Einstellung zum Hund

  • Hallo,


    Britta:


    schön, dass wir jetzt drüber diskutieren können. ;) Das freut mich sehr.


    Zitat

    Eine jagdliche Führung kann man sehr wohl ohne Zwang erreichen, ich spreche auch aus Erfahrung.


    DIE jagdliche Führung gibt es nicht (war aber ein Definitionsfehler von mir).


    Was weitestgehend ohne Zwang geht, ist die Arbeit mit Apporteuren (Retrievern). Das merkt man ja auch bei der nichtjagdlichen Führung, den berühmten Will to please, jedenfalls häufig.


    Wo man stark die Aufgabenbereiche unterscheiden muss, sind die Bracken und Terrier.


    Wo es noch kein Beispiel einer zwanglosen Führung gibt (wobei es ja sein kann, dass Du die erste bist - DANN bin ich erst recht an einem Erfahrungsaustausch interessiert), sind die Vorsteher.


    Das lässt sich darin begründen, dass der Retriever den hochproblematischen Hetz- und Folgetrieb im Vergleich zu den anderen Hunden deutlich weniger hat- und dass es viele Bracken gibt, die eben gerade hetzen sollen (wäre daher auch kein Hund für mich, ich würde 1000 Tode sterben).


    Aber nun erzähl mal, ich hätte nicht gedacht, hier noch einen jagdlichen Führer zu treffen *wink* Welche Hunde hast Du denn und worauf jagt Ihr?


    Zitat

    Wieso habe ich keinen Einfluss auf meinen Hund?
    Die Jagd sollte idealerweise so verknüpft sein, dass sie gemeinsam mit dem HH ausgeführt wird


    Ja, aber aus genau den genannten Gründen ist die Frage, WIE ich diese Verknüpfung erreiche. Bei einem Hund, der 2-3mal Lebendwild gehetzt hat, ist zwingend davon auszugehen, dass er WEISS, dass er das Wild ohne HH bekommen kann.


    Zitat

    Ich brauche dazu lediglich sehr viel Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen dazu.
    Leider ist die Geduld in Jägerkreisen oftmals sehr dünn angesiedelt, auch da spricht ausschließlich meine Erfahrung


    Das ist so definitiv zu allgemein gesprochen und geht an der Problematik etwas vorbei.


    Nochmal: ich ziele, um ein konkretes Beispiel zu nennen, auf Triller Down aus der Hasenhetze. Das ist (wie gesagt, aus biologischen Gründen) bei über 90 Prozent der Hunde nicht zwanglos erreichbar.


    Wir bilden an jedem Hund etwa 4 Jahre aus, bevor er in den Einsatz kommt. Dann muss er spätestens eingesetzt werden, damit er noch ausreichend Erfahrung in der Praxis sammeln kann.


    Ich denke nicht, dass das unter die Rubrik Ungeduld fällt.


    Wobei gegen Deine These spricht, dass sich alle Ausbilder, die das Thema rein positiv angehen (nochmal: ich spreche vom Vorsteher, hätte ich eben ergänzen müssen), einig sind, dass es zwanglos nicht geht. Das sind Leute, die seit der Einführung des Clickers in Deutschland mit der Aufgabe betraut sind...und da kann man nicht pauschal sagen, dass die wohl alle zu ungeduldig gewesen sind.


    Zitat

    Alles muss schnell, am besten sofort funktionieren.


    Siehe oben: Das trifft auf unsre Hunde definitiv nicht zu.


    Zitat

    Stimmt so weit alles was Du sagst. Jedoch ist es meine Aufgabe es rechtzeitig zu erkennen. Ein Hund jagd nicht blitzartig drauf los, sondern signalisiert mir, wenn auch nur Bruchteile von Sekunden, dass er eine Spur aufgenommen hat.


    Völlig korrekt. Aus diesem Grund ist bspwe auch ein zwangloses Antijagdtraining bei vielen Hunden möglich.


    Nun SOLL mein Hund aber die Spur ausarbeiten und im Notfall WÄHREND der Spur abrufbar sein. Und genau dort beginnen die Schwierigkeiten.


    Er soll selbständig jagen, Spuren machen, ausarbeiten, dabei aber jederzeit beeinflussbar sein - das ist das Problem.


    Zitat

    In dieser kurzen Zeit muss ich reagieren, und kann nicht schlendernd und dösend durch den Wald marschieren.


    Ähm ja...wer bei der Jagd dösend durch den Wald marschiert, sollte vielleicht ohnehin darüber nachdenken, was anderes zu tun...und vor allem die Waffe ablegen.


    Zitat

    Das heißt im Klartext, dass meine Konzentration immer absolut gegenwärtig sein sollte.


    Das ist die absolute Grundvoraussetzung beim Jagen mit dem Hund. Aber die Probleme, die ich meine, sind doch was komplizierter.


    Zitat

    Desweiteren muss ich meinem Hund auch während eines Spazierganges eine sinnvolle und interessante Beschäftigung bieten, die ihn erkennen lässt, dass es auch mit mir lustig sein kann, und das es sich allemal lohnt bei Frauchen zu bleiben.


    Nein, so einfach ist das bei einem wildernden Hund im Regelfall nicht.


    Ich spreche an der Stelle gar nicht mehr von jagdlich geführten Hunden. Ich habe (über ein Forum) engen Kontakt zu einer Antijagdbuchautorin und auch mit mehreren Trainern zu tun, und ich helfe auch selbst, wenn jemand nicht weiter kommt.


    Bei einem routiniert wildernden Hund ist es nicht damit getan, dass der Hund denkt, dass es bei Dir auch lustig ist. Was immer Du ihm bietest, ist nicht "lustiger" als das, was er beim Jagen erfährt.


    Wer einen Podenco hat, der in Spanien ein paar Jahre eingejagt wurde, weiss vielleicht, was ich meine (ist hier wer?).


    Nein, also ich weiss, was Du meinst und ja, bei vielen vielen Hunden kann man so sehr gut arbeiten, gerade bei Hunden mit mittlerem Jagdtrieb, die noch nicht viel gehetzt haben oder auch bei Apportierhunden im Jagdeinsatz, die mangels Tötungstrieb auch einen viel geringeren Hetztrieb haben.


    Aber verallgemeinern lassen sich diese Ansätze (leider) nicht. Ich komme ursprünglich aus einem Forum, das auf genau diese Problemlage spezialisiert ist...und wo viele Mitglieder froh wären, wenn Aufmerksamkeit und Geduld das Problem alleine lösen würden.


    Baffo:


    Zitat

    2. Ich hatte/habe bereits 2 Hunde, die gerne jagen würden. Einen Hund mit extremen Jagdinstinkt, der schon hinter einem Hasen herrennt, kann ich nicht zurückrufen. Dann liegt es an mir, dafür zu sorgen, dass er gar nicht erst losrennt


    das ist eine sehr gute Einstellung. Allerdings hilft sie nur Nichtjägern.


    Zitat

    4. Weil es genau das für mich ist. Ich finde, das ist Tierquälerei. Und genau so werde ich es betiteln


    Gut - hier kommen wir dann also auf keinen Konsens. Ich hatte gehofft, dass man es differenziert betrachten kann...aber ich kann auch damit leben, wenn es nicht so ist.


    Zitat

    5. ... ich habe bislang nicht die besten Erfahrungen mit Jägern gemacht.


    Das habe ich mir schon gedacht, und solche Fälle gibt es auch viele.
    Drum versuche ich mein Bestes, um zu zeigen, dass es auch "andere" Jäger gibt, welche, die gesprächsbereit sind, freundlich und auch andere Meinungen gelten lassen.


    Das ist aber nicht immer einfach, weil diese Themen eben sehr emotional sind und ich nicht selten überhaupt keine Chance bekomme, auf andere zuzugehen, weil das nicht gewollt wird...obwohl ich in vielen Themen nicht anders denke als andere Hundehalter auch.


    Zitat

    Und ich weiß von mehreren Jägern, dass sie Katzen erschießen, weil sie sie als störend im Revier empfinden


    Ich würde unter keinen (!) Umständen dieser Welt auf ein Haustier schiessen. Ich weiss, auch das kann ich nicht beweisen, aber vielleicht glaubst Du mir ja auch so.


    Zitat

    Jägerlatein? Nein, eigene Erfahrungen und Worte aus dem Mund verschiedener Jäger. Vielleicht, das mag ja sein, sind meine Erfahrungen besonders heftig. Vielleicht sind es Ausnahmen. Diese Erlebnisse und Aussagen tragen jedenfalls nicht dazu bei, den an sich wichtigen Beruf des Jägers aus meiner Sicht zu achten. Im Gegenteil.


    Das glaube ich gerne - sehr schade. Ich hoffe, irgendwann kann ich vielleicht erreichen, dass Du mich anders einordnest.



    Beaglefreund:


    Für heute habe ich genug mit den Themen, bei denen ich derzeit mitposte ;)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Einstellung zum Hund* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat

      Hallo,
      einen Thread zum Jagdhund gab es schon.
      Der Jagdgebrauchshund
      Is noch nicht so lange her.
      Viele Grüße


      Da hast Du sehr recht, obwohl trotz Themenstellung" Einstellung zum Hund" eben gerade jetzt durch dusaro das Thema auf den Jagdhund kam.
      Hat ja auch ein klein wenig mit Einstellung zu tun.
      Das Thema Tele hatten wir beispielsweise auch schon x-mal!


      Aber jetzt seid Ihr wieder dran! :D
      Sorry für's kurzfristige OT!



    • Zitat

      Ich finde es erstaunlich, dass Menschen, die Tiere - auf welche Art auch immer - quälen, es immer wieder schaffen, dies mit verschiedenen Ausreden zu rechtfertigen.


      Ja, finde ich auch erstaunlich.


      Allerdings widerlegt sich dusaro innerhalb seines Posts selbst.


      Das Schockprinzip dem der Hund im o.a. Beispiel ausgesetzt wird,
      beruht auf nichts anderem als dem Schmerz, der durch dass TT-Gerät
      dem Hund beigebracht wird.
      Der durch den Schmerz ausgelöste Schock ist demnach so gross, dass
      der Hund verunsichert wird und zu seinem Herren zurückschleicht.


      Das gewählte Beispiel ist für mich genauso abstossend, wie das TT-Gerät
      selbst.
      Und es ist nicht nur verboten, sondern auch ein völlig nutzloses Instrument,
      beruht doch sein 'erzieherischer Wert' einzig auf den Faktoren des schnellen
      Erfolges und der Steuerbarkeit des Hundes aus der Entfernung analog
      zu einem ferngesteuerten Roboter.


      Generationen von Jagdhunden wurden ihrer Bestimmung gemäss erzogen.


      Seltsamerweise erfolgreich, auch ohne den Einsatz eines dieser perversen
      Instrumente.
      Vielleicht hatten die früheren Jäger-Generationen einfach mehr drauf, als
      die heutigen. :^^:


      Der Einsatz eines Reizstromgerätes ist niemals sinnvoll.


      Sinnvolle Erziehung festigt das Vertrauensverhältnis von Hund und Halter
      durch Kommunikation und Training. TT macht willenlos, ängstlich und
      verursacht schwer zu kontrollierende Schmerzen.


      Der Mist ist nicht umsonst verboten.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • Nein, ich widerlege mich nicht selbst - ich beschäftige mich nun schon ein paar Jährchen mit dem Thema und weiss schon, wovon ich rede ;)


      Zitat

      Und es ist nicht nur verboten, sondern auch ein völlig nutzloses Instrument, beruht doch sein 'erzieherischer Wert' einzig auf den Faktoren des schnellen Erfolges und der Steuerbarkeit des Hundes aus der Entfernung analog zu einem ferngesteuerten Roboter.


      Es geht nicht um den schnellen Erfolg - es geht darum, dass NUR so überhaupt eine Abrufbarkeit gewährleistet kann (nicht nur mit dem ERG, es geht auch anders, aber da das ERG nur 2-3mal angewandt werden musste, war das für den Hund noch mit am Schonendsten).


      Das habe ich doch eigentlich auch recht klar erklärt - können wir die Polemik nicht mal reduzieren?


      Zitat

      Generationen von Jagdhunden wurden ihrer Bestimmung gemäss erzogen.


      Seltsamerweise erfolgreich, auch ohne den Einsatz eines dieser perversen Instrumente.


      Einfach nachfragen genügt und ich erkläre, wieso sich da nichts widerspricht:


      Früher hat man statt dessen im Moment, in dem der Hund entgegen einem Kommando die Hetze aufgenommen hat, eine Ladung Schrot auf ihn abgeschossen. Bis etwa 1950 war das gängig und auch in allen Ausbildungsbüchern aufgeführt.


      Im Übrigen - wenn früher ein Hund abgehauen ist, hat das niemanden gejuckt, weil es deutlich weniger Gefahren gab. Der Hund war 3 Stunden weg und dann wieder da. Und alles war gut.


      Heute ist der Hund eine halbe Stunde unterwegs und überquert dabei 3 Bundesstrassen - da ist dann gar nichts mehr gut.


      Zitat

      Der Einsatz eines Reizstromgerätes ist niemals sinnvoll.


      Sinnvolle Erziehung festigt das Vertrauensverhältnis von Hund und Halter
      durch Kommunikation und Training. TT macht willenlos, ängstlich und
      verursacht schwer zu kontrollierende Schmerzen


      Ja - wenn man nicht weiss, was man tut und es über das Schmerzprinzip anwendet.


      Wendet man es anders an, verursacht es 1. keine Schmerzen und 2. keinen Vertrauensbruch, weil keine Verknüpfung zum Menschen erfolgt.


      Wie gesagt, ein bisschen weniger Polemik und etwas mehr Fakten - dann hätte es vielleicht nicht Tausende von Mißbrauchsfällen gegeben.



      Edit:


      Zitat

      Das Schockprinzip dem der Hund im o.a. Beispiel ausgesetzt wird,
      beruht auf nichts anderem als dem Schmerz, der durch dass TT-Gerät
      dem Hund beigebracht wird.


      nochmal: es ist inzwischen wissenschaftlich belegt (es gibt Promotionen dazu), dass der Schock mit Schmerzempfinden nichts zu tun hat.


      Es geht um den Schreck wegen einem nicht zuortbaren Reiz, der Hund weiss, da ist was an seinem Körper, weiss aber nicht, was und DAS verunsichert ihn.


      Es kann über die Reaktion der Nervenenden klar bewiesen werden, dass das nicht über Schmerz funktioniert.



      ...übrigens ist Dusaro eine Sie.

    • dusaro


      Auch wenn ich vor lauter Ot eines auf die Mütze bekomme, möchte ich schnell Deine Fragen beantworten.


      Ich habe einen Flat-Coated-Retriever mit einem ausgeprägten "will to please", aber mit einem noch höher anzusiedelnden Jagdtrieb.


      Ich selber gehe nicht auf die Jagd, höchstens mal mit, aber es ist nicht soooo mein Ding.


      Ein Jäger sollte natürlich nicht schlendernd durch den Wald gehen, ganz logisch.
      Aber ich als Nichtjägerin habe nun mal wochentags die Aufgabe, mich mit meinem Hund zu beschäftigen.
      Und das ist nicht immer einfach, so wie man es sich manchmal vorstellt.


      Also mit mehreren quatschend in der Gruppe spazieren zu gehen eher unmöglich, da meine Konzentration klar darunter leidet.


      Jagdeinsatz für ihn ist vorwiegend die Entenjagd, aber auch allgemein für die Arbeit nach dem Schuss, auf Niederwild und zum Nachsuchen auf Schalenwild/Totsuche.
      Obwohl er kein Vorsteher ist, aber dennoch sehr gute Anlagen zeigt, wird er jetzt dahingehend auch gefördert.
      Als nächstes Ziel kommt dann die 800m Langschleppe auf's Programm.


      So, jetzt werde ich gekillt :hangman: , vor lauter OT

    • Danke, super interessant...ich habe das Gefühl, dass wir uns schon mal in einem Forum "getroffen" haben, aber vielleicht verwechsle ich Dich auch...


      Aber das Feld, auf dem Du arbeitest, überschneidet sich eigentlich weniger mit meinen Problemfeldern...(wobei ich auch gerne auf Entenjagd gehe und unsre das auch gerne mögen, wenns natürlich auch keine "Profis" sind).



      Nebenbei würde mich (um wieder zum Thema zu kommen) ganz ernsthaft interessieren, ob einer der Kritiker für meine Situation:


      Hund ist hinter Hasen und muss mit absoluter Sicherheit zurückgepfiffen werden können.


      eine zwanglose Alternative hat?


      Bisher habe ich gelesen, dass das ERG dabei unnötig sei, lasse ich auch gelten, jedem seine Meinung...


      Aber da ich ja nun mal diese Aufgabe lösen muss, würde mich ernsthaft mal interessieren, wie es andere angehen würden?
      Deswegen bin ich ja hier, um möglichst viele neue Ansichten zu lesen (am liebsten ohne Polemik, aber im Zweifel akzeptiere ich das natürlich auch).


      Edit:


      Zitat

      Da hast Du sehr recht, obwohl trotz Themenstellung" Einstellung zum Hund" eben gerade jetzt durch dusaro das Thema auf den Jagdhund kam.


      ich habe das Thema auch nicht gemessen an der Überschrift reingesetzt, sondern auf das Zitat reagiert, dass ich an den Anfang meines Postings gesetzt habe....da ging es eigentlich nur um die Aussage, dass Hunde, die
      Erfahrung mit einem ERG gemacht haben, es woanders sicher besser hätten- und da wollte ich eigentlich nicht neu diskutieren, sondern begründen, warum das so nicht zutrifft.


      Ob es sich lohnt, an der Stelle ein neues Thema zu der Frage ERG aufzumachen, bezweifele ich allerdings....

    • Zitat


      Das habe ich doch eigentlich auch recht klar erklärt - können wir die Polemik nicht mal reduzieren?


      Wie gesagt, ein bisschen weniger Polemik und etwas mehr Fakten.


      ...übrigens ist Dusaro eine Sie.


      Öhm... sorry für die Verwechslung. :ops: Kommt nimmer vor.


      Tja, denn zum Thema.


      Polemik ist die Streitkunst.


      Nun ja. Ich streite nicht.
      Ich sage nur meine Meinung zu einem Thema.


      Thema ist der Einsatz von Reizstromgeräten, den Du auch befürwortest.


      Meine Meinung ist: Das Zeug ist Bullshit.


      Und da helfen auch keine wissenschaftliche Studien.
      Ich will gar nicht so genau wissen, warum ein Hund vergelstert ist.
      Mir genügt zu wissen, dass er es ist.


      Sicherlich sind diese Geräte wirksam.
      Sicherlich wären sie, bestimmungsgemäss eingesetzt, in der Tat eine
      Erziehungshilfe bei Problemfällen.


      Die Gefahr der missbräuchlichen Nutzung ist jedoch enorm.
      Und diese missbrauchliche und tierquälerische Nutzung ist wohl tausend-
      fache Tatsache.
      Siehe auch hier:


      https://www.dogforum.de/ftopic27418.html


      Drum sind diese Geräte schlichtweg verboten.


      Da gibt es für mich keine Diskussion. Keine Polemik. Nur Fakten.


      That's all.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • Hallo Patrick,


      keine Ursache, der Name ist ja auch geschlechtsneutral ;)


      Zitat

      Nun ja. Ich streite nicht.
      Ich sage nur meine Meinung zu einem Thema.


      da sage ich ja auch nichts dagegen (sonst wäre ich in einem Forum wohl falsch).


      Ich meine nur, dass oft bei solchen Beiträgen eine gewisse Abschätzigkeit rausklingt, Dein Beitrag ging noch, ich habe auch schon ganz andere erlebt.


      Und da ich das ERG nun mal nicht anwende, um besonders schnell zu sein, aufs Siegertreppchen zu kommen oder meinen Ehrgeiz zu befriedigen, wäre mir da halt wohler, wenn der Ton neutraler bleiben könnte.


      Ich befürworte die fallbezogene Anwendung, weil ich keine zwanglose Alternative sehe. Ich habe mir das nicht leicht gemacht, ich tingele seit 8 Jahren umher und setze mich deutschlandweit mit Ausbildern in Verbindung, bin in Foren, wälze Bücher, probiere aus usw. Dennoch habe weder ich noch, bisher, sonst jemand, den "Stein der Weisen" in dieser Frage gefunden. Ich weiss nicht, ob Du da einen Unterschied siehst zwischen mir und jemandem, der wirklich den einfachsten Weg geht...aber ich hoffe, ich kann irgendwie deutlich machen, dass ich es mir nie zu einfach mache, wenn es um Hunde geht.


      Zitat

      Und da helfen auch keine wissenschaftliche Studien.
      Ich will gar nicht so genau wissen, warum ein Hund vergelstert ist.
      Mir genügt zu wissen, dass er es ist.


      Vergelstert? Das Wort kenne ich nicht.


      Zitat

      Sicherlich sind diese Geräte wirksam.
      Sicherlich wären sie, bestimmungsgemäss eingesetzt, in der Tat eine
      Erziehungshilfe bei Problemfällen.


      Stop. Das sage ich NICHT. Ich befürworte sie nur in einem einzigen Fall, nur und ausschliesslich in der Hetze beim jaglich geführten Jagdhund. Nicht generell als Problemhundekuratorium.


      Zitat

      Die Gefahr der missbräuchlichen Nutzung ist jedoch enorm.


      Allerdings. Wir haben uns ein bißchen darauf spezialisiert, "fehlausgebildete" Jagdhunde wieder "herzustellen", aufzubauen, ihnen die Lebensfreude zurückzugeben. Ich weiss sehr genau, was schlimmstenfalls passieren kann...und ich denke über diese Art Anwender vermutlich nicht anders als Du.


      Nicht nur beim ERG, die Mißbrauchsgefahr bei jedem Zwang ist hoch.


      Und das ERG kann man im Versandhandel zudem legal erwerben - das ist das Paradoxon an der Geschichte.


      Ich will eigentlich nur betonen, dass nicht JEDE Nutzung gleich zu werten ist. Dass es auf Gründe, Kenntnisstand, Einstellung (von daher passt das Thema dann doch irgendwie) ankommt.


      Ich will eben darauf hinaus, dass nicht alle Jäger, ERG-Befürworter, Kupier-Befürworter usw gleich sind und gleich denken. Das ist schon alles.

    • Ich habe ausschließlich mit 15m Schleppleine gearbeitet.


      Bewaffnet mit selbiger bin ich kilometerweit in wissentlich hasenreiche Gebiete gefahren.
      Ich habe dadurch dafür gesorgt, dass er keinerlei Erfolgserlebnis mit selbst organisierten Hetzjagden mehr hat.


      Ich sage extra "mehr", denn den Erfog hatte er in der Vergangenheit schon, aber da war ich auch noch nicht sehr bewandert, um ehrlich zu sein.


      Die Schleppleine, es war eine dünne, die habe ich peu a`peu zentimeterweise gekürzt.


      Bis sie so auf 20 cm abgeschnitten war, hat es bestimmt ein halbes Jahr gedauert.


      Die 20 cm reichten zum Schluss aus, dass er das Gefühl inne hatte, allzeit unter Kontrolle zu sein.
      War für mich sehr aufregend zu beobachten, wie es funktioniert.


      Wenn's mal dicke kommt, dann hänge ich ihm als Erinnerung an meinen gnadenlosen Einfluss :gott: diesen besagten 20 cm Schnippel wieder ans Halsband!


      Parallel dazu, weil den Jagdtrieb als solchen abzugewöhnen, wäre ja sehr kontraproduktiv, durfte er sich seinen Erfolg durch die Schleppe holen.


      Er hat es begriffen, dass er seinen Neigungen entsprechend sehr wohl erfolgreich sein darf, aber eben nur mit mir oder meinem Mann natürlich!


      Denn einen Erfolg als Bestätigung sollte man schon ermöglichen, um nicht seine Veranlagung zu brechen.


      Heute, wenn er eine Hasenspur aufnimmt, oder einen Hasen womöglich sogar schon sieht, dann langt ein bestimmendes und langgezogenes " Nöööööööö" aus, um ihn zu stoppen.


      Blödes Wort, aber einprägsam.


      Und wie schon angesprochen, als Auffrischung kommt immer wieder mal der 20 cm Schnippel ans Halsband!


      Nebenbei wird tagtäglich Stopp-Pfiff angewandt, damit auch der nicht in Vergessenheit gerät.
      Auch in alltäglichen Situationen, immer wieder unvorhergesehen.


      Vielleicht konnte ich ein klein wenig dazu beitragen, indem ich dokumentiert habe, dass es auch mit normalen Mitteln funktionieren kann, wenn auch etwas langatmiger.


      Es lohnt sich auf jeden Fall!


      Ach übrigens, ich bin in keinem anderen Forum unterwegs, auch mit diesem Thema nicht!
      Muss eine Verwechslung sein!

    • Zitat

      Vielleicht konnte ich ein klein wenig dazu beitragen, indem ich dokumentiert habe, dass es auch mit normalen Mitteln funktionieren kann, wenn auch etwas langatmiger.


      Dass das so funktioniert, bestreite ich keine Sekunde lang (ich habe es zwar nicht gesehen, aber es klingt durch und durch plausibel und so kenne ich es auch von einigen Retrieverhaltern).


      Aber dennoch musst Du bedenken, dass unsre Hunde ein völlig anderes Aufgabengebiet haben. Ein Vorsteher soll ja Hasenspuren machen (wird auf allen Prüfungen bewertet). Er soll ja weiträumig das Feld absuchen und selbständig anzeigen.


      Insofern funktioniert die Methode spätenstens dann, wenn er die Spuren arbeitet (an deren Ende er auch regelmäßig dann den Hasen findet) eben nicht mehr. Auch mit dem Stück Schleppleine nicht (was übrigens einige meiner Bekannten machen, um den Grundgehorsam zu arbeiten).


      Nochmal, dass das bei Dir so geklappt hat und in vergleichbaren Fällen so klappen kann, glaube ich sofort. Aber es passt nicht auf DAS Problem aller meiner hundetechnischen Probleme.


      Zitat

      Er hat es begriffen, dass er seinen Neigungen entsprechend sehr wohl erfolgreich sein darf, aber eben nur mit mir oder meinem Mann natürlich!


      Denn einen Erfolg als Bestätigung sollte man schon ermöglichen, um nicht seine Veranlagung zu brechen.


      Heute, wenn er eine Hasenspur aufnimmt, oder einen Hasen womöglich sogar schon sieht, dann langt ein bestimmendes und langgezogenes " Nöööööööö" aus, um ihn zu stoppen.


      Ich bin auch nicht so ganz überzeugt, ob das bei jedem wildernden Hund (man muss ja nicht nur bei den jagdlichen bleiben) so geklappt hätte...ich denke schon, dass ein Retriever durch die bewusste Selektion ein anderes Hetzverhalten hat als bspwe ein Vorsteher.


      Natürlich hetzt er auch, wie Du schon geschrieben hast, wäre ja bei jagdlicher Linie auch seltsam, aber da für gewöhnlich eine ganz andre Jagdtechnik mit ihm angestrebt ist, zeigen wenigstens die mir bekannten ein anderes Hetz- und Bringverhalten (ist Euer Hund auch Lebendapporteur?)


      Zitat

      Es lohnt sich auf jeden Fall!


      Ja, gerade bei Nichtjägern mit unerwünscht jagenden Hunden lohnt sich das auf jeden jeden Fall, unterschreibe ich auch.


      Damit das auch deutlich ist: Hätte ich als Nichtjäger einen wildernden Hund, würde ich kein ERG benutzen. Dann bliebe er definitiv an der Schleppe.


      (Und damit das jetzt nicht falsch verstanden wird - nein, ich habe keines, sie sind verboten und damit für mich tabu.)


      Zitat

      Ach übrigens, ich bin in keinem anderen Forum unterwegs, auch mit diesem Thema nicht!
      Muss eine Verwechslung sein!


      Ja, die hiess zwar auch Britta mit Labrador und jagte, hatte aber mehrere Hunde, wie mir jetzt auch wieder eingefallen ist.

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