Jack Russel beisst Besitzer
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Hallo Ich benötige dringend Hilfe:
Wir haben einen zwei-Jährigen Jack Russel aufgenommen. Seine vorherige Besitzerin hat in geschlagen und oft angebrüllt und sogar im Garten angeleint . Jetzt er musste eigentlich ins Tierhiem, da niemand mit ihm zurecht kam. Bevor er dann zu uns kam war er immer nur kurze Zeit bei mindestens zwei anderen Personen. Inzwischen haben wir ihn sechs Wochen.
Hier nun der Bericht in kürze:
Zuerst war er sehr verängstigt und hat sich teilweise nicht mal anfassen lassen und hat sich immer versteckt (dies hat so ca. 2 Tage angedautert) am dritten Tag haben wir sehr schnell gemerkt, dass er die Kommandos ganz gut versteht. Zuerst fieng er aus unerklärlichen Gründen zu knurren an und die Zähne zu fletschen so waren wir immer noch gewarnt und wussten jetzt stimmt was nicht. Dies passierte manchmal einfach nur so beim streicheln wo er doch mit dem Schwanz wedelte.
Seit ca. einer Woche jedoch fängt er ohne Vorwarnung zum Schnappen an und zwar so richtig stark und wenn man ihn schimpft dann wird es nur noch schlimmer und man hat den Eindruck er ist da wie in so einem Rausch und hört gar nicht mehr zu!!!!
Wenn er sich dann beruhigt hat und man ihn dann schimpft unterwirft er sich aber direkt nachdem er zugebissen hat unterwirft er sich nicht.
Leider wissen wir nicht was wir falsch gemacht haben.
Ansonsten mit den Kommandos das funktioniert alles nur diese Unberechenbarkeit ist so depremierend.
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Also ganz ehrlich: Die KOmmandos wären mir in eurer Situation und aufgrund der Vorgeschichte des Hundes egal...
Der Hund muss erstmal Vertrauen aufbauen. Ich kenn mich mit traumatisierten Hunden zwar nicht aus, aber ich würde ihn erstmal gar nicht großartig streicheln oder sonstwas. Ich würde abwarten, dass er auf mich zukommt. Ihr habt ihn doch noch gar nicht so lange. Er muss doch erstmal lernen, dass ihr ihm nichts böses wollt.
Also bitte nicht schimpfen, das hatte er doch anscheinden schon genug bisher.
Das wichtigste ist, denke ich mal, die positive Verstärkung, die von euch ausgeht und solche Situationen, in denen er unberechenbar ist, vermeiden.
Was heißt übrigens, er "unterwirft " sich ? Wie macht der Hund das ?
LG
Melanie -
ich würde ihn anfangs auch erstmal aus der hand füttern, damit er mit der hand auch was positives verbindet, wenn du doch sagst, dass er von seiner vorigen besitzerin geschlagen wurde...
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Zitat
Dies passierte manchmal einfach nur so beim streicheln wo er doch mit dem Schwanz wedelte.
:Au Backe, da habt Ihr aber ein Riesenproblem.
Vorab-Hunde wedeln nicht nur mit dem Schwanz, weil sie sich freuen. Sie zeigen damit auch Aufregung, Anspannung oder Unsicherheit.
Also denke nicht: "Oh er wedelt mit dem Schwanz, also freut er sich".Da die Vorgeschichte Deines Hundes alles andere als schön ist, braucht er sicherlich lange Zeit, um eine Bindung zu Euch aufzubauen. Die erreichst Du nur mit viel Geduld, Liebe und konsequenz.
Versuche nicht direkt, ihn mit Kommandos in Schach zu halten, dafür ist die Zeit noch nicht da.Dem, was Muecke sagt, schließe ich mich an.
Außerdem solltest Du Dir Hilfe in einer guten Hundeschule holen.
Viele Grüße
Conny -
Zitat
Wenn er sich dann beruhigt hat und man ihn dann schimpft unterwirft er sich aber direkt nachdem er zugebissen hat unterwirft er sich nicht.
Verstehe ich das richtig???
Er beisst, ihr lasst ihn sich beruhigen (wie lange dauert das denn?) und dann schimpft ihr ihn???
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Zitat
Verstehe ich das richtig???
Er beisst, ihr lasst ihn sich beruhigen (wie lange dauert das denn?) und dann schimpft ihr ihn???
OT: @ ringo: danke, dass du mir in dem anderen thread ein wenig beigestanden hast... negative bewertung hab ich inzwischen trotzdem zu genüge... naja...
zum thema: mein hund kam auch aus zwiespältigen verhältnissen und hat teilweise auch sehr agressives verhalten gezeigt!
vergesst nicht, dass diese aggressivität seine angst ausdrückt...! bevor er draufbekommt, geht er lieber der gang nach vorne! bleibt selbst so ruhig wie möglich, auch wenn ihr in ein zähnefletschendes hundegesicht schaut... wendet euch lieber ab, anstatt es zu eskalationen kommen zu lassen...treibt ihn nicht in die ecke... lasst ihm seine höhle, seinen platz, wo er sich sicher fühlt!
noch vertraut er euch nicht genug, als dass ihr ihn aus solch einer aggressionsgeladenen situation heraus beruhigen könntet... auch hier nochmal der tipp mit der handfütterung!...ich weiß selbst, wie sehr einen das selbst aufregen kann!
den gang zur HuSchu werdet ihr aber wohl nicht vermeiden können!
aber schonmal super, dass ihr diesem armen fratz endlich ein gutes zuhause gönnen wollt!
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Zitat
Wenn er sich dann beruhigt hat und man ihn dann schimpft unterwirft er sich aber direkt nachdem er zugebissen hat unterwirft er sich nicht.
Was soll jetzt da Dein Hund verstehen?
Er beruhigt sich....und zur Strafe wird er geschimpft.
Das kann kein Hund der Welt verstehen.
Ihr bestraft ihn für das Bravsein.
Dadurch entsteht eine Kettenreaktion von Missverständnissen, die brenzlige Situationen ausufern lassen.Darin liegt glaube ich der Fehler, den Du gesucht hast.
Zumal mit Sicherheit im Alltag ähnliche Fehlverknüpfungen stattfinden werden.Lob und Bestrafung wird nur zeitgleich verknüpft mit dem Verhalten.
Oftmals nur Bruchteile von Sekunden. Jede zeitliche Verzögerung bedeutet ein Missverständnis/Unverständnis mehr auf der Liste.Daran solltest Du ganz dringend arbeiten, Deinem Hund und Dir zuliebe.
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Hallo Adine,
schön, dass Du hier Rat suchst.
Die meiner Meinung nach wichtigste Frage: Hat irgendwer von Euch eigentlich Ahnung von Hundehaltung bzw. Hundeerziehung? Denn Dein Text lässt nicht gerade darauf schließen. Das ist nicht böse gemeint, sondern eine reine Feststellung von mir.
Wenn dem so ist, sucht Euch eine gute Hundeschule in Eurer Nähe, wo Hunde ohne Gewaltanwendung erzogen werden.
Wichtig aber ist auch, den Hund nicht zu bedrängen. Manche Hunde, die geschlagen wurden, gehen lieber auf Angriff, als zurück zu weichen. Da machst Du es nur noch schlimmer, wenn Du ihn bedrängst. Und je nachdem, was ihm angetan wurde, dauert es Monate, bis er Vertrauen zu Euch fasst und sich in jeder Situation von Euch anfassen oder gar streicheln lässt, ohne auszuticken.
Und "schimpfen", so wir ihr es vermutlich tut, bringt gar nichts. Besser ist, positives Verhalten zu belohnen und zu verstärken. Wie bei einem Menschen: Statt ständig "Nein, tu dies nicht und lass jenes" zu sagen ist es besser, ein Lebewesen im richtigen Handeln zu bestärken "Ja, das hast Du klasse gemacht. Prima. Toll. Fein." So ist es auch beim Hund.
Kauft Euch schonmal eine große (riesengroße) Packung Leckerlies und steckt diese in wirklich jede Tasche, ob Hose oder Jacke oder ähnliches. Ihr werdet sie brauchen .
Habt Geduld und seid Konsequent. Dann werdet Ihr aus diesem von Menschen verpfuschtem Wesen ein richtig tolles Familienmitglied machen! Aber das dauert eben und geht nicht von heute auf morgen. Das muss Euch bewusst sein.
Ich wünsche Euch wirklich ganz viel Erfolg und würde mich freuen, wenn Du uns über die Fortschritte (aber auch über die Rückfälle, die sicher folgen werden) auf dem Laufenden hältst.
Doris
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Hallo,
ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Jedoch würde ich noch nicht unbedigt zu einer Hundeschule raten, sondern eher zu einem privaten Hundetrainer, der ins Haus kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass euer Hund eventuell mit der klassischen Hundeschul-Situation schon überfordert ist (neue Umgebung, fremde Leute, fremde Hunde etc.).
Darüber hinaus solltet ihr euch selber gut belesen. Bücher über Hundesprache, Beschwichtigungssignale, Training mit positiver Verstärkung und Angst- und Aggressionsverhalten helfen euch sicherlich euren Hund besser zu verstehen.
Ich denke auch, dass es ratsam währe, die Situationen, in denen er schnappt, möglichst zu vermeiden. Wenn ihr euren Hund gut beobachtet und ein wenig über seine Sprache lernt, dann könnt ihr in Zukunft sicherlich besser erkennen, wann es eurem Hund zu viel wird.
Ich wünsche Euch viel Glück bei eurem Training
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Seven, ich stimm dir absolut zu !!!
Das mit der HUSchu hatte ich auch überlegt, dass das vielleicht zu viel wäre.LG
Melanie -
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