Ein paar Gedanken zur Euthanisierung
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Ich verfolge schon lange die Diskussionen um die Einschläferung (Euthanisierung) alter oder schwer kranker Hunde.
Selbst stand ich 3 mal vor dieser Entscheidung und mein aktueller Hund einer großen Rasse ist auch schon wieder 11 Jahre alt.
Ich mag beides nicht, besondere Kritik an der individuellen Entscheidung, weil zu früh/zu spät/gar nicht oder besondere Belobigung nicht zu lange gewartet zu haben...
Es kann ein Geschenk sein die Leiden des Tieres abkürzen zu können.
Dazu muss man das Leid auch erkennen.
Mangelnde Aufklärung über medizinische Zusammenhänge, Angst den zu Hund zu verlieren, Angst sich falsch zu entscheiden und ein Leben vorzeitig zu beenden und vieles mehr spielen dabei eine Rolle.
Die Slogans wie „Lieber zu früh, als nur auch 1 Tag zu spät“ verstärken aus meiner Sicht die Problematik unnötig, indem sie Druck aufbauen, nur ja diesen einen Zeitpunkt nicht zu verpassen und nicht lebenslang mit Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen leben zu müssen.
Denkt man da mehr an sich selbst oder mehr an den Hund?
Niemand macht „alles richtig“.
Eine fürchterliche Floskel unserer Zeit.
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Die Slogans wie „Lieber zu früh, als nur auch 1 Tag zu spät“ verstärken aus meiner Sicht die Problematik unnötig, indem sie Druck aufbauen, nur ja diesen einen Zeitpunkt nicht zu verpassen und nicht lebenslang mit Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen leben zu müssen.
Da ich das ja gerade so gesagt habe: sehe ich gar nicht so. Bei so ner Aussage geht es (mir) absolut nicht darum jemandem Vorwürfe zu machen das er zu lange gewartet hat oder denjenigen unter Druck zu setzen. Damit ist eher gemeint das man eben keine Angst haben muss den (alten oder schwer kranken, unheilbaren) Hund zu früh gehen zu lassen bzw. falsch entschieden zu haben wenn er doch vielleicht noch X Tage/Wochen hätte haben können. In so Fällen gibt es (für den Hund) einfach irgendwann kein "zu früh" mehr. Klar kann es sein das sich jemand durch sowas unter Druck gesetzt fühlt, allerdings kann man halt auch nicht beeinflussen was andere denken und empfinden. Vielen Leuten hilft das Wissen das es eben kein zu früh mehr gibt. Was nicht automatisch bedeutet das man dann gleich zu spät dran ist oder zu lange gewartet hat. Das ist immer eine individuelle Entscheidung von TA und Besitzern. Leider reden viele TÄe nicht Klartext mit den Menschen. Das kann man auch ganz empathisch und einfühlsam machen.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis jemanden da sind bisher so gut wie alle Tiere elendig gestorben oder haben ewig gelitten weil die Besitzern der Meinung ist sie "spürt" es wenn die Tiere soweit sind. Nein, tut sie nicht. Zum Leidwesen der Tiere. Ihr ist das auch im Nachhinein nicht klar. Sie ist der Meinung es muss sich für sie richtig anfühlen vom Zeitpunkt her. Ja, in gewisser weise gehe ich da noch mit aber nicht wenn die Tiere dadurch unnötig lange leiden.
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Es ist halt so schwierig, sowohl bei Menschen, wie auch bei Tieren.
Meine Mutter hatte zb eine Bernersennenhundmischung, konnte hinten nicjh mehr gehen, Spritzeok, nochmals, bis es nichts mehr nützte.
Termin wurde ausgemacht, genau an dem Tag ist sie fröhlich rumgesprungen. Sehr schwer.
Bei Wega war es klar, sie war zwar die längeste Zeit immer gesund, wiöd und fröhlich, hatte aber mit 8.5j einen inoperablen Hirntumor, ist innert 3 Tagen nur noch bewusstlos gewesen. Für mich wat der Fall klar, auch Chemo hätte nur nocch wenig genützt.
Oft fragt man sich, ist es das Leben, die Tagd wert, wenn der Hund kaum mehr laufen kann, kaum mehr fressen mag.
Ich bin auch eher dafür früher einschläfern zu lassen, denn was bringt es dem Hund sich noch Tage, Wochen zu quälen, wäre es für ihn nicht besser sich an die lustige Tage zu erinnern?
Schwierig ist es für den Menschen, der entscheiden muss, der Hund nimmt es wie es kommt.
Glaube ich jedenfalls
Lebenslange Vorwürfe: Nein, der HH hat wohl nach awissen und Gewissen entschieden, mehr kann niemand
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Danke für den Thread.
Sieben innig geliebte Tiere musste ich bisher gehen lassen. Sieben mal hab ich gelitten, zwei mal hatte ich eine Panikattacke, zweimal Heulkrämpfe, wo ich dachte das hört nicht mehr auf, zwei mal war es traumatisch für mich, weil es Notfälle waren: akute Atemnot bei Lungenkollaps und einmal Innere Verblutung bei Babesiose.
Beim letzten Mal der liebe Ole, der still gelitten hat und der Krebs so schnell wuchs.
Nie! Nie würde ich mir wünschen, dass völlig fremde Menschen in einem Forum über das Leben oder Sterben eines meiner Tiere diskutieren.
Und nie würde ich das zur Diskussion stellen.
Das gehört in die Arztpraxis meines Vertrauens und gerne/immer auch nach Einholung einer zweiten Meinung, das gibt mir Sicherheit.
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Die Slogans wie „Lieber zu früh, als nur auch 1 Tag zu spät“ verstärken aus meiner Sicht die Problematik unnötig, indem sie Druck aufbauen, nur ja diesen einen Zeitpunkt nicht zu verpassen und nicht lebenslang mit Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen leben zu müssen.
Denkt man da mehr an sich selbst oder mehr an den Hund?
Ich kenne es auch eher von der Warte, dass Menschen es nicht schaffen loszulassen und ein Tier noch ewig rumschleifen, bis es dann endlich doch erlöst wird oder von selbst stirbt, kenne da einige Geschichten.
Letztlich muss jeder seine eigene Entscheidung treffen, aber ich persönlich finde, besonders wenn keine Besserung und keine Lebensqualität mehr zu erwarten ist, dass es für das Tier an sich egal ist ob es jetzt heute oder nächste Woche ist, allerdings ggf mit Schmerzen aber unnötiges Leid ertragen muss, nur weil sein Mensch zu lange zuwartet und noch dies und jenes probieren möchte.
Hunde denken ja nicht, ich möchte aber nochmal zu dem schönen Bach oder meinen Hundekumpel oder das nette Weibchen nebenan treffen. Das sind alles menschliche Erwägungen, und für mich war immer entscheidend, dass meine Tiere nicht leiden müssen. Kann ich bzw die TÄ ihnen nicht mehr helfen, dann dürfen sie gehen.
Ich habe selbst erlebt, wo ein todgeweihter Hund noch den ganzen Nachmittag am Tropf hing, "weil manche Hunde sich nochmal derrappeln". Man hat gesehen, dass der wirklich uralte Hund eine schwere neurologische und damit einhergehende massive motorische Störung hatte, den hätte man direkt gnädig gehen lassen können. Stattdessen wurde noch dies und jenes probiert, bis man dann zum Glück die richtige Entscheidung treffen konnte, als nichts half.
Manche brauchen das, nochmal eine neue Therapie auszuprobieren, andere ziehen gleich einen Schlussstrich. Da kann man auch schwer mit reinreden. Wenn das Tier nicht in Qualen ist, ist vielleicht ein neuer Ansatz nochmal vertretbar.
Ich habe mich bei solchen Dingen gern beraten lassen von der TÄ meines Vertrauens und höre auch auf mein Bauchgefühl. Bisher hatte ich immer das Gefühl, es war für Mensch und Tier ok und der richtige Zeitpunkt.
Problematisch finde ich, wenn man seine individuelle Entscheidung von Fremden im Internet abhängig macht und hinterher dann Reue empfindet. Es ist und bleibt eine unumkehrbare Entscheidung, die gut durchdacht werden muss, bevor man sich entschließt zur Euthanasie. Ich habe diese Entscheidung selber immer mehr oder weniger alleine, in Absprache mit meinem Mann, getroffen (und es natürlich auch schonend den Kindern passend vermittelt). Sobald man zu viele Meinungen hört, leidet u.U. das eigene Bauchgefühl. Das verunsichert manchen vielleicht.
Das ist aber eine Grundsatzfrage, wieviel Gewicht haben Meinungen Fremder aus dem Internet und bis zu welchem Grad gestatte ich, dass diese meine Entscheidungen beeinflussen? Betrifft mMn nicht nur das Thema Euthanasie.
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Naja, aber hier wird ja gerne mal eine Demenz per Glaskugel diagnostiziert und im Nachgang der gute Rat gegeben , nicht zu lange mit dem Einschläfern zu warten.
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Es kann natürlich geraten werden, was will, die Frage ist immer, wieviel Gewicht messe ich der Meinung von jemand bei, der mich und meinen Hund nicht kennt und keine Vorstellung hat, wie es tatsächlich im echten Leben aussieht mit dem Hund.
Natürlich kann man Videos reinstellen, aber entscheiden muss dann immer die verantwortliche Person alleine.
Ich persönlich habe auch schon geschrieben, lieber früher als zu spät, einfach weil ich es ein Graus finde, wenn Tiere unnötig leiden, wenn ihre Menschen sie nicht gehen lassen können. Es ist immer herzzerreißend, als Außenstehende nichts tun zu können und das Tier quält sich durch seine letzten Tage.
Wenn ich mit den verschiedenen Meinungen in einem Forum nicht umgehen kann, dann ist es vielleicht manchmal besser, bestimmte Fragen nicht zur Diskussion zu stellen oder zu sagen, diese Entscheidung trefft nicht ihr sondern ich. Dass sich Threads verselbstständigen kommt natürlich auch vor, aber da obliegt es den Moderierenden, für ein ausgewogenes Miteinander zu sorgen.
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hier wird so einiges per Glaskugel diagnostiziert :)
Das man in einem Forum keine Wissenschaftliche Diagnose bekommt sollte ja eigentlich jedem klar sein, es sind alles nur Meinungen aus den man was machen kann, oder nicht.
Ich teile da die Ansicht das sowas nichts in einem Forum verloren hat, zumindest für mich nicht. Es gibt aber wahrscheinlich sehr viele Menschen die daraus was gutes ziehen können.
Den Satz besser zu früh als zu spät würde ich aber trotzdem so unterschreiben, was will man da auch sonst zu raten oder sagen aus der ferne?
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Ich sehe das ehrlich gesagt etwas anders.
Wie oft ist zu lesen,
mein Hund bekommt trotz Zahnleiden keine
Narkose mehr, er frisst ja noch- also möchte er leben, kaum Geld für Tierarzt, zu wenig oder zu spät Schmerzmittel.
Teilweise denke ich, wieso lässt da jemand seinen Hund dahinsiechen?
Die palliative Versorgung wird von manchen Hundehaltern vernachlässigt, habe ich den Eindruck.
Ich habe noch nie gelesen, dass jemand wegen einer Kleinigkeit seinen Hund einschläfern lässt.
Dagegen können einige Hundehalter aus verschiedenen Gründen sehr schwer die Entscheidung für
die Einschläferung treffen und suchen auch
aus Unsicherheit im Forum eine Einschätzung.
Ich kann das mitunter nachvollziehen.
Und übrigens empfinde ich es eher als Floskel
„ Du wirst wissen wann der richtige Zeitpunkt ist“
Ich habe auch in meinem Umfeld schon öfter erlebt, dass Hunde sich sehr quälen mussten, bevor sie erlöst wurden.
Und könnte ich die Zeit zurückdrehen,
hätte ich meinen ersten Hund auch früher gehen
lassen.
Seine beiden Nachfolger sind viel friedlicher gegangen, da ich ein besseres Gespür hatte.
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Hier mussten auch schon einige Tiere gehen und ich bin der Meinung dass ich immer rechtzeitig gehandelt habe. Ja eine Entscheidung zu treffen in dem Wissen ein Leben zu beenden ist kein Pappenstil aber leider ein Notwendiges Übel. Ich bin niemand der den Ratschlag gibt dass er oder Sie doch ihren Hund erlösen soll denn so etwas finde ich anmaßend. Klar man kann denjenigen bitten nicht so lange zu warten oder genau hinzuschauen aber letztendlich ist es die Entscheidung des Besitzers. Perfekt ist keiner von uns, ich bin froh eine kompetente und objektive Tierärztin zu haben die nichts mehr macht nur das noch was gemacht wurde. Ich hoffe das der Zeitpunkt noch in weiter Ferne ist aber Wissen tut man es nicht. Es ist Schmerzhaft und auch Peggy wird ein großes Loch hinterlassen wenn Sie irgendwann ihre letzte Reise antritt.
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