„Passiver Wachhund“
-
-
Echt schwieriges Thema. Meine Hündin hat manchmal im Urlaub dasselbe Thema. Auch ich finds jeweils schwierig, da einen guten Umgang mit zu finden.
Grundsätzlich ist mir aber aufgefallen, dass sie wachmässig einiges reaktiver ist, je mehr Reize sie durch den Tag hatte. Also bei ihr äussert sich die Reizüberflutung dann nicht, indem man merkt, dass sie "drüber" ist und tagsüber "blöd" wird, sondern eben Nachts Mühe hat, runterzufahren und jeden Mucks meldet.
Vielleicht sagst du mal was zu eurem Tagesablauf, den Anforderungen etc.
Er ist in der Regel ein super entspannter Hund, wenn er sein Umfeld in die Leute darin kennt.
Beispiel: Er kommt regelmäßig mit ins Büro, kennt dort alle und hat den Spitznamen "Teppich", weil er so gut wie den ganzen Tag nur schläft. Er ist also kein verspielter Hund, der immer wieder zu Abenteuern auffordert. Im Gegenteil, er ist auch froh, wenn er schlafen kann, lässt sich aber auch gerne kraulen oder mit Leckereien verwöhnen.
Wenn jedoch die Bürotür aufgeht und jemand fremdes kommt rein, wechselt er natürlich, durch die Gewöhnung von klein auf, in den Wachhund Modus und bellt was das Zeug hält.
Ich habe ihn aber soweit, dass er in der Situation von alleine zu mir kommt und sich zu mir setzt und dann quasi "nur noch" vor sich hin meckert, aber nicht mehr in dem lauten warnenden Ton bellt.
Ansonsten wird er tagsüber auch ausgelastet durch Spaziergänge oder Kopfarbeit in der Wohnung. Er zerstört nichts in der Wohnung aus Frust oder macht sich auch nicht anderweitig wegen Langeweile bemerkbar.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Also so an sich is das ja aus seiner Sicht voll angemessen. 8 von 9 Jahren war das so gewollt dass er aufpasst, und keiner mitteilt wo die Grenze ist, bzw war die Grenze eine andere.
Dann ein anderes Umfeld, mit anderen Geräuschen, dann auch noch nachts obwohl nachts eigentlich Ruhe sein müsste... Und er fängt ja nicht hysterisch das kläffen an, sondern er knurrt, und wenn das nicht reicht wird gewufft oder kurz deutlich angeschlagen ( ich hab da sowas vor Augen ). Bedeutet ja er macht sich damit nicht wahnsinnig, ihn beunruhigt es halt, und zusätzlich kann es nachts auch mal sein dass man verschlafen ist und erschrickt. Reminder - 8 Jahre lang kannte er diese Geräusche eben nicht!
Er muss also lernen - die Geräusche sind harmlos. Dafür brauchts Zeit, und jemand der ihm das mitteilt. So ,,Ok ich geh gucken, is nur xy, penn ruhig weiter.".
Auch das dauert natürlich länger wenn man das sein fast ganzes Leben nie gemacht hat, und auch keine Person war die da großartig irgendne souveräne Mitteilung macht.
Ich hab Schnauzer, die wohnen seit Welpe im Mehrfamilienhaus. Vor allem die Hündin is knackig wachtriebig, genau das machts aber einfacher hinsichtlich Lautstärke als wenn man nur nen sehr melde-/bellfreudigen Hund hat. Denn ein richtiger Wachhund muss immer filtern was tatsächlich potentiell bedrohlich oder unnormal ist, und hat nicht das Bedürfnis bei jedem Pups zu eskalieren. Es gibt aber auch ne Ausnahme- ist man für den Hund da im Zweifel nicht hilfreich und weiß er sonst nix zu tun, kanns sein dass er damit auch übertreibt weil Langeweile und das eben genetisch gesehen das geeignetste Ventil zum Energie rein stecken ist.
-
Das "ich melde Nachts jedes Mückenhusten" ist ja nun bereits über ein Jahr, meint ihr echt das dann Aufstehen, bestätigen, Führung übernehmen usw wirklich noch was bringen und es nicht komplett gefestigtes Verhalten ist? Sie wohnen da ja nicht erst neu.
Wirkliche Ideen zur Hilfe kann ich leider nicht bieten, ich wollts nur schreiben weil ich finde das festgefahrene Probleme manchmal doch anders angegangen werden müssen.
ich hatte es so verstanden, das das verhalten immer da ist, nur nachts mehr auffällt weil eh alles leise ist und Mensch Ruhe möchte.
Das hast du richtig verstanden. :)
Es fällt immer dann mehr auf, wenn es ruhig ist. Wenn niemand redet, wenn kein Fernseher läuft, o.ä.
Das ist natürlich überwiegend Nachts der Fall, dass es überall sehr ruhig ist - oder eben in den frühen Morgenstunden. Da "stören" ihn dann die Nachbarn, die sich dann so ab 5 Uhr auf den Weg machen und durch den Hausflur gehen.
Man braucht mit ihm also keinen Wecker... 😅
-
Ich habe ihn aber soweit, dass er in der Situation von alleine zu mir kommt und sich zu mir setzt und dann quasi "nur noch" vor sich hin meckert, aber nicht mehr in dem lauten warnenden Ton bellt.
Und wie hast Du das erreicht? Könntest Du diesen Werdegang nicht auch nachts so in etwa nachvollziehen?
Die Grenze ist ja eigentlich schwierig. Würde jemand versuchen, bei Dir einzubrechen, würdest Du es sicher gern sehen, wenn der Hund Dich warnt. Also komplett abstellen würde ja u.U. auch dieses Verhalten in einer ernsten Situation abstellen. Kann man aber echt schlecht üben.
-
Also so an sich is das ja aus seiner Sicht voll angemessen. 8 von 9 Jahren war das so gewollt dass er aufpasst, und keiner mitteilt wo die Grenze ist, bzw war die Grenze eine andere.
Dann ein anderes Umfeld, mit anderen Geräuschen, dann auch noch nachts obwohl nachts eigentlich Ruhe sein müsste... Und er fängt ja nicht hysterisch das kläffen an, sondern er knurrt, und wenn das nicht reicht wird gewufft oder kurz deutlich angeschlagen ( ich hab da sowas vor Augen ). Bedeutet ja er macht sich damit nicht wahnsinnig, ihn beunruhigt es halt, und zusätzlich kann es nachts auch mal sein dass man verschlafen ist und erschrickt. Reminder - 8 Jahre lang kannte er diese Geräusche eben nicht!
Er muss also lernen - die Geräusche sind harmlos. Dafür brauchts Zeit, und jemand der ihm das mitteilt. So ,,Ok ich geh gucken, is nur xy, penn ruhig weiter.".
Auch das dauert natürlich länger wenn man das sein fast ganzes Leben nie gemacht hat, und auch keine Person war die da großartig irgendne souveräne Mitteilung macht.
Ich hab Schnauzer, die wohnen seit Welpe im Mehrfamilienhaus. Vor allem die Hündin is knackig wachtriebig, genau das machts aber einfacher hinsichtlich Lautstärke als wenn man nur nen sehr melde-/bellfreudigen Hund hat. Denn ein richtiger Wachhund muss immer filtern was tatsächlich potentiell bedrohlich oder unnormal ist, und hat nicht das Bedürfnis bei jedem Pups zu eskalieren. Es gibt aber auch ne Ausnahme- ist man für den Hund da im Zweifel nicht hilfreich und weiß er sonst nix zu tun, kanns sein dass er damit auch übertreibt weil Langeweile und das eben genetisch gesehen das geeignetste Ventil zum Energie rein stecken ist.
Das verstehe ich auch und bin da voll bei dir.
Mir ist durchaus bewusst, dass der Hund natürlich die Welt nicht versteht, wenn er 8 Jahre lang ohne Korrektur diese Laute von sich geben durfte und ich nun meckere.
Deshalb eben die Frage hier im Forum, was kann ich tun, um ihm zu vermitteln "Du brauchst dich da nicht mehr drum zu kümmern. Es ist alles okay."
Es wird mit Sicherheit auch andere Hunde geben, die in dem gleichen Umfeld bzw. unter den gleichen Bedingungen großgeworden sind und nun auch in einer Wohnung leben o.ä.
Da hat man sicherlich auch Lösungen oder Ansätze gefunden.
Ich habe hier nun überwiegend den Ratschlag erhalten, dem Hund aktiv durch Aufstehen und Hingehen, zu zeigen, dass da nichts ist. Das werde ich nun so fortführen und hoffen, dass es sich dann irgendwann legt und er auch Abends zur Ruhe kommt und nicht immer auf die kleinsten Kleinigkeiten reagiert.
-
-
Ich habe ihn aber soweit, dass er in der Situation von alleine zu mir kommt und sich zu mir setzt und dann quasi "nur noch" vor sich hin meckert, aber nicht mehr in dem lauten warnenden Ton bellt.
Und wie hast Du das erreicht? Könntest Du diesen Werdegang nicht auch nachts so in etwa nachvollziehen?
Die Grenze ist ja eigentlich schwierig. Würde jemand versuchen, bei Dir einzubrechen, würdest Du es sicher gern sehen, wenn der Hund Dich warnt. Also komplett abstellen würde ja u.U. auch dieses Verhalten in einer ernsten Situation abstellen. Kann man aber echt schlecht üben.
Du, ich nehme es lieber mit einem Einbrecher auf, wenn es heißt, dass ich dann nachts endlich mal durchschlafen und einschlafen kann 😂
Dass er zu mir kommt, hat sich daraus ergeben, dass er immer wenn er im Büro aufgesprungen und zur Tür wollte, von mir regelrecht zurückgepfiffen wurde. Anfangs kam er zögerlich, schaute noch in die Richtung der "Gefahr" und kam nur Schrittweise auf mich zu, aber mittlerweile kommt er von allein und setzt sich.
Da hat er verstanden was ich von ihm will, aber das "Gemeckere" führt er trotz alle dem ja auch noch fort. Sprich es wechselt vom warnenden lauten Bellen zum vor sich hin grummeln, knurren und meckern, wenn er dann bei mir sitzt.
Dass ich diese Art auch Nachts anwende, ging mir auch durch den Kopf, bzw. habe ich es auch versucht. Aber meist liegt er schon am Bett, sodass er gar nicht weiter zu mir ran kann oder aber er ist in einem anderen Zimmer, kommt dann zu mir ins Schlafzimmer und motzt dort dann weiter vor sich hin.
Dass er zu mir kommt ist kein Problem, das tut er. Die Laute gibt er nur immer von sich.
-
automatisch in die Haltung "oh Shit. Da war was, der wird jetzt wieder laut".
Das reicht schon
der muss dich gar nicht sehen, der spürt das. Wachhunde bemerken quasi jeden Grashalm der sich bewegt, müssen sie ja auch.
-
Naja was heißt hier „und jetzt ist es blöd?“
Natürlich ist es blöd, wenn der Hund sobald es still ist (nachts und am frühen Morgen) ununterbrochen eben diese Laute von sich gibt.
Damals am Haus war es nachts kein Problem, weil man da auch nicht mehrere Parteien unter einem Dach hatte. Wenn er da mal laut wurde dann weil wirklich jemand fremdes vor der Haustür stand, der da nichts verloren hat.
Ist doch klar?
Und natürlich ist es „jetzt blöd“ wenn ich Nachbarn habe, die durch sein bellen durchaus geweckt werden und man selbst nachts auch schwer zur Ruhe kommt, weil der Hund jegliches Geräusch als potenzielle Gefahr einstuft und die Laute von sich gibt.
Ist für ihn nicht schön und für mich auch nicht.
Naja dann hast du halt einfach ein gefestigtes Muster.
Du hast ja schon viel Input zum Thema selbst kümmern bekommen.
Ich finde den Ansatz mit der Auslastung aber auch super wichtig. Hat er einen alternativen Job den er ausführen darf und der ihn zufrieden macht?
Ich persönlich würde an der Stelle nicht über Bestrafung arbeiten. Einfach, weil der Hund sicher nicht versteht, wieso er sein Leben lang etwas durfte und nun nicht mehr. Da wird es einfach mehr Fingerspitzengefühl benötigen. Aus diesem Grund habe ich explizit gefragt, ob ich das richtig verstanden habe oder ein falsches Bild in meinem Kopf entstanden ist.
Da wirst du ausprobieren müssen, was Erfolg bringt. Vielleicht auch in Kombination ohne Über- oder Unterforderung.
Ob das überhaupt machbar ist, kann dir sicher niemand verraten. Vielleicht wirst du damit auch einfach leben müssen...
Von Bestrafung war nie die Rede, aber danke für den Tip! ;-)
Danke für deinen Beitrag, war mir zwar absolut keine Hilfe, aber Danke dennoch!
-
Vielleicht habe ich es überlesen, aber was sind denn für Rassen beteiligt?
Und wie sieht der Tagesablauf konkret aus?
-
Hmm nja Korrektur bedeutet ja dass man etwas unterbindet, aber das is ja nicht der Sinn und Zweck dahinter.
Du nimmst den Part des Melders den der Hund einnimmt wahr, und gibst ihm Feedback, quasi.
Das bedeutet also nicht ignorieren ( das kann dafür sorgen dass es mehr wird weil hello ? Ich hab gesagt da is was ! ), und auch nicht gleich aufspringen und zur Tür rennen ( das wär ne übertriebene Reaktion von dir), sondern eben mitteilen dass du das wahr genommen hast, und den Job des "Gefahrengutachters" übernehmen.
Lässt sich auch irgendwie doof für die Praxis erklären
Was ich meinte mit dem Alter is einfach dass das dadurch schwieriger ist und länger dauern wird bis es effektiv was bringt.
Bedeutet übrigens nicht dass ein Hund der damit aufwächst von Anfang an weiß was normal is und was nicht. Nee, ein Hund der damit aufwächst findet auch erstmal immer wieder Dinge die er komisch findet, aber der Unterschied is halt dass man da viel früher eingreifen kann und sich die Ansichten noch nicht so festgefahren haben.
Und auch dann kann sich immer wieder mal was ändern.
Beispiel- wenn jemand neu ins Haus eingezogen ist is das erstmal meldungswürdig, wenn irgendwann kapiert wurde ,,Ahh der wohnt jetzt halt hier!" is das der Aufmerksamkeit nicht mehr weiter wert.
Is übrigens auch nicht so dass man immer sagt dass alles was der Hund so spitz bekommt ungefährlich und gut ist. Kann auch mal sein dass was tatsächlich seltsam war, dann versemmelt man sich halt die Authentizität wenn man dann sagt ,,Is nur xy, alles gut", wenn man das selber aber nicht glaubt
Da isses dann eher ein ,,Danke fürs Bescheid sagen, ich guck mir das mal genauer an.".
Weißt wie ich mein ? Das klingt irgendwie kompliziert, aber wenn mans sich angewöhnt hat is das irgendwann eigentlich voll einfach und normal irgendwie.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!