Stehen und Betasten

  • Hallo,


    ich habe folgendes Problem:


    mein Jack und ich machen nun seit gut 1 jahr Obedience und es klappt eigentlich super gut. Er ist nun fast 2 Jahre alt.
    Nur mein Problem ist, dass sich mein Hund nicht von fremden Menschen anfassen lässt, da hat er einfach zu viel Angst, dass ihm jemand weh tun könnte. Ich weis woher es kommt, aber ich weis nicht, wie ich es ihm abgewöhnen kann.


    Nun ist ja das Problem, wenn wir mal Turniere laufen möchten, dass es bei den Beginnern, das Stehen und Betasten gibt.... :???:


    Aber wie bringe ich meinem Hund das jetzt bei, dass ihm nicht gleich jeder, den ihn anfässt an den kragen will???


    BITTE :hilfe:


    viele grüße


    susanne

  • In kleinen Schritten und das möglichst häufig.


    Wir üben das Abtasten bereits in unserer Welpengruppe hin und wieder. Da gibt es auch regelmäßig so miserabel sozialisierte und an ihre Umwelt gewöhnte Welpen, dass die schon fast tot umfallen, wenn da jemand Fremdes steht. Mit denen üben wir ersteinmal, dass sie sich in dieser Situation entspannen - also, wenn jemand Fremdes da ist. Dann geht es je nach Hund in Mini-Schrittchen weiter... z.B. wird mal kurz mit dem Zeigefinger auf den Fuß getippt usw... aber alles ohne den Hund "festzunageln" - also nicht so festhalten, dass er nicht mehr weg kann!
    Wir üben das so Tierarzt-mäßig mit Tisch. Auf diesem muss man den Hund ein wenig festhalten, sonst plumpst der vom Tisch, aber auch dort darf er durch wegweichen signalisieren, was zuviel ist - worauf wir eingehen!


    Viel Erfolg
    Corinna

  • das klingt gut, aber genau da ist mein problem.


    er hatte als welpe schreckliche probleme mit den gelenken und niemand konnte ihm helfen. deshalb sind wir mit ihm von einem tierarzt zum anderen, damit wir jemanden finden, der ihm helfen kann.
    naja das ende vom lied war, dass er von jedem fremden angefasst wurde, der ihm schreckliche schmerzen bereitete. und daher kommt die angst.


    er war schon überall mit dabei, also wir haben es schon so gehalten, dass er viele soziale kontakte bekommt, aber das war leider durch die schmerzen und den tierarzt eine welpenprägung in die falsche richtung... :(

  • Dann eben noch kleinere Schrittchen :wink:


    Mein Bobby bekommt z.B. die Oberkrise, wenn jemand an seine Füße will. Schon immer. Die sind oberheilig!!! Und vor ein paar Jahren geschah es: Kralle gespalten, sie musste gezogen werden. Das hat dieses Problem alles andere als verbessert.


    Immer wieder habe ich fremde Leute an seine Füße fassen lassen - natürlich ausgestattet mit einem Berg Superleckerchen! Zuerst sollten sie nur so tun als ob, dann der besagte Fingertipper, dann mal die Hand drauf legen, dann irgendwann mal kurzes Hochnehmen usw. usw... Heute geht es wieder :wink:


    Geduld, Geduld, Geduld... die brauchste für sowas. Aber es ist nicht unmöglich =)

  • ja da hast du recht, ich denke auch mit viel gedult werden wir das auch wieder hinbekommen.


    es ist halt nur so gemein, alles kann er, er WÄRE turnierreif....


    aber gut, irgendwann bekommen wir das hin, hoffe ich und dann räumt er die preise nur so ab. :D


    dankeschön für deine tipps.

  • Wir haben das über Clicker geübt. Und zwar so: Hilfsperson spielt den "Begrabbler". Du hast den Hund im Steh vor dir. Hilfsperson wird angewiesen, sobald du clickst, sich zurück zu ziehen. So kannst du als Besitzer genau dosieren, wie weit jetzt geübt wird.


    Erstmal hast du den Hund im Steh, die Hilfsperson steht daneben, wie der Betaster es auch tun würde. Du clickst den Hund dafür, daß er genau das zulässt. Wenn das klappt, kann die Hilfsperson mal die Hand z.B. hinstrecken, click - Hand weg - Belohnung in den Hund usw. usw.


    Es war super erstaunlich, wie schnell auch Berührungsängstliche Hunde auf einmal sich betasten liessen. Du brauchst allerdings eine Hilfsperson mit viel Einfühlungsvermögen am Anfang. Wir waren bei Rolf C. Franck zum Seminar - den könnte ich dir absolut und wärmsten für so eine Übung empfehlen!

  • Hallo,


    ich war kürzlich auf einem Obediencetrainer-Seminar und habe das Thema angesprochen, da ich mit meinem Hund auch so ein Problem habe. Dachte ich zumindest. Denn mein Hund hatte als Welpe auch Gelenkprobleme und wurde vor 8 Wochen ander Wirbelsäule operiert. Fremde mochte sie nie.


    Also, als Erstes würde ich deinen Hund immer wieder von anderen füttern lassen. Er muss lernen, dass von anderen keine Gefahr ausgeht. Geht das nicht, fütterst du den hund, wenn Fremde kommen.


    Auf dem Seminar habe ich dann zum ersten Mal gesehen, wie der Steward so einen Hund anfasst. Ich habe es mir viel schlimer vorgestellt. Mir wurde geraten, bei der ersten Beginner-Prüfung, sich eine auszusuchen, wo der Hund den Steward bereits kennt.


    Ok, am nächsten Tag habe ich meinen Hund mitgebracht. Irgendwie muss sie gemerkt haben, dass alle Teilis Hunde haben und keiner Angst hatten. Sie hat alle freudig begrüßt. Auch den Seminarleiter, namentlich Uwe Wehner, wurde freudig begrüßt. Er nahm eine handvoll Leckerchen, nahm meinen Hund an der Leine mit und lockte sie mit Futter. Er übte mit ihr. Sie machte alles. Er riet mir, das mit anderen Personen immer wieder zu machen, damit sie lernt, Fremde sind keine Gefahr.


    Anschließend nahm er sie mit und ließ sie von einem Steward betasten und fütterte sie dabei. Ok, sie blieb nicht ruhig stehen, fand es erst doof, aber er war total zufrieden. Dieser Hund sei ok, keine Auffälligkeiten!


    Seitdem begrüß sie immer mehr Leute unterwegs freudig. Ich glaube, ich war ein Teil des Problems, denn ich habe es meinem Hund auch nicht zugetraut. In Zukunft werde ich viel entspannter sein und das wird sich hoffentlich auf meinen Hund übertragen. Also, bleib geduldig.


    In Kürze will ich zu einem Trainingstreffen, um dort das Anfassen wieder zu üben. Wenn das klappt und das Apportieren endlich auch, will ich auch bei den Beginners starten!


    Grüßle Biber

  • ok, dankeschön für die lieben worte.


    dann werden wir das so versuchen und lange üben.


    ich möchte doch auch mit ihm mal ein turnier laufen, wir wären auch schon soweit, wenn das mit den betasten nicht wäre....


    wenn das wörtchen wenn nicht wäre... ;)



    aber ich hoffe mal, dass wir das mit viiiiiiiiiiiiiel üben, viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel leckerchen und viiiiiiiiiiiiiilen fremden lieben menschen schon hinbekommen werden. mein "kleiner mann" ist doch noch jung und lernfreudig. :D


    grüße


    Susanne

  • Hallo butterfly,
    genau wie Biber es beschrieben hat,
    würde ich es trainieren. Wie habt ihr
    es denn zur BH mit der Unbefangenheits-
    Kontrolle hinbekommen? Viel mehr ist es
    bei den Beginnern im Obi auch nicht.
    Dein Hund ist auch noch sooooo jung
    und hat noch viele Jahre die Möglichkeit
    Obi-Prüfungen zu laufen. Ich kann dich schon
    verstehen, dass man sich mit Anderen messen
    möchte und zeigen möchte was Hundi alles kann.
    Lass dir und deinem Hund Zeit. ;)
    Unsere Monchi ist jetzt genau 3 Jahre alt und
    läuft am Samstag mit Herrchen die zweite
    Beginner-Prüfung. Das wird sie aber nur tun,
    wenn das Wetter mit spielt. Wenn es regnet, dann
    wird sie von sich aus nicht laufen. Sie HASST Regen.
    Also drückt die Daumen.
    Liebe Grüße Brigitte

  • Das mit der BH war kein Problem. Er meckert ja auch nicht jeden an, dass ist ja das komische.


    Wenn er nen guten Tag hat, darf ihn jeder anfassen, hat er aber schlecht geschlafen ;-) oder er hat nen schlechten Tag, dann am besten erst gar nicht angucken, denn sonst meckert er gleich...


    Ich weis, wir haben noch soooo lange Zeit, aber irgendwie ist es doch soooooo gemein, es brennt doch unter den Nägeln, zeigen zu dürfen, was man und Hund so geschafft hat. :/



    Grüße


    Susanne

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!