Hündin zeigt aggressives Verhalten - nicht immer absehbar
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Hallo :)
ich habe seit etwa einem halben Jahr regelmäßig zwei Hunde aus demselben Haushalt bei mir. Beide sind im Umgang sehr lieb.
Bei einer der beiden Hündinnen zeigt sich allerdings immer wieder ein Verhalten, mit dem ich nicht ganz sicher umzugehen weiß.
Beim Spazierengehen ist sie grundsätzlich brav. Manche Hunde ignoriert sie völlig, bei anderen zeigt sie vorsichtiges Interesse. Und dann gibt es Situationen, in denen sie plötzlich – mitunter auch bei Hunden in der Ferne – wie aus dem Nichts auf diese zurennt, mit deutlich aggressivem Verhalten. Sie beißt nicht, aber für mich ist das definitiv kein Spielverhalten mehr.
Ich habe mich belesen und angefangen, besser auf ihre Körpersprache zu achten – z. B. wenn sie anfängt zu fixieren oder die Nackenhaare aufstellt. In solchen Momenten nehme ich direkt Kontakt zu ihr auf, was bisher gut funktioniert hat. Ich war richtig stolz, dass ich solche Situationen so entschärfen konnte.
Heute aber ist etwas passiert, was mich verunsichert hat:
Wir waren spazieren, eine Radfahrerin kam uns entgegen, ich habe beide Hunde zu mir gerufen – das hat super geklappt. Plötzlich ist meine Hündin losgestürmt, direkt auf einen kleinen Hund, der hinter seiner Besitzerin, der besagten Radfahrerin, herlief. Der kleine Hund war total panisch und hat gewinselt, während meine Hündin sie gejagt hat; dann hat sie glücklicherweise schnell wieder abgelassen. Ich war im ersten Moment völlig perplex – für mich war das Verhalten vorher überhaupt nicht absehbar. Es ging diesmal von null auf 100. Die Besitzerin des kleinen Hundes hat mich darauf hingewiesen, dass ich besser hätte aufpassen müssen. Wo ich natürlich sage, da hat sie Recht. Aber es ging einfach alles so schnell. Ich wüsste nicht, wie ich das erkennen kann/könnte.
Jetzt sitze ich hier und bin ehrlich gesagt etwas ratlos.
Sollte ich in solchen Situationen „bestrafen“? Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, weil ich mehrfach gelesen habe, dass das nach modernen Ansätzen nicht sinnvoll ist.
Ich denke, mir bleibt erstmal nichts anderes übrig, als sie bei Hundebegegnungen künftig grundsätzlich an der Leine zu führen. Das tut mir leid, denn grundsätzlich tut ihr das freie Laufen, rumschnüffeln richtig gut. Aber dieses aggressive Losstürmen kann ich anderen Hunden (und Haltern) einfach nicht zumuten.
Falls jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder Tipps für mich hat – sehr gerne! Ich erwarte kein Wundermittel, aber ein Austausch wäre sehr wertvoll für mich.
Danke fürs lesenl! 🙏
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Hi
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Weil es so klingt als obs nicht deine Hunde sind : Leine dran lassen.
Welche Rasse is da beteiligt?
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Genau, sind nicht meine Hunde. Sind seit einem halben Jahr wöchentlich bei mir. Aktuell mitunter 3 Tage, auch mit Übernachtung.
Ist ein Mischling von der Tierrettung. Weiß aber nicht, welche Rasse da mit drin ist. Vielleicht English Shepherd - aber reine Vermutung.
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Also vermutlich Hütehundtyp Richtung Border Collie oä gehend ?
Dann missbraucht die Hündin andere Hunde wahrscheinlich als Hüteobjekt. Ich hatte nen Hund der immer und immer wieder Opfer davon wurde ( ich habs gefressen warum man da munter den Hund anderen Hunden das Leben versauen lässt).
Ehrlich- das einzige was du tun kannst ist die Leine dran lassen. Kein Freilauf mehr.
Fürs Training ect ist der Besitzer zuständig.
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Ich denke, mir bleibt erstmal nichts anderes übrig, als sie bei Hundebegegnungen künftig grundsätzlich an der Leine zu führen. Das tut mir leid, denn grundsätzlich tut ihr das freie Laufen, rumschnüffeln richtig gut. Aber dieses aggressive Losstürmen kann ich anderen Hunden (und Haltern) einfach nicht zumuten.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen, wenn es nicht deine Hunde sind, dann erst recht. Finde das ehrlich gesagt selbstverständlich und bin immer etwas angespannt, wenn jemand mit unangeleinten, mir unbekannten Hunden an mir vorbei geht.
Warum ist das denn so schlimm? Habt ihr so viele Begegnungen, dass dann gar keine Freilaufzeit mehr übrig bleibt?
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Sie beißt nicht
Lass mich korrigieren: bisher hat sie nicht gebissen.
Hunde sind Tiere und damit zu einem Teil unberechenbar. Wenn man einen Hund gut kennt, kann man ihn in aller Regel gut einschätzen - aber man kann sich niemals zu 100% sicher sein, dass Hund X nicht doch irgendwann mal beißt. Das muss nichtmal aus böswilliger Absicht heraus passieren - der Hund kann sich einfach erschrecken und dann zubeißen. Schon oft von gehört und auch schon ein paar Mal selbst erlebt - mein Rüde ist ein bisschen speziell und draußen Dauermaulkorbträger.
Sollte ich in solchen Situationen „bestrafen“?
Nein, das bringt rein gar nichts - vor allem dann nicht, wenn du die Ursache für das Verhalten gar nicht kennst bzw. verstehst. Wie schon von Terri-Lis-07 gesagt: Leine dran lassen. Es sind NICHT deine Hunde, du bist "nur" die Gassigeherin, und dementsprechend solltest du bei dieser Hündin auch umso vorsichtiger sein.
Ich denke, mir bleibt erstmal nichts anderes übrig, als sie bei Hundebegegnungen künftig grundsätzlich an der Leine zu führen
Und was machst du, wenn urplötzlich ein Hund um die Ecke kommt? Dann ist nix mehr mit schnell anleinen. Darum -> Leine grundsätzlich dran lassen. Erst recht dann, wenn die Situation/Umgebung unübersichtlich ist.
Bei mir käme die Hündin erstmal ne ganze Weile gar nicht mehr von der Leine und würde maximal an der Schleppleine in übersichtlichen Bereichen ihren "Freilauf" kriegen. Dann aber zusätzlich noch mit einem gut sitzenden Drahtmaulkorb abgesichert, falls man doch mal zwei Sekunden lang unachtsam ist... glaub mir, das passiert schneller, als man denkt.
Sprich bitte auch unbedingt offen und ehrlich mit den Besitzern der Hunde und frag nach, ob das Verhalten bekannt ist.
Edit: evtl noch als Hintergrundinfo: mein Rüde hat 2021 zwei kleine Hunde angegriffen, scheinbar aus dem Nichts heraus, und hat einen der Hunde erst dann losgelassen, als ich ihm die Luft abgedreht habe. Seither geht Dino nicht mehr ohne Maulkorb spazieren und hat auch nur noch extrem kontrolliert Kontakt zu anderen/fremden Hunden.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste oder so - die Info erklärt hoffentlich auch meine etwas harsche Reaktion
Edit2: ich bin mir jetzt nicht völlig sicher, wie die rechtliche Lage aussieht, aber wenn deine Gassihündin unter deiner Aufsicht einen anderen Hund (oder sogar Menschen) verletzt, dann kriegst du den Großteil der Probleme ab. Das wärs mir persönlich nicht wert...
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Wie alt ist die Hündin?
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Vielen Dank für die Antworten!
Für mich tatsächlich schwer zu sagen, ob Richtung Border Collie. Eigentlich auf den ersten Blick nicht. Aber ich auch nicht bewandert, was es für Rassen gibt.
Ich hab jetzt erstmal gegoogelt, was für charakteristisch für Hütehunde ist.
Zitat
Im Alltag zeigen viele Hütehunde auch ohne „echte Herde“ ihre typischen Eigenschaften – etwa, indem sie „ihre“ Menschen oder andere Tiere im Blick behalten oder versuchen, Bewegungen zu kontrollieren. Das kann sich z. B. im Anspringen, Fixieren oder Bellen äußern.Das kommt dem Verhalten schon ganz nah. Wenn sie Hunde angebellt und zurecht gewiesen hat, kommt sie danach auf mich zu, macht einen entspannten Eindruck und ich neige da fast rein zu interpretieren, sie denkt, dass sie da was tolles gemacht hat.
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Wenn es wirklich das is ist die Hündin btw ne arme Sau.
Aber noch viel schlimmer dran sind die Hunde die von ihr drangsaliert werden.
Unsere Hündin hatte da irgendwann Panik sobald ein Hund nur am Horizont auftauchte, und das obwohl das eigentlich ein echt Charakterstarker und selbstsicherer Terrier war.
Aber wenn du immer und immer wieder den Schock deines Lebens bekommst weil ganz plötzlich irgendein Hütehund ( es war IMMER der selbe Typus, optisch Border ) auf dich los schießt und dich jagt, teilweise auch zu dritt ausm Gebüsch heraus, isses anders.
Abgesehen davon dass es bei manchen Hunden reicht wenn es einmal passiert, du nicht weißt ob das ggü bspw gesundheitliche Probleme hat, oder vor Angst sonst wo hin rennt, oder es seitens der besagten Hündin mal kippt und die doch mal mehr tun sollte.
Nee, gibt's kein wenn und aber, Leine hat da dran zu bleiben.
Unter Anderem auch grade WEIL diese Hunde so blitzschnell reagieren.
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Ich denke, mir bleibt erstmal nichts anderes übrig, als sie bei Hundebegegnungen künftig grundsätzlich an der Leine zu führen. Das tut mir leid, denn grundsätzlich tut ihr das freie Laufen, rumschnüffeln richtig gut. Aber dieses aggressive Losstürmen kann ich anderen Hunden (und Haltern) einfach nicht zumuten.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen, wenn es nicht deine Hunde sind, dann erst recht. Finde das ehrlich gesagt selbstverständlich und bin immer etwas angespannt, wenn jemand mit unangeleinten, mir unbekannten Hunden an mir vorbei geht.
Warum ist das denn so schlimm? Habt ihr so viele Begegnungen, dass dann gar keine Freilaufzeit mehr übrig bleibt?
Also schlimm ist relativ. Fand es schön, wenn sie da ganz entspannt freien Lauf hatten, rumschnüffeln konnten etc. Ich wohne in einer Grosstadt und wir gehen direkt am Fluss spazieren, wo es möglich ist, die Hunde frei laufen zu lassen. Da ist schon was los.
Ich bin zu Anfangs Wege gegangen, wo ich sie beide an der Leine hatte. Habe diese 'Wiese am Fluss' eher gemieden. Aber ich hatte das Gefühl, sie freuen sich eigtl nicht auf das Spazieren gehen.
Daraus ist meine Idee entstanden die Wiese peu a peu zu probieren. Musste mich auch überwinden, aber es hat eigtl gut geklappt und leider muss ich nach heute sagen, wohl eher nicht auf Dauer. Und wenn ich ehrlich bin, waren wahrscheinlich schon vorher 'Warnverhalten' da, die ich aber damit abgetan habe, naja sind halt Hunde. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.
Was mich bestätig hat war, dass sie sich, seitdem wir diesen Freilauf haben, richtig aufs Gassi gehen gefreut haben.
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