„Passiver Wachhund“

  • Hallo ihr Lieben,


    ich melde mich, da ich mit meinem Latein am Ende bin… Bislang konnten mir auch weder Trainer noch Bekannte mit Hundeerfahrung weiterhelfen.


    Es geht um meinen neunjährigen Mischlingsrüden.

    Er ist groß geworden in einem Haus mit Garten. Sollte nie ein Wachhund sein, aber hat sich die Aufgaben selbst angeeignet und man hat es ihm auch nie abtrainiert, weil es im Haus ja ganz okay war, dass der Hund mal Alarm schlägt, wenn da jemand fremdes ist.


    Nun spielt das Leben, wie es spielt und ich bin mit ihm gemeinsam vor einem Jahr in eine Mietwohnung gezogen.


    Sein Gehör ist gut. Sehr gut sogar, sodass die kleinsten Geräusche im Hausflur ihn wieder in Alarmbereitschaft versetzen.


    Damit meine ich kein klopfen an der Tür oder die Klingel, sondern wenn eine andere Wohnungstür geöffnet/geschlossen wird. Wenn ein Stuhl in einer anderen Wohnung verrückt wird, jemand durch den Hausflur geht, etc.


    Nun ist sein Empfinden morgens und nachts natürlich extremer, da es da auch bei mir in der Wohnung mucksmäuschenstill ist und er so empfängliche für die Geräusche in den anderen Wohnungen/im Hausflur ist.


    Sein Verhalten ist dann kein „aktives Warnen“ im Sinne von, bellen, zur Tür laufen, nach dem Motto „Frauchen, da ist was!“ - sondern ein entspanntes liegen bleiben, eventuelles Kopfheben und ein ruhiges vor sich hin knurren oder leises bellen. Quasi wie kurze Seufzer.

    Es beschäftigt mich nun nach einem Jahr immer mehr, da ich selbst oft nicht mehr zur Ruhe komme oder nicht schlafen kann, da der Hund bei den kleinsten Geräuschen diese Geräusche von sich gibt und mich dadurch natürlich auch weckt und ich schon seit einer Weile automatisch selbst angespannt bin, wenn ich etwas im Hausflur höre.


    Ich weiß nun nicht, was er mir sagen möchte, wie ich es unterbinden kann, damit er auch einfach mal unbesorgt abschalten kann und nicht immer in Alarmbereitschaft ist.

    Ich freue mich über jeden Tipp und jede Analyse!

  • Schon mal mit einer Art "okay, ich höre es auch, ist aber in Ordnung!" probiert?


    Neues Lebensumfeld bedeutet auch, sich mit der neuen Umgebung und damit verbundenen Geräuschen erst einmal vertraut zu machen.

  • Als Management-Lösung, je nachdem wo der Hund schläft. Ist es vielleicht eine Option Radio oder sowas anzumachen? Dass genau so leise Geräusche übertönt werden?

  • Ich weiß nun nicht, was er mir sagen möchte, wie ich es unterbinden kann, damit er auch einfach mal unbesorgt abschalten kann und nicht immer in Alarmbereitschaft ist.

    Ist er den wirklich unentspannt dabei? Dass er die Bewegungen im Haus gar nicht wahrnehmen soll, ist meiner Ansicht nach utopisch. Du kannst höchstens erreichen, dass du nicht mehr mitbekommst wenn er es wahrnimmt, weil er seine "Seufzer" nicht mehr äußert.


    So lange ich bei meinen Hunden den Eindruck hatte, dass sie von Geräuschen im Haus tatsächlich gestresst waren, habe ich mich bei jeder für mich erkennbaren Reaktion um das betreffende "Problem" gekümmert. Ich bin zur Tür oder zur betreffenden Nachbar-Wand und habe "gelauscht" und dann deutlich gemacht, dass da kein Problem ist. Wenn ich aber den Eindruck hatte, sie nehmen es zwar noch wahr, sind aber nicht beunruhigt, dann habe ich es ignoriert. Ist halt Bewegung im Haus und der Hund hört davon mehr als wir.


    Bei meiner Dina (im ersten Leben Hofhund und sehr gesprächig gewesen) hat es länger als ein Jahr gedauert, bis sie wirklich entspannt war. Die hatte allerdings noch mehr Stressoren, die ihre Nerven strapazierten.

  • Für mich ist er definitiv unentspannt, wenn er bei dem kleinsten Mucks Laute von sich gibt.


    Dass ein Hund viel mehr wahrnimmt als wir, ist mir bewusst. Mir geht’s auch nicht darum, dass er das nicht mehr hören soll - das ist ja auch schlichtweg unmöglich - sondern eher letzteres, wie Du es bereits erwähnt hast, dass er nicht diese Laute von sich gibt.


    Da wäre ich über Tipps dankbar, wie man ihm signalisieren kann, dass es keinen Grund gibt mich darauf durch Laute aufmerksam machen zu müssen.


    Zureden und verbal signalisieren, dass da nichts ist, funktioniert nicht. Das interessiert ihn nicht, was ich sage. 😄

    Ich weiß nun nicht, was er mir sagen möchte, wie ich es unterbinden kann, damit er auch einfach mal unbesorgt abschalten kann und nicht immer in Alarmbereitschaft ist.

    Ist er den wirklich unentspannt dabei? Dass er die Bewegungen im Haus gar nicht wahrnehmen soll, ist meiner Ansicht nach utopisch. Du kannst höchstens erreichen, dass du nicht mehr mitbekommst wenn er es wahrnimmt, weil er seine "Seufzer" nicht mehr äußert.

  • Es macht auf mich den Eindruck, dass du da ein größeres Problem mit hast als dein Hund.

    Du wirst davon wach und machst dir Gedanken. Für den Hund ist das normal und er ordnet die Geräusche der Beschreibung zufolge auch richtig als normal und ungefährlich zu.

    Er nimmt es zur Kenntnis, ordnet zu und legt sich wieder ab ohne jede Überreaktion.

    Ich finde das total normal und verpenne diese Momente bei unseren Hunden, weil gewöhnt.

  • Schon mal mit einer Art "okay, ich höre es auch, ist aber in Ordnung!" probiert?


    Neues Lebensumfeld bedeutet auch, sich mit der neuen Umgebung und damit verbundenen Geräuschen erst einmal vertraut zu machen.

    so etwas hätte ich auch vorgeschlagen.

    Anfänglich in Kombi mit "Nachschauen" und dann dem "das sind nur die Nachbarn, alles gut".

    Ich habe hier mit Naruto ja auch einen sehr geräuschsensiblen Hund, der bei den kleinsten Tönen aufhorcht. Wir sind letztes Jahr in ein Haus gezogen und die neuen Eindrücke haben ihn anfangs schon angespannt. also bin ich nachschauen gegangen ( und habe ihm das auch gesagt: "hast du was gehört?komm wir schauen mal zusammen".), habe das betreffende Geräusch benannt ( zb. die Nachbarn bei der Gartenarbeit) und dann als "ist gar nicht so spannend, alles gut" abgestempelt.
    Mittlerweile reicht ein " das sind nur die nachbarn", "das ist das müllauto" oder "das geht uns nichts an".

  • Zureden und verbal signalisieren, dass da nichts ist, funktioniert nicht. Das interessiert ihn nicht, was ich sage. 😄

    Tust du dabei auch was? Etwas das deinem Hund zeigt, dass du das Problem eingeschätzt und für harmlos befunden hast?

  • Es macht auf mich den Eindruck, dass du da ein größeres Problem mit hast als dein Hund.

    Du wirst davon wach und machst dir Gedanken. Für den Hund ist das normal und er ordnet die Geräusche der Beschreibung zufolge auch richtig als normal und ungefährlich zu.

    Er nimmt es zur Kenntnis, ordnet zu und legt sich wieder ab ohne jede Überreaktion.

    Ich finde das total normal und verpenne diese Momente bei unseren Hunden, weil gewöhnt.

    Ja ich werde davon wach. Aber nicht von den Geräuschen, sondern von den Lauten, die mein Hund von sich gibt. Was meiner Meinung nach auch Sinn ergibt.


    Die Überreaktionen sind bei "leiseren Geräuschen" wie bspw. das Verrücken eines Stuhls in einer anderen Wohnung nicht vorhanden. Wenn dann aber jemand mit dem Schlüssel vor der Wohnungstür klimpert, dann wird es zum lauten Bellen.
    Das kann man nicht "verpennen".

  • Zureden und verbal signalisieren, dass da nichts ist, funktioniert nicht. Das interessiert ihn nicht, was ich sage. 😄

    Tust du dabei auch was? Etwas das deinem Hund zeigt, dass du das Problem eingeschätzt und für harmlos befunden hast?

    Ja, wie gesagt. Ich rede ihm zu und sage "alles gut." - "da ist nichts." etc.
    Aber das interessiert ihn nicht. Er legt die Ohren dann zwar in meine Richtung, also nimmt das Gesagte wahr, aber gibt dann keine Ruhe, sondern macht weiter.

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