Mit Clickern auch Unerwünschtes "ab-erziehen"?

  • Hallo Hundefreunde,


    seit nunmehr 9 Wochen lebt jetzt Cassy bei uns. Sie kam ja aus Griechenland (2 Jahre alt) und hat in der Zeit, seit sie bei uns ist, gigantisch viel gelernt.


    Nun meine Frage: Kann ich durch Clickern ihr auch beibringen, wenn sie etwas lassen soll? (z.B. Bellen, andere fremde Hunde beim Spaziergang immer gleich angehen und agressiv sein etc.).
    Oder ist es nur sinnvoll, den Clicker als "Belohnung" einzusetzen, als Signal "das war gut so"?


    Es gibt ja auch Clicker mit verschiedenen Tönen. Sind die empfehlenswert für so etwas z.B.?


    Auf eure Ratschläge und Tips bin ich gespannt.


    LG
    Madeleine

  • Da bin ich auch mal gespannt !
    *themainsbeobachtennehm*


    Ich könnte mir beim Thema bellen vorstellen, dass Du nachdem Hundi eine
    Bellattacke hatte, das 'nicht mehr bellen' clickerst und belohnst.


    Bei Leinenaggression würde ich erstmal an Eurer Beziehung arbeiten, meist
    liegt's nur am mangelnden Vertrauen des Hundes in den Halter.


    Oder bei Hundebegegnungen ein einfaches Kommando wie 'sitz' oder 'platz'
    verlangen und das dann clickern, solange der Hund es ruhig ausführt.


    Aber ich lese gespannt weiter.......


    LG
    Chrissi

  • Gibt's da nicht diese Trainingsdiscs, die als Bestrafung bzw zum Abbruch eines unerwünschten Verhaltens eingesetzt werden?


    Ich würde den Hund aber auch eher dafür belohnen, dass er etwas richtig macht. Also für leise sein, brav an der Leine laufen, ruhig bei anderen Hunden bleiben etc...


    LG, Caro

  • Mnachmal ist das aber einfach nicht möglich zB wenn ein Hund keine ruhige Sekunde gegenüber anderen Hunden hat, wenn dieser Leinenaggressiv ist.
    Da würde ich vorschlagen die alt bewährte "Klapperbüchse" zu nehmen und sie neben den Hund zu werfen, sobald das Verhalten abgebrochen hat, clickern.

  • Ich würde lieber am Grund arbeiten...


    Und es gibt in der Regel einen oder gleich mehrere Gründe, warum ein Hund sich "derartig aufführt". In diesem Rahmen könnte man ganz wunderbar mit Clicker arbeiten.


    Aber den Hund strafen, wenn er in Not ist... nun denn... das wäre ganz sicher nicht mein Weg.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Oder ist es nur sinnvoll, den Clicker als "Belohnung" einzusetzen, als Signal "das war gut so"?


    Hallo,


    indem du den klick gibst wenn ruhe ist, ist es ja eine belohnung. Falsch wäre es nur wenn du klickst während sie bellt.


    Man kann mit dem klicker unerwünschtes verhalten schon löschen aber hier kommt es meisstens auf das timing an was viele nicht haben.


    Man sollte immer zeitnah bestätigen.


    Eigentlich kannst du mit dem Klicker alles erreichen, aber wenn du es falsch machst kann es passieren das dein Hund eine negative Handlungskette erlernt ohne das du das mitbekommst.


    Ungefähr so:


    Hund bellt- du sagst "Ruhe"- Klick- leckerchen
    Er kann hier verknüpfen wenn ich belle gibts belohnung, das habe ich schon sehr oft gesehen.


    Deswegen würde ich das wenn ich mir mit dem klicker nicht sicher bin immer auf soziale ebene machen. Also viel verbal loben, das stärkt auch die Bindung und das vertrauen. Und wenn sie vertrauen zu dir hat wird sie dir jede situation zutrauen.

  • Man kann mit dem Clicker in gewisser Weise ein unerwünschtes Verhalten beeinflussen.


    Allerdings müsste man dazu auch entsprechende Dinge tun, die man bei den Hund erreichen will.
    Nehmen wir das Beispiel "Bellen". Dazu musst du dir erst mal im klaren sein, warum bellt der Hund. Ist ihm einfach nur langweilig und will Aufmerksamkeit, dann einfach bellen lassen und das ignorieren - Selbstbestrafung ist immer noch ein sehr gutes Heilmittel. Bellt er aber zum Beispiel wenn es klingelt, dann solltest du dir ein Abbruchsignal ausdenken - entweder eines für alles oder für das Bellen ein anderes - bei uns ist es "Still" fürs bellen und "Tabu" generell. Wenn also der Hund bellt, dann unterbinde das mit dem Abbruchsignal und wenn der Hund dann still ist, belohnst du das Verhalten mit dem Clicker.
    Bei den Aggressionen oder dem Angehen sollte erst einmal eine entsprechende Bindung aufgebaut werden und auch da kann dann gut mit Abbruchsignalen gearbeitet werden. Wenn man das Wort dann konditioniert hat, dann kann man schon in den Anfängen - beim Fixieren - diese unterbinden und das dann mit einem anderen Befehl - zum Beispiel Fuß - umlenken. Auch Sitz und Platz in einer solchen Situation haben sich schon gut bewährt.


    Diese Trainigsdisc´s dienen auch nur der Korrektur und müssen entsprechend konditioniert werden. Kann man sehr gut mit der Konditionierung des Abbruchsignals zusammen üben.


    Allerdings ist jeder Hund verschieden und es gibt kein Patentrezept. Richtig helfen und genaue Anweisungen kann nur jemand geben, der sich das vor Ort einmal genau anschaut und sieht, woran es liegt - ob Langeweile, Unsicherheit, Angst oder oder oder.

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