Hund Übergewichtig - Auf welche Bestandteile achten?

  • Ein kleiner Gedankenanstoß:


    Stell dir vor du würdest genau nach Angaben der Hersteller füttern und dein Hund würde immer dünner werden? Der erste Gedanke wäre doch, dass das Futter "minderwertig" ist. Nimmt der Hund von der angegebenen Menge zu, na dann ist es eben besonders gehaltvoll...


    Auf den Säcken steht also immer eine Menge drauf, die für einen großen Teil der Hunde tendenziell zu viel ist. Für manche sogar deutlich zu viel.

    Diese Angaben können also nur eine ganz grobe Orientierung sein und müssen in sehr vielen Fällen nach unten korrigiert werden.

  • Tierärzte sind keine Futterberater. Du brauchst jemanden, dem du erzählen kannst, was genau du wieviel in welchem Alter gefüttert hast. Dazu muss die Marke genannt werden, damit die wichtigen Dinge wie Anteil an Calcium, Phosphor, Vitamine, .. bekannt sind und der (hoffentlich kompetente) Futterberater einschätzen kann, was vielleicht schief gelaufen ist in der Ernährung.

    Zuviel Calcium kann z.B auch zu Knochenhautentzündung, Lahmheit, X-Beinen, … führen.

    Bei vielen Hunden passt es, im heutigen Futter (das je nach Alter anders zusammengesetzt ist) ist alles drin. Manche werden auch mit Adultfutter gesund groß. Dann war halt genug anderes dabei bzw wurde gefüttert, das die nötigen Zusatzstoffe geliefert hat. Oder der Hund hat Tapete, Kot oder sonstwas gefressen, das ihn zusätzlich versorgt hat.

    Die, die es nicht schaffen, wurden - nehme ich an - halt „selektiert“ oder sind nicht alt geworden oder waren Dauergast bei TÄ, Physiotherapeuten, …


    Im Sinne deines Hundes würde ich hier tatsächlich kompetente Ernährungsberater suchen. Sonst hast du vielleicht gesundheitliche Baustellen, die deinen Hund ein Leben lang begleiten und richtig ins Geld gehen (für Tierarzt, Tierklinik, …). Da würde ich auch eher im Internet suchen, die findest du nicht an jeder Ecke.

  • Bei Köbers gebe ich zu bedenken das die Futterempfehlungen sehr hoch sind weils da auch um Zuchthunde und Leistungssport geht und die einen ganz anderen Kalorienbedarf haben. Du kannst keinesfalls vom Futter die empfohlene Menge füttern wenn dein Hund vom Mera Active schon übergewichtig ist bei der empfohlenen Menge. Hatte gestern mal geschaut. Die Futterempfehlung beim Köbers liegt weitaus höher als beim Mera. Davon kann man natürlich auch einfach weniger geben aber man sollte im Hinterkopf haben das es dann irgendwann nicht mehr bedarfsdeckend ist (je nachdem wieviel man halt gibt). Ansonsten spricht nichts gegen das Futter.


    Ich hatte es allerdings so verstanden das du eigentlich wegen dem Kaloriengehalt wechseln wolltest. Der ist ja so gut wie gleich. Da würde ich dann beim aktuellen Futter bleiben und davon erst mal etwas weniger füttern so das der Hund eben nicht weiter zunimmt.

  • Vielen Dank mal wieder an die ganzen Antworten!


    Definitiv ist der Tierarzt kein Futterberater, möchte aber dennoch eine zweite Meinung wegen den schon bestehenden Knochenproblemen - einfach zum 100%igen abklären. Unabhängig davon, ob sie von einer Fütterungsanpassung besser/behoben werden.


    Auch danke für die Mühe der heraussuchen der Links sowie Kalorien der Futter.


    Die Futtertierärztin Seite werde ich auf jeden fall mal kontaktieren!


    Kann ich mal fragen, wie genau die Kalorien Rechner im Internet sind? Ich habe gestern mal geschaut, und mehr fehlt immer der wert "Feuchtigkeit in %". Bei dem einen Rechner steht, ohne Angabe solle man einfach 12% eingeben .. aber ist das wirklich korrekt so? Würde die Futtersorten gern mal selbst durchrechnen.


    Dass ich nun vorerst vom Mera Active mal weniger gebe, ist klar. Würde aber auf lange Sicht schon gerne auf ein Normales bzw nicht-aktiv futter umsteigen.


    Habe dazu bei Köbers eben angerufen und eine Nette Bartung am Telefon. Die sagten mir, dass Herr Köber bei seinen aktiven Hunden das M23 füttert , dass soll ich nicht nehmen. Das wirkliche "Aktiv" Futter ist bei denen Energy. Für meinen Fall würden sie mir den Supermix GJ empfehlen , der wäre nicht so Energiereich und zum anpassen des gewichts geeignet.


    Mir wurde auch gleich dazu gesagt, dass die Empfehlung auf dem Sack mit beobachten und wiegen des Hundes angepasst werden sollte, weil es nur ein Richtwert auf der Packung ist

  • Kalorien

    Ja, es geht beim Gewicht (fast) nur um die Kalorien.

    Sowohl bei Menschen, wie auch bei Hunden.


    Manchmal ist es traurig; ich habe letze Woche eine HH mit 2 BCs getroffen.

    Die ältere Hündin, 9j, kugelrund, als BC!!!

    Der jüngere 10mt, voll ok. Sie klagte, dass der junge viel zuwenig fresse. Ich fand ihn perfekt.


    Ich bin nicht dafür, dass Hunde mager sind, da kenne ich genug HH, die sich rühmen, der Hind habe 0g Fett.

    Aber wir können es steuern, der Hund kann sich hoffentlich nicht frei bedienen.


    Zu den Angaben der Hersteller: würde ich Lyra soviel füttern, wäre sie auch richtig dick. Obwohl sie bestimmt genug Bewegung hat

  • Ich würde es insgesamt mal mit einem anderen Ansatz versuchen, Hannxi

    Gerade auch in Hinblick auf Entzündungen.


    Aber erstmal: Ich würde auch eine Zweitmeinung einholen.

    Die Kilogramm-Anzahl und auch der Durchschnitt sind einfach schlechte Berater.

    Nutz lieber den Body Condition Score. Denn das Gesamtbild und die Gewichtsverteilung zählen.

    Nicht die Zahl auf der Waage.


    Bei der Fütterung würde ich an deiner Stelle von der Monofütterung mit Trockenfutter wegkommen. Aus mehreren Gründen.


    - Bei der Monofütterung - egal womit - hast du immer das Problem, dass du ein relativ kleines Spektrum an Nährstoffen in der immer gleichen Zusammensetzung bietest. Nur braucht der Körper eben nicht jeden Tag das exakt Gleiche in exakt gleicher Menge.


    Mal ist es kälter, mal wärmer, mal gab es einen Wachstumsschub in dem Alter, mal sind mehr Erreger vorhanden, mal war es stressiger usw.

    Bei abwechslungsreicher Fütterung ist der Organismus besser versorgt, weil das Spektrum an (Mikro-)Nährstoffen deutlich größer ist.


    - Der Kaloriengehalt: Trockenfutter ist wasserarm und im Vergleich hochkalorisch. Es sättigt (wenn überhaupt) stark verzögert und ist ungesund für den Darm. Die Gefahr, zu viel zu füttern oder, dass der Hund übermäßig frisst, weil er nicht satt wird, ist enorm hoch.


    Darauf sind Hunde als Kulturfolger im Allgemeinen nicht ausgelegt.


    - Die Verarbeitung: Es gibt immer mehr Hunde, die Unverträglichkeiten oder sonstige Probleme haben. Da wird dann nach einem Marathon beim TA schließlich mit dem Futter rumprobiert - meistens leider von TroFu A zu TroFu B - und wenn überhaupt wird es leidlich besser, bis Futter B dann auch wieder Probleme bereitet.


    Beim Menschen ist längst bekannt, dass stark verarbeitete Lebensmittel nicht ideal sind. Es ist nachgewiesen, dass frische Lebensmittel gesünder sind. Bei Hunden wird immer noch zwanghaft daran geklammert, dass TroFu gesund sein soll allein und auf Dauer.

    Ist es nicht.


    Das liegt unter anderem daran, dass in der verarbeiteten Form viele Mikronährstoffe fehlen, die beispielsweise entzündungshemmend wirken.


    Ich würde daher an deiner Stelle weg vom reinen TroFu kommen - komplett verbannen musst du das nicht - und damit den Speiseplan niedrigkalorischer, aber nährstoffreicher in Hinblick auf die Vielfalt gestalten. Das gewohnte Futter erstmal als Basis, aber in geringerer Menge, dazu mal kochen, mal Dose, mal Möhre oder ne Gurke zum Knabbern, mal n Klecks Barf usw. Dadurch versorgst du deinen Hund ausgewogener, frischer und gesünder.

  • Trockenfutter ist wasserarm und im Vergleich hochkalorisch. Es sättigt (wenn überhaupt) stark verzögert und ist ungesund für den Darm.

    hast du dazu irgendeine Quelle? Also das Trockenfutter ungesund für den Darm wäre?

  • alsatian_00 hatte dein Rüde nicht auch ein Thema im Wachstum mit Knochenhautentzündung oder verwechsel ich da was?

    Ja voll.

    Er hatte in den beiden vorderen Läufen eine Entzündung in den Knochen.


    Hab den Thread jetzt nur kurz überflogen, kann sein das ich was wiederhole oder überlesen habe:


    Hannxi

    Mit 32,9 Kilo bei einem Alter von 9.5 Monaten ist dein Hund meiner Meinung nach an der oberen Grenze, aber nicht übergewichtig. Aber das ist jetzt nur rein textlich beurteilt.


    Die Entzündungen müssen btw. nicht zwingend vom Futter kommen. Kenne einige DSH die fett oder zu gross waren in ihrem Junghundealter und von einer Panostitis verschont wurden. Mein Hund war im Junghundealter tendenziell zu dünn und litt trotzdem darunter.


    Bei Wachstumsschmerzen sollte man den Hund schonen, so was tut nämlich sau weh. Wir haben damals die Entzündung sehr lange mit Medikamenten behandelt. Es dauerte eine ganze Weile bis die Schmerzen weg waren + ein Rückfall.


    Schwimmen ist eine sehr sehr gute Alternative um den Hund trotzdem körperlich zu bewegen. Ist zwar noch etwas zu kalt draussen, aber wenn du kannst, frag mal bei einem Physio nach ob der Hund ins Unterwasserlaufband darf. Meistens haben diese Leute auch sehr gute Tipps was das Wachstum und was solche Probleme angeht. Die Entzündung ist leider bei den DSH / grossen Rassen wirklich nicht soooo selten.



    ---


    (Edit: Hab paar Sachen entfernt als ich gemerkt habe, dass die eh schon geklärt wurden.)

  • Hallo zusammen und danke für die Antworten die letztlich rein kamen!


    War nun noch mal bei einem zweiten Tierarzt - vorallem wegen der Humpelei, aber habe auch wegen dem Gewicht und Futter gefragt.


    Die Antwort des zweiten Tierarzt gingen doch eher in die Richtung, was ich hier von einige gelesen habe:


    Schwierig zu sagen ob zu dick, weil noch im Wachstum. Auf den Ersten Blick sieht unser Hundi ganz gut aus, aber für die Optimalform hätte Sie eventuell 2-3 KG weniger. Der Arzt meinte, die Probleme kommen nicht hauptsächlich vom Futter/Gewicht, es könnte allenfalls in kleinen Teilen dazu beitragen die Probleme zu bessern.



    Seiner Meinung nach kommen die Problem hauptsächlich vom Wachstum und der zu großen Belastung die darauf kam.


    Was mir etwas Angst gemacht hat ist, dass die Schmerzen und Humpelei diesmal nicht von den Knochen(Röhrenknochen) an sich kommen. Der erste Griff beim Abtasten des Tierarzten war Richtung Ellenbogen (Processus Coronoideus) - und mit dem ersten Griff hat er auch schon den Wunden Punkt erwischt.


    Er sagte auf den ersten Blick sind da schon ein par Anzeichen für ED dabei - Ihm macht aber noch Hoffnung, dass die Schmerzen und das Humpeln an Verschiedenen Beinen im wechsel sowie mit Pausen auftritt - Laut ihm wäre es erst eine verfestigte Diagnose, wenn das Durchgehend wäre ohne Pausen. Er hat erklärt, durchgehende Schmerzen und Humpeln würde darauf hindeuten das dieser kleine Knochen am Processus Coronoideus dann abgesplittert wäre.


    Durch die jetzige Situation dass es Wechselnd und nicht durchgehend auftritt, könnte es auch erstmal nur eine Gelenkentzündung durch überbelastung sein. Röntgen wollte er ohne Narkose nicht - da wir Ohnehin mitte April den Zeitpunkt zur Kastration (2 Monate nach Läufigkeit) hätten, würde er nun erst mal schonung + Metacam empfehlen und bei der Kastration in Narkose ein Röntgen der Ellenbogen mit machen.


    Spaziergänge ohne Leine, Hundetraining und generell Spiele+Toben soll ich bis zum 14. Monat, etwa bis die Knochen+Gelenke komplett ausgereift sind, ganz unterlassen.


    Hoffe innigst, dass es nicht ED ist.


    Ich werde das Futter thema nun erst mal nicht mehr so viel zerdenken - ich habe mir überlegt nun langsam auf ein normales Mera futter zu wechseln. Pure Lachs+Reis oder Pure Lachs+Truthahn scheinen beide nicht all zu viel Kalorien zu haben. Die Köbers wären mit der Empfohlenen Menge dann doch recht reichlich.


    Möchte mich nun erst mal damit beschäftigen, wie ich nun mit dem Gelenkthema am besten umgehe und werde dazu im Forum Stöbern und evtl ein anderen Thread eröffnen im passenden unterforum


    Grüße!

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