Hund hat plötzlich Angst in der Wohnung
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Hallo, wir haben seit 4 Monaten eine 16 Monate alte Hündin aus Bulgarien, wo sie in einem Shelter aufgewachsen ist . Draußen ist alles super. In der Wohnung hat sie plötzlich Angst vor meinem Mann entwickelt . Ich bin ganztägig mit ihr zu Hause und da ist sie mein Schatten . Wenn mein Mann nach Hause kommt verkriecht sie sich plötzlich unter dem Tisch , mag erstmal nicht mit ihm spazieren gehen ( Leine anlegen Drama, dann wird aber freudig rausgestürzt) und sie zeigt mit der Körpersprache, dass sie ängstlich und verunsichert ist . Mir ggü war sie von Beginn an zutraulicher und sicherer, aber ihr Verhalten ggü. Meinem Mann wird eher schlechter als besser. Sind wir zu dritt draußen.- alles super , uns beiden ggü . Es gab‘ keinen Vorfall oder Grund für geändertes Verhalten und jaaaa wir haben Geduld :-) . Schwierig ist nur gerade , dass es gefühlt schlechter und nicht besser wird .
Wäre super super toll, wenn wir Tipps bekommen könnten oder Erfahrungen , falls es jdn ähnlich ging .
Vielen Dank
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Das hilft dir vermutlich nur bedingt weiter, aber das Verhalten deines Hundes ist kein Einzelfall.
Unser Rumäne zeigte in den ersten Wochen ein sehr angepasstes Verhalten und traute sich auch erst nach 10-12 Wochen, seine Angst und Unsicherheit zu zeigen. Das ging in unserem Fall nicht gegen uns, sondern gegen fast alle Umweltreize. Frauen findet er weniger schlimm als Männer. Du kennst vermutlich die Vorgeschichte eurer Hündin nicht. Wir kennen unsere nur ganz begrenzt, schließen daher nicht aus, dass es in Rumänien durchaus unschöne Situationen mit Männern gab. Und je nachdem, wie die Männer, die wir draußen treffen, auftreten, aussehen, reden, reagiert er entspannter oder ängstlicher. Dunkle Klamotten, dunkle Haare und Haut, gefühlt aggressive (laute) Sprechweise, all das führen zu Unsicherheit. Auslöser könnte bei euch wirklich ganz kleine Sachen sein, die euch überhaupt nicht aufgefallen sind, denen ihr keine Bedeutung beigemessen habt: Jacke offen statt geschlossen, Mütze getragen (wo sonst keine war), anderes Zuschlagen der Autotür.
Wir waren verzweifelt ohne Ende, denn ein Leben mit Mogli hatten wir uns anders vorgestellt. Gefühlt kamen täglich neue Dinge hinzu, die "nicht funktionierten". Wir haben 2 Schritte vorwärts und 3 rückwärts gemacht. Oder die Schritte vorwärts waren so klein, dass sie kaum sichtbar waren. Zwischendurch haben wir sogar alles auf Eis gelegt, denn auch Mogli wollte irgendwann nicht mehr raus, teilweise ja nicht einmal mehr in den Garten.
Wir hätten vermutlich viel früher eine Trainerin ins Boot holen sollen, denn seitdem wir sie haben, geht es doch aufwärts. Wir haben Mogli und uns zu lange in Watte gepackt aus Angst, etwas, ihn, kaputt zu machen. Vieles läuft auch heute noch nicht so, wie es sollte. Andere Dinge sind traumhaft und für uns die Lichtblicke, die wir brauchen, um optimistischer in die Zukunft zu schauen.
Welche Aufgaben übernimmt denn dein Mann was den Hund angeht? Ich würde ihm vermutlich, sollte es nicht so sein, die Fütterung überlassen und auch viele angenehme Dinge. Sie muss lernen, dass er nichts ist, vor dem hund Angst haben muss. Und oft geht das über Futter, Spiel und Kuscheln.
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Ich würde euch das Buch "Calming Signals, die Beschwichtigungssignale der Hunde" von Turid Rugaas empfehlen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass sie nicht speziell schlechte Erfahrungen mit deinem Mann machte - zumindest keine die euch bewusst sind. In der Regel liegt aber trotzdem eine Ursache zu Grunde die das ängstliche Verhalten verstärkt und möglicherweise passiert das unbewusst. Es passiert relativ häufig, dass Beschwichtigungssignale von Hundehaltern unwissentlich übersehen und im selben Zug übergangen werden. Bei einem eh schon ängstlichen, unsicheren Hund kann das die Problematik verstärken.
Ich würde also mehr die Hundesprache lernen und beobachten und bewusst darauf reagieren zu können und sie auch selbst "deeskalierend anzuwenden". Beispielsweise in einem Bogen vorbeigehen, abwenden etc.
Evtl. sind auch Kooperationssignale interessant für euch. Ich habe das beispielsweise bei meinem Pflegehund zum Geschirr anziehen genutzt, aber auch um Start- und Stopsignale bei Körperkontakt/kraulen zu etablieren. Das hat ihm sehr viel Sicherheit gegeben.
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Ich würde an der Stelle Deines Mannes versuchen, dem Hund mit freundlichem Desinteresse zu begegnen, ihn also freundlich ansprechen, so nach dem Motto, hallo Hund, ich bin's, schön, dass Du hier wohnst - aber ich tu's auch. Und ich tu Dir nichts.
Körperlichen Kontakt würde ich nach Möglichkeit erst mal ganz unterlassen, also weder locken noch anleinen noch füttern, nichts. Ich würde auch ankündigen, was ich mache, also z. B.: Hund, ich muss jetzt hier durch, wenn Du Angst hast, geh halt weg - Ich hab' Dir ja schon gesagt: Ich tu Dir nichts ...
Nach dem, was hier geschrieben wurde, sind die Ausgangsvoraussetzungen doch gar nicht mal so schlecht: Der Hund schließt sich Frauchen an, geht gerne raus und ist kein kompletter Schisser, der sich fast nur verkriecht.
Keine Ahnung, wie Euer Zeitbudget aussieht, aber ich würde auch mindestens einmal am Tag und möglichst zu einem festen Zeitpunkt einen Spaziergang zu Dritt einplanen, bei dem Dein Mann immer häufiger die Leine übernimmt.
Habt Ihr einen Garten? Evtl. wird das Verhältnis zwischen Mann & Hund auch lockerer, wenn beide draußen sind, wo der Hund mehr Platz zum Ausweichen hat. Evtl. reagiert er draußen auch auf Spielaufforderungen, die aber immer so angepasst sein müssen, dass das Tier dadurch nicht erschreckt.
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Ist es denn wirklich nur Angst gegenüber deinen Mann?
Sonst ist es womöglich eine Angstphase, diese können bis zum 24 Monat auftreten.
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( Leine anlegen Drama, dann wird aber freudig rausgestürzt)
Wird da wirklich "freudig" rausgestürzt oder nutzt sie nur die offene Tür, um bis ans Ende der Leine zu kommen (weitestmöglicher Abstand)?
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Das kann viele Gründe haben.
Und manchmal auch ganz banale Grunde. Eine Gabel die ihm runter gefallen ist, irgendwas was sie möglicherweise erschreckt hat.
Oder eine Spookyphase. Oder eben mal was schlechtes erlebt.
Ich würde zu einem guten Trainer raten, der mit euch einmal schaut, wie man da dran geht. Vielleicht braucht sie mehr Führung. Vielleicht geht ihr zuviel drauf ein. Es gibt so viele Optionen.
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Bei uns war es damals ähnlich. Unser Tierschutz-Rüde hat sich mir von Anfang an ziemlich eng angeschlossen, meinen damaligen Partner aber mehr und mehr gemieden. Auch das Haus hat er nicht mehr mit ihm verlassen.
Unsere Trainerin hatte einen ziemlich guten Einblick in unser „Familienleben“ weil wir auch privat befreundet waren und sie somit viel aus unserem Alltag mitbekommen hat, auch gemeinsam Gassi waren wir oft.
Es war einfach so, dass mein Partner den Hund (ungewollt natürlich) durch sein Verhalten stark verunsichert hat. Mein Hund reagiert(e) z.B. extrem sensibel auf Körpersprache, die ja größtenteils unbewusst abläuft. Auch hat mein Partner den Hund unwissentlich immer wieder in seinem Angstverhalten bestätigt.
Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Luca brauchte damals draußen eine extrem sichere, enge Führung. Körperkontakt hat er draußen aber überhaupt nicht ertragen. Mein Partner hat aber instinktiv immer wieder versucht, den Hund durch streicheln zu beruhigen. Verheerend.
Ich würde auch dazu raten, dass sich dein Mann mal ganz intensiv mit der „Hundesprache“ insbesondere mit den Beschwichtigungssignalen beschäftigt, da läuft ja gerade bei unsicheren Hunden so viel an feinster Kommunikation ab. Und einen (guten!) Trainer suchen, der euch im Alltag beobachtet und für deinen Mann vielleicht ein bisschen die Übersetzung Hund -Mensch übernimmt.
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Meinem Mann wird eher schlechter als besser. Sind wir zu dritt draußen.- alles super , uns beiden ggü . Es gab‘ keinen Vorfall oder Grund für geändertes Verhalten und jaaaa wir haben Geduld :-) . Schwierig ist nur gerade , dass es gefühlt schlechter und nicht besser wird .
Wie gehts deinem Mann mit der Situation?
Hast du das Gefühl, er ist unsicher, wird vll. noch unsicherer?
ihr habt beide keine Erfahrung mit Hunden, oder?
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