Goldakupunktur
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Hallo,
wollte mal fragen, ob jemand Erfahrung gemacht hat mit Goldakupunktur bei seinem Hund?
Bei Lotta steht es aktuell im Raum- es werden Anfang Mai aber erst noch weitere Röntgenbilder angefertigt, um es sicher entscheiden zu können.
Grund ist eine katastrophale Fehlstellung vorne, die nicht operabel ist. Der Verdacht liegt anhand des Gangbildes und der orthopädischen Untersuchung aber nahe, dass die Hüften auch einen Schaden haben, sie daher versucht das Gewicht nach vorne zu verlagern und das natürlich fatal ist für ihre eh "kaputten" Vorderbeine.
Arthrose scheint definitiv vorprogrammiert und sie ist halt erst 2, zeigt Schonhaltung und Schmerzen ab ~ 7 km Strecke.
Wie gesagt, es ist noch nicht entschieden, aber habe jetzt noch natürlich schon einiges gelesen und es gibt so viel unterschiedliche Meinungen.
Viele Grüße
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Du wirst hier sehr unterschiedliche Antworten bekommen, auch "spar Dir das Geld" wird dabei sein.
Wir haben die GA bei zwei unserer verstorbenen Hunde im fortgeschrittenerem Lebensalter machen lassen. Robin hatte HD bds und Spondylose, Emmi schwere HD bds. Bei beiden Hunden lief im Vorfeld bereits Physio, Muskelaufbau und passendes Bewegungsprogramm, zwischendurch aufgrund von Arthrosen immer mal wieder Schmerz-Entzündungshemmer in akuten Phasen.
Die GA wurde bei beiden nicht nur an den betroffenen Stellen sondern auch an Schmerz- und Triggerpunkten gesetzt. Beiden Hunden hat es für 2-3 Jahre eine Verbesserung gebracht, sie brauchten keine Medis und Physio lief in der Zeit nur zum Check. Wir haben das sehr positiv wahrgenommen.
Grundsätzlich ändert die GA nix an den Gelenkthemen und Arthrosestellen.
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Liegt denn eine Zweitmeinung zu der inoperablen Fehlstellung vor? Was spricht gegen Physio etc., um die Muskulatur zu stärken und Fehlbelastungen/-haltungen zu minimieren?
Wenn der Hund in einem so jungen Alter schon Schmerzen ab einer gewissen Strecke zeigt, die für einen gesunden Hund eigentlich kein Problem sein sollte, dann würd ich eher auf eine gute und bedarfsgerechte Versorgung mit Schmerzmitteln in Kombination mit Physiotherapie setzen.
Dazu kommt, dass die positive Wirkung von Goldakupunktur halt gar nicht bzw. nur schlecht durch vernünftige Studien belegt ist, ich zitiere mal:
ZitatInsgesamt gibt es bisher drei Veröffentlichungen zur Goldakupunktur. In der ersten Doppelblindstudie zur Goldbehandlung von Hüftdysplasie wurden sogenannte Kraftmessplatten verwendet. Diese geben objektiv Aufschluss darüber, wie stark der Hund einzelne Gliedmaßen belastet oder schont. Als Teilnehmer rekrutierten die Forschenden Hunde mit mittelschwerer bis schwerer Hüftdysplasie, bei denen sämtliche andere Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Sowohl die behandelten Tiere als auch die mit einer Scheintherapie zeigten nach einem und drei Monaten keine bedeutsamen Unterschiede hinsichtlich der Gliedmaßenbelastung. Die durch Schmerzen entlasteten Beine schonten die Hunde also nach wie vor trotz Goldakupunktur. In der Gruppe mit Goldstücken traten sogar messbare Verschlechterungen in der vertikalen Bodenreaktionskraft auf. Diese Verschlechterung könnte laut Autoren mit einer durch das Gold ausgelösten Entzündungsreaktion des Gewebes erklärt werden
Quelle: https://fluffology.de/post/kri…-goldakupunktur-beim-hund; Abschnitt "Studien zur Wirkung und zu Nebenwirkungen der Goldakupunktur" - da sind auch noch weitergehende Quellen verlinkt.
Da würde ich mich halt fragen: isses mir das Geld wert, wenn's keine Verbesserung, sondern ggf. sogar eine Verschlechterung bringen kann? Ich hab jetzt so keine Ahnung, was die Behandlung/OP kosten würde - aber wäre es mein Hund, würde ich das Geld eher in Physiotherapie etc. investieren.
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Der Mops einer Freundin hatte schwerste HD. Wurde bereits im Junghundalter mit GA behandelt und bei ihr war es ein voller Erfolg. Das ist schon einige Zeit her, der Hund ist inzwischen verstorben, lebte aber etliche Jahre schmerzfrei. Ob sie ein Einzelfall ist und einfach Glück hatte, kann ich nicht sagen, da ich mich nicht weitergehend mit dem Thema befasst habe.
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Ich empfehle dir den Artikel, den Karpatenköter verlinkt hat, in Gänze zu lesen. Der ist sehr interessant. Eine positive Wirkung von Goldimplantation konnte in keiner Studie nachgewiesen werden, im Gegenteil jedoch durchaus die eine oder andere Verschlechterung. Überhaupt herrscht noch nicht einmal Klarheit über die hypothetische Wirkweise. Positive Berichte gibt es meist von Verfechtern der Methode, die daran nicht schlecht verdienen.
Ich würde mir das Geld sparen, so oder so eine Zweitmeinung einholen und die Kosten für die Goldimplantation lieber in nicht-invasive Physiotherapie stecken oder ggf. dem Rat eines anderen Orthopäden folgen, sollte man mit wissenschaftlich belegbaren, operativen Methoden noch etwas rausholen können.
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Grund ist eine katastrophale Fehlstellung vorne, die nicht operabel ist.
Sicher nicht operabel?
Den Fotos nach geht das so in Richtung Radius Curvus/Short Ulna und da ist auch ausgewachsen noch bissl was möglich, um zumindest etwas Fehlbelastung vom Ellbogen zu nehmen.
Ist halt mühseliger, als noch im Wachstum.
Davon hätt sie aber halt vermutlich mehr, als von ein bissl Gold implantieren. Karpalgelenk und Ellbogen werden ohne Korrektur ja auch nur weiter kaputt.
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Beim Jagdhundekongress gibt es heute einen Beitrag über GA:
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Wir hatten zwei Hunde, die eine GA erhalten haben.
Unsere Hündin mit schwerer HD wurde im Alter von einem Jahr vergoldet und hatte nie wieder Probleme mit der Hüfte. Sie hat in fortgeschrittenem Alter eine Spondylose entwickelt (vermutlich verstärkt durch die Fehlstellung), konnte aber auch damit gut leben. Sie hat nie Schmerzmittel benötigt, wurde 15 Jahre alt und war bis zum Schluss fit und agil.
Unser Rüde hatte Arthrose im Sprunggelenk und wurde vergoldet. Der TA hat uns schon damals gesagt, dass die GA dort schlechter wirkt als zB an der Hüfte. Trotzdem wurde er als großer Hund 14,5 Jahre alt. Die letzten Jahre lief er schon schlechter, aber das kann natürlich auch dem Alter geschuldet gewesen sein.
Kurzum: Wir waren sehr zufrieden und würden immer wieder eine GA machen lassen. Wir waren bei Dr. Rosin, der ja immer ganzheitlich vergoldet. Da gibt es aber ja unterschiedliche Methoden.
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Auch wir haben bei unserer Hündin wegen HD, einem Kreuzbandriss und Spondylosen im Alter von 6 Jahren eine Goldakupunktur machen lassen.
Da Zoey so gut wie keine Schmerzmittel verträgt, war das unsere einzige Alternative und wir haben es nie bereut.
Auch heute noch, 6 Jahre später, läuft sie für ihre Verhältnisse und ihre inzwischen 12 Lebensjahre in Anbetracht all ihrer orthopädischen Baustellen wirklich gut.
Ich war damals sehr, sehr skeptisch. Doch bei uns war der Erfolg schon ab Tag 1 nach der OP deutlich sichtbar und der Eingriff hat dem Hund bis heute ein ganz anderes Leben ermöglicht.
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