Warum habt ihr euch für einen Hund entschieden?

  • Meine Oma hatte mal nen Mischling mit dem ich dann auch mehr oder weniger aufgewachsen bin, der war alle 2 Wochen bei mir und meinen Eltern, da bin ich sogar freiwillig vor der Schule mit ihm rausgegangen. Es hat mich sehr getroffen als ich hörte das er aufgrund eines Unfalles eingeschläfert werden musste.

    Habe jetzt seit 15 Jahren Katzen, die auch gut erzogen sind.

    Bin dann vor ein paar Jahren zu meinem Partner und meiner Schwiegermutter gezogen und hatte dann immer mehr Kontakt zu Hunden da sie selber einige Landseer und einen Mischling hatte. Habe alle 4 Hunde auch auf ihrem letzten Weg begleitet.

    Bevor die letzte Hündin verstorben ist, hat sich meine Schwiegermutter einen Welpen geholt,einen Mischling,welcher auch gleichzeitig als Wachhund fungiert da wir ne ganze Zeit lang Nachts mitbekommen das jemand übers Grundstück läuft (inzwischen nicht mehr) da es der Abby (so heißt unser Mischling) alleine absolut unglücklich war und meine Schwiegermutter nach den Landseeren einen Corgi haben wollte, haben wir fast ein Jahr gesucht bis wir erst Àine und dann Mimi adoptiert haben.

    Klar ist es immer wieder mega anstrengend, besonders die Pubertät von der Anby hat mich regelmäßig verzweifeln lassen weil absolut gar nichts so geklappt hat wie ich es mir vorgestellt habe. Alles was sie konnte war weg, entspanntes Gassi konnte ich vergessen, an Freilauf war gar nicht erst zu denken! Es war "Arbeit" bis ich mit ihr an den Punkt gekommen sind an dem sie nicht mehr an der Leine zieht, auf den Rückruf hört, ich sie auch mal frei laufen lassen kann aber ich liebe sie. Jedesmal wenn ich zu meiner Schwiegermutter gehe ins Erdgeschoss freuen sich alle 3 mich zu sehen, ich werde sofort stürmisch begrüßt, die beiden kleinen wollen dann auch sofort hoch genommen werden um zu kuscheln. Das ist zwar immer etwas chaotisch, aber es ist einfach schön zu erleben das sich Lebewesen so sehr über einen freuen ohne das daran Bedingungen geknüpft sind. Heißt jetzt nicht das sich meine Katzen nicht freuen oder so aber bei den Hunden ist das irgendwie nochmal ein ganz anderes Level.

  • Ich frage mich bloß, was waren eure Gründe, ein Tier aufzunehmen, was so viel Arbeit, Kontrolle und Training benötigt?


    [...]


    Aber vieles läuft da halt nebenbei. Ich "muss" sie nicht konsequent erziehen.

    Weil das für mich kein "muss" ist, sondern einer der großen Pluspunkte die für Hunde sprechen. Ich mache das gerne.


    Dazu bin ich gerne gemeinsam mit ihnen unterwegs, gemeinsame Unternehmungen verbinden. Ich fühle mich absolut sicher nachts durch den Wald zu rennen mit denen.

    Und last but not least, meine Hunde haben einen Job, den sie eben ausüben können, weil man Hunde so gut trainieren und kontrollieren kann und sie mit ihrem Menschen zusammenarbeiten wollen.


    Kurz was du als Arbeit auflistest ist genau das was ich will und daher keine Arbeit, sondern der Grund für das Vergnügen mit Hunden zu leben.

  • Schon als Kind habe ich Tiere mehr geliebt als alles andere, und die Bindung zu und Interaktion mit einem Hund ist einfach intensiver und schöner als mit jedem anderen Tier. Es macht mich einfach glücklich, Zeit mit meinen Hunden zu verbringen, ihnen zuzusehen wie sie die Welt erforschen oder gemeinsam etwas Neues zu erkunden. Mir geht das Herz auf, und es ist eine Art von Glück und Zufriedenheit, die ich sonst selten erlebe. So... rein und pur.

    Man könnte sich auch fragen, wieso Menschen Kinder bekommen und erziehen wollen (die machen ja noch weit mehr Arbeit und Probleme als Hunde) oder warum Menschen viel Zeit, Geld und Energie in Hobbys stecken. Oder Partnerschaften - so schön sie sein können, auch sie machen Arbeit. Ich glaube, die Antwort ist idR, weil es sich um etwas handelt, das uns glücklich macht.

    Es wurde ja auch nachgewiesen, dass die Interaktion mit dem eigenen Hund im Gehirn Reaktionen auslöst, die der Interaktion zwischen Eltern und Kindern gleichen. Also vielleicht bin ich auch einfach süchtig nach dem Oxytocin, das mein Körper ausschüttet, wenn ich einem meiner Hunde in die Augen blicke.

    Bei mir läuft vieles tatsächlich auch "nebenher", die Erziehung ist Teil des Alltags. Und wenn ich mich sonst mit meinen Hunden beschäftige bzw sie beschäftige, dann macht mir das Spaß. Gemeinsames Spazierengehen/Wandern - macht mit Hund viel mehr Freude. Sehen, wie sie mit Begeisterung etwas erschnüffeln oder geschickt ein Intelligenzspiel lösen (oder auch weniger geschickt, das ist manchmal noch witziger😁)... Das ist schön. Und die Interaktion zwischen den Hunden erst!

    Oder wenn sie sich auf dem Sofa oder nachts an mich kuscheln und dadurch der ganze Stress von mir abfällt und ich einfach lächeln muss... :smiling_face_with_hearts:

    Klar, es gab auch Momente, an denen sie mich an meine nervlichen Grenzen gebracht haben. Aber da macht man weiter weil a) nichts ist immer nur rosig b) man hat Verantwortung und c) man liebt sie einfach. Und ja, manchmal nervt es sich immer Gedanken machen zu müssen und nicht komplett "frei" zu sein. Aber wann ist man das schon wirklich?

    Die Kontrolle gehört halt auch dazu, alleine schon um die Hunde zu schützen. Also eig auch etwas, das man aus Liebe tut. Will ich Autofahren, muss ich auf den Verkehr achten. Und ein 2 jähriges Kind lässt man auch nicht unbeaufsichtigt auf der Straße spielen. Übt man einen bestimmten Sport aus, muss man auch Sicherheitsvorkehrungen oder Regeln beachten.


    Vielleicht entsteht durch das Forum hier auch ein etwas verzerrter Eindruck von Hundehaltung, weil einige/viele Menschen hier sich oft besonders intensiv und zeitaufwändig und leidenschaftlich mit ihren Hunden bzw generell dem Thema Hund beschäftigen.

    Ich zB lese und lerne unglaublich gerne alles über Hunde. Wäre das in diesem Ausmaß notwendig? Vermutlich nicht. Auch die meisten Menschen, die mit ihrem Hund Hundesport betreiben, machen das nicht, weil sie es müssen oder weil der Hund es unbedingt braucht (bestimmte Rassen ausgenommen), sondern weil sie es machen möchten. Weil es für sie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist.


    Also kurz gefasst: Freude, Liebe, Familie, Passion. :growing_heart:

  • In meiner Kindheit habe ich schwierige Zeiten mit unserem Schäferhund an meiner Seite überstanden. Hunde sind für mich Seelentröster, die dich nehmen wie du bist, ohne zu urteilen. Du bist nie nicht genug, du bist immer gut, so wie du bist.


    Klar ist es Arbeit, Training, man lebt ja nicht allein auf der Welt und ein Hund muss funktionieren. Aber diese Lebensfreude, diese Fröhlichkeit, dieses Ja zum Leben, das berührt mein Innerstes. Und wenn ich heimkomme und mir stürzt ein Fellknäuel entgegen, das völlig aus dem Häuschen ist, weil ich weg war, das ist einfach eine Freude.


    Für mich waren Hunde immer Schutz, Trost, Begleiter auf manchmal steinigen Pfaden. Und so viel Energie und Ruhe in einem. Erdend. Zuhause.

  • Ich mag Hunde und weil ich erziehungs- bzw. eher ausbildungsfaul bin suche ich mir einfach welche die auch ohne gut in mein Leben passen :ka: niemanden belästigen, nicht beißen, alles Andere ist Bonus :herzen1:


    Mein Hund kann weder Sitz noch Platz, aber mich in Ruhe Essen lassen und mehr kommt da auch nicht mehr :pfeif: also ehrlicherweise sind die Katzen mehr Arbeit, die können nicht mitkommen und man muss immer ihre Versorgung organisieren oder zu Hause sein.

  • Bin halt einfach ein Hundemensch. Ich sehe es wie meine Vorposter: Training und Hundesport macht einfach Spaß - ist für mich keine "Arbeit" sondern ein Hobby. Meinem Hund macht es sogar noch mehr Spaß als mir. Hält fit und im Kopf jung.


    Und das war auch "früher" schon so bei mir.


    Ohne meine Hunde wär ich sicher nicht halb so aktiv und viel weniger draußen und hätte wohl n ziemlich langweiliges Altweiberleben....würde den ganzen Tag aus'm Fenster gucken und die Nachbarn stalken...oder so.....

    🤣

  • Ich liebe Tiere und Hunde ganz besonders. Als Kind durfte ich keinen haben. Dafür hatte ich Katzen, Mäuse, Hamster und Pflegepferde. Ich hab ihnen Parcours aufgebaut und mich einfach gern mit ihnen beschäftigt.


    Hunde von Bekannten und Freunden habe ich abgeholt und bin mit ihnen spazieren gegangen. Das war so schön, einfach mit einem Begleiter durch die Gegend zu laufen.


    Ich dachte mir immer "Wenn ich groß bin, hole ich mir meinen Hund." Hat dann doch gedauert, bis ich 27 war.


    Mittlerweile möchte ich es nicht mehr anders haben. Ich hab durch die Hunde neue Hobbys dazu gewonnen (wandern und Hundesport).

    Sie sind eine große Bereicherung, einfach nur, indem sie sind wie sie sind. Wenn sie sich freuen, freue ich mich. Wenn wir eine neue Gegend erkunden, und sie alles eifrig abschnuppern und anschauen. Könnte ihnen da ewig zuschauen.


    Es stört mich 0, wenn ich nicht mehr ganz so ungebunden bin wie früher. Für die Pudels lass ich gerne mal was sausen.

  • Ein Hund zwingt zur Strukturierung des Tages und zur klaren Kommunikation.


    Ich habe mir meinen ersten Hund geholt, weil ich Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen wollte und gezwungen werde damit raus zu gehen. Mehr Bewegung, mehr Struktur im Alltag, Planen usw.


    Außerdem wollte ich ein Haustier, das ich auf meinen Reisen mitnehmen kann.


    Stimmt die Kommunikation mit dem Hund nicht, dann ist Hundehaltung tatsächlich auch anstrengend. Deswegen find ich so cool, was ich alles über mich selbst gelernt habe, wie ich Raum nehme, wie ich druckhaft oder einladend auftreten kann. Wie ich kommunizieren kann ohne Diskussionen zu führen. Für sowas ist ein Hund einfach Klasse.


    Eine Katze hätte mich weder dazu motiviert mehr rauszugehen, noch ist für die Katze mein Tagesrhythmus wichtig. Außerdem kann ich eine Katze oder einen Hamster nicht in den Urlaub mitnehmen. Deswegen ein Hund.

  • Ich sehe im Eingangspost keine Wertung. Es stimmt ja, dass Hundehaltung früher sehr oft anders ausgesehen hat als heute.


    Ich wollte echt seit ich denken kann einen Hund, keine Ahnung, warum eigentlich. Vermutlich inspiriert durch Bücher wie Wolfsblut oder Ruf der Wildnis. Big Red hab ich da auch in Erinnerung.


    Obwohl ich ein wirklich extrem schüchternes Kind war, hab ich mir schon sehr früh Gassihunde per Aushang gesucht. In den Sommerferien war ich dann bis zu drei Mal täglich je drei Stunden mit unterschiedlichen Hunden unterwegs im Wald. Gratis (meist gabs Schoko als Dankeschön), es ging mir nur um die Hunde. Da waren sehr unterschiedliche dabei und ich hab viel gelernt (unter anderem, dass ich ein Hündinnen-Mensch bin und mich starker Jagdtrieb nervt, haha).


    Den ersten Hund hatte ich als Hundesharing, das hat super funktioniert. Die weiteren 11 waren dann nur meine. Welpen sind nicht mein Ding, meine Hunde sollen 7 Jahre und aufwärts alt sein. Und TS-Hunde mit Vergangenheit, das macht sie in meinen Augen interessanter und intelligenter.


    Ich liebe es einfach, mich mit ihnen zu beschäftigen. Mit ihnen zu leben. Und vor allem mit ihnen wandern zu gehen. Das ist ihr Job, Wanderbegleitung. Vom Boxer über den Straßenköter bis zum Chichi.


    Was ich total skurril finde, um Trends aufzugreifen, ist die Tendenz in gewissen Kreisen (vor allem betont rein positiv arbeitende Trainerinnen verfassen solche Texte momentan gern auf Social Media) den Hund als psychische Last zu betrachten. Man braucht plötzlich "Auszeiten vom Hund", "Selbstfürsorge" ist da ganz wichtig, "Zeit ohne den Hund zu verbringen", "auftanken für das Leben mit Hund". Da fehlt mir völlig der Zugang, das finde ich total abgehoben und verrückt. Meine Hunde sind mein Auftanken. Auch die Anfangszeit, das Eingewöhnen, das Erziehen zum neuen Leben liebe und genieße ich immer sehr.

  • Ich bin ein Hundemensch und ich lebe mit einem Hundemenschen zusammen.


    Ein Leben ohne Hund ist für uns zwar möglich aber doch sinnbefreit und langweilig.


    Ohne Hund würde in meiner Familie was fehlen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!