Kann ein Wachhund auch ein Familienhund sein?

  • Hi Robert,


    Zitat

    ggf. auch Eindringlinge verbellt und verbeißt,


    Verbellen ist in Ordnung. Verbeissen nicht.


    Selbst wenn jemand unbefugt dein Grundstück, ja sogar dein Haus betritt, und zumindest bei letzterem offensichtlich ein Einbrecher ist, sind Du und dein Hund dran, wenn dein Hund besagten Eindringling beisst.


    Nur mal als kleine Anmerkung meinerseits.


    Ansonsten schützen die meisten selbstbewussten Hunde ihre "Angehörigen" bis zu einem gewissen Grad.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Zitat

    Es kommt wohl darauf an, was man unter Wachhund versteht. Wenn man nur will, dass der Hund Fremde/ Verdächtige anzeigt ist das sicherlich kein Problem. Viele Hunde tun das von Natur aus.


    Aber wenn er Fremde direkt durch Angriff vertreiben soll, dann kann ich mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen, wie er zwischen Freund (Besucher) und Feind (Einbrecher) unterscheiden soll.

  • Hallo xandro10,


    ein Familienhund ist schon aus entwicklungsbiologischer Sicht immer ein Wachhund. Jeder psychisch intakte Hund wird Eindringlinge melden und, sofern ranghöhere "Rudelmitglieder" nicht anwesend sind, angreifen.


    In Deutschland ist die Rechtslage ein Problem. Das Grundstück sollte so gesichert sein, dass jedem der es ungebeten betritt, in jedem Fall eine aggressive Absicht zweifelsfrei unterstellt werden muss. Ein 2 Meter hoher Zaun zum Beispiel. Hinweisschilder reichen in der "Täterschutzrepublik Deutschland" nicht aus. Wenn die Sicherungsmaßnahmen nicht ausreichen, killen sie im Zweifelsfall Deinen Hund. Das hätte er nicht verdient.


    Und jetzt sammel ich mal rote Nippel.


    Selbstverständlich würde ich mein Grundstück gegen unbefugten Zutritt sichern, so, dass wirklich niemand unabsichtlich, aus purer Neugier, oder geistig verwirrt, mein Grundstück betreten könnte.
    Allerdings wäre "mein Grundstück" eben "mein Grundstück", und das hat niemand ohne meinen ausdrücklichen Wunsch zu betreten- nicht in dieser Zeit, in der Tätern mehr Rechte zugebilligt werden als den Opfern und in der Gewalt gegen vermeintlich Schwächere, ein Kavaliersdelikt zu sein scheint. Die Psychosen des Einzelnen und der Gesellschaft mache ich ganz sicher nicht zu meinem Problem, schon gar nicht zu dem meiner Hunde. Das schließt die Psychosen der Wargamegeneration mit ein. Im Zweifelsfall sollen die Eltern sich im Vorfeld überlegen, ob sie unbedingt einen Zivilisationsidioten züchten wollen.


    Unterm Strich wäre es für einen ungebetenen Besucher viel besser, von einem Rudel Herdenschutzhunde gestellt zu werden, als von mir.


    Um die Hunde zu schützen läge, jedenfalls bei mir, in einer solchen Gegend immer eine Kettensäge bereit um ggf. die Beweise für eine unterstellte Attacke aggressiver Hunde, großzügig auszuschneiden und getrennt zu entsorgen.


    Das Leben eines psychisch gesunden Hundes ist in meinen Augen jedenfalls mehr wert, als das Leben bzw. die Gesundheit eines aggressiven oder psychisch degenerierten Menschen.

  • Wakan, sehr schöner Beitrag.


    Ich denke generell muß bei dem ganzen Thema unterschieden werden zwischen einem bewußt scharf gemachten Hund, der wirklich abgerichtet ist und da habe ich meine Zweifel, ob er sich als Familienhund eignet, da die Reizschwelle ja bewußt herabgesetzt wird.


    Oder die andere Variante, ein Familienhund, der aufgrund seines natürlichen Instinktes das Grundstück bewacht. Mein Hund, meldet auch sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist und Einbrecher würden nicht ins Haus gelassen werden. Freunde sind in der regel Leute, die sie kennt, das riecht sie sofort und erwartet sie freudig, aber Unbekannte werden erst mal skeptisch betrachtet, wenn ich die reinlasse ist das okay, aber wenn jemadn bei mir über die Mauer springen würde, den würde sie schon in Schach halten.


    Und in keinem Moment habe ich einen Wachhund gewollt, im Gegenteil eigentlich immer daraufhin gearbeitet, dass sie nicht wacht.

  • Zitat


    Selbst wenn jemand unbefugt dein Grundstück, ja sogar dein Haus betritt, und zumindest bei letzterem offensichtlich ein Einbrecher ist, sind Du und dein Hund dran, wenn dein Hund besagten Eindringling beisst.


    und wenn der Hund den Einbrecher nicht beisst, sondern sich hinterm Sofa versteckt dann bist Du auch dran :D .
    Da ist mir ein beissender Familienhund auf jeden Fall lieber als ein Einbrecher vor meinem Bett! Gesetzeslage hin oder her, ein Hund darf auch sein Rudel beschützen, ist doch in dem Falle Notwehr oder glaubst Du die Richter denken der Einbrecher wollte sich nur ein Päckchen Butter borgen und niemandem etwas tun?
    Ein normaler Hund wacht und beschützt auch, in welchem Maße liegt dann an der Rasse und auch natürlich an jedem einzelnen Hund.
    Ich glaube auch das die meisten Hundehalter gar nicht wissen können was der einzelne Hund wirklich macht wenn der Einbrecher plötzlich im Wohnzimmer stehen würde.


    LG
    Sabine

  • Hallo,


    meine Hunde schlagen an wenns sie, gerade Nachts, was ungewöhnliches hören.
    Das reicht mir, verbeissen müssen sie nicht da kann ich mir schon selber helfen.


    Wakan ich finde es schon ein wenig befremdlich wenn du von den Psychosen der Wargamegeneration schreibst und ein paar Zeilen darunter dann was von Zerstückelung eines Menschen mittels einer Kettensäge.


    Ich stimme dir schon zu das wir in einer Gesellschaft leben in der dem Täter mehr Rechte als den Opfern zugesprochen wird.
    Aber ob da Gewalt ein probates Mittel ist bezweifel ich doch sehr. Sicherlich darf man Angemessen auf einen Angriff reagieren aber es sollte meiner Meinung doch die Verhaltnissmaßigkeit der Mittel gewahrt bleiben.


    Schönen Gruß,
    Frank

  • Hallo Frank, wakan formuliert sehr deutlich, was sich mit Sicherheit viele andere denken, jedoch nicht wagen auszusprechen. Da Du den Wortlaut über Notwehr relativ gut zitierst und es Dir ausreicht, wenn Dich Dein Hund anschlägt, nehme ich jetzt einfach mal an, dass Du ebenfalls einen grünen oder gelben Schein oder ein ähnliches Papier zu Hause hast.


    Mir reicht es ebenfalls, wenn Bacardi mich weckt.


    Jeder kennt die Konsequenzen, aber ich bestätige Wakan, dass ein Einbrecher in unserem Hause ausgesprochenes Glück hätte, wenn er nur mit ein paar Hundebissen davon käme.


    Ich denke, dass viele Hundebesitzer von Voraussetzungen ihrer eigenen Umgebung ausgehen. Ich selbst bin in der Nähe einer Justizvollzugsanstalt in ländlicher Gegend aufgewachsen. Bitte seid euch gewiss, dass dort heute immer noch jeder Bauer einen scharfen Hund freilaufend am Hof und ein Gewehr griffbereit hat, obwohl auch selbstverständlich Kinder da sind. Dies ist für viele Stadtmenschen mit Sicherheit ein ungewöhnlicher Gedanke, aber für die dortige Situation vollkommen normal und so wie ich denke, auch richtig.


    Insofern muss jeder für sich selbst entscheiden, wozu und welche Art von Hund er sich hält. In einer Großstadt, Wohnsiedlung, Mehrfamilienhaus o.ä. würde ich tasächlich Handlungsbedarf für unseren Hund sehen.


    Wie Gott sei Dank nun schon mehrfach erwähnt, ist es für einen Hund ein vollkommen normales Verhalten, wenn er versucht, Fremde in seinem Revier nach seinen Möglichkeiten zu stoppen. Dies ist jedoch in bestimmten Situationen vollkommen unangebracht und müßte dem Hund natürlich abtrainiert werden.


    Viele Grüße, Robert und Bacardi :/

  • Zitat

    aber wenn jemadn bei mir über die Mauer springen würde, den würde sie schon in Schach halten.


    Kiddo:

    Zitat

    mexnicky: dann ist der Hund nicht scharf (zivil), sondern gefaehrlich!!!
    Ist auch wieder was anderes....


    Ich habe in keinem Moment geschrieben, dass mein Hund beißt, ich halte meinen Hund nicht für gefährlich, ich habe ihn unter Kontrolle. Aber sie wird bellen und knurren und durch ihre Größe und Lautäußerung wird keiner so leicht ins Haus kommen, gehe ich mal davon aus.

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