Pflegehündin beisst in die Leine
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Wir haben seit letzter Woche eine 4-jährige Pflegehündin. Ist nen Mischling zwischen Schäferhund und ???. Ziemlich temperamentvoll und manchmal noch etwas ängstlich, aber super anhänglich und lieb. Sie ist eine polnische Straßenhündin, die in Polen eine Weile im Tierheim war und dann in Dtl. einige Zeit in einer Hundepension. Erziehung und ihren Namen kannte sie scheinbar noch nicht.
In der Wohnung klappt alles super und draußen auch, AUßER das sie in einigen Situationen in die Leine beisst und dran zerrt. Wenn man nicht schnell genug das verhindert, beisst sie sich richtig dran fest und steigert sich dann richtig rein. Da kann es dann auch mal dazukommen das sie knurrt.
Nun ist natürlich die Frage: Warum? An sich hat man da ja 3 Dinge zur Auswahl.
1. Sie hat ein Dominanzproblem und testet damit unsere und ihre Grenzen aus.
2. Sie hat ein generelles Problem mit der Leine.
3. Es ist eine Übersprungshandlung.
So richtig rausfinden konnte ich das noch nicht. Sie läuft an sich gut an der Leine und wenn man einmal läuft beisst sie auch nicht mehr rein. Meistens nur am Anfang wenns rausgeht, wenn wir irgentwo mal lange warten müssen und wenn wir spielen wollen. Das würde ja alles zu einer Übersprungshandlung passen.
Habe mal in der Wohnung Geschirr und Leine rangemacht und mit ihr ein bisschen "Hier" und "Sitz" geübt. Ging auch gut, bis ich angefangen habe die Leine in die Hand zu nehmen. Meistens schnappt sie gleich danach. Lässt man die Leine los, lässt auch sie meistens los, aber manchmal beisst sie auch wieder rein und versucht sie regelrecht gezielt so nah wie möglich am Geschirr durchzubeissen. Das würde wieder dazu passen, dass sie einfach mit einer Leine nicht klar kommt.
Das sie manchmal dann anfängt richtig zu knurren, wenn man die Leine nicht loslässt würde wieder auf ein Dominanzproblem hinweisen.
Wie macht man es nun richtig?
"Hund" würde sagen, man sollte es gar nicht dazu kommen lassen. Versuchen wir, indem wir wirklich bei jeder Bewegung mit der Schnauze zur Leine "Nein" sagen (das hilft auch meistens). Natürlich dauert das seine Zeit, aber bis jetzt ist es dadurch noch nicht besser geworden. Wir versuchen auch z.B. zu Beginn des Spaziergangs sehr ruhig mit ihr umzugehen. Also öfters mal "Sitz" machen lassen, ein wenig abwarten und dann vorsichtig die Leine nehmen. Manchmal klappt es, aber meistens schnappt sie dann sofort nach der Leine.
Andere Möglichkeit wäre die Leine sofort loszulassen wenn sie danach greift. Hilft meistens auch, aber gleiches Problem: wollen wir die Leine aufnehmen geht das weiter. Und sie ist wirklich sehr geduldig. Auch frage ich mich, ist das nicht eine Bestätigung dafür, dass sie "der Chef" ist, wenn sie sozusagen immer "gewinnt". Damit könnte man ja unter Umständen das Verhalten noch bestärken.
Wenn sie sich einmal festgebissen hat, hilft kein "Nein" mehr. Was ist da besser? leine loslassen und rumdrehen und ignorieren? Oder es durchsetzen mit Geschirr festhalten und irgentwie die Leine aus dem Maul bekommen?
Wir wollten ja auch mit Schleppleinentraining anfangen, damit sie lernt ohne Leine zu laufen und zuverlässig zu hören, damit wir sie auch besser auslasten können. Nur die Schleppleine attakiert sich ständig und das artet dann regelrecht in einen Kampf aus. Umso kürzer die Leine, umso besser geht es, aber umso schwieriger wird das mit dem Auslasten.
Kann dazu jemand was sagen?
Liebe Grüße
Esi
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Hallo,ihr..
Ist wohl alles dabei... Übersprung-, Dominanz..
Nicht gleichzeitig wohl jedes für sich...
Ihr habt sie erst eine Woche, da ist noch viel Zeit und viel zu tun...
Doch vorweg erstmal, muß sie sich an die Leine gewöhnen, mach sie jedesmal dran, wenn etwas positives ansteht. z. Bspiel beim Füttern!
Aber der Reihe nach:
Was tun,
bei dem Fall mit den in die Leine schnappen zu Beginn u.o.beim Warten würde ich auf Übersprungreaktion mit Aufmerksamkeitsucht tippen.Abhilfe:
Schnell -mit dem Handteller nach unten - die Leine auf den Hund zu
entlangfahren -> "meine Leine" ( Abwehrende Handhaltung)
(Rasche Bewegung/ breite offene Handfläche, wirkt etwas erschreckend).
Indem du die Leine lossliesest, hast du ihr nur die Beute überlassen. Kontraproduktiv.Im Wartefall,
was tut sie wenn du auf die am Boden liegende Leine tritt? ( relativ kurz, sie soll sich setzen, legen o. ä können nur nicht springen) und sie einfach ignorierst, bis sie sich brav oder auch gelangweilt hinsetzt. Dann kann eine Belohnung erfolgen...Der Versuch des Durchbeißen der Leine am Geschirr;
könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, das sie öfter angebunden worden war, und gelernt hat,sich zu befreien...Mit der Leine u. o. Schleppleine
probier mal folgendes:
mach zunächst ein kurzes Stück dran,immer nur zum Füttern,(positive Verstätrkung) später beim Spielen in der Wohnung,Garten und dann immer länger machen..
Also zunächst ablenken ...
Sollte das nicht gehen, wäre eine leichte -nicht durchzubeißende- Kette
( Baumarkt) als Zwischenstück nicht verkehrt,
dranmachen, und den Hund mit allen Attacken auf die Kette ignorien aber im Auge behalten, falls pannen passieren. ( Und bitte nicht dran machen/lassen, wenn der Hund in Panik verfällt)
Sobald sie das Ding akzeptiert, ruhig hingehen , abmachen ausgiebig spielen,spaziergang einlegen oder ähnliches.
( Nicht so die schonende Art, aber sicherlichjläßt sich die Kette mit anderen Methoden kombinieren)Festbeißen und nicht auslassen...
Ob mit dem ultimatives Leckerchen/Pansenanbieten und wechselseitig Tauschen-> Leine, Pansen/ Leine von Erfolg gekrönt ist, ausprobieren?!Sonst nimm einfach Wasser! Kleine Wasserpistole, Wassergefülltze Spritze ( 2ml kann gut in der Hand verborgen werden.)
Knurr-Zerren an der Leine
könnte "nur" ein Spiel sein, ist in der gesamten Situation zu betrachten, Gestig, Mimik.
Wenn ich mit meiner Kleinen Zerr-Spiele mache, knurrt sie auch , aber wenn ich sie Gewinnen lasse kommt sie gleich wieder angerannt zum weiterzerren, sie flüchtet also nicht mit der Beute ...Nun fällt mir nichts mehr ein dazu,
vielleicht hilft ja ein wenig,
...
Viel Spaß und Freude noch mit deiner Fellnase...
Manuela & Wilma -
Ich würde eine 4-jährige Hündin erst einmal respektieren, denn sie hat schon mehr erlebt als Ihr Euch überhaupt vorstellen könnt. D.h. wenn es irgendwie möglich ist, Leine weg für die nächsten Wochen!!!
Denn nach Deiner kurzen Beschreibung steckt wesentlich mehr dahinter, als nur "die Leine" und genau daran wäre es, dieses dahinter erst einmal gründlich zu beleuchten (sei es durch die Vermittlungsstelle oder genaue Beobachtung), bevor man irgendwelche voreiligen Schlüsse zieht oder Erziehungsmassnahmen durchführt.
Sollte es Euch nicht möglich sein, die Leine vollkommen weg zu lassen, dann mach an Euren Hund ein ganz dünnes und mind. 10m (oder länger) Treckingseil dran, das die ganze Zeit nur auf den Boden schleift, um Euch die Sicherheit zu geben, dass nicht Schlimmes passieren kann.
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oh wow. hast ja ganz schön viel geschrieben. Danke
Ich werde mal versuchen ob deine Tipps was bringen.
klar hast du recht. wir wissen nicht was sie die ersten 4 jahre lang durchgemacht hat. aber ohne leine geht hier wirklich absolut definitiv nicht. wir wohnen in Dresden. Zwar nicht mitten in der City und haben hier auch sehr viele Wiesen und Parks, aber bis zu einer Wiese muss man schon über diverse Straßen (mind. über eine). Sie ist zwar nicht auffällig gegenüber anderen Menschen, aber wir kennen sie ja noch nicht mal eine Woche und da wäre es grob fahrlässig sie frei laufen zu lassen. Ihr gegenüber und gegenüber der Umwelt.
Wir hatten gestern eine 15m Schleppleine dran, die einen kleinen Karabiner hatte und sehr dünn ist. Diese schien sie nicht gestört zu haben. Mal sehen ob man das ausbauen kann.
Gruß Esi
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