PRO und CONTRA des clickerns?

  • Zitat

    Desshalb ist es doof, dass es "Clickertraining" heißt - man MUSS als Brücke doch keinen Clicker verwenden - bei Fischen geht ein optisches Signal z.B ganz gut, eine gute alte Taschenlampe mit "Morse"-Funktion z.B.


    Die nimmt man doch auch bei tauben Hunden.


    Grüße Christine

  • Ich gehöre zu den Leuten, die den Clicker zwar gut finden und auch nutzen, aber es nicht fertig gebracht haben, im Alltag mit dem Hund nur durch Clickern zurechtzukommen. Daher zeigt mein Hund auch Probleme beim freien Shapen - sie will von mir intensivere, bzw. variablere Kommunikation als nur den Click. Wenn ich diese von Shoppy aufgezählten differenzierten Signale gekannt und konsequent aufgebaut hätte, wäre es vielleicht was geworden....:roll: Ansätze dazu habe ich schon intuitiv eingebaut. Aber mir hat halt auch eingeleuchtet, über sofort verständliche Körpersprache zu arbeiten. Hat auch sehr gut funktioniert, und so habe ich halt einen Mixed-Method oder Crossover Hund....


    Der grösste Vorteil des Clickers liegt für mich in der Präzision des Timings, das ist wirklich super und jedem von mir gesprochenen Lobeswort überlegen! Es ist so einfach leichter, ein bereits im Ansatz vorhandenes Verhalten zu shapen und nach und nach neue Kriterien hinzuzufügen.


    Nachteil ist für mich die etwas eingeschränkte Aussagekraft des Clicks. Klar kann man die Grösse und den Wert der Belohnung variieren, aber da empfinde ich die Verzögerung durch die Abfolge C + B als einschränkend. Ich kann das aber leicht korrigieren, indem ich neben dem C auch direkt verbal oder körpersprachlich differenziere, dass das jetzt besonders toll war.


    Zitat


    Für sowas müsst ich nen Kurs besuchen - und in der Schweiz gibt es kaum Clicker-Kurse, vor allem net bei Bern. Da wird es schonmal garkeine iB-Kurse geben.. schade - klingt spannend!


    OT: Coona, wegen den Kursen weiss ich nichts, aber es gibt durchaus Hundeschulen um Bern, die mit dem Clicker arbeiten....

  • Zitat

    Desshalb ist es doof, dass es "Clickertraining" heißt - man MUSS als Brücke doch keinen Clicker verwenden - bei Fischen geht ein optisches Signal z.B ganz gut, eine gute alte Taschenlampe mit "Morse"-Funktion z.B.


    Oh Mann, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Für taube Hunde auch ne Idee, besonders nachts: Blinki in the night..... ;)

  • martina
    Von der Technik des Brücken-Bauens habe ich neulich auf einem DD-Seminar das erste Mal gehört. Das scheint in Deutschland ja noch ziemlich unbekannt ....


    Wie bringst Du es dem Hund denn bei, also der Hund muß die Bedeutung des lalalalalala ja erst mal verstehen
    :hilfe: :???:


    LG, Stefanie

  • au ja,


    bitte bitte :dafuer: , das mit den Brücken würde mich auch interessieren!!!


    Es ist ja so, dass ich gerade Probleme mit der Abstufung der Belohnung habe, und da würde mir das enorm weiterhelfen. Also quasi der Weg zwischen normaler Belohnung und Jackpot würde meinem Hund klarer werden.


    Gespannte Grüße
    Silvia

  • Hallo,


    ich würde auch gern mehr über den Brücken-Aufbau hören!!! :roll:


    Wir gehören zu der Fraktion der "Session-Clicker". Eine zeitlang habe ich überhaupt nicht geclickert und "nur" das Markerwort (bei uns GUT) benutzt, das klappt auch ohne Probleme. Allerdings waren neue Tricks schwieriger zu erlernen (!?!), der Clicker wurde wieder raus gekramt und plötzlich machen neue Tricks/ Übungen wieder mehr Spaß, weil sie erfolgreicher sind.
    Liegt natürlich nur an mir, aber vielleicht ist ein Clicker ja auch ein Menschen-Motivator :D


    Wir machen zwischendurch "sprechlose" Sessions, d.h. meine Hündin wird nur über Handzeichen gesteuert und mit Clicks + Leckerlie bestätigt. Da ich den ganzen Tag am reden bin, tut es mir und auch meinem vollgequatschten Hund ganz gut leise zu trainieren. Dieses Training (machen wir z.B. im Park) hat uns schon viel Lob und Bewunderung eingebracht, da viele Hundehaltern das Geschreie (HASSSOOOOO HIEEEEERRRRRR) auf die Nerven geht.


    Bei der Diskussion Pro & Contra, wären wir Pro Clickern. Grundsätzlich darf jeder entscheiden, ob und wie oft er Clickert. Es ist ein nettes Hilfsmittel, aber ohne Clicker würde die Welt auch nicht untergehen.


    Thema Clicker: Leben und Leben lassen!!! :^^:


    Viele Grüße
    Daniela

  • Zitat


    In etwa wie das "warm, wärmer, heißheißheiß!" Beim Topfschlagen. Da es ein verbales Signal ist - die Erfinderin, Kayce Cover (Link: http://synalia.com/introduction-to-concepts) benutzt schnellhintereinandergesprochene "x" --> also in etwa ex ex ex ex ex, die bei "wärmer" werden schneller und begeisteter werden.
    Da ich nicht in der Landschaft stehen und "Mißverstanden" werden möchte (man sage das X in englischer Aussprache mehrmals hintereinander... :D ) ist es bei mir ein "la la la la lago" - Lago ist dann das erreichte "Ziel"Verhalten oder Ende der Übung.


    Ich hab da nochmal drauf rumgegrübelt... DAS ist doch Clickertraining - oder hab ich jetzt nen Denkfehler?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich verstehe eigentlich nicht, warum immer diese ewigen Diskussionen nach der Frage, ob "clickern" ja oder nein.
    Kein Mensch braucht einen Clicker um positiv zu bestärken. Vorteil des Clickers, überhaupt Hilfsmitteln wie Clicker, Pfeife, Disc ..., sie sind relativ unempfindlich gegenüber Stimmungsschwankungen und sie sind nicht von der Person abhängig.


    Was ich toll finde ist, dass durch das "Clicker-Trainig" die positive Bestärkung mittlerweile gesellschaftsfähig ist UND sie durch diese Methoden für jedermann verständlich und anwendbar wird. Der Focus wird mehr und mehr darauf gelenkt, "was macht mein Hund eigentlich richtig" und nicht, "was macht er falsch".


    Der Clicker ist doch nichts weiter als ein Signal, dass dem Hund sagt: RICHTIG! und er ist das Versprechen einer Belohnung, denn richtiges Verhalten muss sich lohnen, damit es wiederholt wird (Eine Belohnung muss dabei aber niemals zwingend ein Leckerli sein).


    "Locken" sehe ich keineswegs gegensätzlich zum Clicker, wenn dann nur zum free shapen. Das "Locken" ist einfach eine Möglichkeit ein Verhalten herbeizuführen, welches ich dann belohnen kann. Auch beim reinen "Locken" macht erst die zugefügte Belohnung der Übung diese Übung zu einer lohnenswerten. Ohne Belohnung kein Lerneffekt!


    Gegensätzlich ist die negative Verstärkung zu sehen, der Hund wird mittels Druck in eine Position gebracht und die Belohnung ist einfach das Auslassen des Drucks (z.B. runter drücken für das Sitz oder den Hund mittels Leine ins Fuß ziehen ... ).


    Gefahren des Clicker-Trainings (der positiven Bestärkung) sehe ich allerdings auch. Die größte Gefahr sehe ich darin, dass es möglich ist auch auf diesem so "sanften" Weg einen Hund psychisch abhängig zu machen und zwar vom Lob! Denn ich bestärke nur das, was ich sehen will, ob aber die positiv bestärkten Dinge tatsächlich auch für meinen Hund erfüllend sind, das kann ich nur schwerlich erkennen. Es lauern hier die gleichen Gefahren wie bei der negativen Verstärkung, nur werden sie bei der pos. Best. durch einen freudig motivierten Hund übertüncht, was dem Hundehalter vorgaukeln kann, der Hund hätte in dieser Arbeit seine Erfüllung gefunden.
    Gerade dem free shapen stehe ich in diesem Sinne sehr kritisch gegenüber (Was nicht heißt, dass ich es nicht selber auch anwende!), aber gerade darin, dass mein Hund von sich aus versucht mir zu gefallen, denn genau das passiert ja, laufe ich Gefahr, dass es meinem Hund wichtiger wird, was ich von seinem Verhalten halte, als was er selbst davon hält (Hat das jetzt überhaupt jemand verstanden :???: )
    Vorteile des free shapen aber natürlich Kreativität und selbsständiges Denken.

  • Corinna: Nein, kein Denkfehler.


    beim Click ist jedoch das Verhalten beendet, wohingegen das "lalalala" bedeutet, dass noch weitergemacht werden soll - und das es eben nochn Tick besser geht.


    @ Neu-Brückenbauer :D :


    Man kann eine iB so aufbauen, wenn Hundi z.B. einen Fingertouch beherrscht:
    Hand genau vor Hundenase halten und "lago" sagen, weil Hund ja vermutlich sofort Touchen wird.
    2-3 mal wiederholen.
    Dann die Hand etwas weiter von der Hundenase weghalten: "lalalalala" und"go, wenn Hundenase Menschenhand toucht.
    wieder einige Male wiederholen.


    Dann Hand noch weiter von Hundenase weghalten (so daß Hund einige Schritte laufen muß): "lalalalala" und "go", wenn die Hundenase Menschenhand berührt. Wiederholen....


    Weitere Steigerung: Hund "an der Naseherumführen" sprich den Hund mit der als bewegtes Target einige Schritte "führen".
    Wenn das gut klappt, kann man versuchen, eine Ablenkung so einzubauen, dass der Hund möglicherweise kurz wegschaut - da das "lalalala" stoppen und schauen, was passiert - wenn Hund es nämlich verstanden hat, wird er das "lalala" versuchen neu zu starten, indem er das Target sucht und ihm wieder folgt: "Lago" Jackpot!!

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