Mit Hund nach Schottland

  • Bei meinen Begegnungen mit freilaufenden Rindern war ich immer froh, keinen Hund dabei zu haben. Andererseits - dazu braucht man nicht nach Schottland, das Erlebnis kann man auch in den Alpen haben.

    Jau! Aber wer das nicht kennt, ist da vielleicht etwas unbedarft!

    CalMac war damals die hundefreundlichste Fährgesellschaft! Da dürfen Hunde mit an Bord und es gibt auf fast allen einen Innen-Bereich für Hundeleute - mit Schildern, dass man als nicht-Hundehalter bitte seinen Platz räumen soll, falls ein Hundehalter ihn braucht! Hunde kosten auch nichts! Die kleinen Flugzeuge zu den Inseln nehmen auch Hunde mit. Teils in der Kiste im Gepäckraum, teils so. Also vor ein paar Jahren war das so.

    Die Sache mit dem Vieh (Leine) und den Toren finde ich aber wichtig zu wissen. Wie du sagst: Wer in den Alpen unterwegs ist, kennt das vielleicht aber viele eben nicht. Und auch, wenn der Hund wirklich nichts tut: Leine dran aus Höflichkeit und Obacht bei Rindern.

  • Das mit der Hundefreundlichkeit bei CalMac kann ich bestätigen. Wir hatten 2017 zwar keinen Hund dabei, aber mir fiel das auf den Fähren von Ullapool nach Stornoway und von Tarbert nach Uig positiv auf.

    Das Problem sind wohl eher die Zwei- als die Vierbeiner. :winking_face:

  • Wir planen bisher, nicht weiter Richtung Nordwesten zu fahren, als Isle of Skye. Stromanschluss brauchen wir keinen, das macht mir jetzt ein klein wenig Hoffnung, dasss wir zumindest keinen schlimmen Stellplatzstress haben.


    Muss man sich denn bei den Parkplatzschildern Sorgen machen, dass man da Ärger kriegt, selbst wenn man da nur tagsüber zum Wandern steht???


    Unser Hund hat sowieso noch Leinenknast, der kommt bis jetzt nie vob der Leine los. Tore schließen und Bögen um große Tiere laufen kennen wir noch aus Zeiten ohne Hund, Cafe- und Restauranttauglich ist er sowieso (hoffentlich nur "noch") nicht, deshalb sind das eigentlich positive Nachrichten, wenn das eh nicht erwünscht ist. So haben wir kein total mieses Gefühl, dass das noch nicht gut läuft.


    Die Tipps zu den Gegenden sind super, vielen Dank dafür! Vor Allem der Platz am Strand klingt super!


    Habt ihr denn eine Idee, ob der Brexit ganz konkrete Auswirkungen auf diese Saison haben wird?

  • Auswirkungen des Brexit, nach meiner Erfahrung dieses Jahr und letztes Jahr: Personalmangel, auch (oder vor allem) rund um den Tourismus. Will man Abendessen im Restaurant, muss man angeblich mehrere Tage im voraus buchen (nicht getestet da Selbstversorger). Weniger Unterkünfte, auch dank neuer Vorschriften für die Betreiber derselben. Die Preise, noch nie niedrig, sind stark gestiegen. Leere Supermarktregale habe ich allerdings noch nicht in echt gesehen, nur im Internet.


    Skye: Bucht alles vor. Campingplatz, Stellplatz, was auch immer. Skye ist voll. Ganz ehrlich: Ich würde es meiden und mir die Gegend Gairloch - Ullapool - Lochinver näher anschauen. Der Assynt ist klasse, da kann Skye nicht mithalten. Und Wester Ross hat auch tolle Landschaften, in denen weniger andere Besucher einem vor der Linse stehen. Die Wanderung zum Loch Coire Mhic Fhearchair in Torridon ist einzigartig schön, am Loch Maree gibt es den Beinn Eighe Mountain Track und den Forest Track, im Glen Torridon kann man rund um den Loch Coulin laufen, oder man fährt bis nach Diabaig (Achtung: fiese, enge, unübersichtliche Single Track Road ab Torridon, man sollte sicher im Rückwärtsfahren sein!) und läuft zur Craig Bothy. Kaffeestopp am Bealach na Gaoithe ("Pass des Windes") mit Wellen in der Kaffeetasse. Die Strände bei Red Point. Weiter oben, im Assynt, stehen Berge einzeln in der Gegend rum, nicht in einem Massiv. Kennst du den Film "Edie - zum Träumen ist es nie zu spät"? Der spielt rund um den Suilven. Wenn es ein einfacherer Berg sein soll (selbst mit Hunden erprobt): Sgurr an Fhidhleir. Oder Stac Pollaidh mit vielen anderen Wanderern teilen. Nach der Bergwanderung noch einen Strandspaziergang an einem der vielen Sandstrände dort oben.

    Hach, ich könnte schon wieder den Rucksack packen!


    Auf dem Storr-Parkplatz bekommst du definitiv Stress, wenn du dort stehst. Der Parkplatzwächter sagte, dass er mehrmals am Tag dort kontrolliert, und eine Rangerstation ist auch auf dem Platz. Ob andere Parkplätze auch so überwacht werden, weiß ich nicht. Besagter Parkplatzwächter ist auch für den Quiraing zuständig; für den Parkplatz an den Fairy Pools gibt es bestimmt auch einen.


    Fairy Pools: Da würde ich nicht dem Campervan hinfahren, sondern laufen. Stellt das Fahrzeug bei Sligachan ab (an der Dunvegan-Straße ist ein recht großes layby) und lauft entlang des Allt Dearg Mòr (auch hier: tolle Wasserfälle!) über den Pass Bealach a' Mhàim ins Coire na Creiche (das ist dort, wo die Fairy Pools sind). Dort könnt ihr entweder kurz nach der Passhöhe ins Coire gehen (an einem Cairn links abbiegen) und die Fairy Pools von oben erreichen, oder ihr bleibt auf dem Weg, quert weiter unten zu dem neu ausgebauten (vermutlich breiten und unverkennbaren) Weg und geht mit den vielen anderen Besuchern bergauf. Weiter oben (dort wo ihr vermutlich wieder alleine seid) kommt ihr an ein Scree-Feld. Auf der anderen Bachseite ist ein Cairn, und auf dessen Höhe haltet ihr euch links. Der Pfad wird bald sichtbar und bringt euch zurück zum Pass. Ist eine tolle Wanderung, die nur bei den Fairy Pools überlaufen sein dürfte.


    Zum Thema Wandern und Spaziergänge ist die Seite von walkhighlands klasse: walkhighlands

  • Oh. Das mit den überfüllten Wegen klingt nun doch ganz schön schlimm. Wie muss ich mir die denn in der Regel vorstellen? Sind das eher breitere Wege, wo auch zur Seite viel Platz ist, sodass man sich mit nem nervigen Hund auch mal vom Weg weg bewegen kann, um andere weiträumig vorbeizulassen? Oder ist das eher so, dasss überall Hecken, Zäune, Mäuerchen und andere Hindernisse oder Beschränkungen sind?


    Nachdem was du beschreibst, kann ich mir jetzt auch vorstellen, dass wir Skye eventuell ganz auslassen. Mal sehen, meine Frau plant normalerweise die Grobziele, ich dann dort die Wanderungen.

  • Wenn ihr Ruhe wollte würde ich anstatt nach Skye zur Isle of Mull gehen. Da soll es selbst im Hochsommer nicht überlaufen sein.

    Wir waren nicht Campen aber wir hatten keine Probleme hundefreundliche Unterkünfte und Restaurants zu finden.

  • walkman Skye hat weit mehr Touristen, als die Insel verkraftet. Ich würde Mal davon ausgehen, dass die da wirklich strikt vorgehen. Also vom Campingplatz zu Fuß losgehen. Oder Skye auslassen. Da sind in der Saison viel zu viele Leute und vor allem viel zu viele Autos. Höchstens außerhalb der Saison mit bed and breakfast und Mietwagen.

    Auch auf einigen anderen Inseln und auf dem Festland in sehr touristischen Gebieten gibt es Parkplätze, die für Camper generell und over night sowieso gesperrt sind.

    Schottland ist cool mit (kleinem) Campervan aber es sind stellenweise einfach zu viele. Da muss sich nicht Mal einer danebenbenehmen und sein Klo irgendwo ausleeren. Man ist einfach einer von Abertausenden, die sowohl die Natur als auch die Communities überlasten (und auch relativ wenig Geld da lassen).

    Ich würde statt Skye Harris and Lewis anpeilen. Da etwas länger bleiben und über Ullapool weiter nach Norden.

    Und die Empfehlungen von Sheigra (die, die ich kenne)!

    Sheigra: Bist Du da eher zu Fuß unterwegs?

  • Oh wow, das klingt ja alles ziemlich ernüchternd. Ich war immer noch am Schwanken, ob ich mich im Mai mal das erste Mal mit dem Auto hinwagen soll um

    den Terriern die Heimat ihrer Ahnen zu zeigen. 😅


    Aber auf “voll” und alles vorbuchen hab ich glaube ich keinen Nerv, und bisschen unentspannt bin ich wegen des Fahrens eh.


    Und das mit den überwachten Parkplätzen klingt fast ein bisschen gruselig.


    Ist auf den Outer Hebrides vermutlich nicht besser? Ich bin vor Jahren auf Facebook mal in einer Gruppe für die Western Isles gelandet in der hauptsächlich locals sind und da ist die Freude über die Campervans auch nicht allzu groß.

  • Oh. Das mit den überfüllten Wegen klingt nun doch ganz schön schlimm. Wie muss ich mir die denn in der Regel vorstellen? Sind das eher breitere Wege, wo auch zur Seite viel Platz ist, sodass man sich mit nem nervigen Hund auch mal vom Weg weg bewegen kann, um andere weiträumig vorbeizulassen? Oder ist das eher so, dasss überall Hecken, Zäune, Mäuerchen und andere Hindernisse oder Beschränkungen sind?


    Nachdem was du beschreibst, kann ich mir jetzt auch vorstellen, dass wir Skye eventuell ganz auslassen. Mal sehen, meine Frau plant normalerweise die Grobziele, ich dann dort die Wanderungen.

    Das hier ist der nagelneue Weg am Old Man of Storr:

    Storr by Marion Woell, auf Flickr

    Das war im Februar, früh um halb neun. In der Mittagszeit war dort deutlich mehr los. Und in der Saison soll es zugehen wie auf einer Ameisenstraße. Das mit dem "weiträumig" ausweichen kann - egal wo - zu einem Problem werden, wenn da ein Abhang im Weg ist. Oder Sumpf. Mauern und Zäune sind eher die Ausnahme; das Gelände ist meist frei davon. Aber die Natur setzt so ihre Grenzen.

    Der Weg vom Glen Brittle (Parkplatz Fairy Pools) zu den Pools wird aktuell ausgebaut, sagte mir der Fotograf, mit dem ich einen Vormittag unterwegs war. Vermutlich wird der auch so breit und frei von Stolpersteinen wie der am Storr.


    Ansonsten ist es wirklich abhängig von der Tour. Zum Loch Coire Mhic Fhearchair führt ein schmaler Bergpfad. Streckenweise kann man ins Gelände ausweichen, aber nicht immer. Nach meiner Erfahrung nehmen andere Wanderer aber auch Rücksicht (es sei denn es sind zu viele davon auf einmal da). Wir waren im Herbst 2019 zu dritt mit zwei Hunden auf dem Sgurr an Fhidhleir. Dort trafen wir auf genau zwei andere Wanderer. Auf dem breiten Ridge konnte man sich gut aus dem Weg gehen. Anders im Glen Coe, auf dem Buachaille Etive Beag. Dort gab es nicht viele Möglichkeiten, einem prollenden Labbi auszuweichen.

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