Beagle in der Wohnung?

descha Warum machen die Leute nicht einfach Schleppleinentraining und üben Grundgehorsam?

Man kann von keinem Hund verlangen, dass er ohne Erziehung von selbst seinem Herrn folgt und sich bei einer Fährte abrufen lässt, auch nicht von Nicht-Jagdhunden

Ähem, klarm muss man auch einen lebhaften Hund in den Griff kriegen, aber das geht auch bei den meisten anderen lebhaften Rassen mit Sicherheit wesentlich einfach als bei 'nem Beagle... Bei denen ist nicht das Problem, dass sie lebhaft sind, sondern dass sie von Haus aus schwer in den Griff zu kriegen sind, sind halt Jagdhunde, allerdings recht schwer erziehbare.
Was du mt 'nem Beagle machen kannst?
Eigentlich jeden Sport, den du mit 'nem anderen Hund auch machen kannst, sprich Agility, Frisbee, DogDancing, Fährtenarbeit und natürlich 'ne jagdliche Ausbildung.

LG
Trini

[quote="Cörki"] descha Warum machen die Leute nicht einfach Schleppleinentraining und üben Grundgehorsam?

Hey Cörki,

hab ich leider keine Ahnung!
Beagle Nr. 1 habe ich schon lange nicht mehr gesehen, Besitzer vom Beagle-Mix Nr. 2 würde mich steinigen (ist die Sorte von Mensch die immer alles besser weiß und kann!!!) und Besitzer Nr. 3 ist mit auf dem Hundeplatz und versucht es dort (Grundgehorsam) zu lernen.

Aber wie gesagt, die Entscheidung welchen Hund man sich "anschafft" (blöder Ausdruck, ich weiß) muß jeder selbst treffen (bzw. wird vom Hund getroffen). (Ich kann nur wiederholen ich wollte NIE einen JRT und bin jetzt :group3g:

LG Birgit

nun ich kann auf 15 Jahre Beagle Erfahrung zurückgreifen, denn meine Eltern haben früher einen direkt aus England importiert und er hatte ein sehr sehr glückliches Leben bei uns in der Wohnung, später in unserem Haus mit Garten.

In der Wohnung ist der Beagle ein ausgezeichneter Spielkamerad, und wenn er müde ist sucht er sich eine kuscheliges Plätzchen und schläft viel. Er ist kinderlieb, geduldig und liebevoll (wenn auch ein wenig dumm) und wird deshalb gerne als Laborhund genutzt

Hütet euch davor essbare Ding in Reichweite zu stellen, alles wird gerne probiert. Die Erziehbarkeit ist eben nur mäßig, aber das kann ja auch sehr unterhaltsam sein ... Der Hund war sein Leben lang bis auf eine langwierige Blasenentzündung kerngesund und pflegeleicht, konnte alleine zuhause und im Auto warten. Nur draußen war es etwas schwierig. Hasen und Rehe brachten ständig den Zeitplan durcheinander. Der längste selbständige Jagdausflug zog sich über Stunden hin, aber er kam immer zurück an den Platz wo er sein Herrchen zum letzten Mal gesehen hat !

Hinzufügen könnte ich noch, daß der Beagle ein sehr geselliges Tier ist, der sich ausgezeichnet auch in größeren Gesellschaften integriert. Mit anderen Hunden zuhause oder im Park gab es nie Probleme, im Gegenteil, es war immer eine Freude ihm beim raufen und spielen zuzusehen was seine traditionelle Nützlichkeit in der Meutejagd unterstreicht.

sunandfun:

Also wenn Du Beagles als "wenn auch ein wenig dumm" bezeichnest, dann hast Du in den 15 Jahren aber nicht viel mitbekommen über diesen Hund - nichts für ungut.

@BoBo:

Ein Beagle kann prima in einer Wohnung leben, wenn er entsprechend ausgelastet wird. Wenn Du also bereit bist jeden Tag, egal bei welchem Wetter, 3-4 Stunden rauszugehen und den Hund noch zusätzlich artgerecht beschäftigen kannst (sei es durch eine jagdliche Ausbildung, durch Rettungshundearbeit, Mantrailing, Fährte, Dummytraining oder etwas anderes) dann steht einem Beagle nichts im Wege. Ansonsten zerlegt Dir ein unausgelasteter Beagle Deine Wohnung auch mal ganz schnell in Einzelteile

Du kannst Dich aber darauf einstellen, dass Du immer mit einem ordentlichen Jagdtrieb zu kämpfen haben wirst und Dir Dein Beagle niemals so gehorchen wird wie z.B. die meisten Herdenschutz- oder Hütehunde. Egal wie viel Du meinst mit ihm üben zu müssen....Kadavergehorsam gibts nicht beim Beagle, der wird immer Deine Kommandos in Frage stellen. Ich kann Dir nur raten: Lies Dir mal etwas über "Bracken" allgemein und deren Herkunft, Verwendungszweck und Zucht durch.

Kauf Dir keinen Beagle, wenn Du ihn "süüüüüüüüüß" findest - ein Beagle ist ein großer Hund in einem kleinen Körper und ist eigensinnig für zwei Hunde.

Die häufigste Todesursache von Beagles ist, dass sie überfahren werden - das nur als Hinweis bezüglich des Jagdtriebs..

Alles Gute für Deine Hundesuche

Dobby

sorry, wollte deinem Beagle nix schlechtes nachsagen. Intelligenz ist ja auch sehr subjektiv. Das stark fressdranggesteuerte Verhalten unseres Beagles war eben sehr prägend in meiner Erinnerung. Natürlich denke ich immer mit Freude an ihn zurück, einige Ereignisse werde ich nie vergessen : zB hat er aus Nachbars verschlossenem Kühlschrank fast unbemerkt ein Hähnchen geklaut. Das finde ich auch heute immer noch eine beachtenswerte Leistung !

Hallo,
also eigentlich wurde schon fast alles über Beagle gesagt. Ein super Vorteil als Familienhund ist, dass er in der Regel keine Schärfe hat. Meiner ist immer gut gelaunt und freundlich. Beagle im allgemeinen sind extrem fressengesteuert. Meiner glücklicherweise nicht. Er frisst zwar auch gerne, aber ich kann ihn mit seinem Futtersack auch alleine lassen, ohne das er sich überfrisst. Das ist aber wohl nicht die Regel. Aus meinem Umfeld kenne ich drei Beagle, die Dinge gefressen haben, an denen sie dann eingegangen sind. Die Erziehung ist schwer. :/ In Büchern steht, dass sie keine "Anfängerhunde" sind. Meiner schätzt immer ab, ob ich ein Komando auch durchsetzen kann. Das ist schon ziemlich anstrengend aber ich könnte mir einen anderen Hund nicht vorstellen.
Beagle gehören zur Gruppe der Laufhunde (z.B. wie Bracken). Sie gehen weit wenn sie Jagen und sie jagen selbstständig. Denken dabei aber auch mit. Die Hunde brauchen viel Auslauf und Beschäftigung. Wahrscheinlich kann man mit ihnen jeden Hundesport machen.
Viele Grüße

Hallöchen!

Wir haben einen Labrador-Golden Retriever-Mischling, der ja nicht gerade klein is und leben in ner 2 Zimmer Wohnung.

Vorraussetzung war für uns, dass der Hund Wohnungshaltung gewöhnt is und nicht vorher (wir ham ihn ausm TH) in nem Haus mit Garten gewohnt hat. Das würd ich nicht so gut finden.

Ansonsten, stimm ich dem Rest der Meinungen zu. Der Hund muss halt seiner Rasse und Ausdauer entsprechend ausgelastet sein, das kostet viel Zeit!

Ich geb zu, wir haben uns damals tooootal in diese Rasse verliebt, ohne genau darüber bescheid zu wissen. Einfach weil sie sooooooo unglaublich süß sind! Ziemlich blöd, ich weiß! :irre: Jetzt muss ich sagen, gottseidank haben wir uns keinen Beagle geholt! Ich glaub als Ersthund sind die bei nem "Anfänger" in Sachen Hunde, total Fehl am Platz! Wir wären wahrscheinlich gnadenlos überfordert gewesen...

LG und ich hoffe du überdenkst deine Entscheidung ganz gründlich, Jenny

Zitat

Ich glaub als Ersthund sind die bei nem "Anfänger" in Sachen Hunde, total Fehl am Platz!

Da muß ich Dir leider widersprechen. Karli ist mein Ersthund, er ist ein Labrador-Beagle Mix mit ner gehörigen Einstellung des Beagles. Ich habe mich vorher auch nicht wirklich über die Rasse Beagle informiert, da ich ursprünglich n Labbi haben wollte. Heute bin ich total glücklich mit meinem kleinen Hosenscheißer. Klar fordert er mich immer wieder, aber ich denke auch ein Ersthundehalter kann mit einem Beagle glücklich werden, das Zauberwort heißt nur Konsequenz!!! Und eine gehörige Portion Geduld, wenn mal nicht gleich was klappt oder der Beagle mal wieder seine Ohren auf Durchzug stellt.

Also ich bin ehrlich froh, dass wir so einen "einfachen" Hund als Ersthund haben... So wie ihr das Wesen des Beagles beschreibt und was ich mittlerweile über diese Rasse weiß, kann ich sagen, dass ich und mein Freund mit Sicherheit auch, total überfordert wären! Wir hatten beide vorher so gut wie keine Ahnung von Hunden.

Wenn du mit ner "gehörigen Einstellung" von nem Beagle bei dem ersten Hund den du hast, klar kommst, dann finde ich das bewundernswert, aber mir würde es da anders gehen!

Übrigens einen ganz hübschen Kerl hast du da!

LG