Überreizte Schleimhaut vom Barfen?

  • Hallo!


    Ein Kunde von mir barft seine Junghündin jetzt seit ca. 2 Wochen. Vorher bekam sie ein ziemlich heftiges TroFu (ich glaube Royal Canin) mit 32% Rohprotein und 20% Fett. Das hat sie schlecht vertragen, die Portionen immer schwunghaft wieder ausgekotzt und außerdem war sie mit Energie so überversorgt, dass sie nicht mal eine Minute Ruhe geben konnte. Sie war absolut hyperaktiv.


    Jetzt hat er sie auf meine Empfehlung hin gebarft, sie wurde auch wesentlich ruhiger und das Kotzen hörte auf. Nun hat sie wohl ab Montag wieder gespuckt und es ging ihr gestern so schlecht, dass er zum TA ging. Na ja, als die hörte, dass er barft, war natürlich klar : Der Hund hat eine überreizte Magenschleimhaut vom Barfen! Nun füttert er wieder das bklde Trockenfutter, der Hund dreht wieder am Rad, aber das Kotzen ist wohl weg. Und die Ta meinte, das wäre ein gutes Futter, das hätten in der Klinik in München immer die kranken Hunde bekommen usw.


    Ich glaube eher, dass sie sich halt mit irgendwas den Magen verdorben hat und es wieder von sich gegeben hat. Ich habe ihm gesagt, wenn er dem rohen Fleisch grad nicht so vertraut, dann soll er halt Hühnerfleisch mit gekochten Kartoffeln und Karotten geben und am besten noch etwas Heilerde mit hinein, dann kriegt sie sich schon wieder ein. denn prinzipiell will der Kunde weiter barfen, was ich sehr begrüße, weil es seinem Hund damit eigentlich ganz prima ging und er sich auch endlich konzentrieren konnte.


    Was sagt Ihr zu der Diagnose und was würdet Ihr vorschlagen, um denMagen des Hundes wieder "einzurenken"?


    Liebe Grüße von Wonda

  • Also meiner Meinung nach kann es nicht am barfen liegen, jedenfalls nicht nach zwei Wochen. Ich kenne eher das Gegenteil, das der Magen-Darm Trackt dadurch viel gesünder wird. Natürlich kann es sein, wie auch bei jedem anderen Futter auch, dass der Hund etwas nicht vertragen hat, aber gerade das kann man beim barfen gut über Ausschlussdiäten feststellen.


    Das der TA so reagiert hat verwundert mich keines Falls, man sollte nicht unterschätzen wie viele Gelder von der Futtermittelindustrie in die Kassen der TAs laufen, gerade Marken wie RC sponsern sehr gerne.


    Wieso der Hund nun gebrochen hat, kann man meines erachtens nur erraten bzw. nicht wissen, dass kann alles mögliche sein, genau so gut kann es sein, dass der Hund in einem unbeaufsichtigtem Moment irgendwas gefressen hat, was er nicht vertragen hat. Aber woran es jetzt lag, dass er erbrochen hat, kann man in meinen Augen nicht zu 100% sagen.


    Viele Leute vertrauen den TAs blind und hinterfragen nichts, immerhin haben die das ja mal studiert, aber es wird oft vergessen, dass auch ein TA nicht immer alles wissen kann.


    Eine Möglichkeit wäre es zusätztlich einen THP aufzusuchen, vorallem auch deshalb, weil diese dem barfen oft offener gegenüber sind.


    Alles liebe

  • Zitat


    Eine Möglichkeit wäre es zusätztlich einen THP aufzusuchen, vorallem auch deshalb, weil diese dem barfen oft offener gegenüber sind.


    Es sei denn, sie werden auch von einem Futtermittelhersteller gesponsert oder haben ihre Downlines über den Verkauf von Fertigfutter auf gebaut.


    Es kann schon sein, das etwas verdorben war oder das etwas nicht vertragen wurde. Aber das lässt sich im nach hinein nicht sage.
    Fakt ist, das die Schleimhäute von ständigem Erbrechen angegriffen werden. Wenn das Tier also schon bei Trockenfutter ständig erbrochen hat, dann kann die Schleimhaut auch noch davon gereizt sein. Wenn dann etwas nicht mehr ganz so astreines oder ein bestimmter Schlüsselreiz gefüttert wird, dann kann des sehr schnell wieder zum Erbrechen kommen.


    Mit Schonkost anzufangen und dann langsam zu testen wäre ja schon mal ein Anfang. Eine andere Möglichkeit wäre das einschleichen. Da gibt man Fleisch und Fertigfutter zusammen. Entweder an einem Tag mit einem Mindestabstand von 12 Stunden oder einen Tag Fertigfutter und einen Tag Fleisch. Dann kann man zum Beispiel mit der Kompenentennahrung anfangen. Also Fleisch und entsprechend Flocken dazu geben und das ganze kann man dann langsam auch immer mehr mit Obst und Gemüse ergänzen und die Flocken dann schrittweise reduzieren.


    Aber man sollte auch bedenken, das jeder Hund ein Individium ist und es auch Hund gibt, die einfach - aus welchen Gründen auch immer - das Barf nicht vertragen und immer schnell Probleme mit Durchfall und Erbrechen zeigen können, wenn in der Rezeptur etwas geändert wurde, sei es ein anderes Gemüse, ein anderes Obst oder eine andere Fleischsorte.

  • Zitat

    Das der TA so reagiert hat verwundert mich keines Falls, man sollte nicht unterschätzen wie viele Gelder von der Futtermittelindustrie in die Kassen der TAs laufen, gerade Marken wie RC sponsern sehr gerne.


    Damit hast Du leider Recht. Es ist erstaunlich, dass sehr viele TÄ absolute Barfgegner sind.
    Sicher ist es toll, dass die großen Firmen wie Hills RC etc, den Ärzten die Türen zu tollen Urlauben öffnen, aber dass das zu Lasten der Tiere geht, ist mir unverständlich.


    Wir haben Glück. Unsere TÄ hält viel von BARF. Vorallem , seit sie weiß, wie gut es unserem Durchfallkandidaten seit der Futterumstellung geht.


    Barf begünstigt sicherlich keine Magen-Darmprobleme, im Gegenteil. Der Darm verdaut das rohe Fleisch wesentlich besser als Trofu.


    Gruß
    Nele

  • Hallo!
    Habe heute auch ein Thema eingestellt weil mein Hund ständig wiederkehrenden Durchfall hat. Nun lese ich mich langsam durch, hoffe auf ein Paar Antworten, Ideen etc.


    Barf hilt also bei Problemen im Magen-Darmtrakt? Das ist ja super...nur...entschuldigt die Frage...müßte ich nur wissen was das ist??? :ops:


    Aber ein Termin in der TK wird eh anstehen...sicher ist sicher!


    Schönen Abend euch noch und danke schon einmal für eure Antworten!


    Britta und Cisco

  • Hallo liebe Britta und armer kranker Cisco!


    BARF steht für "Biologisch Artgerechte Roh Fütterung" . Es bedeutet, dass du deinen Hund, so wie er in der Natur und unter seinen völlig normalen Lebensumständen (also eher wölfisch) fütterst.


    Grundlage dafür ist, dass der Hund ein Beutgreifer ist.
    Fleisch ist klar. Darunter hauptsächlich Muskelfleisch aber auch Innereien wie Niere, Leber. Lunge. Er frisst Knochen. Darin ist vie Calcium, die Zähne werden exzellent gereinigt, die Kaumuskulatur gestärkt. (Wichtig: Knoch sind in gekochtem Zustand lebensgefährlich, weil das Collagen der Knochen ausgekocht wird und sie dann splittern können!). Und natürlich den Mageninhalt der Beutetiere - der aus vorverdautem (= aufgeschlossemem) Gemüse/Obst besteht.


    Daher wird die Verteilung immer eta 70/30 oder 80/20 Fleischanteil zu einem Gemüse-Obst-Brei berechnet. Das Gemüse und Obst muss pürriert werden, damit der Hund die Nährstoffe aufnehmen kann.
    Und alle weiteren Infos (was füttern, wie oft, welche Sorten etc pp) findest du hier in der BARF-Ecke des Forums (dort "lauern" auch viele nette und kompetente Foris, die hier schon mehr als einem Hundehalter zum BARF verholfen haben) oder auch in diversen Büchern. Der Klassiker ist "Natural Dog Food", bekommst du über Amazon. Dein Kleiner (Cisco ist do noch sehr jung, richtig??) würde sich sicher sehr freuen!
    Da Dir Dein Tierarzt ja Hill`s empfohlen hat (hast du in deinem anderen Thread geschrieben), möchte ich dir an dieser Stelle das Buch "Katzen würden Mäuse kaufen" von Hans-Ulrich Grimm empfehlen. Gibts auch bei Amazon! Danach hast du keine Fragen mehr! ;)
    Eine gute neue Woche!

  • Hallo Wonda


    Ich würde dem Hund mal noch vor dem schlafen gehen ein Stück hartes Brot geben, wäre eine Möglichkeit.....


    Dann das Fleisch evtl. vorübergehend kurz anbraten, vielleicht nach ca. 2 Wochen immer weniger anbraten, um wieder zurück zu rohem Fleisch füttern zu kommen, was ja auch das Ziel ist/sein sollte ;)

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