ineinander verbissen - was tun
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Hallo zusammen,
wir haben seit 4 Wochen einen "neuen" Hund aus dem Tierheim. Es ist ein Malinois-Mix Rüde, 7 Jahre alt, Scheidungsopfer und ehemaliger Großstadthund - nun bei uns auf dem Lande. Wir haben ihn gleich zu anfang kastrieren lassen...
Soviel als kurze Vorinfo.Er ist zu allen "Mädels" stehts Gentleman, aber wehe es kommt ein anderer Rüde. Dieser wird sofort, wenn der andere anfängt zu motzen, angegriffen. Unser Rüde tickt dann regelrecht aus und beißt wie irre um sich rum.
Neulich habe ich einen Hund zu spät gesehen und konnte unseren Rüden, der nicht angeleint war, nicht mehr zurückrufen. Es gab eine heftige Beisserei zwischen diesen beiden Hunden. Der andere Hund hatte sich in den Halskragen unseres Hunde so verbissen, dass man sie auch nicht trennen konnte. Ich selber hätte nicht eingegriffen, aber mein Mann ging todesmutig dazwischen und hat die beiden letztendlich doch getrennt bekommen.
Zum Glück ging es auf beiden Seiten nochmal glimpflich aus und keiner der Beiden war verletzt - wozu so eine "Halskrause" doch alles nützlich sein kann.Nun aber meine Frage:
Wie verhalte ich mich, wenn so was passiert? Kann/darf/soll ich eingreifen? Und wenn ja, wie? Und wenn nein, soll ich abwarten, bis sich die Hunde zu Tode gebissen haben, oder wie?Grüße
Judith -
- Vor einem Moment
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Zu Tode beissen werden sie sich nicht, solche Kämpfe sehen oft heftiger aus als sie sind.
Du solltest einfach daran arbeiten, dass dein Hund bei allen Hunden abrufbar ist, zudem solltest du toben an der Leine sofort unterbinden.
Wenn ein Hund kommt rufen, anleinen, Sitz oder Platz machen lassen und die Konzentration auf dich lenken lassen z.B. mit einem Leckerli oder Lieblingsspielzeug. Er darf weder knurren noch bellen oder sonstwas sondern muss den Hund einfach ignorieren.Sollte es doch noch mal zu einem Kampf kommen, geht ein Hundehalter weg, der andere entfernt sich in die andere Richtung. Die Hunde müssen sich notgedrungen trennen. Kommt er bei dir an, aber nicht loben sondern einfach ignorieren und weitergehen.
LG Cörki
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wenn sich die hunde wirklich bösartig angehen nehmen beide besitzer ihren hund im gleichen moment an den hinterbeinen und ziehen sie auseinander.
aber es sollte natürlich gar nicht erst soweit kommen. also: vorbeugen! solange der hund nicht 100% abrufbar ist bleibt er an der schleppe. denn die gefahr ist zu groß, das wirklich etwas ernsthaftes passiert.
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Kopfschüttel.....Hund an Hinterbeinen nehmen, das ist so gefährlich und bringt garnichts. Das mit dem Weggehen hab ich auch schon probiert, hat keinen von beiden Hunden interessiert.
Wir hatten immer eine Spritzflasche mit, gefüllt mit Wasser (O2 Flasche ist gut geeignet). Wasser hat schon immer geholfen und ist nicht schädlich und nein der Hund wird dadurch nicht Wasserscheu.Mal so nebenbei, die Kastration ist ja noch nicht so lange her, also ändert sich sein Verhalten in der Zukunft eh.....
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Das mit den Hinterbeinen kann evtl. funktionieren, allerdings hilft das nicht, wenn die Hunde ineinander verbissen sind. Das kann zu schlimmen Verletzungen führen.
Ich persönlich würde Cörkis Variante wählen und weg gehen.
Die Hunde kommen früher oder später.
Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie sich umbringen. Meistens führt sowas nicht mal zu Verletzungen.
Du wirst wahrscheinlich über die Erziehungschiene daran arbeiten müssen. Dein Hund muss lernen, sich zu benehmen. Notfalls geht das nur mit Leine. Es wird auch seine Zeit dauern. Aber es geht.
Hier im Forum gibts auch bereits ganz viele Tipps dazu, kannst ja mal ein paar Stichwörter eingeben.
Dass das Kastrieren wirklich eine Verhaltensänderung bringt, darauf würd ich nicht setzen.
Sorge dafür, dass er nicht mehr zu einem Rüden kommt, dass er lernt, welches Verhalten bei so einer Begegnung von ihm erwartet wird, und vor allem: mach dir klar, dass es zwar unangenehm und unbeliebt, aber doch ein relativ normales Hundeverhalten ist.
(Bitte nicht falsch verstehen, verhindern solltest du es trotzdem )Liebe Grüße
Christine -
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Öhm,
Such Dir einen Trainer, der sich mit GEgenkonditionierung auskennt und starte so schnell wie geht ein Gegenkonditionierungs/Desensibilisierungs-Programm. Während des Programm aber ausserhalb der inszenierten Trainingssessions solltest Du unkontrollierte Rüdenbegegenungen Meiden wie der Teufel das Weihwasser...
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Ich kann mich Martina nur anschließen. Ein vernünftiges Training und Meiden der gefährlichen Situationen ist die einzige Möglichkeit.
Weggehen interessiert einen Hund bei ernsthaften Auseinandersetzungen in keinster Weise und wer sich das mit den Hinterbeinen jemals ausgedacht hat ?? Im Falle eines ernsten Kampfes kannste nur versuchen, geschickt und wahnsinnig schnell jeder seinen Hund zu packen, ist natürlich nicht ungefährlich ... aber bevor ich meinen Hund zerlegen lasse, oder er einen anderen zerlegt riskier ich das.Warum habt ihr den Rüden kastriert ? Sorry, aber wenn das keinen medizinischen Hintergrund hatte, dann gehört der, der euch den Tipp gegeben hat in Zukunft weit von Hunden fern gehalten. Ein 7 jähriger Rüde zeigt, sofern er sich aggressiv verhält, ein gelerntes Verhalten, da ist die Kastration absolut kontraproduktiv und führt nur dazu, daß der jetzt gehandicapte Hund (ja, die wissen was ihnen fehlt) erst Recht auf alles draufhaut was ihm in den Weg kommt ...
Gruß, staffy
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Hallo zusammen,
danke für eure vielen Antworten.
Training ist angesagt, ganz klare Sache das - bin ja auch kräftig dabei - aber ich bezweifle, dass er je "vernünftig" mit Rüden umgehen wird. Ich denke auch, dass es in seiner Natur liegt.Das Weggehen hätte im besagten Fall wahrscheinlich nicht gefruchtet - so mein Gefühl und das Auseinaderziehen an den Hinterbeinen...neee, der andere hatte sich zu sehr in unseren Hund verbissen.
Zu 95 % läßt sich unser Hund bisher auch bei fremden Hunden gut zurückrufen, aber manchmal tickt er halt aus - wie oben beschrieben. Kann er denn schon auf ca. 100 Meter erkennen, ob es sich da in der Ferne um einen Rüden oder eine Hündin handelt? Und wenn ja wie? Geruch oder visuell oder Beides?
Warum kastriert?
Unser Hund mußte aus gesundheitlichen Gründen schnellstmöglich kastriert werden. Ansonsten hätten wir ihn auch erstmal sich bei uns eingewöhnen lassen.Grüße
Judith -
Zitat
Kann er denn schon auf ca. 100 Meter erkennen, ob es sich da in der Ferne um einen Rüden oder eine Hündin handelt? Und wenn ja wie? Geruch oder visuell oder Beides?
Ja, er kann! Aber wie weiß man noch nicht genau. Eine Bekannte hat das mit ihren Hunden mal getestet und ausgezählt.
Sie ist mit ihren beiden Rüden auf einer Hundewiese unterwegs gewesen, Ihre andere Hälfte mit ihrer Hündin in einigen Hundert Metern Abstand auf dem Deich "nebenher" gelaufen. Kamen Rüden auf die "eigenen" Rüden zu, keine Reaktion, begegneten die eigenen Rüden aber feschen Hündinnen - wildes Protestgeschrei...
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Sicher es liegt in seiner Natur, aber man kann weiter am Gehorsam trainieren, zz.B. mit Schleppe, dass er bei fremden Hunden 100%ig abrufbar wird.
Das Weggehen bringt schon was. Vor allem wenn man dann außer Sicht- und Riechweite ist beenden die Hunde schnell die Auseinandersetzung und kommen. Klar, wenn man meint der Hund sieht einen nicht mehr und dann stehen bleibt und wartet, wird das nicht viel bringen, denn die Hunde können ja riechen, dass ihre Besitzer stehen geblieben sind und kämpfen beruhigt weiter
Traut man sich das nicht, nehmen beide Besitzer ihre Leinen und werfen sie ihren Hunden um den Brustrkorb. Mit diser Schlinge können die beiden auseinandergebracht werden. Klappt sogar Wichtig ist nur, dass das beide Besitzer gleichzeitig machen.Kastrieren zur Wesensänderung hätte nichts gebracht, aber aus gesundheitlichen Gründen ist das natürlich nachvollziehbar.
LG Cörki
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