Hündin mit Verlustangst und Beschützerinstinkt

  • Hallo,
    es geht um eine 1 1/2 jährige Mischlingshündin, die ursprünglich aus Spanien stammt.
    Vor 5 Wochen kam sie zu ihrer Besitzerin Gaby - Hundeanfängerin - und alles sah super aus.
    Doch mittlerweile haben sich die Probleme so gehäuft das Dama seit gestern in einer Hundepension "lebt" und - wenn keine Lösung gefunden wird - am WE wieder zurück zur Pflegestelle gebracht wird, wenn das geht.


    Die Probleme sind folgende: Dama bleibt nicht mehr alleine, zerstört vieles, grummelt wenn jemand im Treppenhaus ist, darf durch ihr Grummeln den Patienten gegenüber nicht mehr mit zur Arbeit, läßt sich kaum bis gar nicht ablenken und allein beschäftigen kann sie sich nicht.
    Bis jetzt lebte sie immer mit anderen Hunden zusammen und kommt aus sehr gut mit Hunden klar.
    Hundeschule wurde bis gestern besucht, auch Einzelstunden genommen, aber es hilft wie es scheint nichts.


    Da ich nicht möchte das Dama wieder rumgereicht wird bitte ich euch um HIlfe und Ratschläge! Ich kann Dama leider nicht nehmen, auch wenn ich das gerne würde, weil ich einen Katzenhaushalt habe!!


    Danke schön schon mal!
    Liebe Grüße, Ela

  • Wurde ihr denn ganz langsam beigebracht alleine zu bleiben? So wie bei Welpen, in ganz kleinen Schritten?


    Meine 2 grummeln nicht nur, sondern bellen, sobald wer im Treppenhaus ist. Das ist auch ok für mich. Ich kann es jederzeit mit einem Kommando unterbinden.


    Wo genau besteht das Problem? Ok, das mit dem "allein bleiben", aber sonst? :???:

  • Tja,
    da haben wir ja dasselbe in Grün.
    Mein Hund ist/war auch so.
    Erstmal: nach 5 Wochen ist noch kein Spanier tatsächlich beim neuen Frauchen "angekommen". Ich vergleiche das mit meinem, der von den ersten Besitzern (Italien) zum Züchter zurückgekommen ist, sehr wahrscheinlich ist er bei den "Ersten" (leider gerade als Welpe/Junghund) sehr vernachlässigt worden. Hat auch Verlustangst/Kontrollzwang sowie Wach- und Verteidigungstrieb.


    Die erste Frage ist: Was macht denn deine Freundin dagegen? Der Hund muss gezeigt bekommen, was toleriert wird und was nicht. Was nicht toleriert wird, wird unterbunden, und zwar je nach Patient mit strengen Worten oder Alternativverhalten.
    Alleine bleiben muss man trainieren wie bei einem Welpen, wobei ich langsam denke, dass sich manche dabei zuviel zu schnell vornehmen. Wenn der Hund sich eingelebt hat geht es viel leichter, als wenn man zu früh anfängt und den Hund nur noch in zusätzlichen großen Streß versetzt. Ok, bei deiner Freundin geht es vielleicht nicht anders?


    Zum Patienten angrummeln - das ist sehr schwer zu beurteilen. Ist der Hund einfach unsicher, vergeht es. Ist der Hund territorial oder schutzmäßig veranlagt, muss man sofort dagegen vorgehen. Wenn er aber unsicher ist und dann dafür gemaßregelt wird, kann der Schuss ganz schön nach hinten losgehen.


    Ich weiss aber nicht, wie man schon nach 5 Wochen aufgeben kann... Der Trainer gibt auch schon auf? Ok, ich könnte meinen Hund manchmal echt an die Wand klatschen, aber wir sind jetzt bald 1/2 Jahr dran, und es ist noch lange nicht zufriedenstellend...
    Ich will ja keinem den Mut nehmen, aber son Auslandshund ist halt ein Überraschungsei....


    Viele Grüße und hoffentlich versucht es deine Freundin weiter
    Silvia

  • Hallo
    Ich find es auch tragisch. Bin mir aber sicher, dass diese Probleme zu beheben sind.
    Mit dem Alleinebleiben schließe ich mich meinen Vorrednern an, langsame Gewöhnung.
    Übt mit dem Tier, dass es auf seiner Decke bleiben soll während ihr im Raum seid, das über einige Minuten. Wenn das funktioniert ausweiten: ganz kurz bei geöffneter Türe (!!!) aus dem Raum gehen, sofort wieder kommen. Dann verlängern, dann Türe auch mal schließen usw.
    Das Ganze sollte sich schon über eine Woche ziehen, dann erst könnt ihr mal ne Minute vor die Whgstüre gehen.
    Wichtig ist, dass die Hündin euch auch im Alltag nicht durch die ganze Whg folgen kann, sondern ihr auch so immer mal die Türen schließt wenn ihr in ein anderes Zimmer geht (Bad).


    Dann solltet ihr die Ursache für die Probleme herausfinden.
    Die Spanier leben ja im Rudel und wenn sie aus diesem gerissen werden ist das an und für sich schon eine schwere Sache für sie, wenn dann im neuen "Mensch-Hund-Rudel" die Fronten ungeklärt sind führt das zu einer Verunsicherung des Tieres und es übernimmt aus Unsicherheit oder Dominanz (selten) heraus diese Aufgaben, getreu dem Moto "Einer muss es ja machen".
    Auf jeden Fall braucht die Kleine klare Strukturen und Regeln.


    Das Alleinebleiben könnt ihr auch mit einem Zweithund angehen, der dann schrittweise weniger dabei ist- gibt zusätzliche Sicherheit...


    Das Brummeln so oder so unterbinden, d.h. ein klares Nein! und Lob (sehr freundliche, ruhige Stimme), sobald der Hund nicht mehr brummelt und die Kunden nicht mehr fixiert.


    Ist immer doof eine Ferndiagnose und somit auch ne Ferntherapie zu machen...


    Vielleicht solltet ihr nochmals erwägen zu einem anderen Hundetrainer zu gehen- aber diesmal jemand, der sich mit dem Verhalten von Hunden auskennt (Tierpsychologe?).


    Viel Erfolg,
    Kathi

  • Was hat deine Bekannte eigentlich so alles mit dem Hund unternommen ? Wie hat sie ihn beschäftigt ? Hatte sie am Anfang für die Eingwöhnungszeit Urlaub ?


    Ihr müßt euch mal überlegen, dass diese Hunde es gewöhnt sind den ganzen Tag im Rudel zuleben und jetzt plötzlich müssen sie alleine bleiben und dazu noch in einer fremden Umgebung.


    Anfänglich läuft meist alles sehr gut, da die Hunde noch eingeschüchtert sind von den neuen Eindrücken. Nach 3 oder 4 Wochen tauen sie dann auf und äußern auch mal ihren Unwillen, wenn sie merken das sie damit bei dem Menschen durchkommen.

  • Hallo ihr Lieben,
    ich danke euch für eure Tipps, auch wenn ich nicht zum Antworten gekommen bin habe ich alles genau gelesen!
    Leider hat sich Thema Dama nun erledigt, denn sie wird am Samstag wieder zurück in ihre alte Pflegestelle gebracht.
    Bis dahin wird sie bei mir bleiben, weil Gaby plötzlich das Geld für die Hundepension nicht mehr hat - manchmal frage ich mich wirklich was in den Köpfen der Menschen los ist...
    Sollte ich (persönlich) mal Probleme mit Hunden haben, dann melde ich mich auf jeden Fall wieder bei euch und so bald ich dazu komme, werde ich auch eurer Forum auf meiner Hp verlinken!!
    Traurige Grüße, Ela
    http://www.arche-nord.de


  • Hallo Ela,
    finde die Sache sehr traurig. Ich hab selber eine Spanierin und hatte am Anfang auch sehr viel Arbeit und Probleme, die hat sogar mal ihr Körbchen zerissen und halb gefressen als ich kurz weg war.
    Aber nach viel Geduld, Arbeit und Zeit hab ich jetzt einen supertollen Hund und die letzten Macken bekomm ich auch noch in den Griff.
    Aber man sollte schon wissen das so Hunde viel Geduld und Einfühlungsvermögen brauchen
    Schönen Gruß,
    Frank

  • Hallo Frank,
    genauso ist es...
    Hier zeigt sich mir Dama als eine verschüchterte kleine Hundedame die einfach nur unsicher ins Leben schaut. Doch schon nach kurzer Zeit hier bei mir in der Wohnung, hat sie sich einfach zu mir auf die Couch gelegt - erst hinter mich und dann neben mir - und ist einfach nur zufrieden! Das macht mich so glücklich, weil ich merke wie sich Dama endlich löst!!
    Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte, dann würde ich glatt überlegen ob wie sie behalten können.
    Die Vermittlerin sagte schon, sie hört schon heraus das Dama bleiben wird! Aber wie sollte ich das mit meiner wenigen Zeit schaffen? Das ist auch kein Leben für einen jungen Hund...


    Oh man, die Süße ist mir schon jetzt so sehr ans Herz gewachsen...
    Falls ich raus bekomme wie ich hier Bilder einstellen kann, zeige ich euch mal "meine" Süße!! :)


    Liebe Grüße, Ela

  • Zitat

    Aber wie sollte ich das mit meiner wenigen Zeit schaffen? Das ist auch kein Leben für einen jungen Hund...


    So habe ich früher auch gedacht, aber als der richtige Hund da war ging es dann doch. Ich hab mein ganzes Leben neu strukturiert incl. Umzug.


    Gerade solche Hunde sind manchmal besser bei Menschen aufgehoben die sie verstehen. Es nutzt bei diesen Hunden nichts den ganzen Tag Zeit zu haben, wenn keinerlei Einfühlungsvermögen vorhanden ist.

  • Hallo Skunky,
    stimmt schon und im Moment sind wir am überlegen ob wir Dama bis zur entgültigen Vermittlung hier behalten - meine Katzen sind schon nicht mehr so ängstlich (und mein heimlicher Plan ist, wenn die Vermittlung aus welchen Gründen auch immer, zu lange dauert, kann man Dama ja nicht wieder weg geben!! *s)
    Aber trotzdem bleibt das Problem mit zwei Tagen in der Woche an denen ich von morgens bis abends weg bin... :(


    Ach ja, auf meinem Avatar könnt ihr Dama sehen - süß oder!?! :)


    Meine TÄ kommt heute abend erst mal her und schaut sie sich an, ob ihr abgemagertes Erscheinungsbild wirklich nur daher rührt weil sie einen Windhund in ihren Vorfahren hatte.


    Nachdenkliche Grüße, Ela

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!