Wie soll ich das Verhalten einordnen?

  • Ist das generell ein Doodle Problem?

    In erster Linie ein Erziehungsproblem wie die TE hier ja auch eindringlich schildert.

    Dazu kommt, daß gerade Modemixe als quasi selbsterziehende Wunderhunde angepriesen werden, und damit auch entprechend unbedarfte Käufer anziehen.


    Allerdings ist es schon so, daß Pudel gerne temperamentvolle Hüpfdoings sind und Retriever oft distanzlos. In der Kombi kann das die Pest sein. Es kombinieren sich halt nicht immer nur die erwünschten Eigenschaften.

  • Ich kenne nur Doodel als sehr jagdaffin und aussenfokussiert bis hibbelig.


    Dazu furchtbares Fell.

    Gibt bestimmt ganz tolle, aber ist halt ein Begriff für einen bestimmten Mischling, wo einer Pudel sein muss.

    Und ich find schon die Pudelzucht schwierig einzuschätzen.

  • Nach meinen anekdotischen Erfahrungen hier finde ich auch junge Labradorrüden recht anstrengend und sehr unausgeglichen. Es sei denn, sie werden rassegerecht beschäftigt und gut erzogen. Dann sind es tolle Hunde.


    Aber „wild wachsen“ gelassen sinds dann halt auch schnell die berühmten grobmotorischen Tutnixe (und ich empfinde das Verhalten auch schon als mobbig). Hatte ich hier in kurzer Folge drei. Einer davon ist mittlerweile sehr angenehm.

  • Ich mittlerweile einige Doodle erlebt und empfinde sie als äußerst hibbelig, sehr reizoffen und nervös.


    Ich bin jedes Mal erleichtert, wenn sie weg sind. Ob nun mit Jette oder ohne Jette,

  • Ich kann das leider bestätigen. Die meisten Pudelmischlinge "glänzen" mit distanzloser, aufgedrehter Aufdringlichkeit aus Unsicherheit. Ist er dann noch mit einer weiteren distanzlosen Rassen kombiniert, scheint sich das noch zu befeuern. Ein Pudelmix fällt mir ein, der wirklich total toll war im Verhalten gegenüber anderen Hunden und Menschen: Ein Pudel-Windhund-Mix (leider weiß ich nicht mehr welcher Windhund eingekreuzt war).


    Leider haben sie dann oft noch die "passenden" Besitzer dazu, die das Problem nicht erkennen und daher erziehungstechnisch nicht dran gehen.

  • Nicht verwunderlich, wenn Modemischungen natürlich möglichst in Dunkelrot (bzw inzwischen ist Braun der neue Chic) mit Eltern von keineahnungwoher verpaart werden, wo eben Temperament auf Distanzlosigkeit trifft. Gerade beim Pudel war jetzt ewig Fawn mega angesagt und es wurde produziert ohne Ende, gerade aus Osteuropa wurden immer wieder ganze Transporter voll beschlagnahmt mit wuscheligen roten bis cremefarbenen Pudeln und deren Mischlinge.

    Dabei ist gerade dieser Farbschlag schon in der regulären kontrollieren Zucht heikel in Bezug aufs Wesen, so meine Erfahrung. Da gibt es solche und solche und wie leider schon ewig Thema beim Pudel, geht's um Farbe Farbe Farbe. In der Dissidenz wird erst recht keine Rücksicht drauf genommen.


    Trotz allem natürlich auch ein großes Erziehungsthema.

    Wesen kann man allerdings nicht aberziehen, man kann nur damit umgehen lernen. Wenn man dazu nicht gewillt ist...


    So ein Doodle ist ja meistens "freundlich". Er zeigt keine Aggression, wie man sie eben bei "bösen Hunden" erwartet. Eigentlich die Krux, die viele kleine Wuschelhunde und Begleithunde haben. Dass sie nicht erzogen werden, weil sie ja nichts tun und man sie im Zweifel auch gut halten kann.

  • Was sagt denn eigentlich die Besitzerin des Labbis dazu? Dein Hund konnte sich offensichtlich angemessen zur Wehr setzen, aber die arme Junghündin wurde die ganze Zeit drangsaliert und konnte sich nicht adäquat wehren?


    Ich habe hier ja auch so einen distanzlosen unsicher kontrollierenden Aussiedoodle sitzen, die sich aber auch nicht wehren kann. So Verhalten lasse ich nicht laufen, weder wenn sie drangsaliert noch wenn sie drangsaliert wird.

  • Was sagt denn eigentlich die Besitzerin des Labbis dazu? Dein Hund konnte sich offensichtlich angemessen zur Wehr setzen, aber die arme Junghündin wurde die ganze Zeit drangsaliert und konnte sich nicht adäquat wehren?


    Ich habe hier ja auch so einen distanzlosen unsicher kontrollierenden Aussiedoodle sitzen, die sich aber auch nicht wehren kann. So Verhalten lasse ich nicht laufen, weder wenn sie drangsaliert noch wenn sie drangsaliert wird.

    Die Labbi-Besitzerin ist ebenfalls eine Freundin von mir, Ersthundehalterin, macht das aber wirklich ganz ganz toll.


    Sie hat ihre Hündin dann raus genommen und angeleint. Eine Bekannte von ihr war noch mit dabei, die beidem sind dann in einigem Abstand zu uns gelaufen. Jetzt wo ich es so schreibe, fällt mir nochmal mehr auf, wie irre sich das eigentlich anhört und wie unverschämt das eigentlich von der Doodle-Halterin ist...


    Ich habe anschließend mit ihr nochmal gesprochen, dass mir das leid tut, das "unser" Spaziergang so torpediert wurde. Wir haben auch nochmal gemeinsam das Verhalten des Doodles erörtert, sie hat da wirklich schon ein gutes Auge für.


    Wir haben dann ausgemacht, dass wir zukünftig nicht mehr mit dem Doodletier laufen. Ist halt schwierig weil das quasi ein wöchentlicher Termin ist und wir die Wartezeit auf unsere Kinder dort alle überbrücken, aber das ist dann so...

  • Ich habe auch von Beginn an angeboten, mit ihr zu trainieren, es ist ihr zu viel Arbeit...was will man da machen...

    Genau da wäre schon für mich Ende im Gelände gewesen ...


    Auch wenn das jetzt hart ist: In den Augen DEINES Hundes hast auch du versagt.


    Ganz ehrlich: Ich selber "befreie" meine Hunde schnellstmöglich von der Anwesenheit von solchen Hunden, sie sind mir einfach zu schade dafür, Erziehungsfehler anderer Menschen bei ihrem eigenen Hund auszubaden und gerade richten zu müssen.


    Ich weiß, es fällt schwer bei Menschen die man kennt ein klares "Nein" zu sagen, aber so beratungsresistent und bequem wie diese Frau ist, musst du einfach ein klare Grenze setzen und ihr ganz deutlich sagen, dass du mit dieser Einstellung ihren Hund als Zumutung für deine Hunde siehst, die du nicht willst.


    Wenn sie zu bequem für Erziehung ist, muss sie eben alleine gehen.


    Sieh es doch auch mal so: Mit deiner scheinbaren Toleranz bestärkst du sie doch nur in ihrer Einstellung, nichts tun zu müssen.


    Nicht nur Hunde brauchen manchmal Grenzen, sondern auch Menschen.


    Wenn du dich noch mal mit deiner Freundin triffst, sprecht euch vorher ab, dass ihr gemeinsam Nein sagt, wenn diese Frau sich wieder euch anschließen will.

  • Ergänzend, weil im Vorpost vergessen:


    Du solltest auch daran denken, was solche Begegnungen mit deinem Hund und dem Hund deiner Freundin machen.


    Ich meide solche Begegnungen für meine Hunde deshalb, weil ich gerne möchte dass sie genau so verträglich bleiben wie sie sind.


    Passiert so etwas öfter, besteht mMn die Gefahr, dein Hund nimmt möglicherweise für sich mit, dieses (in dem Fall absolut gerechtfertigte) Maßregeln auch zukünftig als Job allen Hunden gleichen Verhaltens gegenüber zu haben - und DAS willst du sicher nicht für deinen Hund.


    Auch mit der Labbi-Junghündin machen solche Begegnungen etwas, gerade in dem Alter prägen sich solche Situationen sehr ein und ebnen den Weg für spätere Verhaltensweisen, die nicht so schön sein können, und für den eigenen Hund eigentlich nicht will.


    Achtet mal darauf, wie eure Hunde sich verhalten wenn ihr diesem Hu-Ha-Gespann wieder begegnet, und euch dann von ihnen entfernt, ohne dass sie euch begleiten ... möglicherweise sagen eure Hunde euch auf ihre Weise Danke ... :bussi:

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