Ängstlicher Hund

  • Ich bin grad etwas hilflos.


    Im November letzten Jahres habe ich in einer Anzeige einen HUnd gesehen, der mal wieder weggegeben musste. Da es Liebe auf den ersten Blick war habe ich ihn bei meiner Besichtigung gleich mitgenommen.
    Auffällig war, dass er sehr ängstlich war.
    Ich bin offiziell die dritte Besitzerin. Die Vorbesitzer erzählten mir, dass er bei deren Abholung ebenfalls ein großes Angstverhalten aufwies und er gewaltsam unter der Couch herausgezogen wurde.
    Wie auch immer.
    Jedenfalls ist Jack (mein Kleiner) ein superlieber verschmuster Hund, der schnell lernt und auch so sehr anhänglich ist.
    Komisch war auch, dass er für einen Welpen viel zu brav war.
    Knabberte nichts an, war überall sehr vorsichtig.
    Sobad ich die Stimme etwas erhebe, rennt er weg und versteckt sich irgendwo in der Wohnung.


    Nun zum eigentlichen Problem:


    Da er Fremden gegenüber sehr ängstlich ist, began er anfangs damit einen großen Bogen um eben solche Leute zu machen.
    Ganz gut eigentlich- besser als wenn er zu jedem x-beliebigen hinrennt.
    Nebenbei hab ich versucht ihn mit so viel wie möglich fremden Leuten vertraut zu machen um ihn klar zu machen, dass sie ihm nichts tun.
    Auch das hat gut geklappt.
    Seit ich jedoch bei meinem Onkel war, der mit ihm gespielt hat und ihn anscheinend auch ein wenig geärgert hat, hat sein Verhalten umgeschlagen.
    Sobald er fixiert wird oder jemand auf ihn zukommt, fängt er an zu bellen und umkreist sein "Opfer". Ich hab es schon mit einem klaren "Nein!" und "Ab!" probiert, was auch manchmal klappt aber ihr könnt euch ja vorstellen, dass es etwas schweirig ist, wenn er fast jeden anbellt.


    Wie kann ich ihm das abgewöhnen?
    Gibt es da ein paar Tricks.
    Würde ihn ja gerne wieder ohne Leine laufen lassen.
    (Hinweis: Wenn ich ihn an der Leine hab, ist er relaxt und läuft an den Leuten vorbei).


    Bei meinem Jack handelt es sich um einen fast einjährigen Jack-Russell-Mischlingsrüden, der anscheinend in seinen ersten Lebensmonaten geschlagen wurde.
    Gebissen hat er aber noch niemanden; wenn überhaupt nur ein leichten Knurren.


    Danke fürs Lesen und ich bin für jede Antwort dankbar.

    • Neu

    Hi


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    • :winken:


      Es kann natürlich an seiner Vorgeschichte liegen!!!!-Aber eventuell machst du dir auch zu viel Sorgen-es könnte auch die "Angstphase" sein, da dein Hund ja noch recht jung ist.
      Ich würde dir empfehlen, deinem Hund so viele "Gute Erfahrungen" wie möglich zu gegeben. Das heisst, du solltest "schlechte" Erfahrungen in dieser Zeit so gut wie es geht verhindern. Zeig ihm, das "Fremde"Leute -beim Spaziergang total uninteressant sind und dich überhaupt nicht stören.
      "Fremde"Leute, die dich besuchen-sollten bei ihm immer in positiver errinnerung bleiben. Dein Besuch soll ihn ignorieren, sie sollen warten, das der Hund zu ihnen kommt.-Mach die Personen interresant für deinen Hund, indem du z.b. Leckerchen auf den Tisch legst. Erst wenn dein Hund die "Angst" überwunden hat und auf den Menschen zu geht-bekommt er ein Lob.
      Sollte er Bellen oder Knurren-ignorieret der Besuch und du Korrigiert mit einem "Nein"-Loben wenn er ruhig ist.


      Es ist immer sch..... wenn ein Hund wohlmöglich geschlagen wurde.
      Unser Jacko wurde definitiv geschlagen, ist aber zu Menschen super freundlich. Er bekommt nur panik, wenn jamand böse wird.
      Jacko ist ander Leine geschlagen worden-hat die Schläge aber nicht auf den Menschen bezogen, sonder auf sein Gegenüber-andere Hunde!!!!!!!


      Ich wünsch dir viel Erfolg


      LG Nadine

    • Wichtig wäre, dass die Leute ihn nicht mehr fixieren. Also sprich sie an und sage ihnen, dass sie ihn ignorieren bzw. nicht anschauen sollen.


      Die Umsetzung ist natürlich nicht ganz einfach. Doch mit jeder positiven Begegnung wird er ruhiger. Wenn möglich lauf nicht direkt auf die Leute zu sondern macht Bögen. Dein Hund kennt das ja schon. :D


      Das ist übrigens eine typische Geste der Hunde um seinem Gegenüber zu zeigen, dass man keinen Ärger haben möchte.

    • Was fuer einen Hund hast Du denn?
      Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, mein Hund ist aehnlich und es ist recht typisch fuer seine Rasse. Ich habe einen Sheltie.
      Mit Fremden hat er es auch nicht so anfangs. Aber wie schon jemand vorher erwaehnt, die Leute sollten ihn erst ignorieren und dann auf sich zukommen lassen, nicht andersrum...

    • Hallo Batty,


      Du solltest in solchen Situationen den Hund abrufen. "Nein" sagt dem Hund nur, dass er etwas nicht tun soll, aber er weiß immer noch nicht, was er statt dessen tun sollte.


      Du kannst damit anfangen, dass Du ihn grundsätzlich zu Dir rufst, wenn Euch Menschen begegenen, und ih dafür großzügig belohnst.
      Mit der Zeit wird er das Signal "da kommt ein Mensch" verknüpfen mit dem Verhalten "dann gehe ich zu Mama und bekomme Leckerchen".


      Wenn er bei Dir ist, kann er nicht gleichzeitig bellend um die Menschen herumhüpfen.


      Wenn er das gut gelernt hat, kannst Du noch mehr Sachen an sein Verhalten "anhängen" z.B. ein "Sitz" oder "Platz". Ein Vorsitzen ist schön, weil er Dich dabei auch noch ansieht, und er so natürlich nicht von Fremden fixiert werden kann.

    • Sowas hab ich auch hier zuhause ... Menschen ankläffen hält sich in Grenzen, Hunde sind da schon beliebtere Opfer. Am wichtigsten finde ich, ist Ruhe bewahren. Bleib ruhig stehen, ruf deinen Hund in ruhigem Ton und wenn er nicht gehorcht geh ganz ruhig und entspannt hin und hole ihn. Und vor allem: Such dir und ihm eine Aufgabe! Etwas das euch beiden Spaß macht. Agility, Dogdancing, Tricks lernen, etc. Durch solche Sachen bekommt dein Hund mehr Selbstvertrauen und mit mehr Selbstvertrauen hat er es auch nicht mehr nötig andere anzukläffen. Zumindest nicht so lange :D Ich habe mit meinem Hund neulich einen Mantrailing-Kurs gemacht. Am ersten Tag hat er sämtliche Teilnehmer angeknurrt und sich nicht anfassen lassen. 2 Tage später hüpft er ausgelassen mit der Kursleiterin über die Wiese und spielt Stöckchen. Er wird wahrscheinlich nie ein Hund werden, der sich über alle freut und sich gleich von jedem anfassen lässt. Muss er ja auch nicht. Mir reicht es wenn er selbstsicherer ist und nicht jeden mit eingeklemmter Rute ankläfft. Das Mantrailing ist etwas dass uns beiden riesigen Spaß macht. Schon am 2. Kurstag hatte er beim Verlassen des Zimmers sofort die Nase am Boden. Er hatte zwar keine Ahnung wen er suchen soll, aber egal. Nach dem anstrengenden Kurs haben wir jetzt eine Woche Pause eingelegt und gestern wieder angefangen. Ich hatte drei super Opfer und einen stolzgeschwellten Hund, der doch tatsächlich ohne zu murren an Spaziergängern vorbei ist und sogar näher ranwollte zum schauen. Vor allem solltest du dir nicht so viele Gedanken machen. Das verkrampft und wenn du verkrampft bist merkt das dein Hund. "Oh je, Frauchen ist so komisch, das muss ja ganz gefährlich sein!". Du solltest auch immer Spielzeug oder Leckerchen dabei haben, je nachdem worauf er besser reagiert. Mit meinem kann ich inzwischen sogar unangeleint an Leuten vorbeigehen, vorausgesetzt sie sprechen ihn nicht an und beugen sich auch noch schön fixierend in seine Richtung :kopfwand: Ich musste und muss auch lernen viiiiiel entspannter zu werden.

    • Danke für die Tipps!


      Werd dran arbeiten- vor allem an mir :D
      Das Problem ist halt, dass, wenn er jemanden fixiert hat, gar nicht mehr hört, was Frauchen da ruft.
      Habs mal mit Wegrennen probiert und da kam er auch gleich mitgerannt.
      Aber nicht dass er jetzt denkt, dass wenn Frauchen wegrennt, die fremde Person erst recht eine Gefahr darstellt!?
      Ich mach mir echt zu viele Gedanken.
      Aber das wird mit Hilfe vom Lieblingsball schon in Griff zu bekommen sein.


      Was für eine Rasse in meinem Jack drinnen steckt ist schwer zu sagen, außer halt Jack Russel. Ich vermute noch Australian Cattle Dog. Auf jeden Fall eine große Portion Terrier :roll:

    • Hallo Batty,


      wenn Du Dir nicht sicher bis, ob der Rückruf funktioniert, nimm den Schatz an die Schleppleine. Der Rückruf muß ja auch erst richtig geübt sein - üb ihn in allen Situationen - anfangs mit null Ablenkung dann immer mehr steigern. Und belohne ihn IMMER mit irgendwas ganz tollem! Dann klappt das bald auch zuverlässig!

    • Zitat

      Habs mal mit Wegrennen probiert und da kam er auch gleich mitgerannt. Aber nicht dass er jetzt denkt, dass wenn Frauchen wegrennt, die fremde Person erst recht eine Gefahr darstellt!?


      Kommt auf das Drumherum an. Ob du ängstlich rufst oder panisch wegrennst.


      Rufst du z.B. ganz normal, rennst ein paar Meter und sobald der Hund da ist spielst du zur Belohnung gleich mit ihm, dann kommt der im Leben nicht auf die Idee du könntest Angst haben. Hunde sind da viel sensibler, als wir Menschen. Die merken genau wenn du Angst hast und wenn nicht. Weil sich Aussprache und Verhalten verändern.

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