Einstellung zum Hund

Zitat

Ich denke eher, dass sich vielleicht ein Fehler im Satzbau eingeschlichen hat und anstatt der Vergangenheit immer noch die Gegenwart benutzt wird.

Nein, es war einfach blöd formuliert.

Das ist so eine Art Stilmittel, ich wollte inhaltlich sagen, wenn ich Zwang anwenden würde, so wie ich es gelernt habe, würde ich...
und habe deswegen geschrieben: wenn ich Zwang anwende, dann...

Kennt das keiner? Dass jemand meinetwegen schreibt "Wenn ich in der Sonne liege, werde ich rot", auch wenn er gerade nicht in der Sonne liegt?

Also, PocoLoco hat es erkannt

Ich wende keinen Zwang an, weil ich das im Moment austesten will (wobei natürlich stimmt, dass auch ich nicht ganz zwanglos arbeite, völlig zwanglos kann man auch einen Clickerhund nicht ausbilden - er muss ja was tun, um C+B zu erreichen.)

Aber ich habe zuvor Zwang angewandt und wenn ich jetzt über Zwang schreibe, wie ich ihn anwende, meine ich damit die Art Zwang, die ich gelernt habe und die ich bisher angewandt habe und anwenden würde, wenn das Experiment Clicker schief geht...also eben die Art Zwang, die ich anwende, wenn ich eben Zwang anwende, was ich aber im Moment nicht tue.

So. Schwere Geburt, umständlicher hätte es vermutlich keiner erklären können, aber wenns jetzt klarer ist, bin ich glücklich

edit:

Baffo:

Zitat

Dennoch werden die von Dir zur Jagd benutzten Hunde aber durch Zwang erzogen. Nicht von Dir selbst. Du lässt quasi andere, in dem Fall Deinen Vater, diese Arbeit verrichten.

nicht ganz. Die Hunde sind der ganzen Familie, sprich, auch meinem Vater, der auch mit ihnen jagt.

Die Hunde werden solange durch Zwang erzogen, wie es keine Alternativen gibt - den die Ausbildung muss ja irgendwie vonstatten gehen.

Täte mein Vater es nicht, könnte ich mir den Luxus des reinen Ausprobierens nicht leisten - dann müsste ich tun, was nötig ist, bis andere herausgefunden haben, wie es anders geht.

Je später der Abend, desto schwieriger und wurschteliger die Erklärung!

Aber so ungefähr habe ich es verstanden!

Wenn ich jetzt in meinem Bett wäre, dann würde ich gleich einschlafen, aber ich bin nicht in meinem Bett , also schlafe ich auch nicht ein ....aber bald! :schlafen:

Hallo dusaro,
gestern habe ich immr wieder Deine Aussagen und Stellungnahmen verfolgt. Mit welchem fundierten Backround Du argumentiert hast. Hab Dich ja schon bebömmelt.
Es ist schön, jemanden wie Dich hier im Forum zu wissen. Das was Du beschreibst ist genau der Konflikt, in den man als Stöberhund-Führer in der Ausbildung kommen kann, wenn man langsam den Einfluß auf den Hund verliert, da er alleine jagd. Die enge Beziehung in der Jagd herzustellen, dass sich Hundy immer wieder zum Führer orientiert ist wirklich schwer. Dazu kommt der Druck, dass man seinen Hund nicht unkontrolliert jagen lassen darf, um andere Tiere nicht grundlos z.B. durch den Straßenverkehr oder durch Streß zu gefährden.
Auf seinen Hund im Spurlaut oder in der Hetze Einfluß nehmen zu können ist eine schierige Aufgabe und hat mir eine Menge Kopfzerbrechen verursacht.
Mein Hundy war "in Ausübung seines Jobs" bisher nur zwei mal wirklich veschwunden. Wobei das für einen Beagle-Führer ein anderer Maßstab ist, als für einen Vorstehhunde-Führer. Bei einem Jagdtag sehe ich meinen Kleinen etwa drei-vier mal. Ansonsten Jagd er alleine und orientiert sich nur an meiner Fährte. Ich sollte vielleicht auch dazu schreiben, dass ich mit durchgehe. Einmal als er verschwunden war, habe ich mit Angesessen, da hat sich mein Kleiner gedacht "Wenn der Olle hier rumsitzt, mach ich mir meinen Spaß alleine!" Weg war er. Nix stöbern um den Ansitz. :/
Freundliche Spaziergänger habe ihn in der Nacht dann wieder eingesammelt. Wenn bei uns die Hunde nach der Jagd nicht wieder da sind (mit dem Vorgänger von meinem Kleinen hatte ich das auch) dann brauche ich auch nicht mehr nach Hause zu kommen. Es sind eben auch Familienhunde .
ich erziehe viel aus dem Bauch heraus und versuche mir Dinge aus anderen Quellen anzulesen. Du scheinst die traditionellen Erziehungsmethoden ebenso kritisch zu sehen wie ich. Ich hoffe, dass ich hier alternative Ideen abschauen kann. Gewissermaßen "Über den Tellerrand gucken".

Viele Grüße
Auch übrigens. Das Gehorsamstrainig mit Clicker funktioniert. Und was beim beagle geht, sollte auch bein Drahthaar funktionieren

Beaglefreund:

Das hast Du sehr treffend wieder gegeben.

Dass das Gehorsamstraining an sich funktioniert, davon gehe ich aus, ich habe bis jetzt noch keinen Fall gesehen, wo der Clicker gescheitert wäre (ähnlich wie beim Zwang auch- kommt halt darauf an, dass man ihn richtig anwendet).

Die einzige Frage, mit der alles steht und fällt, ist, wie ist es auf der Spur, unmittelbar in der Hetze? DAS ist der grosse Knackpunkt.

...Du bist eine der wenigen, die ich getroffen habe, die mit ihrem Beagle jagdlich arbeiten. Finde ich super.

An anderer Stelle werde ich Dich da bei Gelegenheit mal ein bißchen ausquetschen

Zitat

Die einzige Frage, mit der alles steht und fällt, ist, wie ist es auf der Spur, unmittelbar in der Hetze? DAS ist der grosse Knackpunkt.

Was auch geht ist Clickern in Kombination mit der Reizangel. Jetzt nicht so, wie sie die Vorsteher als Training für ihre Hunde einsetzen. Ich meine, den Jagdtrieb mit der Reizangel locken und dann das "Down" Clickern. Das gute ist, dass Du hier voll mit positiver Verstärkung arbeiten kannst. Es gibt bestimmt Hunde, die das richtig verknüpfen und dann auch mit in die Praxis nehmen.

Clickern auf der Fährte geht übrigends auch.
Clickern und Apport geht auch.
Clickern ist schon ne klasse Sache.

Viele Grüße

Ja, als Vorstehhilfe ist das immens gut, das stimmt. Wobei wie gesagt - richtig schwer wirds eben, wenn der Hund im Jagdeinsatz ist, mit täglicher Spurausarbeitung und Hetze...aber das weißte ja selbst ganz gut, wie ich gelesen habe.

Aber keine Frage, Clickern ist toll...

Ich bin eher Pietralla-Anhänger, hab mich mal in den verschiednen Lagern umgeschaut und von Karen Pryor, natürlich auch Turid Rugaas, Birgit Laser und Ute Blaschke-Berthold die meisten Ansätze mitgenommen.

Ich arbeite mit zwei sehr erfahrenen Clicker-Trainerinnen aus Baden Württemberg zusammen, die auch jagdlich geführte Jagdhunde trainieren (eine Schweisshunde, die andere Deutsch Drahthaar), und ich bin sehr gespannt, wie die nächsten Jahre so laufen.

Hab mir schon gedacht, dass da Know-How dahinter steckt
Vielleicht kannst Du mal irgendwie berichten, wie es so voran geht? Ich schreib ja, das ich viel aus den Bauch heraus mache.
Gibt es denn Bücher über das Thema die direkt was mit Jagd zu tun haben?

Zitat

Ja, als Vorstehhilfe ist das immens gut, das stimmt.

Nein, das meinte ich nicht. ich meinte, den Hund über die Reizangel zum "hetzen" zu bringen. Nicht die klassische Vorstehhilfe.
Damit kann man den Reiz noch mehr heben und am Komando mit dem Clicker arbeiten.

Leider nur zwei Bücher und die in englisch, sind aber beide sehr gut.

Positive Gundogs
und
Clicker Gundogs von Helen Philips (hab ich leider keinen Link zu gefunden).

Allerdings beziehen sich beide Bücher nicht so ganz auf die Jagdhundearbeit, wie wir sie hier brauchen...aber toll sind sie trotzdem.

Ja, ich berichte sicher im Laufe der Zeit noch...

Zitat

Einmal als er verschwunden war, habe ich mit Angesessen, da hat sich mein Kleiner gedacht "Wenn der Olle hier rumsitzt, mach ich mir meinen Spaß alleine!" Weg war er. Nix stöbern um den Ansitz. :/

Äaaahm, nur damit ich das auch verstehe , was heißt den das "habe mit Angesessen?

Und was ist eine Reizangel? Hört sich gruslig an, hoffe das ist nix schlimmes...

Lasst mich bitte nicht dumm sterben