Wie so viele vor mir: welcher Hund passt zu uns

  • Schade, dass Dir Beagle optisch nicht gefallen, charakterlich würden sie nämlich recht gut passen.


    Ich kenne kaum Beagle die stressanfällig sind, die meisten haben echt gute Nerven auch in großem Trubel.

    Sie haaren oftmals leider ganzjährig, das ist ein Minuspunkt (allerdings sind die Haare leicht entfernbar).

    Beagle sind in der Regel sehr sozial mit Menschen und Hunden, ihre Sanftmut macht sie ja leider (u.a.) zum häufigsten Laborhund.

    Meiner hat mich auf die Arbeit im Hotel (Rezeption) begleitet, ständig fremde Menschen, Tür auf, Tür zu, Klingeln überall, Hin/Rückfahrt mit den Öffis quer durch Köln -alles problemlos. Ich hatte in den 11 Jahren mit meinem Beagle keine einzige Situation, wo er nervös, aggressiv oder unsicher war.

    Der Jagdtrieb muss bedacht werden, man kann Glück haben (und viel Arbeit reinstecken) und bekommt einen zuverlässig

    gehorsamen, abrufbaren Hund der überall freilaufen kann (wie meiner). Man sollte aber eher damit rechnen, den Hund in Wald und Flur angeleint führen zu müssen, dann ist man auch nicht enttäuscht.

    An Sport und Beschäftigung hat mein Beagle alles mitgemacht, was ich ausprobieren wollte, er hat auch sehr schnell gelernt. Zu Hause hat man ihn kaum gemerkt, er war ja draußen genügend ausgelastet.

  • Ich meine am Ende hat man ein individuelles Lebewesen vor sich und muss schauen was passt.

    Metapheralarm


    Ich bin Bierkutscher in Berlin der 50igerJahre und benötige ein Pferd für die Kutsche als Zugpferd.

    Welches kauf ich?

    Das feingliedrige "Rennpferd"?

    Oder das stämmige "Kutschpferd".


    Du hattest nie Hunde und du steckst nicht in der Bubble um Zucht um Genetik und Rassezucht drin.


    Man kauft sich einfach kein Rennpferd um zu gucken, ob es vielleicht Spass am ziehen von Kutschen hat.

    Und ich kauf mir keinen Traktor um auf dem Nürburgring Rennen zu fahren.

    Und auch keinen Rennwagen, weil ich einen Acker hab und den als Zugmaschine will.

    Die heutigen Hunde sind "zweckgebunden", da kann man nicht mal so gucken, ob der auf Leistung gezogene Schäferhund Spaß daran hat was ganz anderes zu machen.


    Der Dalmatiner wäre geeignet dich beim Marathontraining zu begleiten.

    Wenn du den Hund erzogen bekommst.


    Lies dich dich mal in Zughundesport ein. Canicross...vielleicht tut sich da was ganz Neues auf.

  • Ansonsten muss man seine Ansprüche an den Hund anpassen. Aber dazu muss man entsprechend flexibel sein können und wollen, damit man sich aneinander aufreibt.

    Nicht!


    Damit man sich nicht aneinander aufreibt - sollte das natürlich heißen.

  • Privat Zuhause ist er aber ein Riesen Wachhund und bellt alles zusammen was das Haus angeht.

    Genau sowas unser rixhtung suchen wir auch. (Also ohne diesen ausgeprägten Wachtrieb zuhause )

    Rumkläffen hat nichts mit Wachen zu tun. Und ein normaler Labbi hat einen Wachtrieb um die 0. Also wenn euch das Kläffen schon stört, dann ist ein echter Wachtrieb das absolut Letzte was ihr wollt.


    Bisschen Kläffen, v.a. wenn jemand Fremdes mit schlechten Absichten am Haus rumtut tun viele Hunde. Die meisten würden auch schützen wenns wirklich nötig ist.

    Aber richtig Wachtrieb und Schutztrieb ist ganz was anderes. Nicht das was du dir so vorstellst. Das ist, vor allem als Anfänger, vor allem bei euren Plänen mit der Arbeit, potentiell brandgefährlich.

  • Hallo Fräulein,


    Du schreibst, er sollte gerne eventuell auch mit anderen Tieren verträglich sein...

    Ich bin jetzt kein Hundeexperte, aber die von dir genannten Rassen sind ja auch für die andere Seite bekannt. Und wenn ihr schon Hunde in eurer Einrichtung habt, und es ja auch ein Privatleben gibt, in dem man vielleicht mit anderen Hunden zusammenkommt, Alltag eben, kann ich mir nicht vorstellen, sich das nur eventuell zu wünschen.


    Und auch, dass er zuhause gerne alles zusammenfalten dürfte, ist doch nicht wirklich eine gewünschte Eigenschaft.


    Ich habe einen Hundemischling, der ( an der Leine) andere Hunde meistens Scheisse findet. Und sie würde, wenn ich die ließe, gerne jeden zusammenfalten, der am Haus vorbeigeht. Beides Sachen, die ich absolut blöd finde. Ich kann mir einfach nicht so recht vorstellen, dass man das wirklich so mögen kann.


    Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Suche. Vielleicht findet ihr ja auch einen Hund, der, obwohl es ja zu keiner Interaktion mit den Bewohnern kommen MÜSSTE, trotzdem dazu in der Lage ist und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern könnte? Sozusagen als Kirsche obendrauf?


    (sorry, bei mir hapert es mit dem Zitieren, ich hoffe es ist klar, was ich meine)

  • Ihr werdet nicht umhin kommen eure optischen Wünsche hinten anzustellen und an das Thema sachlich und rational zu gehen.

    Das was ihr vom Labrador beschreibt wie der Zuhause ist klingt einfach furchtbar gestresst und ist bzw sollte nicht die Norm sein.

    Dazu solltet ihr bedenken das Grade DSH und tendenziell auch CC von eurer Liste wohl nicht nur über kläffen kompensieren werden.

    Das geht schneller als ihr wollt in weitaus aggressionsbetontere Handlungen über .


    Nochmal, Labrador Retriever und Golden Retriever sowie Pudel , Beagle und Dalmatiner wären eine weitaus bessere Idee.


    Und auch dann müsst ihr euch halt anpassen. Ihr habt viel vor, viele Wünsche aber ob der Hund das alles mitmachen kann ist einfach fraglich bei 10h unterwegs in nem Umfeld wo zumindest nach Beschreibung kaum Ruhe herrschen wird aber viel auf den Hund einprasselt.

  • Na ja es gibt 2 Optionen.

    Den Hund zuhause 10 stunden alleine zu lassen oder eben mit auf die Arbeit.

    Okay, damit sind eure Prioritäten jetzt klar: Es muß auf jeden Fall auf der Arbeit funktionieren. Denn 10 Stunden alleine zuhaus sind keine Alternative. Damit ist auch klar, daß ihr einen ganz besonders netten, verträglichen Hund braucht und damit sämtliche Rassen mit Wachtrieb rausfallen. (Boxer, Schäferhund, Cane Corso, Schnauzer usw)

    Die Bedingungen sind, viel laufverkehr, fremde die ihn auch mal anfassen, diverse andere Tiere, tgl 10h unterwegs mit uns

    Meine Pudelhündin war sehr menschenfreundlich, weshalb wir auch ein Malteser-Besuchshundeteam im Seniorenheim waren.

    Ich kann aber gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, den eigenen Hund, egal wie freundlich er ist, vor Übergriffen anderer Menschen zu schützen! Niemand faßt meinen Hund an, ohne daß ich es erlaube. Und ich erlaube es nur, wenn ich sehe, daß mein Hund den Kontakt in diesem Moment auch will.

    Das gibt dem Hund Rückhalt und Sicherheit. Das Gefühl, keine Kontrolle zu haben und Übergriffen ausgeliefert zu sein, erzeugt dagegen Stress auch beim gutmütigsten Hund.


    Manche Hunde können sich selbst schlecht abggrenzen und drücken ihr Unbehagen durch Fiddeln aus, quasi aktives Einschleimen, was oft als Freude und gestreichelt werden wollen mißverstanden wird. Das könnte (muß nicht) auch auf den Retriever zutreffen, von dem du erzählst.

    Auch sehr freundliche Hunde müssen nicht alles erdulden und haben ebenso Anspruch auf ihre persönliche Distanz wie zurückhaltendere Hundetypen.

  • Ergänzen möchte ich noch das dieses vielfach als freundlich gesehenes Verhalten in direkter Interaktion schlichtweg Stress ist der sich bei Rassen wo Wert auf wenig konfliktfreudigkeit und Aggression gegen Menschen in überschwänglichem gefiddel entlädt.

    Nicht Freude über die Situation und Interaktion.

    Das sollte man auch managen statt den Hund da allein zu lassen weil " der macht ja nichts".

  • Noch etwas zum Thema besondere Menschen.

    Meine Tochter ( inzwischen nette 33 Jahre jung) ist schwerbehindert. Neben diversen körperlichen Einschränkungen ist da auch eine geistige Retardierung.

    Jette und meine Tochter mögen einander sehr.

    Aber!: Ich muss auch immer ein Auge darauf haben, wann Jette anfängt sich bedrängt oder überfordert zu fühlen und dann sofort agieren.

    Das heißt das Verhalten meiner Tochter unterbinden und Jette aus der Situation nehmen.

    Wichtig für die Sicherheit des Hundes, das Vertrauen und unser Zusammenleben.

  • Zum Thema Hunderassen muss ich sagen, dass ich am Anfang nicht verstanden hatte, wie stark da tatsächlich die Rolle der Genetik ist.


    Wir haben einen Pudel, die ja seit bestimmt 200 Jahren als Begleithunde gehalten werden. Trotzdem steckt da noch ein Jagdhund drin, der bestimmte Verhaltensweisen mitbringt, ohne dass jemand das mit ihr trainiert hat. Pudel waren vor den Retrievern die Retriever. Sie bietet z.B. das Apportieren so an, dass die Trainerin in der Hundeschule uns gefragt hat, ob wir das schonmal professioneller trainiert haben. Haben wir nicht, und wir haben auch keine Ahnung davon. Wir hatten nur im Garten und im Haus ein bisschen spielerisch apportiert.

    Sie zeigt Wild an, kann Gegenstände im Wald suchen und anzeigen, ohne dass das trainiert wurde, kann versteckte Familienmitglieder im Wald über die Spur finden...


    Genauso stecken andere Eigenschaften bei anderen Rassen drin und damit muss man umgehen können, bzw. das in sozialverträgliche Bahnen lenken können. Mit letzterem ist man als Anfänger schnell überfordert.


    Wachtrieb ist ziemlich ätzend. Pudel haben den wohl oft nicht ausgeprägt, aber unsere muss man bei Besuch erstmal wegsperren, weil sie sonst bellend und knurrend dorthin schießt, und die Leute sogar stellt. (Das wollte ein abenteuerlustiger Besucher dringend ausprobieren.) Das macht sie auch bei Leuten, die sie kennt. Das heißt nicht, dass die eine dauerhafte Betretungsgenehmigung für unser Haus haben.

    Das Verhalten kam schon ab Werk. Und, obwohl wir das schnell gecheckt hatten und sie weder mit an die Tür, noch irgendwo Wachposition beziehen oder alleine in den Garten durfte, ist das immer noch drin. Restaurants und so sieht sie zum Glück, was Menschen angeht, mittlerweile als öffentliche Orte an. Andere Orte nimmt sie nach einer Weile Aufenthalt in Besitz. Das Auto ist ihr transportables Revier. Ein Büro oder der Laden, wo ich arbeite, ginge mit ihr nicht.

    Zu Hause lassen wir sie erstmal in der Küche motzen. Irgendwann gibt sie auf und hat dann akzeptiert, dass wir den Besuch genehmigt haben. Dann begrüßt sie den freundlich und möchte gestreichelt werden. Der darf sich dann auch frei bewegen. Bei einem "richtigen" Wachhund kann es sein, dass der Besuch zwar auf einem Stuhl sitzen, aber nichts anderes darf.


    Und jetzt stell Dir vor, Du hast keinen 38 cm Pudel, sondern einen Schäferhund oder einen Cane Corso, der den Menschen fressen will, der es wagt, Dein Büro zu betreten oder dem Hund anderweitig nicht genehm ist. Den muss man erstmal halten können, wenn der durchstartet. Der reißt Dir auch den Tisch mit, wenn er daran festgebunden ist. Außerdem haben die Leute (verständlicherweise) richtig Angst, wenn so ein großer Hund sich so aufführt. Wenn Du Pech hast, dreht der sich noch um und schnappt nach Dir, wenn Du ihn aufhalten willst. Gerade als Anfänger hat man bei solchen Hundetypen das Problem, dass die einen für unfähig halten und selbst das Kommando übernehmen. Das macht ein Begleithund oder ein Retriever eher nicht.


    Was Anfänger auch gerne unterschätzen, ist die Kraft, die große Hunde haben. Ich würde Dir raten, mal einen Labrador oder Goldie von Bekannten an die Leine zu nehmen und die Bekannten wedeln aus der Ferne mit der Leberwursttube. Da wirst Du Probleme haben, auf den Beinen zu bleiben, wenn der losrennt. Ein Carne Corso oder eine Dogge reißt Dich um, wenn Du keine Strategien hast, wie man damit umgeht.


    An Deiner Stelle würde ich kleine Hunde nicht automatisch ausschließen. Kleine Hunde sind viel sportlicher, als die Leute so glauben. Ich finde es schade, dass alle Welt meint, ein Hund zum Laufen oder für Hundesport müsste mindestens 50 cm groß sein. Die Kleinpudel-Mama unserer Hündin läuft am Pferd (Araber) und das auch im Galopp.

    Kleine Hunde, die wachen, einen nicht ernst nehmen oder an der Leine pöbeln, sind einfacher zu händeln als große Hunde. Außerdem kann man sie mal ein Stück tragen, falls nötig. Ich habe unsere gestern nach Hause getragen, weil sie eine Biene ins Bein gestochen hatte. Große Hunde brauchen viel Platz im Auto und auf dem Sofa, und sind teurer, was Futter und Tierarzt angeht.

    Deine Frau, mit mehr Hundeerfahrung, wird ja auch Gründe haben, warum sie lieber einen kleinen Hund möchte.

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