Warum werden Pferde eingeschläfert wenn...

  • ... sie ein Bein oder Gelenk gebrochen haben?


    Ich habe das jetzt schon oft gehört oder z.B. im Fernseh gesehen. Ich muss sagen, ich habe so gar nichts mit Pferden am Hut, da sie mich ersticken lassen. :|
    Aber "aus der Ferne" gefallen sie mir echt gut.
    Ich verstehe nur nicht, warum diese gebrochenen Knochen an Bein oder so so oft ein Grund sind das Tier einzuschläfern?
    Kann man das bei Pferden nicht operieren? Der Grund den ich bei "Menschen, Tiere und Doctoren" grad gehört habe, war unter anderem, dass das Pferd ein Leben lang lahmen würde. Klar sind Pferde Tiere die auf ihre Beine angewiesen sind, aber wegen einem Bruch oder lahmen gleich sterben müssen? Oder wird es den meinsten "Reitern" dann einfach zu unnütz und eher störend?
    Ich muss dann immer fast heulen... ich verstehe die Logik nicht!


    Kann mich hier einer aufklären, damit ich nicht weiter so ratlos mit anschauen muss, wie diese Entscheidung getroffen wird?!


    Herzlichen Dank!

  • Das schlimmste was es für Pferde gibt, ist über Monate hinweg stehen zu müssen. Es sind Lauftiere!! Also nicht wenig bewegt zu werden, sondern strike Boxenruhe. Ich würde wirklich gut abwägen! Lahmen heißt Schmerzen. Gibt es die Möglichkeit das Pferd schmerzfrei zu bekommen, würde ich es operieren lassen. Geht das nicht, würde ich es wohl auch erlösen lassen. Ich muß es nicht reiten können, aber ein schmerzfreies Leben führen können.


    Zum Beispiel gibt es da so ne Sache, nennt sich Nervenschnitt. Da werden die Nerven durchtrennt um das Pferd schmerzfrei zu bekommen. Ich kenn knapp 10 Pferde, die das haben. Bei 8 davon musste bereits ein neuer gemacht werden....


    Ich kenn auch einen der in so ner Halterung hing, nur um den Bruch heilen zu lassen. Und das 6 Monate lang.... Davon halte ich gar nichts! (Er musste am Ende eingeschläfert werden, weil es nicht gut geheilt ist)


    Es ist immer schwer sowas zu entscheiden und aus der Ferne nicht zu beurteilen! Es gibt einfach auch Brüche, die so heftig sind, das es nicht zu reparieren ist. Und ich denke, das Geld spielt auch eine Rolle! Irgendwann ist das Geld aufgebraucht und wenn dann keine Chance auf Heilung besteht!?

  • Ja, das ist sehr schlimm für die Pferde, wenn sie monatelang Boxenruhe über den Rezeptblock verschrieben bekommen. Dagegen kann man aber etwas machen.


    Kraftfutter absetzen, nur noch Heu und Karotten füttern.
    Tägliche Krankenbesuche abstatten, und das Pferd auch geistig beschäftigen, habe ich über drei Monate so gemacht!


    Aber der Grund für das Einschläfern ist ein anderer.


    Es laufen die Kosten davon, die Boxenmiete muss weiter bezahlt werden, ohne dass man einen " Nutzen" von dem Tier hat.


    Die Prognosen für den anschließenden Sport sind auch oft schlecht.


    Gnadenbrothöfe kosten auch Geld.


    Ich sage Euch eines:


    nichts ist so brutal, so gnadenlos wie der Pferdesport.


    da wird ein Pferd gegen das andere ausgetauscht, wenn's nicht mehr so funktioniert.


    Oder man hat beispielsweise eine bessere Qualifikation erworben, als das Pferd es jemals erbringen kann.


    Pferd kommt weg, und wird gegen ein "Besseres" eingetauscht.


    Ich habe über 15 Jahre mit Pferden zu tun gehabt, aber was ich in dieser Zeit über die Menschen gelernt habe, über ihr Profit,-und Erfolgsdenken, ja das war erschreckend und hat mich in jeglicher Hinsicht geprägt.


    Ich bin froh, dass ich dieses Elend nicht mehr mit ansehen muss.


    Pferde sind mitunter reine Gebrauchsgegenstände, natürlich seelenlos, ganz klar! :/


    Pferde leiden sehr,


    sichtbar durch offensichtliche Verhaltensstörungen,


    bis hin zur Unreitbarkeit!


    Weg damit!


    Schlachtpreis ist gleich Kilopreis!

  • Hallo,


    ich kenn mich im Pferdesport nicht aus aber was Britta da schreibt finde ich abstoßend und gleichzeitig unendlich traurig für die armen Tiere.


    Warum müssen wir Menschen sowas den Tieren nur immer wieder antun?


    Liegt es daran das wir denken wir seien die Krönung der Schöpfung?


    Wenn man sowas liest, sieht oder hört denke ich immer wir sind eher die größte Missgeburt der Schöpfung.


    Traurigen Gruß,
    Frank

  • Britta das stimmt schon, aber nur zum Teil! Nicht alle sind so!! Und es gibt wirklich genug Leute, die für Pferde das letzte Hemd geben. Aber irgendwann geht es einfach nemme!!


    Ja der Pferdesport ist richtig heftig, aber es gibt auch Menschen, die ihre Pferde nicht als Sportgerät sehen!!

  • Frank, so ist es!


    Wir Menschen, ich zähle mich nicht dazu :ops: , Dich und viele andere auch nicht, sind einfach berechnend und abstossend!


    Ganz kleine Geschichte, dann muss ich mit Bonny raus:


    Ich war 15 Jahre lang in einem Turnierstall für Vielseitigkeit( früher mal Military genannt, oder immer noch :???: )


    Da wurden den Kindern Vielseitigkeitspony's gekauft.


    Sie wurden erfolgreich mit diesen gottergebenen Pony's,


    aber irgendwann wurden


    erstens die Beine der Kinder zu lang, oder


    zweitens die Kinder besser als das Pony.


    Das Pony wurde verhökert, und es kam die nächst bessere Klasse her.


    Geld und Erfolg regiert unsere Welt, leider!


    Meine Tochter, damals auch aktiv im Reitsport tätig, hat das von Anfang an abgelehnt.
    Erfolgreich wurde sie nie, aber das Pferd und sie haben eine Symbiose entwickelt, die bis zum heutigen Tag angehalten hat.
    Ihr Pferd hört das Auto von ihr und wiehert, mittlerweile 20 Jahre alt!


    Wie können solche Menschen es ihren Kindern erklären, dass das geliebte Pony entsorgt werden muss, weil es den Ansprüchen der Eltern nicht mehr genügt?


    Diese Kinder werden genau die Menschen werden , die ich tagtäglich, und immer wieder, als eiskalt und herzlos einstufe.
    Sie haben es nie anders gelernt.


    Ich sehe schon, dass das wieder ein Thema ist, wo ich mich absolut verausgabe.


    Bin schon Pferdehängern bis zum Schlachthof gefolgt, um mit den Besitzern zu reden :kopfwand: ,


    leider musste ich jedesmal kapitulieren, weil ich keinen Gnadenhof besitze.


    Ich gehe jetzt!


  • Danke Britta, du sprichst genau das aus, was ich wissen wollte!
    Das mit der Boxenruhe leuchtet mir ein...... aber wenn es mein Tier wäre würde ich, wie du schon sagst auch alles dafür tun, dass das Pferd beschäftigt wäre. Aber um da genauer was zu zu sagen, fehlt mir Wissen. Jedoch würde ich mein Pferd auch erlösen, wenn es ein leben lang nur Schmerzen hätte und es nicht behandelbar wäre, das ist klar!
    Aber das kam mir bei den von mir gemeinten Fällen nicht so vor!
    Deshalb hat mich dieses Thema ja so beschäftigt!


    Der Grund mit dem "Nutzen" und den "Kosten" etc. wird dann wohl das Übel sein, nicht wahr?! Traurig zu lesen was du schreibst.
    Was mich dann nur immer wundert, dass der TA der ist, der das mit dem Erlösen sagt.... ihm müsste es doch am Wohle des Tieres liegen!?


    Nachdenkliche Grüße!

  • Ja, es ist schon unglaublich, wie gerissen, gewissenlos und brutal die
    Spezies Mensch mit Tieren umgeht.


    So als Laie denkt man, dass ein Pferd etwas wunderbares, unantastbares
    edles ist, doch man irrt sich gewaltig.
    In den USA gilt der Bronco, das Wildpferd, als eine Art Nationalheilgtum.


    Ich habe mal einen Bericht gesehen, was die Amis tatsächlich mit diesen
    Tieren tun. Sie wurden zusammengetrieben. In Pferche getrieben.
    Es wurde auf sie eingeprügelt, bis sie endlich auf LKW verladen werden
    konnten.
    Dort standen sie dicht an dicht und wurden über riesige Strecken zu den
    Schlachthöfen transportiert. Ohne jegliche Versorgung. Auf verletzte Tiere,
    Pferde mit Brüchen oder offenen Verletzungen wurde keinerlei Rücksicht
    genommen.


    Es wurde ein Fahrer interviewt. Ob es denn keine Probleme gäbe, wenn
    die Pferde so zusammengepfercht würden.
    Der Fahrer meinte, dass es sehr problematisch sei. Besonders wenn
    junge Hengste an Bord wären.
    Diese würden mit der Zeit anfangen zu treten und zu beissen.


    Drum hätte er immer 'die da' dabei.


    Er präsentierte eine kleinkalibrige Pistole.


    Wenn einer der Hengste anfinge verrückt zu spielen, geht er nach hinten
    und schiesst dem Pferd in ein Auge.


    'Dann ist es genug mit sich selbst beschäftigt, bis es am Ziel
    angekommen ist.'


    -Ich hätte diesen Typen mit blossen Händen erwürgen mögen.


    Was denkt so ein Mensch, wenn er sein Gesicht im Spiegel sieht?
    Wahrscheinlich nicht viel, sonst könnte er den Anblick nicht ertragen.


    Menschen sind einfach widerlich.


    Ach ja, die Bestimmung der Wildpferde ist es zu Tierfutter verarbeitet
    zu werden.


    Toll, wie hoch die Amerikaner ihr Nationalheiligtum schätzen und ehren.


    By the way: Europäische Tiertransporte sind auch nicht besser.


    bedrückte Grüsse ... Patrick


  • Hallo,


    mein Gott wie pervers ist das denn?


    Es gibt einen Zeitpunkt wo ich echt manchmal mit meinem Latein am Ende bin und mir der Gedanke kommt ob man der Gewaltfreiheit nicht doch abschwören sollte.


    Bei sowas bekomm ich nur noch die kalte Wut.


    Das sind Geschöpfe die sich nicht wehren können.
    Kann man da denn nicht mit Anstand und Würde dran gehen?


    Ich werds wohl nie kapieren aber ich werd auch die Augen nicht verschließen.


    Nachdenkliche Grüße,
    Frank

  • Hi ihr,


    Patrick: Das ist wirklich :zensur: - ich weiß nicht, was ich mit so einem Typen machen würde wenn er mir in die Finger käme...


    Das größte "Problem" im Pferdesport ist das liebe Geld. Auf der einen Seite werden saftige Preisgelder ausgesetzt, die es zu gewinnen gibt. Egal ob Springen, Dressur oder Rennsport.
    Hat man ein erfolgreiches Pferd und kann vorne mitmischen, hat man halt auch genug Geld sich mal eben schnell ein neues zu kaufen wenn es das alte nicht mehr tut - nicht mehr die Leistung bringt die man von ihm erwartet. Das 2. Problem sind die Leute selber: Würde keiner zu Mächtigkeitsspringen gehen oder zu Pferderennen auf denen 2 jährige schon Hächstleistungen erbringen (Die Liste ließe sich endlos fortsezten), dann würden solche Vernanstaltungen bald aufhören...
    Auf der anderen Seite stehen die Pferdebesitzer die für ihre Pferde das letzte Hemd ausziehen würden, wie Murmel so schön gesagt hat. Nur manchmal reicht selbst das nicht für einen monatelangen Klinikaufenthalt incl. der Nachbehandlung. Dann halte ich es wirklich für sinnvoller das Pferd einzuschläfern bevor es monatelang leiden muss.
    Es gibt sicherlich Pferde die den Willen aufbringen, über Monate hinweg nur in der Box zu stehen oder gar in einem Netz zu hängen. Und ich denke mal, selbst das funktioniert nur, wenn der Besitzer ffür das Pferd wirklich da sein kann und sich mit ihm beschäftigen.
    Wobei ich es sehr von den Heilungschancen abhängig machen würde ob ich meinem Pferd so etwas zu tun würde, da er so schon nicht gerne in der Box steht.
    Bei uns steht auch so ein Klassischer Fall von "Wegwerfsportgerät Pferd"
    Robin, ein schwarzer Wallch, 14 Jahre alt, "platt" auf allen 4 Füßen.
    Erst wurde er von mehreren Besitzern erfolgreich gesprungen, als das nicht mehr ging lief er noch einige Jahre auf Dressurturnieren, um dann als Schulpferd in einer Reitschule zu landen. Dort durfte er - als brävstes Pferd - die meisten Runden mit Anfängern an der Longe gehen.
    Zum Schluss hatte er sich komplett aufgegeben... er lahmte mittlerweile so stark, daß selbst nichtpferdeverständige Eltern das sahen. "DEr hat nur ein bisschen Arthrose, das ist nicht schlimm" wurde dann gesagt.
    Zum Schluss ging er dann teilweise richting in die "knie" vorne, weil sein Vorderfuß nicht mehr mitmachte.
    Aber - das klassische Ende wie im schönsten Pferdebuch :D - eine Reitschülerin die auf ihm Reiten gelernt hatte, kaufte ihn. Für zuviel Geld, aber was soll´s. Jetzt steht er auf dem gleichen Hof wie meine beiden, steht in der Herde und fühlt sich richtig wohl. So langsam fängt er auch an zu spielen mit den anderen.
    Eine Osteopathin war schon mehrfach da und hat ihn eigerenkt - seitdem lahmt er kaum noch.
    Leute die das Pferd von früher her kannten, und ihn jetzt sehen, erkennen in fast nicht wieder! Selbst ich war erstaunt wie sehr er sich veärndert hat.
    Es muss also glücklicherweise nicht immer beim Schlachter enden!


    Liebe Grüße


    Ines

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