Ausbildung zum Ernährungsberater für Hunde?

  • Hallo!


    Zum einen die Beschreibung der Magensäure des Hundes ist völlig Falsch wiedergegeben.


    Wie wäre es denn richtig? Und woher weißt Du das? Kannst Du mir gute Bücher empfehlen?


    Ein Interpunktionsfehler macht dann aus einer Monatsration von 12 kg mit einem mal 12000 kg.


    Das kann sicher auch in einem Buch passieren, das bei einem renomierten Verlag erschienen ist. Aber ich mache mir keine Sorgen, dass nun jemand versuchen wird, 12.000 Kg Futter pro Monat in den Hund hineinzuzwängen :D


    Dann habe ich schon mehrfach gehört, das die Tabellen einfach unverständlich sind - gibt ja auch deutlich leichtere Rechenwege. Wieso gehört - ich dachte, Du hast das Buch gelesen.


    Im großen und ganzen ist es für ein Nachschlagewerk zu teuer und für einen Anfänger ungeeignet.


    Warum findest Du es für einen Anfänger ungeeignet? Ich finde, die Beschreibungen, was gefüttert werden darf, was nicht, sehr informativ.


    Absetzungsfähig: dürfte verdammt schwer zu begründen sein, wenn ein Kurs keine staatliche Zulassung hat. Da muss man entweder einen guten Sachbearbeiter haben oder mit einigen Umwegen rechnen.


    Als selbstständige Hundetrainerin kann ich das einfach als Weiterbildung absetzen. Wie es Leute machen, die sonst einen andren Beruf haben, weiß ich natürlich nicht.


    Gerade als Ernährungsberater ist es schon wichtig, das du den Menschen auch genau erklären kannst, warum gerade BARF/NDF das beste ist und warum man wechseln soll und da reicht es nicht wirklich aus, einfach irgendwelche vorgefertigten Klischees zu bedienen und nachzuplappern. Da reicht es auch nicht aus, das "Grimmsche Märchenbuch" zu lesen und dieses zu zitieren. Ernährungsberater heißt, das man auf die Menschen eingeht und den genau erklärt, warum was wie wirkt und welche Alternativen es gibt. wenn man nur eins macht, wird man sich kaum Freunde machen, die einen dann auch weiterempfehlen. Denn man darf auch nicht vergessen, das Tierärzte da auch noch ein großer Anteil an der Meinungsbildung ist.


    Genau da setze ich ja bei meinen Hundeschulkunden schon an. Ich hole sie da ab, wo sie sind, sage ihnen aber auch ganz offen, dass ich selber barfe und meine Hunde kein TroFu bekommen und aus welchen Gründen. Meine Kunden überzeugt es z.B., wenn ich ein Futter aus dem Sortiment nehme, weil ich mehr erfahren habe und den Verkauf dieses Futters nicht mehr vertreten kann.


    Dazu kommt das man wissen muss, welche Gesetze, Verordnungen und Listen es gibt und was welche aussagt und was dieses bedeutet.


    Welche Gesetze und Verordnungen meinst Du denn? Sei mir nicht böse, klingt alles recht beeindrucken für mich, was Du so anführst, aber auch für Deine Aussagen hätte ich gerne Quellen und ein paar mehr Details.


    Man muss auch verstehen, warum zum Beispiel Trockenfutter eine längere Verdauungszeit hat als Fleisch und warum man das dann nicht direkt zusammen füttern sollte. Hat sie doch geschrieben, wenn ich es recht in Erinnerung habe.


    Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe eines Ernährungsberaters im Moment eher, auf Fehler in der Fütterung hinzuweisen und Hilfe zu geben, was geändert werden kann, ohne gleich die bisherige Fütterung des Besitzers als komplett falsch hinzustellen und von etwas versuche zu überzeugen, was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht möchte. Seh ich auch so, aber ich bin auch so ehrlich und sage meinen Kunden, warum ich von dem Futter, das sie füttern, nichts halte und welches für ihre gewünschte Futterform meiner Erfahrung nach besser ist.


    Das kann man auch machen, aber eher durch die Blume und nicht unbedingt Plump geradeaus. Denn dann hat man viel eher die Möglichkeit auf Gehör zu stoßen und hat viel eher das Glück, das es angenommen wird. die Holzhammermethode mit nur das ist richtig und alles andere ist falsch, das bringt in keinem Bereich etwas.[/quote]


    Seh ich auch so, fühlte mich von dem Buch über Natural Dogfood aber auch nicht abgewatscht, falls jemand von TroFu überzeugt ist, sondern eher animiert, auf Barf umzusteigen, wenn ich es noch nicht tun würde.


    Woher hast Du all Deine Infos bzgl. Barfen? Letztlich muss ja jeder einer oder mehreren Quellen vertrauen, denn im Labor und die Werte nachprüfen wird ja eher keine von uns, denke ich.


    Bislang war mein Lieblings-Einsteigerbuch das von Messika und Schäfer, von dem im Herbst auch das Buch für Welpen und Junghunde rauskommt. Es ist informativ und preiswert. Was hälst Du von dem Buch?


    Ciao, Wonda

  • Hallo Wonda,


    möchtest du über den Kurs zum Ernährungsberater diskutieren oder über Bücher zum Thema Barfen?


    Carridwens Kritik verstehe ich so, dass die Kompetenz der Autorin von "Natural Dog Food" in Frage gestellt wird und sie gibt ja auch den Kurs zum Ernährungsberater.


    Du hingegen scheinst von der Fachkompetenz überzeugt zu sein.
    Was hält dich also noch ab, den Kurs zu belegen?


    Unabhängige Kurse über Ernährung von Hunden, kenne ich keine. Das heisst nicht, dass es sie nicht gibt.


    Gruß, Friederike

  • Hallo!


    möchtest du über den Kurs zum Ernährungsberater diskutieren oder über Bücher zum Thema Barfen?


    Hängt bei diesem Thema ein bißchen zusammen, finde ich, außerdem kann es ja schon mal sein, dass man ein wenig vom Thema abkommt, oder? Möchtest Du, dass ich einen neuen Betrag bei "Bücher" einstelle?


    Carridwens Kritik verstehe ich so, dass die Kompetenz der Autorin von "Natural Dog Food" in Frage gestellt wird und sie gibt ja auch den Kurs zum Ernährungsberater.


    Genau deswegen gehe ich so genau drauf ein. Wenn es wirklich sachlich schwere Fehler sind, dann sind diese Fehler sicher auch im Kurs zu finden.


    Du hingegen scheinst von der Fachkompetenz überzeugt zu sein.
    Was hält dich also noch ab, den Kurs zu belegen?


    Ich frage nicht nach, um zu provozieren, sondern weil ich wissen möchte, ob die Kritik berechtigt ist. Wäre ich von der Kompetenz absolut überzeugt, würde ich hier nicht nachfragen, ich mach ja schließlich keine Werbung für das Buch. Und ich möchte deshalb mehr zu solchenKursen wissen, weil es eine Sache ist, ein Buch zu schreiben und eine anderen, einen Kurs anzubieten und sich mit den Kursteilnehmern auseinanderzusetzen. Und 960 Euro sind ja kein Kleingeld. Ein Bestsellerautor ist z.B. auch nicht unbedingt ein Begnadeter Veranstalter von Lesungen, auch wenn es um sein Buch geht.



    Unabhängige Kurse über Ernährung von Hunden, kenne ich keine. Das heisst nicht, dass es sie nicht gibt.


    Richtig!


    Ciao, Wonda[/i]

  • Tja woher weiß ich das alles, weil ich mich mit dem Thema Ernährung schon sehr lange beschäftige und immer versuche alle Lager zu verstehen und schon immer sehr viel gelernt habt.


    Ja ich habe das Buch und ich habe es schon mehr als einmal zu meinen Recherchen in der Hand gehabt. Die Tabellen und die Berechnungswege habe ich nach der ersten Formel komplett ausgelassen, weil der schon einfach viel zu kompliziert und umständlich war und ich mit einem lumpigen 3 Satz viel schneller und einfach zu dem Ergebnis komme.


    Ich habe mich in meiner Ausbildung mit Anatomie und Physiologie mehr als einmal rumschlagen müssen. So wird in dem Buch gesagt, das die Magensäure zum Beispiel fast nur aus Salzsäure besteht - oder so ähnlich. Fakt ist aber das diese in einem 0, % - Bereich fällt und das es auch noch einige andere Stoffe (Peptide) sind, die vor den Vorgang im Magen benötigt werden. Sehr schön ist dafür das Buch "Anatomie und Physiologie der Haustiere" oder auch noch ein altes nur In Antiquariaten zu finden "Ernährungsphysiologie der Haustiere".


    Das Problem warum ich es für einen Anfänger ungeeignet finde, ist das es den Eindruck macht, das alle Zusätze in irgendeiner Art und Weise in den Hund hinein müssen. Es gibt zwar eine Artikel, wie man mit NDF anfängt, aber nicht wirklich, wie lange man zum Beispiel nur ein Fleisch und ein Gemüse Füttern soll. Es wird nur suggeriert, das es keine Mangelerscheinungen gibt. Wenn ich jetzt allerdings zum Beispiel einen Hund einen Monat nur mit Pferdegulasch und Möhren ernähre, sieht das Blutbild danach nicht sehr positiv aus. In den ständigen Wiederholungen steht häufig drin das etwas in Maßen gefüttert werden soll, aber was in Maßen jetzt genau bedeutet, wird meist nicht erläutert. Unter anderem werden bestimmte Dinge (zum Beispiel Physalis) als ungeeignet abgestuft, weil es schwer zu bekommen sie oder zu teuer - Mein Hund liebt Physalis. Es fließen halt viele Informationen, die man - auch Aufgrund der ständigen Wiederholungen - nicht mehr wirklich überblicken kann (habe da Buch extra mal meiner Freundin gegeben, weil sie dort völlig unbeleckt an das Thema geht und sie hatte am Ende einiges an Fragen, die ihr während des Lesens aufgekommen sind).


    Meines Wissens müssen berufliche Weiterbildungen entweder von einem förderungswürdigen Verein geführt werden oder staatlich anerkannt sein, ganz egal ob man in dem Berufszweig arbeitet oder nicht. Ich konnte auch nie alle Seminare oder Weiterbildungen absetzen, weil diese eher Privater Natur waren und damit nicht förderungsfähig. Aber wie gesagt, das kann auch noch sehr stark vom Sachbearbeiter abhängen.


    Gesetzte und Verordnungen: Tierschutzgesetz, Futtermittelverordung, EU - Verordnung zur Beseitigung oder Weiterverarbeitung von Schlachtabfällen etc. pp.


    Verdauungszeit ja es wurde darauf hingewiesen, das es eine längere Vrdauungszeit hat, aber meines Wissens nicht erklärt warum das so ist.


    Noch mal zu dem Buch oder Quellen zu den einzelnen Ernährungsschematas: Ich nutze alle Quellen: Internet Zeitungen, Dissertationen, Fachliteratur, Sachbücher, aber auch zum Teil Prospekte von Herstellern, Anbietern, Schlachthöfen und vieles mehr. Aber auc von Vorlesungen, Seminare, Vorträgen und ähnlichen Veranstaltungen.

  • Hallo Wonda,


    naja wenn du Geld zuviel hast, mach es. Aber mit dieser "Ausbildung" würde ich nicht hausieren gehen. Sie ist nicht staatlich Zertifizeirt und wenn du ein hübsches Zertifikat haben willst, kann ich dir auch ein drucken. Die Inhaltsbriefe kann ich dir auch schicken und überhaupt. *grins*


    Jetzt mal im Ernst. Wie Cerridwen schon schrieb, enthalt das Wissen über Hundeernährung sehr viel mehr, wie nur das, was in diesem Buch steht. Allein was in dem Minibuch "Hunde richtig ernähren" steht ist nur ein Bruchteil und da ist das Wissen auf das allernötigste runtergebrochen. Das komplette Werk erschlägt dich. Dann kommen dazu noch Anatomie. Ständig das Wissen auf den neuesten Stand halten (sprich div. Recherchen machen online wie auch offline) und und und. Außerdem sind Zertifikate und die Bescheinigung von Seminaren von Privatpersonen nur das Papier wert aus dem sie gedruckt sind. Man kann als Externen nie einschätzen welche Qualität solche "Abschlüsse" haben, was bei Staatlichen Abschlüssen anders ist, da dort bestimmte Vorgaben existieren, was gelehrt und geprüft werden muß. Das ist so ähnlich wie mit der Berufsbezeichnung "Schönheitschirurg". Jeder Artzt darf sich so nennen und so sehen viele Ergebnisse auch aus.


    Dein Interesse und Wille in allen Ehren. Als einen minimalen Grundstock ist so ein Zertifikat ganz interessant bis sinnvoll, jedoch geht es danach erst mal richtig los mit dem lernen und verstehen.


    RR


    PS: wegen der Fehler: guck dir mal S. 30, 2. Splate mitte an... und lies dort mal das Kapitel über Chlorid, langsam und mit bedacht. Was fällt dir auf?

  • Hi Wonda und Cerridwen,


    auch wenn für mich der Kurs von Frau Reinerth aus o.g. (Werbungs-)Grund eher unseriös anmutet, eure Diskussion über die Infos im Buch finde ich sehr interessant.


    Ich habe das Buch nicht gelesen, oft aber in Foren gelesen, dass sich die Leser über die NDF-Knochenempfehlung nicht im Klaren sind: Mal meinen die Leute 10% reine Knochenmasse, mal sinds 10% RFK, was ja ein gewaltiger Unterschied ist. Eigentlich machen nur 10% Knochenmasse Sinn, aber das kann man als Anfänger nicht wissen.


    Ansonsten... ich finde, dass man mit der gängigen Lektüre und dem Internet gut bedient ist, wenn man sich auf diesem Gebiet weiterbilden will. Im Netz ist ja eine gewaltige Informationsfülle, und irgendwann merkt man selber, wo es z.B. an nachzuholendem Biologie-Wissen mangelt. Außerdem kommt man in den Foren automatisch an eine ungeheure Breite an Erfahrungswerten, und gerade die kommen meist in formellen Kursen egal welcher Art zu kurz. Übers Internet weiß man, dass es viele falsche Infos bietet und dass nicht alles wissenschaftlich belegt ist, da ist man geradezu gezwungen, weiterzusuchen (auch außerhalb des Internets), wenn man die Sache ernst nimmt. Und irgendwann wird man so weit sein, dass man z.B. selber ein Buch übers Barfen schreiben könnte und einen teuren Kurs anbieten.


    Wenn es also um die reine Weiterbildung geht, wäre ich skeptisch. Als Berufsinvestition hingegen könnte es sein, dass es sich lohnt, d.h. dass sich potenzielle Klienten besser aufgehoben fühlen, wenn man eine NDF-Urkunde hat. Tja, mich persönlich würde das erst recht bockig machen, wenn ich vom Fachlichen nicht überzeugt wäre. Ich muss aber zugeben, dass ich schon lange nicht mehr selbständig im Berufsleben unterwegs bin.


    Alles Gute
    Kay

  • geordie


    Haste Recht. Reine Weiterbildung... kann man selbst erledigen mit Fachliteratur, eigene Erfahrung, Gefühl und Wissen. Und wenn man genug davon gelernt hat, kann man sich selbst ein Schild basteln und draufschreiben "Ernährungsberater für Hunde" und es in seinen Vorgarten stecken. :D Kostet wohl weniger...
    ---
    Und was das "Gezanke" über die "richtige" Ernährung betrifft: gibt es bei menschlicher Ernährung doch auch. Und sogar reichlich. Warum sollte es bei Heimtieren anders sein? *grins*


    RR

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