Eingewöhnung - wie gestalten?
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Moin zusammen,
vor drei Tagen zog mein erster Hund ein, eine 11-monatige Colliehündin.
Für die ersten Tage habe ich mir viel Ruhe, kennenlernen, Vertrauen fassen, Alltagsgeräusche und -abläufe kennenlernen und vor allem nicht zu viel auf einmal vorgenommen.
Das hat soweit bisher auch geklappt, im Haus ist alles fein, sie schläft, sie frisst, sie kann entspannen und kommt Schritt für Schritt an.
Draußen sieht es aber ganz anders aus, sie geht nicht super gern raus, lässt sich aber trotzdem dazu überreden... wenn es denn sein muss.
Draußen ist es aber sehr viel auf einmal, was sie vorher nicht kannte. Geräusche, Menschen, andere Hunde, vieles, womit sie vorher nur selten und nur im Hunderudel mit ihren Eltern und Geschwistern gemeinsam konfrontiert wurde und immer im ländlichen Bereich. Hier in der Kleinstadt kann sie nicht auf ein Feld ausweichen und Platz gewinnen. Hier ist es eben begrenzter, die Autos kommen ständig an uns vorbei.
Ich wüsste nun gern, wie gehe ich gut mit einem vorsichtigen/sketpischen/schreckhaften Junghund um? Wie wäge ich ab, ob ich sie durch die unangenehme Situation draußen durchbegleite und langsam längere Touren wage oder ob ich nur minimale Gassirunden mache, damit möglichst nichts negatives (also etwas, was sie enorm erschreckt) passiert?
Wie lange dauert überhaupt die Eingewöhnung für einen Junghund? Und wo kann ich mich belesen, wenn es um unsichere Hunde geht?
Ich stehe recht am Anfang und ich weiß, dass ich so oder so nicht alles immer richtig machen kann, immerhin sind weder Dana noch ich bisher Hundeprofis. Aber ich möchte gern etwas Sicherheit gewinnen, dass ich nicht gewisse Dinge ganz falsch angehe, sie über- oder unterfordere, sie zu viel oder zu wenig vor dem schone, was sie so erschreckt.
Würde mich sehr freuen, wenn ich dafür Unterstützung oder Links oder Buchempfehlungen erhalten könnte :)
Hundeschule/Junghundgruppe oder vielleicht Einzeltraining steht auf dem Plan, aber kann erst in einigen Wochen starten.
Vielen Dank schon mal!
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Was hat die kleine Maus denn für eine Vorgeschichte?
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Ich wüsste nun gern, wie gehe ich gut mit einem vorsichtigen/sketpischen/schreckhaften Junghund um? Wie wäge ich ab, ob ich sie durch die unangenehme Situation draußen durchbegleite und langsam längere Touren wage oder ob ich nur minimale Gassirunden mache, damit möglichst nichts negatives (also etwas, was sie enorm erschreckt) passiert?
Wie lange dauert überhaupt die Eingewöhnung für einen Junghund?Das kommt irgendwie SEHR auf den Hund an, finde ich. Wie reagiert sie auf Schrecken, was bedeutet "vorsichtig" konkret etc. ... Da würde ich alle Empfehlungen hier aus dem Forum mit Vorsicht genießen (inklusive meiner die gleich kommen), denn jede*r hier wird etwas anderes im Kopf haben.
Was so meine "Regeln" mit meinem schreckhaften Junghund waren:
- möglichst Panik-Situationen komplett vermeiden
- nicht ins andere Extrem kippen (Du schreibst "nichts Negatives" - das sollte nicht das Ziel sein)
- immer extrem geile Snacks dabei haben (für meinen war das getrocknete Ente und Leberwurst)
- versuchen wann möglich Anspannung durch Bewegung und/oder Spiel zu begegnen um zu lockern
- nicht zu viel "glotzen" lassen, meiner hat sich dadurch nur in Angst reingesteigert
- Flucht als Reaktion verhindern und stattdessen geistiges "bei mir bleiben" einfordern
Ansonsten denke ich, Trainerbegleitung durch eine*n gute*n Trainer*in wäre extrem hilfreich, vorher würde ich eher keine Experimente machen.
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Lebte wohlbehütet mit Geschwistertier und Eltern sehr sehr sehr ländlich (Alleinlage), deswegen ist nun die größte Umstellung das Leben ohne Artgenossen und mit Stadtgeräuschen/vielen Eindrücken. Die Gassirunden dort waren viel auf Feldwegen, die wirklich wenig befahren waren.
Mit der Vorbesitzerin bin ich auch regelmäßig in Kontakt und kann nachfragen.
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Puh….kann ne Aufgabe werden, gerade einen Colliejunghund, der nichts bzw. nicht viel kennengelernt hat, an eine Großstadt wie Dortmund zu gewöhnen. Zumindest ist in deinem Vorstellungspost von Dortmund die Rede. Kann gut gehen, kann aber auch in die Hose gehen…..sehr viele Collies haben mit lauten Geräuschen und Trubel ein Problem, auch wenn sie nicht zu behütet/ländlich aufgewachsen sind. Ist es ein Langhaarcollie oder ein Kurzhaarcollie?
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Joar, dann würde ich die nächsten Wochen und Monate wohl erstmal einplanen, genau solche Orte für Gassi und Co. täglich aufzusuchen, damit dem kleinen Hund nicht die Synapsen durchbrennen.
Für die Gewöhnung solltest du einen rasseerfahrenen Trainer zu Rate ziehen und das mit ihm wohldosiert angehen.
Edit: wie lange die Gewöhnung dauert wird dir niemand sagen können.
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Bei mir leben ein Yorkiemix und ein Chihuahuamix, beide kamen aus Beschlagnahmungen über den Tierschutz zu mir.
Die Yorkiehündin hatte die ersten 3,5 Lebensjahre wohl nichts kenngelernt außer einen vermutlich Messie/Vermehrer-Haushalt und dann das Tierheim in Ungarn. Die Chimixhündin wurde schon als sehr junger Hund beschlagnahmt, war ein paar Monate im heimischen Tierheim, ehe sie zu mir kam.
Beide tendenziell also unsichere Hunde. Sie wohnen bei mir trotzdem glücklich und zufrieden in der Großstadt. Es gibt bei Unsicherheit ja Abstufungen, nicht alle Hunde sind richtige Angst- oder Panikhunde, nur weil sie nicht viel kennengelernt haben. Ich bin auf meine Mädels durchaus immer eingegangen, trotzdem habe ich ihnen recht bald auch einfach recht viel Alltag "zugemutet". Aber eben mit Bestätigung, z.B. sehr guten Leckerlis, verbalem Zuspruch/Lob, ggf. Körperkontakt zur Beruhigung.
Wäre wirklich gut zu wissen, ob wir hier von einem Hund sprechen, der kopflos in Panik gerät und flüchten möchte oder einfach "nur" vorsichtig und tendenziell unsicher ist.
Ich würde jetzt noch nicht auf Teufel komm raus größere Touren etc. machen, sondern mich schrittweise an den normalen Alltag rantasten. Ruhige, nicht allzu lange Runden, damit sie da Sicherheit gewinnt und positive Erfahrungen mit der Draußenwelt macht.
Was macht ihr denn Freude? Kann sie draußen Futter annehmen, interessiert sie sich eventuell für Spielzeug, Schüffeln?
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Hast du die Möglichkeit, in ruhiger / ländlicher Umgebung spazieren zu gehen? Also ins Auto packen und rausfahren aus der Stadt? Falls ja, würde ich den Hund in der Stadt erstmal an ruhigere Ecken mitnehmen, Park früh morgens, Fußgängerzone Sonntags um 8 Uhr etc., im Prinzip, wie mit einem Landei-Welpen. Erstmal die neuen Gerüche und Eindrücke aufnehmen, ohne dass da auch noch massig Menschen und Trubel drum herum sind. Zumal die Vertrauensbasis zwischen euch ja auch erst noch wachsen mus.
Nimmt dein Hund draußen Futter an oder ist er dafür zu aufgeregt?
Wie reagiert dein Hund auf andere Hunde? Hast du da vielleicht sehr souveräne Hunde im Freundes- oder Familienkreis, die mitspazieren und Vorbild sein können? Fand ich bei eher unsicheren jungen Hunden auch immer extrem hilfreich.
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Danke schon mal!
In Dortmund wohne ich nicht mehr, aber in einer Kleinstadt und im Wohngebiet am Stadtrand, aber um ganz 'draußen' zu sein sind es dann doch 20min zu Fuß durch die lebhafte Welt.
Draußen ist Futter sehr uninteressant, ich probiere mal größere Belohnungen wie Jagdwurst oder Käse, vielleicht ist das reizvoller. Vielleicht braucht sie auch einfach noch etwas Zeit, bis das wieder interessanter wird. Auch drinnen sind Leckerchen aber eher Nebensache, die aber auch sofort vergessen wird, wenn ein neues Geräusch zu hören ist oder sie aus anderen Gründen kurz abgelenkt ist. Also wirklich heiß drauf ist sie (noch?) nicht.
Autofahren ist natürlich auch noch nicht entspannt, aber ich denke für die Mittagszeit muss es sein, denn da ist hier einfach echt zu viel los. Dann können wir weiter außerhalb eine größere, ruhige Runde drehen.
Das kommt irgendwie SEHR auf den Hund an, finde ich. Wie reagiert sie auf Schrecken, was bedeutet "vorsichtig" konkret etc. ... Da würde ich alle Empfehlungen hier aus dem Forum mit Vorsicht genießen (inklusive meiner die gleich kommen), denn jede*r hier wird etwas anderes im Kopf haben.
Was so meine "Regeln" mit meinem schreckhaften Junghund waren:
- möglichst Panik-Situationen komplett vermeiden
- nicht ins andere Extrem kippen (Du schreibst "nichts Negatives" - das sollte nicht das Ziel sein)
- immer extrem geile Snacks dabei haben (für meinen war das getrocknete Ente und Leberwurst)
- versuchen wann möglich Anspannung durch Bewegung und/oder Spiel zu begegnen um zu lockern
- nicht zu viel "glotzen" lassen, meiner hat sich dadurch nur in Angst reingesteigert
- Flucht als Reaktion verhindern und stattdessen geistiges "bei mir bleiben" einfordern
Ansonsten denke ich, Trainerbegleitung durch eine*n gute*n Trainer*in wäre extrem hilfreich, vorher würde ich eher keine Experimente machen.
vielen Dank für die gezielten Tipps! Hilft mir auf jeden Fall weiter, gerade wenn sie doch etwas besser eingewöhnt ist weiter daran arbeiten zu können.
Trainer steht natürlich an, aber kann auch nicht sofort loslegen, wird aber in wenigen Wochen auch starten :)
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Das Rausfahren ins Grüne , was die Anderen erwähnt haben, ist für deinen Hund wie durchatmen. Dem Kopf eine Pause geben von dem Trubel im neuen Umfeld.
Dadurch kann der Hund besser mit der doch massiven Umstellung klarkommen. Sonst kann es sein, dass es einfach zu viel wird.
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