt. Und für gute Denkanstöße und freundlich vorgebracht, bin ich auch dankbar. Das passiert aber selten. Es kommt meistens von oben herab oder es ist halt ganz typisches Mansplaining.
Ob ich mich einmische, hängt von der Situation ab. Leider der Hund oder gefällt mir nur die Erziehung nicht? Ist die Situation für mich riskant?
Ich hab mich eingemischt, als ein Mann seinen Kleinsthund an der Leine durch die Innenstadt geschliffen hat. Also Hund wollte oder konnte nicht laufen und er hat ihn ohne auf ihn zu achten, über den Weg gezerrt. Da hab ich was gesagt. Bin aber nicht sicher, ob ich es gemacht hätte, wenn drumherum keine Menschen gewesen wären.
In einer anderen Situation hatte ein kräftiger Mann einen dicken Stock dabei und immer wenn der Hund quasi nur falsch geatmet hat, gabs einen leichten Schlag mit dem Stock und einmal bekam der Hund die Leine auf den Rücken geschlagen. Mir lag da auch was auf der Zunge. Aber im Wald alleine mit einem Mann mit Stock...da geht für mich Eigenschutz vor.
Ich bin da beruflich sicher vorbelastet, aber es gab schon aus nichtigeren Gründen zusammengeschlagene oder niedergestochene Opfer.
Richtig. Und meiner Erfahrung nach bekommt der Hund die Kritik dann doppelt und dreifach ab. Früher habe ich nämlich auch den Mund nicht gehalten. Das hat alles nur noch schlimmer gemacht. In so ein paar Minuten krempelt man keinen Menschen um. Wer so mit einem Lebewesen umgeht, hat nicht gerade eben erst die Empathie dafür verloren.
Passiert etwas, was dem Tierschutzgesetz nicht entspricht und ich kann es ausreichend beweisen bzw. dokumentieren und kann den Menschen bennen, melde ich es dem Veterinäramt. Aber da liegt der Hase oft schon im Pfeffer: Meist ist man allein, kann es nicht nachweisen und/oder weiß gar nicht wer das ist.
Und, weil es hier erwähnt wurde: Wenn ich mit meinen Hundeschulkursen unterwegs bin, ist es mir noch nie passiert, dass jemand was dem Veterinäramt melden wollte. Ich wüsste beim besten Willen auch nicht was.
Ja, Belehrungen - in erster Linie von alten, weißen Männern, die schon immer Hunde hatten, die haben wir immer mal. Vor allem gegenüber den weiblichen, jüngeren Teilnehmern im Kurs. Am geilsten war der, der einer Kundin mit aufgedrehtem Border-Aussie-Mix empfahl, einfach die Leine vorm Supermarkt samstagsvormittags ab zu machen, weil man braucht ja keine Leine. Wir konnten uns den Lachanfall nur schwer verkneifen. -
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