Tabuthema: TELE
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Zitat
Wenn es mit einem Gerät (sagen wir Vibrationsgerät oder Spray) gelingt, ohne Schmerzen für den Hund die Sicherheit (10 Jahre frei laufen) in 3-4 Wochen Training zu erhalten, ist das kein Zeichen von Bequemlichkeit. Warum werden Geräte immer wieder verteufelt? Es geht nicht um das sofortige Funktionieren auf Knopfdruck, sondern um eine andere Art der Hundeerziehung.Weil die Gefahr, dass der Hund mit der Strafe etwas völlig falsches verknüpft einfach viel zu groß ist. Vielleicht ist es das Geräusch einer Biene oder irgendein Geruch, vielleicht schaut der Hund im Moment der Strafe Dich an - und schon haste die Fehlverknüpfung, oftmals sogar unbemerkt. Der Hund steht ständig unter Stress, weil er Angst vor der Strafe hat (er versteht dann ja nicht, warum und wann sie kommt).
Diese Gefahr steht für mich in keinem Verhältnis zu der vermeintlichen Zeitersparnis.
Davon mal ganz abgesehen, dass beim Elektrohalsband die zusätzliche Gefahr besteht, dass dem Hund Schmerzen zugefügt werden.Es ist doch viel sinnvoller und auf lange Sicht gesehen effektiver, dem Hund zu zeigen, was er tun soll und ihn dafür zu loben. Auch für das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter.
Schöne Grüße, Caro
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Hmmm
das kann schon sein, dass das Halsband propagiert wird, aber ich habe es anders gelernt.
Außerdem erschien es mir sehr logisch, weil sich bei einem gut sitzenden und gepolsterten Geschirr, der Druck ganz anders verteilt.
Unabhängig davon, habe ich mich über die Nachteile eines Halsbandes schlau gemacht, solange der Hund noch nicht zuverlässig leinenführig ist.
Abgesehen von Kehlkopfquetschungen, war dort auch ein Anstieg des Augendruckes zu verzeichnen.
Das wollte ich meinem Hund nicht antun.
Zusätzlich wollte ich meinen Hund im Halsbereich "sensibel" behalten, daher habe ich die ersten 8 Monate nur mit Geschirr gearbeitet. Das Problem ist einfach, dass durch den permanenten Zugdruck ein Abstumpfungsprozess stattfindet. Die Hunde, die das in der Jugend schon erfahren müssen, stumpfen gegenüber jeglicher Einwirkung ab.
Wie ich nach 8 Monaten, (so ca.) das erste mal ein Halsband umband, hat sich mein Hund benommen wie ein junges Pferd beim Einreiten.
Es dauerte ein paar Minuten, dann legte sich das panische Gefühl bei ihm, und er lief so, als hättest Du eine Feder an der Hand. War auch ein bißchen Vertrauen dabei, denke ich, denn ich habe ihm noch nie weh getan.
Korrekturen kamen nur über mein Handgelenk.Also was mich betrifft, habe ich mir die Ausbildung meines Hundes wahrlich nicht leicht gemacht.
Und eben weil ich weiss, dass dies mit hundefreundlichen/menschenbefriedigenden Massnahmen zu erreichen ist, bin ich auch sehr darauf bedacht, dass dieser Thread in geregelten Bahnen weiterläuft.
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sara: ich glaube, da ist immer noch ein Missverständnis: es geht bei dem Konzept, das ich meine, nicht um Strafe.
Lassen wir mal das umstrittene Telereizgerät weg und sprechen von Spray und Vibrationshalsband.
Auch damit muss man lernen, richtig umzugehen, das ist klar.
Aber es geht zunächst um Irritation (nicht Schmerz oder Strafe) und anschließende Belohnung.Ausgangslage: Hund hört im Nahbereich auf Rufen oder Pfeife. Im Fernbereich ignoriert er die Pfeife. Unmittelbar danach wird die Irritation eingesetzt. Wenn Hund dann kommt, wird er belohnt
Beim ersten Mal kam Zora sofort und wurde dafür belohnt. Sie konnte also den Reiz mit der Belohnung verbinden. Jedes Mal, wenn sie auf Pfiff nicht hörte, erfolgte das gleiche Vorgehen. Nach einiger Zeit wurde sie auf den Klingelton umkonditioniert. Der Reiz war nicht mehr nötig.
Das hat nichts mit "Schönreden" zu tun. Es war wirklich so.
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Naja, ob man's jetzt Strafe oder Irritation nennt...
Auch ein plötzlicher Sprühstoß vor die Nase ist für den Hund eine negative Erfahrung, die dazu genutzt wird, dass er sein unerwünschtes Verhalten unterlässt, also eine Strafe.
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Ich gehöre zwar zu denen, die vielleicht noch nicht mitreden können, aber nur aus dem Grund, dass mein Hund noch sehr jung ist.
Auch wenn es nur 50% sind, mein Hund ist durch und durch Dackel. Er ist eine Spürnase vor dem Herrn und 'vergisst' sich auch gerne mal, wenn er einen Vogel jagen will.Bisher bin ich noch nicht im 'offenen' Gelände oder im Wald mit ihm gewesen. Für den Fall liegt auch schon eine Schleppleine bereit.
Aber ich übe total viel im 'Kleinen' mit ihm. Sprich: ich habe ihn auf Spaziergängen abseits der Straße oft von der Leine und übe unermütlich das Abrufen mit ihm.
Mein Ziel ist natürlich, dass es später im 'Großen' genauso gut klappt wie jetzt auf übersichtlichen, bekannten Strecken ohne viel Ablenkung.Ist das denn nicht ein Weg, der bei viel Übung und Geduld für die Zukunft erfolg versprechend ist?
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Ich gehöre zwar zu denen, die vielleicht noch nicht mitreden können, aber nur aus dem Grund, dass mein Hund noch sehr jung ist.
Auch wenn es nur 50% sind, mein Hund ist durch und durch Dackel. Er ist eine Spürnase vor dem Herrn und 'vergisst' sich auch gerne mal, wenn er einen Vogel jagen will.Bisher bin ich noch nicht im 'offenen' Gelände oder im Wald mit ihm gewesen. Für den Fall liegt auch schon eine Schleppleine bereit.
Aber ich übe total viel im 'Kleinen' mit ihm. Sprich: ich habe ihn auf Spaziergängen abseits der Straße oft von der Leine und übe unermütlich das Abrufen mit ihm.
Mein Ziel ist natürlich, dass es später im 'Großen' genauso gut klappt wie jetzt auf übersichtlichen, bekannten Strecken ohne viel Ablenkung.Ist das denn nicht ein Weg, der bei viel Übung und Geduld für die Zukunft erfolg versprechend ist?
Doch du bist auf dem richtigen Weg, aber es gibt durchaus Hunde, deren Jagdtrieb so stark ist, dass mit Erziehung alleine nicht getan ist. Selbst schon Vögel jagen ist eine Jagd.
Hunde sind so intelligent, dass sie wissen, ob sie an der Schlepp sind oder nicht. Dazu gibt es sogar Versuche.
Man hat schon versch. Hunde genommen, die gejagt haben. Nach 4 Monate Schlepp hat alles geklappt. Schlepp weg, Hunde gehen außer einem jagen. Zwei Wochen Sprühhalsband und es ging noch einer jagen.
Ich habe das Sprühhalsband eingesetzt. Es tut nicht weh, es unterbricht nur den Ansatz der Jagd und der Hund wird ansprechbar und kann wieder Kommados ausführen. Allerdings muss man es punktgenau einsetzen. Im Prinzip schon, wenn der Hund anfängt eine Fährte aufzunehmen oder den Hasen fixiert. Ist der Hund bereits im Rennen, ist selbst ein Sprühhalsband meist erfolglos, da der Hund den Reiz gar nicht mehr wahrnimmt. Man muss eingreifen, bevor der Hund geht. das muss man sich erklären lassen, es gibt auch Videos dazu. Mit dem Sprühhalsband hatte ich die Jagd in kürzester Zeit im Griff und seit einem jahr kein Jagderlebnis mehr. Das Letzte hatte ich im Urlaub, aber da wohnten die wilden Hasen und Fasanen im Garten. Da will ich den Hund sehen, der das aushält!
Die Sache mit Zoraspapa bleibt für mich komisch, da der Hund sich immer wieder so extrem weit entfernt. Da stimmt für mich die Bindung nicht. Das ist kein Team.
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Zitat
sie ist im Normalfall im Umkreis von rund 50 m und hört auf Rufen
Also 50 Meter im Umkreis ist nicht im Einflußbereich des Hundeführers. Bitte lies hierzu mal einschlägige Gesetze, Rechtsprechungen und Rechtsauffassungen. Es ist auch wichtig zu wissen, wann und wo man als Hundehalter seinen Hund von der Leine lassen darf.
Natürlich ist das was Du da postest ne Owi wert.Schon weil Dein Hund ein RSG trägt und Du damit einem Ordnungshüter, der Dich nicht kennt, beweist, das Du keinen Einfluß auf Deinen Hund hast und Dir nicht anders zu helfen weist. Völlig egal, ob Du es anwendest oder nicht.
Zitates geht bei dem Konzept, das ich meine, nicht um Strafe
Es gibt gar kein Konzept, das Du meinen könntest. :/ Hier sprechen gerade erfahrene Hundetrainer die mehr Sachverstand haben als Du oder ich gegen Dein "Konzept". Wo steht denn das man nach der "He, guckst Du"-Methode einen Hund erziehen könnte? Sogar kritische Vertreter der RSG wie Kiddo oder dusaro haben nie von so einer Methode gesprochen. Sie haben immer gesagt wie schwierig die Anwendung eines RSG ist und wie ernsthaft und differrenziert man mit diesen Geräten umgehen mußte.
Hast Du eigentlich mal an ein Defekt des RSG Gedacht? Jedes mal, wenn Du Deinem Hund das RSG anlegst, ist dass wie ein Tanz auf dem Vulkan. Stell Dir mal vor, Dein Hund bekommt durch einen defektes Halsband einen Stromimpuls auf der höchsten Stufe, dauernd. Hast Du mal versucht oder zugesehen, wenn andere versuchen solchen Hunden das Gerät wieder vom Hals zu nehmen? Einem Hund der vor schmerzen um sich schnappt? Kannst Du Dir annähernd vorstellen welche Konsequenzen eine solcher Erfahrung für ein Hundeleben haben kann?
Über die Stromstärkeimpulse brauchst Du wirklich nicht zu posten. Einige die hier mitposten haben bestimmt schon mal verschiedene RSG in der Hand gehalten. Es geht hier nicht um die individuelle Stromstärke oder nach welchen Methoden Du das Gerät einsetzt.
Solche Hundehalter, die meinen mit "einigen Wochen" Arbeit wäre es getan in der Hundeerziehung sind auslöser für das Vebot der RSG gewesen. Und jetzt setzt Du Dich darüber hinweg. Weil Du zu bequem bist, Deinen Hund kürzer zu machen und auf einen anderen Laut zu konditionieren.
Frei nach dem Motte kommt doch. Die ganze Welt irrt sich ich habe ja schon mal einen Hund erzogen.Du hast einfach nur Glück und hättest Du das nicht, würde kein Mensch davon erfahren.
ZitatBeim ersten Mal kam Zora sofort und wurde dafür belohnt. Sie konnte also den Reiz mit der Belohnung verbinden. Jedes Mal, wenn sie auf Pfiff nicht hörte, erfolgte das gleiche Vorgehen. Nach einiger Zeit wurde sie auf den Klingelton umkonditioniert. Der Reiz war nicht mehr nötig.
Mit keinem Wort hat hier jemand geschrieben, dass es nicht funktioniert. Es geht darum, dass Dein Hund auf die Entfernung gar nicht hören muß, weil er dort absolut nicht richtig positioniert ist. Und es geht darum, das Du einfach sehr viel Glück hast, das noch nichts schief gelaufen ist. -
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Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, biber! :2thumbs:
Das ist wie ich finde ein wahnsinnig interessantes Thema und auch die Diskussion hier gerade finde ich spannend!
Das sind so Sachen, die in allgemeinen Büchern über Hunde und Welpen ja gar nicht so zur Sprache kommen.
Sicherlich wird mein Hund nicht so 'jagdgesteuert' sein wie beispielsweise ein Beagle, ein Erdhund ist ja doch noch ein bissi was anderes.
Deshalb werde ich wohl auch nie vor der Frage stehen, ob ich etwas anderes als 'normales' Training oder Schleppleine ernsthaft in Betracht ziehen muss.
Zum Glück! Ich war ja auch immer gegen solche 'Hilfsmittel' wie Sprühhalsband und TT natürlich erst recht.
Durch eure Postings bin ich aber nun richtig ins Nachdenken gekommen.
(Nein, immer noch nicht über TT's, nur über Sprühhalsbänder und Vibrationsgeräte)
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Hi
Ich hab ja bis jetzt nur mitgelesen und mich vornehm zurückgehalten
Aber Biber hat etwas geschrieben, das mir schon die ganze Zeit im Kopf
rumgeht.@ zoraspapa
Wieso entfernt sich dein Hund so weit von dir?
Klar, bei ein Junghund der plötzlich das erste Mal einen Hasen vor der Nase hat, oder einen Schwarm Vögel, kann es schon mal passieren, dass er hinterherrennt und plötzlich 300 Meter weit weg ist.
Aber dein Hund ist doch aus dieser Phase raus. Er ist schon erwachsen und du trainierst doch anscheinend auch mit ihm.
Ich finde das Verhalten deines Hundes gelinde gesagt seltsam. Er scheint keine große Bindung zu dir zu haben. Auf jeden Fall ist der Aktionsradius deines Hundes zu groß. Er hat 300 Meter entfernt von dir nichts zu suchen.Das Zweite, das mir aufgefallen ist, ist deine Sorglosigkeit. Du kannst also deinen Hund per Knopfdruck zu dir zurückrufen, wenn er mal wieder seine großen Runden dreht. Gut.
Aber hast du ihn in der Zeit unter Kontrolle? Kannst du auf die Entfernung sehen, ob er vielleicht etwas frißt, was er nicht sollte? Ich glaube nicht.
In unserer Gegend wurden schon mehrfach Giftköder von irgendwelchen Hundehassern ausgelegt. Kannst du dir sicher sein, dass dein Hund so einen Köder nicht fressen würde, wenn du mehrere hundert Meter weit weg bist? Oder kannst du dir sicher sein, dass er nicht ein Rehkitz packen würde, das vor ihm im Gras liegt? Auf die Entfernung kannst du doch gar nicht beurteilen, was in deinem Hund und in seiner unmittelbaren Umgebung abläuft.
Ein Hund, auch wenn er abrufbar ist, hat sich nicht so weit von seinem Hundeführer zu entfernen.
Zu "einen Hund unter Kontrolle zu haben" gehört ein wenig mehr, als Abrufbarkeit.liebe Grüße
Steffi -
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